Adventure-Treff

Immerhin: Melanie Thierry in ihrer einzigen überzeugenden Rolle (mein Eindruck). Nämlich, weil sie fast rein gar nichts tut und nur "da" ist. Ich mochte den Film (brachte ihn selbst als Ratefilm), aber ich kenne die Vorlage nicht. Das Dilemma der Medien-Diskrepanz zwischen Film und Buch ist uralt. Manchmal darf ein Film sogar besser sein, aber legitim ist auch, dass er einfach "anders" ist.

Uncoolman hat geschrieben: ↑04.10.2020, 14:43 Das Dilemma der Medien-Diskrepanz zwischen Film und Buch ist uralt.

Mist - war ich doch nicht der erste, der sich zu diesem Thema Gedanken gemacht hat...

Uncoolman hat geschrieben: ↑04.10.2020, 14:43 Manchmal darf ein Film sogar besser sein, aber legitim ist auch, dass er einfach "anders" ist.

Beidem stimme ich zu - es war nur nicht mein Ansatz, der beinahe selbstbezichtigend meine 'Nibelungentreue' zum Erstkontakt mit einem (literarischen) Opus andeutete. Mich interessieren seit Langem schon Originale mehr als Bearbeitungen. Das war früher definitiv anders: Breite, Vielfalt, Variation - immer her damit! Mittlerweile eher Konzentration, vor allem Reduktion, wenn möglich in die Tiefe - bei Büchern, Musik, Bildern, und vor allem auch bei Spielen. Nur nicht beim Essen...

Während die „unendliche Geschichte“ absolut ein Reinfall war, ist z.B. „Momo“ durchaus als adäquate Umsetzung zu bezeichnen. Künstlerische Freiheiten nehmen sich aber beide heraus.

Interessant ist immer der Vergleich sogenannter Klassiker, die dutzend Male verfilmt wurden, und wie sehr die Epoche und der Zeitgeist das immer gleiche Thema verändern, z.B. „Die Elenden“, „Alice im Wunderland“ oder „Jane Eyre“.

Bei SF-Filmen gibt es in der Regel ein oder zwei gute Verfilmungen (die man auch kennt), und da ist das Verhältnis entweder: die erste Verfilmung war besser oder die zweite Verfilmung war besser. Es gibt nicht so viel Auswahl. Einige Filme, wie „Zeitmaschine“, „King Kong“ oder „Solaris“ wurden mehrfach in Angriff genommen, aber ich befürchte, das Risiko zu scheitern ist ungleich größer als bei den Romanklassikern (die meist nur gute Kostümfilme mit prominenten Schauspielern zu sein brauchen...). Außerdem ist die SF- und Fantasy-Szene nicht so weit gestreut, als dass man nun „Herr der Ringe“ oder „Erdsee“ ein viertes, fünftes oder zehntes Mal bräuchte...

Ein Beispiel für ein Buch, bei dem alle Verfilmungen besser sind als der gedruckte Text, ist "Die Bibel".

"Das Parfum" von Patrick Süskind gefiel mir als Film auch besser als das Buch. Viel opulenter.

Es ist immerhin verwunderlich, wie viele Filme dann doch auf literarische Vorlagen zurückzuführen sind (nein, ich meine natürlich NICHT Drehbücher...). Und sei es nur irgendeine Kurzgeschichte.

Stimmt, was ist z.B. aus der Kurzgeschichte "Der Wächter" von Arthur C. Clarke für ein Riesenepos geworden. (2001-Odyssee im Weltraum).

Gleich kommt der Ozeanpianist. Aber den Queen-Film werden bestimmt auch viele gucken.

Temüjin hat geschrieben: ↑04.10.2020, 19:38 [...] "Das Parfum" von Patrick Süskind gefiel mir als Film auch besser als das Buch. Viel opulenter.

Kommt wohl auf die jeweilige Phantasie an. Jedoch finde ich auch, dass der Film sehr gut gemacht ist.

"Herr der Ringe": Da hätte ich nie erwartet, den Stoff halbwegs eingefangen zu sehen, aber auch diese Umsetzung war besser, als zu erwarten gewesen wäre.

Alibi-Topic zur späten Nacht:
50 Shades of Greek, Arte, 4:35 Uhr

Stimmt, „Herr der Ringe“ war nach dem missglückten Rotoscope-Zeichentrick-Ding von Bakshi ein echter Glückstreffer. Ist schwer, ein zweites Mal zu toppen.

Uncoolman hat geschrieben: ↑05.10.2020, 00:34 Stimmt, „Herr der Ringe“ war nach dem missglückten Rotoscope-Zeichentrick-Ding von Bakshi ein echter Glückstreffer. Ist schwer, ein zweites Mal zu toppen.

Ich sehe soeben, dass ich wohl eine Antwort nicht abgesendet hatte bzw. mir das Forum wegen der Upload-Probleme einen Knüppel zwischen die Gedanken geschmissen hatte...

dann möchte ich jetzt eben wiederholt dem "missglückt" wegen dem Zeichentrickfilm widersprechen. Weil ich schon damals fand, dass er zwar Schwächen hatte, was die Visualisierung anging, aber voller Liebe mit Fanherz gemacht war, zu einer Zeit, wo eine realfilmische Umsetzung unmöglich bzw. lächerlich gewesen wäre. Bakshi ist folgerichtig auf Zeichentrick ausgewichen und meine Meinung ist, dass er das zu seiner Zeit gut gemacht hat. (Leider nicht zuende)
Ebenso hat Peter Jackson später viele Vorlagen aus diesem Film im Kopf gehabt, was man deutlich sehen kann.

Ich hab auch nie verstanden, wieso der Zeichentrickfilm so nen schlechten Ruf hat(te). Ich fand den damals saugut. Ja, ja...daamaals...wir hatten ja sonst nix und waren nitt so verwöhnt.

Bratwurstschnecke hat geschrieben: ↑09.10.2020, 21:16 Ich hab auch nie verstanden, wieso der Zeichentrickfilm so nen schlechten Ruf hat(te). Ich fand den damals saugut. Ja, ja...daamaals...wir hatten ja sonst nix und waren nitt so verwöhnt.

So issett. Bzw. siehe da:
https://duckduckgo.com/?q=hdr+bakshi&t= ... ZpmZyTK2dI
Ich fand das ebenso herzergreifend wie den filmtechnisch perfekten Nachfolger. *schnief*

Uncoolman hat geschrieben: ↑05.10.2020, 00:34 Stimmt, „Herr der Ringe“ war nach dem missglückten Rotoscope-Zeichentrick-Ding von Bakshi ein echter Glückstreffer. Ist schwer, ein zweites Mal zu toppen.

Ich habe alle drei Teile damals im Kino gesehen, Teil 2 bei ausverkauftem Saal in der dritten Reihe rechts außen! Wir blieben auch in der Pause sitzen. Ich hatte danach zwei Tage Genickprobleme. Diese Verfilmung ist nicht zu toppen! Peter Jacksons "Herr der Ringe" wird in meinen Augen der Standard als Verfilmung bleiben. Daher auch als Pflicht als DVDs im Schrank. Und was soll es bringen, die Geschichte nochmals von einem anderen Regieseur zu produzieren? Beim "Der Hobit bin ich da unterschiedlicher Meinung, habe nur den ersten Teil als DVD, und nicht einmal fertig geschaut. Die ganzen Zwerge wirken mir zu maskenhaft, und auch die Geschichte um den Drachen Smaug gegeistert mich nicht so wie die Geschichte um Mittelerde und den einen Ring. Da ich ja schon zu den gehobenen Semestern zähle, hatte ich als Jungendlicher auch das Vergnügen, diesen Zeichentrickfilm des ersten Bandes (?) im Kino zu sehen. Der Anfang ist wirklich nicht mal so schlecht, sehr schön zu Zeichentrick konvertiert. Aber am Ende des Films müssen den Machern irgendwie die Mittel ausgegangen sein, denn da kommen nur noch verfremdete Echtaufnahmen. Ganz genaue Erinnerung an den Film habe ich leider nicht mehr, und ich habe den eigentlich auch nie direkt in einer TV Ankündigung gesehen, geschweige denn selber nochmal gesehen. Da es damals halt noch nicht die Möglichkeiten mit CGI gab, war dies sicher die beste Wahl der Umsetzung. Schade um das Projekt.
LG Werner

Topic:
Um 23:30-1:00 Sherlock - Die sechs Thatchers (1. Folge, vierte Staffel) auf One

zu Herr der Ringe:
Fand die Filme auch großartig. Teil 1 und 2 jeweils Heiligabendnachmittag im Kino, Teil 1 sogar mit Schnee auf dem Rückweg... Ein stimmungsvoller Erstkontakt mit dem Stoff (keine Lust zu lesen; kam mir damals zu akademisch vor, die 'grüne' Ausgabe).

Ich fand die Unterschiede zwischen der gekürzten „Ringe“-Kinoversion und den späteren DVDs schon beträchtlich. Eigentlich ist es sowieso eine Frechheit, dass alle Jahre eine NOCH weiter erweiterte Fassung herauskommt (gerne zu Weihnachten), die man am liebsten schon drei Jahre vorher gesehen hätte, um zu verstehen, was in den weggeschnittenen Löchern eigentlich drin war... Aber klar, es ist natürlich oberste kapitalistische Produzentenpflicht, seine Käufer dreimal zu melken.