Adventure-Treff

Ich hab das Spiel jetzt auch abgeschlossen und bin sehr begeistert: Für mich ist es ein absoluter Überraschungshit - sehr süß, bezaubernd, spannend und atmosphärisch. Außerdem wartet "Children of Silentown" mit einem wirklich tollen Soundtrack auf.

Es war wirklich ganz nach meinem Geschmack - wenn ich mal vom Schwierigkeitsgrad absehe. Die Inventarrätsel konnte ich zum großen Teil, aber definitiv nicht immer, selbst lösen. Letztlich ist das Rätseldesign auch gelungen, mitunter sehr innovativ, was die "Gesang-Puzzles" betrifft. Am liebsten mochte ich die Nähzeug-Puzzlesequenzen, zumal diese auch bis zum Ende gut lösbar waren, das "Augen-Fliesen-Rätsel" empfand ich auch als gelungen. Was die Rohre und die Zahnräder betrifft, hab ich relativ bald jegliche Hoffnung aufgegeben, da noch irgendwie durchzublicken. Ich weiß nach wie vor nicht, wie eins sowas löst, wenn nicht durch Zufall. Deshalb lief dann irgendwann der fünfstündige Video-Walktrough mit, damit ich die Vorgehensweise bei dieser Art von Rätseln exakt befolgen konnte. Abgesehen davon hat mir das Spiel aber echt große Freude bereitet.

Lästige Minispiele, mit denen hier schon gerechnet wurde, gab es tatsächlich nicht. Lediglich das Frosch- und Igel-Wettrennen lässt sich als Minispiel einstufen, das ist aber gut lösbar, sobald eins das Prinzip verstanden hat.

Das Spiel schafft eine einwandfreie Symbiose von Geschichte und Rätseldesign, alles ist ideal durchdacht, und wirklich schön erzählt. Das gilt auch für die Auflösung der Geschichte. Die vier Endsequenzen* haben mich sehr berührt, jede einzelne davon ist sehr gut nachvollziehbar.


Tatsächlich habe ich...


In diesem Thread wurde ja schon kritisiert, dass am Ende keine andere Entscheidung gewählt werden kann, nachdem ein alter Spielstand geladen wurde. Das fand ich ebenfalls frustrierend. Der Spielstand wird nach den Credits sogar automatisch komplett gelöscht. Ich kann mir also nicht mal das ursprünglich ausgewählte Ende erneut ansehen. Somit musste ich mir die übrigen Endsequenzen bei YouTube ansehen.

So, im Februar werde ich mich dann der anderen Lucy widmen, denn dann wird endlich "Lucy Dreaming" im Nintendo-eShop erscheinen. Der Winter bleibt doch noch unterhaltsam.

fireorange hat geschrieben: ↑19.01.2023, 12:34

Snowblizzard hat geschrieben: ↑17.01.2023, 17:29 Ich hänge am Frosch fest. Wo ist da der Trick? Der Igel war ja noch machbar, aber schon sehr grenzwertig,

Es ist nicht schwer, man muss es nur erstmal begreifen.
Einfach immer klicken, kurz BEVOR der Balkon grün wird. Ansonsten bist du zu langsam.

Ansonsten gab es bisher keine Minispiele - und somit nicht vor dem 4. Kapitel.

Danke, das hat mir sehr weitergeholfen. Das Prinzip habe ich soweit nicht verstanden. Ansonsten lief es bis dahin wirklich gut, keine großen Probleme.

@fireorange: Schön, dass du so begeistert warst.
Die Atmosphäre ist auch echt gut gelungen. Die Gesangsrätsel, vor allem die mit den Rädchen, haben mir den Spielspaß aber dann doch deutlich vermiest. Es ist doch bezeichnend, dass du ein Video mitlaufen musstest, das diese Rätsel für dich löst. Das ist für mich ein ganz gravierender Mangel! Außerdem muss ich sagen, dass mich die ständig wiederholende Musik schnell genervt hat und ich es schwach fand, keinerlei Sprachausgabe außerhalb von Zwischensequenzen zu haben. Und das mit den Spielständen und den Enden, was du erwähnt hast, führt für mich auch zu einer Abwertung. Ohne diese Gesangs-Rätsel (oder zumindest mit einer Überspringen-Option) wäre das Spiel für mich eine 7/10. Mit ihnen kann ich nicht mehr als 5/10 vergeben. Nächste Woche erscheint auch mein Spiele-Check, in dem ich darauf noch einmal etwas näher eingehe.

Zu Lucy Dreaming gibt es übrigens auch einen Check von mir:
https://www.gamersglobal.de/news/235908 ... -abenteuer
Das hatte mir deutlich besser gefallen.

Ich betrachte es eigentlich nicht als "gravierenden Mangel", wenn mir bestimmte Rätsel zu anspruchsvoll sind. Das liegt in erster Linie an mir, denke ich. Es ist nun wirklich keine Seltenheit, dass ich bei anspruchsvollen Spielen öfter mal einen Walkthrough konsultieren muss - und Textlösungen gibt es zu diesem Titel eben nicht, also blieb mir da keine Alternative.

Aber eine großartige Geschichte mit tollen Protagonist*innen ist mir eben um Längen wichtiger als der Anspruch des Rätseldesigns. Der Grund, warum ich Adventures spiele, ist letztlich immer die Geschichte. Die Puzzles spielen da eine extrem untergeordnete Rolle. Abgesehen davon hat mir das Rätseldesign ja auch zum großen Teil ganz gut gefallen, nur die Zahnrad-Puzzles waren eben ziemlich öde. "Children of Silentown" ist nach meinem Empfinden definitiv ein guter Anwärter für eines der besten Adventures in 2023.

"Lucy Dreaming" ist eben ein klassisches SCUMM-Adventure. Das hat es in dieser Hinsicht viel leichter, ein eher modern angelegtes und experimentelles Adventure wie "Children of Silentown" riskiert da natürlich mehr - gerade bei Menschen, die schon seit einigen Dekaden Adventures konsumieren.

S-Made hat geschrieben: ↑22.01.2023, 10:24 Die Gesangsrätsel, vor allem die mit den Rädchen, haben mir den Spielspaß aber dann doch deutlich vermiest. Es ist doch bezeichnend, dass du ein Video mitlaufen musstest, das diese Rätsel für dich löst. Das ist für mich ein ganz gravierender Mangel!

Na so schwierig waren die Rädchen-Rätsel nun auch nicht. Man musste sich eigentlich nur überlegen, welche Ausgänge offen und welche geschlossen sein müssen und wie die benachbarten Kästchen für einen sinnvollen/möglichen Pfad stehen müssten.

Da die Kästchen überwiegend aus zwei 90-Grad-Kurven (nur zwei Möglichkeiten), Vier-Wege-Kreuzungen (Drehposition egal) und überbrückten Kreuzungen (Drehposition egal) bestanden, musste man hauptsächlich auf die Drei-Weg-Kreuzungen (und nachrangig auf die Richtung der 90-Grad-Kurven) achten, und der einzig mögliche Pfad war recht schnell klar.

Dann musste man nur noch das Startkästchen drehen und nach und nach die angrenzenden Kästchen mit den Zahnrädern anschließen, Zeitdruck gab es dabei auch nicht. Meistens hatte man auch genug Zahnräder, um bei den Rätsellösungen jeweils nur zwei Kästchen mit einem Zahnrad zu verbinden.

Bei einem Rätsel hatte ich ein Zahnrad mal diagonal eingesetzt, um damit vier Kästchen zu verbinden, aber das wäre vermutlich gar nicht nötig gewesen.

Das ist ja nicht der Punkt. Für mich gehören solche Rätsel nur in geringen Dosen in Adventures, wenn überhaupt. CoS hat es mit den ständigen Wiederholungen der immer gleichen Rätsel ohne Skip-Funktion aus meiner Sicht besonders schlecht gemacht. Ich mag auch keine Schieberätsel oder Labyrinthe in Adventures, die keinen Spaß machen und nur zur Spielzeitstreckung dienen.
Ich finde es nur wichtig, potentielle Interessenten, die ähnlich wie ich ticken, auf solche Dinge hinzuweisen.

Ich fand "Children of Silentown" ok, es hat seine Schwächen und richtet sich ganz klar an Fans, die den Fokus auf die Geschichte legen. Mir waren zu wenige Rätsel im Spiel drin und die vielen wiederholenden Minigames (Schieberätsel, Knöpferätsel und Lichterrätsel) hätten nicht sein müssen. Das fühlt sich nach einer Weile nur noch als Füllmaterial an - davon mal abgesehen, kann ich Schieberätsel einfach nicht und hatte immer ein Video im Hintergrund für diese Stellen laufen.
Schade fand ich auch, dass man die Dialoge immer weiterklicken muss. Da wäre mir eine Lösung mit einstellbarer Text-Geschwindigkeit deutlich lieber gewesen.
Die anderen zwei Enden hätte ich mir gerne erspielt, aber noch 2x durch das Spiel durch? Das hätte man sicher besser lösen können und ich bin dann sicher nicht die einzige Person, die sich das dann stattdessen auf Youtube anschaut.

Geschichte toll, Atmosphäre toll, beim Rest hakt es dann leider etwas. Wie gesagt, wer den Fokus auf die Geschichte legt, wird sicher seinen Spaß mit dem Spiel haben,

Mittlerweile ist mein Spiele-Check zu Children of Silentown online. Wie ihr euch denken könnt, kommt das Spiel bei mir nicht ganz so gut weg.