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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:36
von realchris
Laserschwert hat geschrieben:realchris hat geschrieben:so wie ich es als Käufer aus der EU darf
Du bist aber kein Käufer, denn Kickstarter ist nunmal kein Online-Store, sondern eine Finanzierungsplattform, auf der man Unternehme(r)n Geld zustecken kann. Alles weitere ist nur ein Entgegenkommen der jeweiligen Projektbetreiber. Wenn ein Kickstarter-Projekt mal nicht zustande kommt und deine Kohle ganz weg ist, kannst du das ebenfalls nirgends einklagen, weil das nunmal ein Risiko des ganzen Konzepts ist (wie sämtliche Änderungen, die ein Projekt während seiner Umsetzung durchläuft). Und das sollte einem klar sein, BEVOR man ein Projekt unterstützt. Wie gravierend oder relevant etwaige Änderungen im Vergleich zum Ausgangs-Pitch für einen selber sind, muss man natürlich für sich selbst entscheiden.
Das ist juristisch falsch.
Es gibt dazu kein Recht in unseren Breiten und deswegen gilt hier, dass es sich um einen Kaufvertrag mit aufschiebender Bedingung handelt. Kannst Dir gernez.B. den Beitrag von RA Solmecke bei Youtube anschauen.
Crowdfounding gibt es bei uns nicht. Es ist schlicht ein Kaufvertrag mit aufschiebender Bedingung, wo Du bei Lieferung 1. weil online getätigt, Dein Widerrufsrecht hast und 2. die entsprechende Garantie sowie die Rechte bei Nichtlieferung des Versprochenen.
Wenn übrigens eine deutsche Firma sowas betreibt, ist das noch einfacher.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:43
von basti007
realchris hat Recht. Deutsche Firmen müssen z.B. beim Crowdfunding auch ganz korrekt jedem Backer eine Rechnung ausstellen. Einen Finanzierungsplattform ist Kickstarter nach deutschem Recht sicher nicht, denn dafür bräuchte sie eine Bank-Lizenz und die Projekte müssten außerdem die entsprechenden Investmentbrochüren erstellen, für die es klare Regelungen gibt. In den USA ist Kickstarter meines Wissens nach dagegen recht nah an den Spendenplattformen angelegt (ein Mitgrund, warum Kickstarter wohl so schnell nicht nach Deutschland kommen wird, da unsere Finanzämter das anders sehen). Eine Ausnahme ist IIRC hier im Spielebereich gambitious, die zum Teil in das Finanzierungslager gegangen sind und tatsächliche Invest-Möglichkeiten anbieten.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:46
von realchris
Genau, Grund: Die USA haben halt eigene spezielle Gesetze dafür. Bei uns gibt es keine, sind aber in Planung. Deswegen greift hier der normale Online-Kauf mit aufschiebender Bedingung. Es gibt für uns sozusagen sowas nicht. Deswegen würde ich als deutsches Unternehmen vorsichtig sein. Weil jeder Käufer bei Lieferung einfach sein Widerrufsrecht nutzen kann und schon ist das Geld wieder weg.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:46
von Laserschwert
Ich dachte Kickstarter-Projekte können sowieso nur über ein amerikanisches Konto laufen? Daher würde sich doch sämtliche EU-Rechtssprechung erübrigen, oder verstehe ich das falsch?
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:47
von realchris
Quatsch, deutscher Anbieter, deutsches Recht. Selbst wenn Du Dein Konto auf dem Mond hättest. Und das US-Konto musst Du trotzdem anmelden beim Finanzamt und es gehört trotzdem Dir in Deutschland.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:48
von Laserschwert
Inwiefern ist Double Fine ein "deutscher Anbieter"?
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:49
von realchris
Laserschwert hat geschrieben:Inwiefern ist Double Fine ein "deutscher Anbieter"?
Das ist Wurst. Ein wenig juristischer Hick Hack mehr, mehr nicht. Sobald die hier in der EU für ihren Vertrieb ein Büro aufmachen, sind sie dran. Zumal Kickstarter auch in Großbrittanien läuft. Das gehört zu EU und nach EU Recht kann ich jeden Anbieter in der EU in meinem Heimatland verklagen.
Ich würde es erst mal normal schriftlich versuchen vom Kauf zurück zu treten und schauen wie DF in so einem Fall reagiert.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:55
von nitocris
auch wenn ich es etwas schade finde, dass es nur auf Steam den ersten Teil gibt (zumindest aktuell):
ich bin noch nichtmal mit dem ersten teil von Broken Sword durch, und wollte Broken Age erst anfangen, wenn ich das geschafft hab. Unsere kleine Tochter hält uns mit ihren 4 Monaten ganz schön auf Trab, und mein Mann und ich spielen zusammen. Da muss also erstmal das Kind schlafen und wir beide Zeit haben.
Wenn ich grad Langeweile ohne Ende hätte würde mich das vielleicht richtig stören, aber so kann ich eh noch warten. (Sowohl mit Spielen als auch mit Doku gucken.) Ich kann aber verstehen wenn da jemand enttäuscht ist.
edit: abgesehen davon war schon alleine die Doku, die bis jetzt veröffentlich wurde, absolut jedes Geld wert. Da gab es schon viel mehr als eigentlich versprochen wurde. Und das bisschen extra Zeit kann ich jetzt noch gut warten.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:56
von Laserschwert
Vermutlich würden sie bei einem derartigen Einzelfall sogar mitmachen
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 13:58
von realchris
Laserschwert hat geschrieben:Vermutlich würden sie bei einem derartigen Einzelfall sogar mitmachen
Schon alleine aus Angst vor möglichen Folgen. Dann lieber den kleinen Betrag zurück geben.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 14:51
von Vainamoinen
realchris hat geschrieben:Laserschwert hat geschrieben:realchris hat geschrieben:so wie ich es als Käufer aus der EU darf
Du bist aber kein Käufer, denn Kickstarter ist nunmal kein Online-Store, sondern eine Finanzierungsplattform, auf der man Unternehme(r)n Geld zustecken kann.
Das ist juristisch falsch.
Das mag in Deutschland ja so sein, für die von deutschen Backern beeinflussbaren Abläufe jedoch hat Laserschwert mit seiner Betrachtung zur Gänze Recht. Die Frage "ist das in Deutschland rechtens?" stellt sich für große amerikanische Unternehmen nicht. Steam und andere digitale Vertriebsplattformen müssten z.B. rein nach deutschem Recht auch eine Möglichkeit zum Weiterverkauf der Spiele anbieten, was natürlich in keiner Weise durchsetzbar ist.
Das ist der Grund, warum diese Problematik - meiner Ansicht nach - auf einer ideologischen und NICHT auf einer rechtlichen Ebene diskutiert werden muss. Auf der rechtlichen Ebene ist nichts zu bewegen, zumal sich - natürlich! - die Einschränkungen für Monopolverweigerer auf eine gegenüber dem Steam-Release um ca. ein halbes Jahr verzögerte Auslieferung der zugesicherten Ware beschränken. Allen gerechtfertigten Ärger beiseite, eine Klage wäre da nicht verhältnismäßig.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 15:03
von k0SH
Sobald die hier in der EU für ihren Vertrieb ein Büro aufmachen, sind sie dran.
Mir erschließt sich nur nicht die Logik, warum sie das sollten?
Wenn Vertrieb in EU dann für eine Retailversion über Vertriebspartner und nicht direkt.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 15:29
von :meistersuppe:
Man könnte sich auch mal genauer fragen, WARUM sie Act I jetzt Steam-exklusiv vertreiben. Ich würde sagen, es ist ein erneuter Hinweis auf die finanzielle Knappheit Doube Fines, zumindest was das Projekt Broken Age angeht. DRM-freie Software verbreitet sich wahrscheinlich nunmal doch immer noch schneller als kopiergeschützte. Dass das Geld für die Fertigstellung knapp ist, ist ja kein Geheimnis mehr. Mal gespannt was sie eigentlich für Act I haben wollen. Der Käufer erhält zwar im Prinzip das volle Spiel, aber halt erstmal nur einen Teil davon. Bleibt also abzuwarten, ob es sich gut verkauft. Zu hoffen wäre es. Alles andere könnte für DF ziemlich unerfreulich sein, also letztlich auch für die Backer. Auch die Dokumentation dürfte mittlerweile viel teuerer geworden sein, angesichts der zusätzlichen Entwicklungszeit.
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 16:04
von enigma
Ja, aber sie haben (in der letzten Episode? Oder einem Forumpost? Weiß ich grad nicht ...) gesagt, dass sie jetzt doch nicht mehr das Geld vom ersten Teil zur Fertigstellung des Zweiten brauchen/verplanen.
Sie können natürlich irgendwas erzählen, aber das war die letzte Ansage. Und ich hab nicht das Gefühl, das Steam-Releases weniger schnell im Netz sind als andere Dinge, das schließt natürlich trotzdem nicht aus, dass das der Grund ist. Sieht man ja an jedem Publisher ever
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 14.01.2014, 16:32
von Vainamoinen
enigma hat geschrieben:Ja, aber sie haben (in der letzten Episode? Oder einem Forumpost? Weiß ich grad nicht ...) gesagt, dass sie jetzt doch nicht mehr das Geld vom ersten Teil zur Fertigstellung des Zweiten brauchen/verplanen.
Das wurde dann ganz explizit dementiert, ja. Was die Glaubwürdigkeit angeht, uff, das von Tim persönlich geschriebene Update im Juli spricht ja noch nicht mal von finanziellen Problemen, sondern eher davon, dass sich die Entwicklungszeit so hinzieht und man den Backern endlich was Spielbares in die Hände geben möchte.
Vielleicht hat die Doku am Ende doch mehr Information preisgegeben, als eine Firma normalerweise über ihre Finanzsituation herausgeben möchte. Wer weiß...