Onkel Donald hat geschrieben:Es gibt keinen anderen Gottesbeweis als den, den jeder Mensch für sich selbst erbringen muss.
Wieso muss das jeder Mensch?
Onkel Donald hat geschrieben:Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass er ein Denker von bestechender Logik war (du wirst seine Verdienste um die Mathematik sicher besser einschätzen können als ich) und trotzdem einen tiefen Glauben hatte.
Ihm blieb im 17. Jahrhundert aber auch noch nicht viel anderes übrig. Kurz vor ihm ist Giordano Bruno noch hingerichtet worden, weil er anderer Meinung war als die Kirche.
Onkel Donald hat geschrieben:Die Gewalt unter Fußballfans dürfte zumindest in Deutschland drastisch über der christlich motivierten liegen. So gesehen, ist wohl ein sonntäglicher Kirchenbesuch harmloser als ein Stadionbesuch.
Einverstanden: Den Kirchenbesuch übersteht man mit höherer Wahrscheinlichkeit körperlich unverletzt.
Onkel Donald hat geschrieben:Es gibt beeindruckende christliche Literatur ganz jenseits deiner Vorwürfe. Für jeden Christen gilt die Aufforderung von Jesus Christus: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken." (Mt 22,36-38)
Das meine ich ja: Egal was man gerade sagen will, es gibt immer die passenden Bibelstelle dazu. Zum Beispiel kingt diese Stelle nicht so, als würde den Heiden ihre eigene Meinung gedankt werden: "Wenn der HERR, dein Gott, die Heiden vor dir her ausrottet, (...) und wenn du sie beerbt hast und in ihrem Lande wohnst, so hüte dich davor, verstrickt zu werden dadurch, daß du sie nachahmst, da sie doch vor dir her vertilgt worden sind, und ihren Göttern nachzufragen und zu sprechen: Wie dienten diese Heiden ihren Göttern?" (5. Mose 12,29-30)
Es ist also der ausdrückliche Wille Gottes, dass jeder nur an ihn glaubt. Wer seinen eigenen Verstand gebraucht, wird "ausgerottet" und "vertilgt".
Ich würde jetzt echt gerne den ultimativen Satz schreiben, der dich innerlich berührt und das Eis zum Schmelzen bringt - allein, er fällt mir nicht ein.
"Gott hat mir gerade zugeflüstert, dass wir in 4 Jahren mit einem 5:0 gegen Spanien Weltmeister werden."
subbitus hat geschrieben:Ich frage mal etwas überspitzt: Was ist an deiner extremen (wissenschaftlich geprägten) Kritik an Gott besser als an der extremen (religiös geprägten) Kritik der Kreationisten an der Wissenschaft?
Ich kritisiere keinen Gott. Wieso sollte ich etwas kritisieren, was es mit so großer Wahrscheinlichkeit nicht gibt? Ich kritisiere vielmehr den Glauben, der zweifellos existiert und sogar ziemlich verbreitet ist. Und im Gegensatz zu der Wissenschaft, in der Theorien überprüfbar und falsifizierbar sind und geeignet, um Vorhersagen zu treffen, erhebt der gerade das Nicht-Wissen zur obersten Maxime. Das halte ich für gefährlich und falsch.
Fightmeyer hat geschrieben:Irgendwie haut Deine Behauptung mit der "Gehirnwäsche" auch nicht wirklich hin. Wäre dem so, würden ja wohl kaum so viele momentan austreten...
Bei manchen funktioniert so was eben besser und bei anderen weniger gut. Und auch wenn zur Zeit sicher mehr austreten als sonst,
so viele sind das auch wieder nicht. Hätte irgendein anderer Verein so unsägliche Scheiße gebaut wie die katholische Kirche in letzter Zeit, hätte der exakt noch 0 Mitglieder. Die Kirche hat noch Millionen und die Austritte bewegen sich im Prozentbereich.
Fightmeyer hat geschrieben:Im Übrigen find ich im Nachhinein die Werte, die meine Eltern mir vermittelt haben nicht verkehrt. Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Gnade... etc.
Auch ohne Angst vor göttlicher Strafe oder den Glauben an die Bibel als oberstes Gesetz ist es möglich, solche Werte zu entwickeln. Ich finde es sogar sehr traurig, wenn man diese Dinge nur deswegen entwickelt, weil man glaubt, sonst in die Hölle zu kommen. Was passiert da, wenn man plötzlich vom Glauben abfällt?
Arne hat geschrieben:Ach, den Film "Religulous" sollte ich dann als Film-Tipp hier wohl nicht nennen...
Doch, der ist klasse.
ark4869 hat geschrieben:Pratchett ist besser.
Der ist ja auch schließlich
kein Katholik.
Das Jan