An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

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MarTenG
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von MarTenG »

Leseratte, mh, ich kann mich wohl nicht mehr zu dieser Gattung zählen. In letzter Zeit lese ich wirklich wenig. Nur ab und an mal eine kleine, vielleicht 10 – 20 Seiten umfassende, Geschichte aus einem Buch mit mittelalterlichen Sagen. Ratte bleib ich aber, dank chinesischem Kalender, ein Leben lang *g

Ich bin durch meine Eltern zum Lesen gekommen. Sowohl mein Vater, als auch meine Mutter sind einem guten Buch nicht abgeneigt. Eine meiner deutlichsten Kindheitserinnerungen ist, wie mein Vater mir vorliest. Ich glaube, ich habe alle Bücher von Karl May vorgelesen bekommen und nicht eins selbst gelesen :) Wenn ich bedenke, dass es heute Plüschtiere mit eingebauten mp3-player gibt damit die Eltern auch ja nicht selbst vorlesen müssen – furchtbar.

Die Zeit zu der ich am meisten gelesen habe war meine Grundausbildung bei der Bundeswehr. Wöchentlich zwei mal sieben Stunden Zugfahrt und in der Woche abends außer sich sinnlos besaufen (nicht mein Ding) und lesen nichts zu tun… Früher hatte ich immer mehrere ungelesene Bücher rumliegen. Und es kamen immer welche dazu. Auf dem Weg zur Uni befanden sich drei oder vier Buchläden – an denen ich natürlich nie einfach nur vorbei gehen konnte. Im Extremfall hatte ich zwei oder drei Bücher gleichzeitig gelesen. Heute schaffe ich es kaum mich auf nur ein Buch richtig zu konzentrieren ohne gedanklich abzuschweifen. Generell hat sich etwas geändert. Zu meiner Schulzeit habe ich auch gerne mal Sachen gelesen, die sich schwer konsumieren ließen. Bücher in altdeutscher Schrift, hie und da auch mal welche mit wissenschaftlicherem, teilweise auch trockenem Einschlag. Heute darf mich ein Buch nicht mehr unbedingt geistig fordern. Es muß mich unterhalten, ja es darf durchaus auch zum Denken anregen, aber es darf das Denken nicht erfordern. Ein Krimi zum Beispiel (obwohl ich die ehr selten lese) stellt es mir frei, entlarve ich den Täter selbst, oder lese ich faul weiter bis zur Auflösung. Na ja, vielleicht ändert sich das wieder irgendwann. Und ich kann wieder mehr lesen. Kann mich wieder durch das lesen geistig fordern, anstatt den geistigen Marathon des Tages durch seichte Unterhaltung auslaufen zu lassen. Vielleicht irgendwann, wenn ich mit 80 in Rente gehe…
„Schritte, die man getan hat, und Tode, die man gestorben ist, soll man nicht bereuen."
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Nomadenseele

Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Nomadenseele »

MarTenG hat geschrieben: Bücher in altdeutscher Schrift, hie und da auch mal welche mit wissenschaftlicherem, teilweise auch trockenem Einschlag. Heute darf mich ein Buch nicht mehr unbedingt geistig fordern. Es muß mich unterhalten, ja es darf durchaus auch zum Denken anregen, aber es darf das Denken nicht erfordern. Ein Krimi zum Beispiel (obwohl ich die ehr selten lese) stellt es mir frei, entlarve ich den Täter selbst, oder lese ich faul weiter bis zur Auflösung. Na ja, vielleicht ändert sich das wieder irgendwann. Und ich kann wieder mehr lesen. Kann mich wieder durch das lesen geistig fordern, anstatt den geistigen Marathon des Tages durch seichte Unterhaltung auslaufen zu lassen. Vielleicht irgendwann, wenn ich mit 80 in Rente gehe…
Altdeutsche Schrift kann ich gar nicht lesen (leider gibt es Die Ahnen von Freytag nicht anders :-( ) Ansonsten muss mich ein Buch auch in erster Linie unterhalten, wobei es auch durchaus intelligente Unterhaltung wie die *Buddenbrocks* oder *Das Gleichgewicht der Welt* gibt. Insgesamt sollte es nicht zu doof sein, aber auch nicht so, dass ich jeden Satz zerlegen muss oder ein Sachbuch in Romanform vor mir habe (wie gerade eins über Katharina von Medici :roll: ). Wirklich gute Autoren / Bücher würde ich auf 1-5% schätzen, der Rest ist eher Mittelklasse.
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LittleRose
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von LittleRose »

Die Buddenbrooks habe ich noch vor mir. Die sind für nächstes Jahr eingeplant.
Mit altdeutscher Schrift komme ich ganz gut zurecht, auch wenn ich solche Texte mangels Übung nicht so schnell lesen kann wie andere. Das hat mir auch keiner wirklich beigebracht, ich habe mich da größtenteils selbst eingelesen.

Geht es eigentlich nur mir so, oder wird man tatsächlich mit der Zeit immer anspruchsvoller, was den Stil und die Handlung eines Buches angeht?
"She's doing the baby equivalent of adventurers using everything in your inventory." (Aus dem Textadventure Child's Play von Stephen Granade)

"A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)
Nomadenseele

Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Nomadenseele »

LittleRose hat geschrieben:
Geht es eigentlich nur mir so, oder wird man tatsächlich mit der Zeit immer anspruchsvoller, was den Stil und die Handlung eines Buches angeht?
Ich werde im Allgemeinen immer anspruchsvoller, egal ob es um Bücher, Filme, sonstige Gegenstände oder meine Gesellschaft ist. Mittelmaß kann jeder (konsumieren).
LittleRose hat geschrieben:Die Buddenbrooks habe ich noch vor mir. Die sind für nächstes Jahr eingeplant.
Wirklich ein tolles Buch, ich habe es regelgerecht verschlungen.
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Sternchen
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Sternchen »

Ganz simpel durch meine Kindheitsbücher.
Habe Immer schon gerne gelesen als Kind und Mir damit die Zeit vertrieben, und denke habe wohl für ein Kind auch mehr Bücher als wie für gewöhnlich besesssen wie es für normal wäre für ein Kind.
Lesen war halt schon klein auf meine Leidenschaft und wird es auch bleiben, soland das Buch mich gut genug fesseln kann.
Denn einfach nur Bücher zu Ende zu lesen damit Sie zu Ende gelesen sind,aber total mies geschrieben sind, hat keinerlei Reiz für mich, und kommt Mir nur wie eine unnötige Quälerei vor.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


Menschen und Dinge verlangen verschiedene Perspektiven. Es gibt manche, die man aus der Nähe sehen muß, um sie richtig zu beurteilen, und andere, die man nie richtiger beurteilt, als wenn man sie aus der Ferne sieht.

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Cohen
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Cohen »

Bei mir hat es mit Comicheften angefangen: jede Woche hatte ich mir von meinem knappen Taschengeld die "Micky Maus" gekauft, manchmal auch "Fix & Foxi"... Gratis-Comics wie "Knax" von der Sparkasse waren natürlich auch willkommen. Die ersten hundert "Lustigen Taschenbücher" konnte ich mir zum Glück von einem Freund ausleihen, der diese sammelte :D. Sobald ich meinen ersten Büchereiausweis hatte, wurden erstmal die ganzen Asterix-, Lucky-Luke-, Spirou&Fantasio- und Gaston-Hefte nachgeholt, während mein Taschengeld in meine Clever&Smart-Sammlung und etliche Superhelden-Comics floss (die gab es nicht zu leihen).

Parallel zu den Comics wurden auch etliche Bücher durchschmökert, in meiner Grundschulzeit z.B. einen kompletten Satz Pitje-Puck-Kinderbücher, den wir vom Nachbarn geschenkt bekommen hatten; später war ich jahrelang Stammgast in unserer Stadtbibliothek. Anfangs waren natürlich erstmal die ganzen Jugendbücher mit spannenden Kriminalgeschichten dran (Fünf Freunde, TKKG, Die drei ???), und auch in späteren Jahren habe ich so manchen Kriminalroman gelesen (Agatha Christie, Alfred Hitchcock, Sherlock Holmes-Romane). Allerdings kristallisierte sich recht schnell die "Science Fiction" als mein Lieblingsgenre heraus... da habe ich fast die ganze Abteilung unserer kleinen Stadtbibliothek verschlungen (Ray Bradbury, Isaac Asimov, Mark Brandis, Philip José Farmer, Philip K. Dick und etliche andere).

Mit den Isaac-Asimov-Romanen startete dann auch meine Sammelleidenschaft, und seitdem habe ich Bücher fast nur noch gekauft und selten geliehen. Sowohl die düsteren Cyberpunk-Romane von William Gibson als auch die humorvollen SF-Parodien von Douglas Adams faszinierten mich, über letzteren bin ich dann auch später in die Fänge von Terry Pratchett und seiner Scheibenwelt geraten. Ernstere Fantasy-Romane hatten mich nie interessiert, da schaue ich mir lieber entsprechende Filme an... lediglich den Hobbit und die Herr-der-Ringe-Trilogie habe ich nach Peter Jacksons "Die Gefährten" gelesen.

Noch Jahre bevor die DVDs den englischen O-Ton in Deutschland populär machten und mit frei wählbaren Audio- und Untertitelspuren einen deutlichen Mehrwert zur Videokassette und TV-Ausstrahlung boten (VHS-Kassetten in englischer Sprache gab es nur vereinzelt in den Videotheken), bin ich bereits bei den letzten Romanen des SF-Altmeisters Isaac Asimov auf die englischen Ausgaben ausgewichen, da mir die Übersetzung zu lange dauerte. Die fünfteilige Anhalter-Trilogie von Douglas Adams habe ich trotz gelungener deutscher Übersetzung später nochmal auf englisch genossen, und auch bei den Scheibenweltromanen bevorzuge ich mittlerweile die englischen Versionen.
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Sternchen
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Sternchen »

Cohen hat geschrieben:Bei mir hat es mit Comicheften angefangen: jede Woche hatte ich mir von meinem knappen Taschengeld die "Micky Maus" gekauft, manchmal auch "Fix & Foxi"... Gratis-Comics wie "Knax" von der Sparkasse waren natürlich auch willkommen. Die ersten hundert "Lustigen Taschenbücher" konnte ich mir zum Glück von einem Freund ausleihen, der diese sammelte :D.
Dazu kann Ich mich einreihen als erstes habe Ich mit Micky Mouse Heftchen und Co begonnen und bei einem Freund kam Ich in den Genuß sämtlicher Taschenbücher mir ausleihen und lesen zu können, und habe es geliebt.
Lese Sie heute immer noch gerne. :)
Schöne Erinnerungen an die Kindheit woran man gerne immer wieder zurück denkt, wieviel Spaß man hatte beim lesen der lustigen Taschenbücher. :wink:
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten.


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Hexenjohanna
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Hexenjohanna »

Ich wurde von meiner vorlesenden Mutter vor allem mit Jim Knopf und Pippi Langstrumpf angefixt. Das waren zumindest die suchterregenden Bücher, die mich ganz schnell lesen lernen ließen, damit ich von ihrem, wie mir damals schien grausamen "und das ist jetzt das Ende des Kapitels, morgen lese ich euch mehr vor" wegkam. Danach gab es daheim für mich nur noch das Sortiment der geschenkten Bücher an die Kinder der Familie, durch das man ziemlich schnell, und nicht immer begeistert, durch war.

Meine Tante schenkte uns das "Nein-Buch für Kinder", sie kam aus der Großstadt und war sehr progressiv, ich fand es ziemlich interessant, auch wenn das Buch mich damals wohl eher verstört hat. Anschließend las ich alle Bücher, die bei den Großeltern verfügbar und auch nur halbwegs für eine Kinderfantasie tauglich waren. Das war sogar ziemlich alles, denn die Großeltern besaßen wesentlich weniger Bücher als meine Eltern, aber im Verhältnis dazu eine große Anzahl Kinderbücher (die mütterlichen G. hatten auch 5 Kinder), die meisten in altdeutscher Schrift geschrieben. Diese zu "entkryptisieren" fand ich spannend und toll, ich kam mir damals echt groß deswegen vor, das zu lernen, ohne dass es mir jemand gezeigt hatte.

Danach war eine Phase, in der man "Hanni und Nanni", "5 Freunde" und solche Bücher unbedingt gelesen haben mußte. Im Fall von "Hanni und Nanni" las ich die Bücher immer mit so einer "von Außen-Perspektive", 5 Freunde fand ich ziemlich altfränksch bis autoritär, aber die Geschichten gut.

Als ich um die zwölf war, fing ich an mich für die Belletristik meiner Eltern (eher die meines Vaters) zu interessieren und mich mit Old Shatterhand bzw. den Ich-Erzählungen von Karl May zu identifizieren. Ich habe insgesamt mindestens 35 Bücher von K.M. gelesen und mag den auch heute noch gerne. Er war ein Autor von der Art wie Stephen King, seine präzis geschriebenen Geschichten saugten einen förmlich an die Stätte des Geschehens und waren darauf hin geschrieben, dass man alles gut miterleben konnte. Wenn ich mir einen passenden Band von K.M. in der Bücherei leihen mußte und er nicht verfügbar war, habe ich zwischendurch notgedrungen nahezu alles gelesen, was sonst noch im elterlichen Bücherschrank stand, was durchaus nicht immer alles jugendfrei war oder sonstwie zu meinem Alter paßte. Ich machte, eigentlich nur für mich, aber auch geäußert gegenüber meiner Schwester einen Wettbewerb auf: Der Bücherstapel in Höhe meiner Bettkante, den lese ich bis morgen durch (die Bücher hatten jetzt nicht eine sooo kleine Schrift), was ich mit triefigen Augen im Lauf der Nacht auch geschafft habe.

Mit Zwölf fanden meine Schulkameradinnen und ich im Schulbus eine Printausgabe bzw. ein Buch über einen Emanuelle-Film, ich nahm das Exemplar vorgeblich an mich, um es bei uns zu Hause im Kamin zu verbrennen, um es dann aber doch vorher durchzulesen. Es regte meine Fantasie so ziemlich an, ich schämte mich sehr und habe es dann sicherheitshalber im Garten und nicht im Kamin verbrannt und dort ganz tief untergegraben.

Mit 13 schrieb ich dann über zwei Schulhefte hinweg einen Pferderoman, was von zwischenzeitlichen Geschmacksverirrungen kündet. Das Werk, strotzend von englischen Namensverhunzungen (weil ichs nicht besser wußte, aber zuviel 5 Freunde gelesen hatte) habe ich glücklicherweise nie beendet. *g*

An die Jahre bis zur Volljährigkeit kann ich mich im Moment nur undeutlich erinnern, aber ich fing irgendwann an, Science-Fiction zu lesen und das habe ich dann ziemlich ausgiebig bis ungefähr zum 21 Lebensjahr getan. Außerdem muß ich jetzt endlich mal was essen. :wink:
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.

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Möwe
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Möwe »

Mein erstes Buch (an das ich mich erinnere) war "Mein Esel Benjamin".
Sooooo knuffing, dass ich es auch meinen Nichten und Neffen gekauft habe.
Sicher gab es davor noch einige Pixie-Bücher ...
Aber eigentlich ging es immer um die Geschichten, nicht um die Bücher selbst. Deshalb habe ich auch meine Märchenplatten geliebt (Hänsel und Gretel, Aschenputtel, Dornröschen, Rapunzel) und meinen allerersten Kinofilm: Mogli. (Grüße an Onkel Donald von dieser Stelle aus...).

Meine Liebe zu Hörspielen, Büchern und Adventuren entspringt also eigentlich derselben Quelle. Das Medium ist zweitrangig, hauptsache der Inhalt stimmt.
Als junge Schulratte bin ich einmal wöchentlich zum Bibliotheksbus getigert, der zu uns ins Dorf kam. Da habe ich mir die ganzen Kinderklassiker reingezogen (und manches miese Buch auch). Leider hatte ich irgendwann alle Bücher durch.
Mach mit beim AT-Wichteln und ärgere :twisted: oder erfreue :D einen ATler.
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Molly & Sinclair
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Molly & Sinclair »

Molly:
Genau das richtige Thema für solche Vielleser wie wir! freu
Schön, dass man hier auch mal den Ausdruck „SUB“ hört, obwohl wir (Sinclair und ich) wohl doch schon RUBs (R f. Regal, falls einer hier das nicht kennt) haben! :lol:

...wegen Jack McDevitt: können Dir da leider nicht helfen, da wir keine Science Fiction-Bücher lesen...

Also...mein Vater hat nur mal die Zeitung gelesen, aber meine Mutter und meine älteren Schwestern haben immer schon viele Bücher gelesen, deshalb wollte ich auch unbedingt das können und hab das lesen schon mit 5 Jahren gelernt. Und es dauerte auch nicht lange, dann wollte ich nicht nur Kleinkinderbücher, sondern auch richtige Kinderbücher lesen – da war es natürlich günstig, dass meine Mutter die meiner älteren Schwestern aufgehoben hatte und so hatte ich immer viel Lesematerial...ja, z.B. auch die „Pucky-Bücher“ und die von Enid Blyton. Diese gelben Reclam-Büchlein in der Schule mochte ich hingegen gar nicht. Hab eigentlich immer gelesen, als Teenager kam ich dann von den Liebesgeschichten und Thrillern/Psychothrillern meiner Geschwister und Mutter zum Horror – durch ein Buch von Stephen King!!!! Und war begeistert und ganz schnell süchtig. Hab die Jahre über fast alle von ihm gesammelt – seit über 10 Jahren mit Sinclair zusammen – er hatte auch ein paar von ihm! Fantasy hab ich bis vor ca. 3 Jahren nur ganz kurz mal was anprobiert (Science Fiction – z.B. auch Zeitschiffe, wie hier schon erwähnt, nur mal kurz von meiner Schwester angetestet, außer „Die Zeitmaschine“ gefiel mir das nicht so). Aber Wolfgang Hohlbein hatte ja Horror UND Fantasy. Mit seinen und mit denen von Phillip Pullman haben wir dieses Genre dann auch angefangen und lesen so zwischendrin immer mal wieder sowas auch.
Bis vor einigen Jahren hab ich dann fast nur noch Thriller/Ps.Thr./Horror gelesen, bis uns ein guter Bekannter/Freund einen „Mankell“ schenkte. Als ich mitten im Buch am lesen war, ist er gestorben...das war schlimm. Ich hab einige Monate lang keine spannenden Bücher mehr lesen können, nur noch „leichte Kost“ und hab mit frechen Frauenbüchern angefangen. Nach einigen Monaten gings wieder und nun lese ich die vorgenannten Genres einfach abwechselnd – aber die spannenden überwiegen wieder! Die meisten Bücher lese zuerst ich und dann Sinclair – oder umgekehrt...und immer mit Lesezeichen (die ich auch selber bastle) – wir mögen die Leseknicke im Buchrücken gar nicht und achten sehr auf unsere Bücher, die wir aber fast alle weitergeben.
Mickymaus & Co. hab ich nie gelesen, das war mir zu brav - wenn schon, dann musste es Superman oder Batman sein.
Als Kind war ich auch öfter in der Bücherei, aber seit bestimmt 15 Jahren gibt’s dort einfach kaum mehr was, was ich nicht gelesen habe oder mich interessiert. Nächstes Jahr soll sie ausgebaut werden und aufgestockt – da bin ich mal gespannt darauf!
Ich lese auch täglich (sogar in meiner halben Stunde Mittagspause in der Arbeit-mein Buch ist immer im Rucksack dabei), während wir aber fast nur am Wochenende mal einen Film sehen – aber im Kino waren wir schon ewig nicht mehr...was aber nichts ausmacht, irgendwann kommen Buchverfilmungen auch ins TV und wir können ja schließlich aufnehmen.

Was wir allerdings seit über 4 Jahren nicht mehr (oder nur als Geschenk) machen, ist, Bücher wirklich kaufen – denn soviel Geld haben wir nicht, um unsere Leselust so zu befriedigen – wir tauschen sie. Wie gut, dass es Tauschbörsen gibt. Früher haben wir auch viel auf Flohmärkten gekauft, aber die sind uns inzwischen meist auch zu teuer...wenn’s ja beim tauschen ohne Geld (außer Porto) geht. Da die letzte Tauschbörse seit Oktober Geld verlangt pro Tausch, haben wir nun gewechselt und sind bei der anderen auch recht zufrieden (siehe Signatur!).



Sinclair:
Bevor ich in die Schule gekommen bin, hab ich meine Eltern schon beneidet, weil sie lesen konnten und das auch oft gemacht haben. Ich war auch mit viel Eifer dabei, das zu lernen und habe immer schon das Lesebuch vom nächsten Schuljahr in den Sommerferien zu lesen angefangen! Ich habe mir auch immer zu jeder Gelegenheit Bücher gewünscht. So mit 9 Jahren fing ich an, z.B. TKKG zu lesen (wie besessen!), so zwischendrin auch mal Comic wie Micky Maus, aber noch lieber Superman & Co. - dann als Teenager kam ich auf den Geschmack von Kurzgeschichten von Stephen King, also das Horror-Metier und ziemlich schnell kam dann John Sinclair, was sich bis heute hält. Seit Jahren lese ich hauptsächlich Horror/Thriller/Psychothriller und seit ca. drei Jahren auch mal ein Fantasy-Buch – zwischendurch auch immer mal was lustiges bzw. eine Biographie. Ich lese zwar nicht so schnell wie Molly, aber mit genauso viel Begeisterung und stehe oft vor unseren Bücherregalen (RUBs) und überlege mir, was ich als nächstes lese, obwohl ich noch gar nicht mit dem jetztigen Buch fertig bin! :)
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neon
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von neon »

Beobachtet Ihr das eigentlich auch, dass Männer langsamer lesen als Frauen? Ich habe mich schon immer gewundert, warum Frauen so schnell lesen können. Wenn ich das in der gleichen Geschwindigkeit tun wurde, hätte ich das Gefühl, die Hälfte zu verpassen.

Ich konnte auch schon mit 5 lesen. Mein Vater hatte schon immer viele Bücher und ich habe eigentlich alles gelesen, was ich in die Finger bekommen habe. Das erste, was mich wirklich in den Bann gezogen hat, war die 24-bändige Ausgabe von Meyers Enzyklopädie, ich habe so ziemlich alles nachgelesen, was ich wissen wollte. Mein Vater hat mir dann irgendwann eine 20-bändige Taschenbuchausgabe eines anderen Lexikons geschenkt, keine Ahnung mehr, was genau das war. Irgendwie sind in meiner Familie die 5-Freunde-Romane von Enith Blyton hängengeblieben, die habe ich dann auch alle verschlungen, danach dann TKKG von Band 1 bis 20, danach war ich rausgewachsen und habe angefangen, Science-Fiction zu lesen. Ich habe mir von meinem Taschengeld aus den Wühlkisten in den Kaufhäusern alles rausgezogen, was mich interessiert hat. Mit 10 Jahren habe ich das erste mal Herr der Ringe und die Unendliche Geschichte gelesen, Per Anhalter durch die Galaxis direkt als es rauskam. Danach hatte ich dann eine Stephen-King-Phase.

Später habe ich dann Battletech komplett gelesen. Danach die Neuromancer-Romane von William Gibson. Irgendwann hat das Interesse am Lesen dann nachgelassen und gerade jetzt in letzter Zeit habe ich wieder Lust drauf, aber leider zu wenig Zeit.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"

- John Glenn nach der ersten Erdumrundung 1962
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Nomadenseele »

neon hat geschrieben:Beobachtet Ihr das eigentlich auch, dass Männer langsamer lesen als Frauen? Ich habe mich schon immer gewundert, warum Frauen so schnell lesen können. Wenn ich das in der gleichen Geschwindigkeit tun wurde, hätte ich das Gefühl, die Hälfte zu verpassen.
Ich lese im Durchschnitt ca. 50 Seiten / Stunde, das würde ich nicht gerade als schnell bezeichnen. Aber noch langsamer Oo ... .
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Möwe
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Möwe »

neon hat geschrieben:Beobachtet Ihr das eigentlich auch, dass Männer langsamer lesen als Frauen? Ich habe mich schon immer gewundert, warum Frauen so schnell lesen können. Wenn ich das in der gleichen Geschwindigkeit tun wurde, hätte ich das Gefühl, die Hälfte zu verpassen.
Ich habe mal eine Freundin gefragt, wie sie so schnell lesen kann. Und sie hat geantwortet, dass sie eher die Gefühle aus dem Buch aufnimmt und sich nicht hauptsächlich auf die Handlung konzentriert.
Man müsste mal so eine Schnellleserin ein Sachbuch lesen lassen und schauen, ob sie es genauso schnell liest.
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von Nomadenseele »

Möwe hat geschrieben:
neon hat geschrieben:Beobachtet Ihr das eigentlich auch, dass Männer langsamer lesen als Frauen? Ich habe mich schon immer gewundert, warum Frauen so schnell lesen können. Wenn ich das in der gleichen Geschwindigkeit tun wurde, hätte ich das Gefühl, die Hälfte zu verpassen.
Ich habe mal eine Freundin gefragt, wie sie so schnell lesen kann. Und sie hat geantwortet, dass sie eher die Gefühle aus dem Buch aufnimmt und sich nicht hauptsächlich auf die Handlung konzentriert.
Man müsste mal so eine Schnellleserin ein Sachbuch lesen lassen und schauen, ob sie es genauso schnell liest.
Hier gibt es einen Lesetest http://www.improved-reading.de/eltern-family/lesetest/

Bei Sachbüchern (ausserhalb des populärwissenschaftlichen Schreibens), geht es bei mir auf 30 Seiten / Stunden runter.
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Re: An die Leseratten: Wie seid ihr welche geworden?

Beitrag von axelkothe »

Nomadenseele hat geschrieben:Ich lese im Durchschnitt ca. 50 Seiten / Stunde, das würde ich nicht gerade als schnell bezeichnen. Aber noch langsamer Oo ... .
Das dürfte bei mir ungefähr auch so sein bei einem englischen Roman. Deutsche Bücher sicherlich etwas schneller, Sachbücher deutlich langsamer. Meine Frau ist aber viel schneller.
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