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Verfasst: 25.05.2005, 18:05
von Chico
Fightmeyer hat geschrieben:Und genau dafür sollte es das oft geforderte "Weder noch" Kästchen geben!
Dem kann ich mich nur anschließen, dann wäre ich in NRW vielleicht doch zur Wahl gegangen. Ich bin bis jetzt zwar immer wählen gegangen, aber diesmal wusst ich wirklich nicht, wem ich meine Stimme geben soll.
Hoffe aber, das Merkel nicht gewinnt, mag ihre Art der Politik nicht sonderlich, aber allgemein ne Frau als Kanzler, warum denn nicht ?
Verfasst: 25.05.2005, 18:08
von Rech
Sledge_Hammer hat geschrieben:Interessante Faden-Überschrift. Um sie zu beantworten: Nein, eine Frau kann niemals Bundeskanzler werden, dazu müsste man die Regeln der Grammatik ändern.
Würde es nicht reichen, denn Begriff "Bundeskanzler" als Titel zu definieren
![Wink :wink:](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
Verfasst: 25.05.2005, 18:28
von woltri
Ich kapiere vor allem eins nicht...
Die Leute verweigern wegen der Agenda 2010 und wegen Hartz IV der SPD die Stimme... was glauben die denn, was unter Merkel/Westerwelle passiert?
Denken die ernsthaft, dann gibts noch einen müden Euro für sozial schwache??
Wie ich schonmal schrieb, die Meinung eine Kanzlerin Merkel würde keine Jobs schaffen ist falsch.
Sie schafft 1€-Jobs, 80 MILLIONEN STÜCK!!
Lest die Programme, und wenn Ihr Arbeitnehmer seid, dann seht zu, dass die Neoliberalen nicht die alleinige Macht bekommen.
Verfasst: 25.05.2005, 18:29
von DasJan
Sledge_Hammer hat geschrieben:Übrigens - Leute, die sich nicht ernsthaft mit Politik beschäftigen [...] sollten vielleicht besser nicht wählen gehen.
Ganz unabhängig davon, wie man jetzt Frauen als Bundeskanzler im Allgemeinen oder Angela Merkel im Speziellen findet, ist das meiner Meinung nach mit das Falscheste, was man machen kann.
Selbst wenn man sein Kreuz zufällig irgendwo auf den Wahlzettel fallen lässt, ist das eine Stimme
gegen rechtsaußen, denn NPD und REP kriegen sicher alle ihre Wähler mobilisiert.
Das Jan
Verfasst: 25.05.2005, 18:42
von Fightmeyer
woltri hat geschrieben:Ich kapiere vor allem eins nicht...
Die Leute verweigern wegen der Agenda 2010 und wegen Hartz IV der SPD die Stimme... was glauben die denn, was unter Merkel/Westerwelle passiert?
Denken die ernsthaft, dann gibts noch einen müden Euro für sozial schwache??
Wie ich schonmal schrieb, die Meinung eine Kanzlerin Merkel würde keine Jobs schaffen ist falsch.
Sie schafft 1€-Jobs, 80 MILLIONEN STÜCK!!
Lest die Programme, und wenn Ihr Arbeitnehmer seid, dann seht zu, dass die Neoliberalen nicht die alleinige Macht bekommen.
Der gleiche Trend würde sich aber auch unter Schröder un Co fortsetzen. Die propagieren nach außen hin nur eine sozialere Politik. Man kann ihnen in dem Fall noch nicht mal einen Vorwurf machen. Man kann aus einem Haufen Scheiße nun mal nciht einen Klumpen Gold machen. Weder SPD noch CDU. Deswegen ist es auch völlig egal, wo man sein Kreuz macht.
Diese ganze "Heuschrecken-Diskussion" ist doch dermaßen lächerlich. Wir leben nun mal in einem kapitalistischen System. Und wenn man jetzt den Unternehmern auf einmal vorwirft, sie würden nur nach Profit streben, dann haben diese Herrschaften in der Schule wohl nicht mitbekommen, daß genau das das Ziel eines Unternehmens ist.
Will man massive Veränderungen herbeiführen, geht das nur durch Verzicht auf Seiten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer und dazu ist schließlich niemand bereit. (Da zähl ich mich im übrigen auch zu.)
Und dann hätten wir auch keine freie Marktwirtschaft mehr, sondern würden uns wieder zur Planwirtschaft bewegen.
Also versucht man weiterhin den Haufen Scheiße schön zu reden und von einer Form in eine andere umzuwandeln. Aber es bleibt: Scheiße!
Verfasst: 25.05.2005, 19:55
von woltri
Scheiß auf freie Marktwirtschaft a lá Westerwelle, in der nur noch das Recht des finanziell stärkeren zählt.
Es ging allen besser, als es noch die soziale Marktwirtschaft gab.
Als der Grundgesetzartikel "Eigentum verpflichtet" noch das Papier wert war auf dem er gedruckt war.
Verfasst: 25.05.2005, 20:36
von Gast
Es heißt ja immer, wenn Frauen an der Macht sind wird alles besser.
Naja die Geschichte zeigt gegenteiliges:
Margaret Thatcher
Condolezza Rice
...
Angela Merkel
Na schönen Dank.
Verfasst: 25.05.2005, 21:02
von max_power
Ich werde auf jeden Fall nicht Angela Merkel wählen. Ich möchte keine Kanzlerin, die der USA bei jeder Gelegenheit in den Hintern kriecht. Konzepte kann Frau Merkel ebenfalls nicht vorweisen, nur ein Grinsen, wenn die SPD mal wieder eine Wahl haushoch verliert.
Auf mich wirkt Merkel so, dass ihr einziges Ziel ist, die CDU an die Macht zu bringen (wobei man ihr immerhin zu Gute halten muss, nicht nur sich an die Macht bringen zu wollen).
Genau deswegen ist für mich Angela Merkel keine Alternative. Eine Frau als Kanzlerin könnte ich mir allerdings gut vorstellen.
Das Problem an der momentanen Politik ist doch der Punkt, dass es den meisten Personen nur noch darum geht, den anderen schlecht zu machen, um selbst an die Regierung zu kommen. Das beste Beispiel ist doch dieser lächerliche Untersuchungsausschuss wegen der sogenannten „Visa-Affäre“. Sie diente einzig dazu, Fischer – den bis dahin beliebtesten Politiker – in Missgunst zu bringen. Dabei war es scheißegal, dass dadurch das gesamte Ansehen Deutschlands im Ausland auch mit runtergerissen wurde. Fischer hat sehr gute Arbeit geleistet und dabei einen Fehler gemacht. Dieser Fehler wurde erkannt und Fischer wurde zu Recht deswegen ermahnt. Die einzige Folge sollte sein, diesen Fehler zu korrigieren und daraus zu lernen. Aber was passiert? Es wird eine riesige Affäre zusammengestrickt, die im Vergleich zu der Affäre einer gewissen Person, die jahrelang als Bundeskanzler Geld in schwarze Kassen geschafft hat, einfach nur lächerlich ist.
Insgesamt verstehe ich auch nicht, warum alle Menschen so sauer auf die SPD sind. Sie hat wichtige Themen in Angriff genommen und Entscheidungen gefällt, die nicht gerade einfach waren. Das Geld ist weg, es wurde aber nicht in den letzten Jahren verbraten, sondern schon vorher und jetzt muss man eben schauen, wie man mit begrenzten Ressourcen weiterkommt – dabei muss jeder seinen Teil leisten.
Inzwischen steht die Regierung beinahe still, woran jedoch vor allem die Blockadehaltung der Union im Bundesrat schuld ist. Aus diesem Grund kann ich Schröders Entscheidung gut nachvollziehen. So macht Politik einfach keinen Spaß. Politisch sind Neuwahlen auch richtig, denn anscheinend wollen die Bürger ja eine andere Regierung, also sollen sie sie wählen.
Am liebsten hätte ich es allerdings, wenn generell die Politik wieder in den Mittelpunkt rücken würde. So dass es auch wieder mehr Konzepte und sachliche Diskussionen geben würde. Gerade die letzteren beiden vermisse ich bei der Union vollständig.
Gut finde ich, dass sich Grüne und SPD anscheinend wieder mehr profilieren möchten, beim letzten Wahlkampf bildeten sie ja (fast) eine Einheit. Wenn jeder für seine eigenen Ziele kämpft, finde ich es besser.
Verfasst: 25.05.2005, 21:50
von Treibholz
Angela Merkel als Kanzlerin? Armes Deutschland.
Ich glaub ich wähl die Tierschutzpartei.
![Rolling Eyes :roll:](/phpbb/images/smilies/icon_rolleyes.gif)
Verfasst: 25.05.2005, 21:51
von Anonymous1
Wie ich bereits sagte, egal ob du nun die SPD oder die CDU wählst, es ändert sich nichts im System.
Die Armen werden ärmer und die Reichen immer reicher, wie im Mittelalter. Zwar ist die CDU wirtschaftlich gesehen die stärkere Partei gegenüber der SPD, doch auch diese Partei hat ihre Schwächen.
Trotzdem, wenn man zur Wahl geht, fühlt man sich innerlich irgendwie gezwungen eine der oberen Parteien zu wählen, da man mit denen besser vertraut ist im Gegensatz zu den kleineren Parteien, da man mit ihrem System nicht vertraut ist.
Ich gehe trotzdem wählen, auch wenn sich nicht viel in der Innenpolitik ändern wird.
Verfasst: 25.05.2005, 21:56
von Treibholz
Was ich besonders hart fand, war die Aussage eines Sprechers / Nachrichtenmoderators von RTL zum möglichen (aber unwahrscheinlichen) Bündnis Schwarz-Grün:
"Dann währen die einen für die Wirtschaft gut und die anderen, nun ja, fürs Gewissen."
Wo bitte kann ich meine deutsche Staatsbürgerschaft abgeben?
![Confused :?](/phpbb/images/smilies/icon_confused.gif)
Verfasst: 25.05.2005, 22:22
von woltri
Wenn genug Leute "Links" wählen, dass z.B. die PDS ins Parlament einzieht (nicht, dass ich ein Freund der PDS wäre), dann könnte man zumindest eine große Koalition erzwingen und so die "Freien" "Demokraten" an der endgültigen Abschaffung des Sozialstaates hindern.
Verfasst: 26.05.2005, 13:55
von Sledge_Hammer
Es ging allen besser, als es noch die soziale Marktwirtschaft gab.
Die soziale Marktwirtschaft, von der CDU unter Konrad Adenauer von Ludwig Erhard eingeführt, ist sicherlich eine der besten deutschen Erfindungen überhaupt. Daran wird auch unter Merkel/Westerwelle festgehalten werden, die Liberalen werden allzu radikale Vorstellungen nicht durchsetzen können.
Ganz interessant sind folgende Fakten zu den Themen "Scheiß System", "Die Reichen werden immer reicher" usw.
- Die untere Hälfte der Steuerpflichtigen (Einkünfte bis 26.930 €) leisten zum gesamten Einkommenssteueraufkommen einen Anteil von 8,4 %; die obere Häflte zahlt die verbleibenden 91,6 %.
- Das unterste Viertel der Steuerpflichtigen (bis 11.600 €) hat einen Anteil von 0,2 % zu tragen, das oberste Viertel (ab 44.400 €) einen Anteil von 73,4 %
- Die 5 % mit dem höchsten Einkommen (die sogenannte Elite; ab 81.800 €) finanzieren 42,8 % des Einkommenssteueraufkommens
Die massive Umverteilung von Reich nach Arm ist ein wichtiges Element unseres Sozialstaats, das ich sehr gut finde. Merkwürdig finde ich dann, dass Leute über das "System" schimpfen. Was für ein System wollt ihr denn?
Verfasst: 26.05.2005, 17:39
von woltri
Ich schimpfe darüber, dass das System ausgehöhlt bzw. nach Willen der FDP abgeschafft werden soll.
Eine Kopfpauschale in der KV wäre dazu der dritte Schritt.
Der Anfang wurde schon gemacht, als sich "Großverdiener" aus der Gesetzlichen KV "ausklinken" konnten. Da fing nämlich das finanzielle Desaster der Gesetzlichen KV erst an.
Und nun soll jeder, egal ob ers finanzieren kann oder nicht in die Private gezwungen werden. Keiner weiß, wie dann die Kosten explodieren werden und der so genannte "Ausgleich" für sozial schwache ist weniger als ein schlechter Scherz...
Verfasst: 26.05.2005, 18:01
von Fightmeyer
So mies die DDR auch war, aber das Krankensystem war besser als das heutige. Eine Zentralversicherung für alle. Das reduziert die Kosten und macht die ganze Sache auch bezahlbar.
Andererseits hängen an den ca. 1500 Krankenkassen in Deutschland auch ne Menge Jobs, die beim Zusammenlegen verlorengehen würden...