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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 19:56
von realchris
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 19:57
von Anke
enigma hat geschrieben:Das auch, ja. Wobei viele Menschen aber ein erstaunlich kurzes Gedächtnis haben, also dürften sie schon etwas Geld zusammenkriegen, auch im DFA-worst case. Von mir eher nicht, aber das entscheide ich ganz entspannt, wenn ich das Spiel nächstes Jahr habe.
Im Falle eines Worst-Case-Szenario dürften die Wogen ganz schön hochkochen und kickstarter für DF zu verbrannter Erde werden. Auch wenn viele Backer über die bisherigen Unzulänglichkeiten hinwegsehen, dann dürfte das Ende der Fahnenstange erreicht sein. "Broken Age" ist nicht nur deren (kickstarter-)Vorzeigeprodukt, die haben selbst noch jede Menge Geld reingesteckt. Wenn da nichts bei rauskommt, was soll denn da noch kommen? Und vor allem, wer will dann noch dafür zahlen?
Sollte "Broken Age" ein Flop werden, dürfte die Crowdfunding-Zukunft für DF nicht gerade rosig aussehen.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 19:59
von realchris
Anke hat geschrieben:enigma hat geschrieben:Das auch, ja. Wobei viele Menschen aber ein erstaunlich kurzes Gedächtnis haben, also dürften sie schon etwas Geld zusammenkriegen, auch im DFA-worst case. Von mir eher nicht, aber das entscheide ich ganz entspannt, wenn ich das Spiel nächstes Jahr habe.
Im Falle eines Worst-Case-Szenario dürften die Wogen ganz schön hochkochen und kickstarter für DF zu verbrannter Erde werden. Auch wenn viele Backer über die bisherigen Unzulänglichkeiten hinwegsehen, dann dürfte das Ende der Fahnenstange erreicht sein. "Broken Age" ist nicht nur deren (kickstarter-)Vorzeigeprodukt, die haben selbst noch jede Menge Geld reingesteckt. Wenn da nichts bei rauskommt, was soll denn da noch kommen? Und vor allem, wer will dann noch dafür zahlen?
Sollte "Broken Age" ein Flop werden, dürfte die Crowdfunding-Zukunft für DF nicht gerade rosig aussehen.
ironischerweise schädigen sie auch andere projekte mit, die eben von dem hype durch df profitieren könnten oder schon etwas haben.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 20:08
von Anke
Sollte mit dem DFA eines der kickstarter-Prestigeobjekte floppen, wirkt sich das sicher auch auf die Spendenwilligkeit zu anderen Projekten aus.
Fragt sich nur, in welchem Umfang. Ich könnte mir vorstellen, dass eher die großen Vorhaben davon betroffen sind, die vielen Backer allein durch den Hype für sich gewinnen.
Kleinere Projekte leben mehr von den treuen Fans, die vielleicht trotzdem zu geben bereit sind.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir das nicht herausfinden werden, da "Broken Age" dem Budget entsprechend
der Knaller wird. Oder zumindest ein gutes Spiel.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 20:12
von k0SH
Oder zumindest ein gutes Spiel.
Sehe ich auch so.
Das Spiel wird mindestens besser als solide.
Aufregung oder Auswirkung auf weitere ks-Projekte sehe ich dadurch nicht.
Dann schon eher durch viele kleinere Projekte, wo die Leute $20-$200 gegeben haben und das Spiel dann nicht die "Erwartungen" erfüllt.
Logisch, das man dann von weiteren großen Spenden absieht..
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 20:28
von enigma
Ich glaube, du überschätzt die Backer, Anke. Wenn es nicht ganz und gar unspinbar ist (Tim kauft sich von der Kohle ein Anwesen und verzockt den Rest in Vegas) werden sich selbst beim Scheitern von Broken Age, z.B. bei einer nicht völligen Fertigstellung, immer noch genügend Leute finden, die einen neuen Versuch unterstützen. Natürlich nicht so viele wie bei DFA (wobei ich glaube, dass diese Anzahl auch bei einem Erfolg nicht wieder erreicht werden würde), aber immer noch genug für ... irgendwas. Einige werden Entschuldigungen finden, andere geben zweite Chancen, wieder anderen ist es schlicht egal oder sie haben's nicht mitbekommen.
Aber ja, ich glaube, dass es etwas Vernünftiges wird. Hoffen tut man ja sowieso immer
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 20:36
von Matt80
Ich denke das wird ein gutes Spiel, aber kommerziell befürchte ich einen ziemlich deftigen Reinfall.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 20:46
von realchris
aber kommerziell befürchte ich einen ziemlich deftigen Reinfall.
Das wäre dann aber schlecht für df.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 05.11.2013, 23:41
von Abel
Gute Spiele mit schlechten Verkaufszahlen sind bei DF eh lange Tradition und ich mach mir auch eher über das Studio sorgen als über die Qualität des Spiels.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 06.11.2013, 10:37
von Vainamoinen
Rechnet mich auf Abels Seite.
Matt80 hat geschrieben:Ich denke das wird ein gutes Spiel, aber kommerziell befürchte ich einen ziemlich deftigen Reinfall.
Das kommt auf die Perspektive an. Einerseits muss man sich fragen, inwiefern ein Spiel, das zwei Jahre vor Erscheinen bereits über 90.000 Einheiten abgesetzt hat, noch als 'Flop' bezeichnet werden kann. Die Zielgruppe ist da, die Zielgruppe ist ausgesprochen zahlungswillig, die Zielgruppe ist treu und über die Maßen enthusiastisch. Das ist keine Hypothese, das ist mit dem Kickstarter bewiesen.
Andererseits sind vier Millionen Eigenbeteiligung an Entwicklungskosten absolut darauf ausgelegt, auch über die Kickstarter-Unterstützer hinaus viele hunderttausend Exemplare zu verkaufen. Und da verkalkuliert sich Double Fine wahrscheinlich ganz übel. Während Crimson Cow, Daedalic, Red Thread Games, Revolution etc. pp. längst gelernt haben, wie man eine kleine treue Zielgruppe mit konziser Projektplanung und kleinem Budget anspricht, findet Double Fine hier kein Maß. Wenn das DFA - das ein ganz grandioses Adventure werden kann - deswegen letztlich ein Rohrkrepierer ist, kommt es dem Tim Schafer natürlich so vor, als sei das Adventure tot. Weil es für seine eigene, verhältnismäßig
große Firma keine anständigen Umsätze erwirtschaftet.
Double Fine ist (oder war?) auf dem Weg zum Branchenriesen, und versucht mit diesem gigantischen Schuhwerk in die kleinen, feinen Fußstapfen des traditionellen Adventures zu treten. Dass diese Verrenkungen unnatürlich und ungelenk aussehen, und eventuell zum Sturz führen, sollte nicht überraschen.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 06.11.2013, 11:39
von Matt80
Vainamoinen hat geschrieben:Andererseits sind vier Millionen Eigenbeteiligung an Entwicklungskosten absolut darauf ausgelegt, auch über die Kickstarter-Unterstützer hinaus viele hunderttausend Exemplare zu verkaufen.
Das ist für mich genau der Knackpunkt! Und wenn am Ende ein brutales Minus in der Kasse bleibt, dann nützen DF die fast 90.000 Backer nichts. In diesem Fall (ich hoffe er tritt nicht ein) stimmt dann die Kosten/Nutzenrechnung einfach nicht mehr. Klar kann man dann sagen, ja, für ein Adventure war das eigentlich ein schöner Erfolg... aber wirtschaftlich gesehen wäre das dann immer noch ein Reinfall...
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 06.11.2013, 12:37
von realchris
Genau so ist es. Man kann sich die zahlen schönreden und sagen, ja aber man könnte es ja auch so sehen und so sehen und es ist ja gut gemeint. Unterm Strich zählt aber eben genau das, was rein kommt, nachdem das Projekt auf dem Markt ist. Das ist nicht wie in der Grundschule. "Max hat sich wirklich Mühe gegeben und da habe ich ihm einen Extrastern gegeben". Wenn Max Konkurs geht, ist der ganze Sinn hinter dem Backen für dieses konkrete Unternehmen für die Katz. Ich mein, ich kann nicht in die Bücher von DF schauen, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Grund, warum sie überhaupt den Kickstarterweg gegangen sind, generell Probleme von DF waren. Ich glaube nicht, dass das Unternehmen vorher schon gesund war oder gar ist.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 06.11.2013, 12:49
von Abel
So kann man das nicht sagen realchris, die Misserfolge zuvor wurden bei DF eher von Publishern abgefangen. Der Grund warum man auf Kickstarter ging war eben auch jener, dass niemand ein Adventure finanzieren wollte - von alleine konnten sie das eh nicht. Sie waren von Anfang von anderen abhängig. Das ist auch alles kein Problem, nur ist man nach dem Erfolg zu naiv an die Sache rangegangen und dachte mit dem Geld macht man jetzt ein großes Spiel, das würde schon passen usw. Rein finanziell gesehen hätte DF mit dem kleinen 400k Titel wahrscheinlich sehr viel mehr Gewinn gemacht. Weniger aufwendig zu entwickeln und genügend Leute hätten es auch gekauft...
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 06.11.2013, 13:03
von :meistersuppe:
Ich will gar nicht so zielgruppenzugeschnittene Kost, sondern finde bei DF vor allem gut, dass es um die Umsetzung einer kreativen Vision geht, relativ kompromisslos. Ich denke das wird man dem Spiel anmerken.
Die Sorge dass sie sich übernehmen damit teile ich allerdings, das kann sicher in die hose gehen.
Weil ich das Spiel nicht besonders hoch gebackt habe und ich für den Preis schon mehr als 7 / 8 Stunden gute Unterhaltung geboten bekommen habe werde ich es wohl nochmal käuflich erwerben um die Entwickler beim Fertigstellen von Teil 2 zu unterstützen.
Bin auf die Verkäufe sehr gespannt, erwarte aber keine großen Erfolge.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 06.11.2013, 13:50
von axelkothe
Die Zahlen sind aber das Problem von Double Fine, und nicht meines, zumindest so lange ich noch mein Broken Age bekomme und sie nicht vorher die Segel streichen. Ich versteh nicht, warum sich so viele Leute drüber aufregen, dass DF da so viel Geld reinbuttert. Für den Kunden ist das doch letztendlich eigentlich gut (wenn man dem Spiel das Budget auch nachher anmerkt).