Adventure-Treff

In der Hauptsache schildert er den Werdegang des Phänomens "Greta", mit Aufnahmen aus ihrem persönlichen Umfeld. Da frage ich mich, weshalb diese existieren... fast kommt es einem vor, als sei alles von Anfang an als Medienspektakel geplant. Also, ich hätte niemanden, der mich auf Schritt und Tritt filmisch begleitet. Man sieht den oder die Filmenden auch nie - wer war mit auf dem Segelboot??

Die Hauptaussage des Films ist Gretas Enttäuschung über die Tatenlosigkeit der Politik. Der Film kreidet die Bürokratie und den Egoismus der Verantwortlichen an, und wie sehr Greta, die es offenbar ehrlich meint, daran zerbricht. In den späten Monaten vor Beginn von Corona wird Greta wie ein Wunderkind herumgereicht und um die Sache geht es kaum noch.

Die Segelbootüberfahrt gefiel ihr sichtlich ganz und gar nicht, ich glaube, sie war die ganze Zeit seekrank. Diese Szenen gegen Ende waren sehr eindrücklich, weil man einfach ein hilfloses, elendes Kind sieht, das eigentlich all das gar nicht wollte.

Über die Person "Greta" erfährt man nur, was in den Medien ohnehin breitgetreten wurde und ja, eigentlich ist das auch gut so. Das gezeigte Private reichte mir, schließlich ist es "privat". Wie sie an ihren Texten feilt, wie sie von Veranstaltung zu Veranstaltung geschubst wird. Sie liebt ihre Hunde fast mehr als Menschen. Sie tanzt, um ihren Frust abzubauen.

Allen Anfechtungen zum Trotz ist sie zwar weiterhin ein ungewöhnlicher Mensch, aber eben auch ein ganz normales Mädchen. Am Ende des Films hat man das Gefühl, dass in Wahrheit nichts passiert ist - und leider stimmt das sogar, und somit hat der Film ein bisschen Frust und Traurigkeit hinterlassen. Wenn er das wollte, hat er sein Ziel erreicht. Greta ist nur das Symbol für die Unfähigkeit der Weltgemeinschaft und ein Vorzeigekrönchen fürs moralische Alibi, ein Werkzeug mit traurigen Augen.