Re: Hat Deutschland ein Demokratie-Problem?
Verfasst: 05.11.2008, 01:30
wenn es halt für wunschvereinigungen nicht langt, dann muss ne große koalition her. fertig. demokratische parteien müssen, wenn es der wähler so wollte, in der lage sein, miteinander zu arbeiten. es kann nicht sein, das es dann heißt. wir wählen einfach so lange bis uns das ergebniss passt. das ist nicht demokratisch für mich. dort geht es doch schon lange nicht mehr um inhalte, die haben scheinbar eher private probleme miteinander. im bund geht es doch auch.Threepbrush hat geschrieben:Warum sind die Parteien für dich nur 'angeblich' demokratisch? Weil sie sich nicht einigen können?galador1 hat geschrieben:
gerade Hessen ist für mich ein beispiel das die demokratie eben nicht so funktioniert wie sie sollte. angeblich demokratische parteien können nicht miteinander und werden sich sicher bald sagen. lieber bürger, ihr habt zwar gewählt, aber das wie gefällt uns nicht. machen wir es einfach nochmal und gebt euch mehr mühe dabei.
Zur Erinnerung: Bis 1933 konnten sich die Parteien auch nicht einigen und die Reichskanzler wechselten so ungefähr jährlich, weil sie keine Mehrheit im Parlament hatten. Dann hatten sich ein paar Parteien geeinigt...und das Ergebnis war Hitler.
Was ich damit sagen will ist, dass es nicht unbedingt ein Zeichen von demokratischer Stärke ist, wenn sich Parteien einigen...es kann manchmal auch ganz gut sein, wenn sie auf ihren Postionen verharren und sagen 'Mit denen nicht!'.
Und in Hessen gäbe es ab heute eine Ministerpräsidentin mit einer Mehrheit, wenn nicht vier (bzw drei) SPD-Abgeordnete einen Tag vor der Wahl bekannt gegeben hätten, dass sie Frau Ypsilanti nun doch nicht mitwählen wollen. (Und für mich ist es eher undemokratisch, dass sie das nicht schon in der Probeabstimmung bekannt gegeben haben)
Dies nun als Beispiel dafür anzuführen, dass Hessen ein Beispiel dafür ist, dass 'Demokratie eben nicht so funktioniert wie sie sollte' finde ich etwas absurd...und ziemlich stammtisch-geschwängert...
Man muss sich da schon entscheiden...entweder man findet es schlecht, dass Frau Ypsilanti ihr Wahlkampfversprechen gebrochen hat (niemals mit der Linkspartei) oder man findet es schlecht, dass die Parteien sich nicht einigen können...oder man entscheidet sich für den beliebtesten Weg: 'Wir hauen einfach mal drauf auf die Parteien...die da oben machen doch eh was sie wollen...'
Wobei man immer bedenken sollte: Wem es nicht passt, was 'die da oben' machen, kann jederzeit in eine Partei eintreten...und eventuell ein klein bisschen was ändern...