Certain hat geschrieben:Stimmt, aber da ist trotzdem noch ein Unterschied. Beispiel Amazon: die wissen welche Bücher und sonstigen Krimskrams ich mir kaufe. Ziel dabei: mir gezielt andere Produkte ihres Sortiments anzubieten.
Und Google? Google weiß (potentiell) alles über meinen Briefverkehr, meine Beteiligung ins Newsgruppen, wohin ich gerne reise, welche Nachrichten mich interessieren, in welchen Onlineshops ich einkaufe, und nicht zuletzt: wofür ich mich sonst noch interessiere (Suchbegriffe). Das ist doch ziemlich viel Wissen auf einmal, aus dem sich mehr als nur ein kleines Profil erstellen lässt, also ein deutlicher Unterschied zu so ziemlich allen anderen Webfirmen (inkl. Yahoo). Und was ist das Ziel hierbei? Unbekannt. Seltsam. Mit seinen AGB jedoch hält sich Google alle Wege offen.
ACK. Andererseits - wie mein Ethikdozent immer zu sagen pflegt: Es kommt nicht darauf an, was erhoben wird, sondern wie es interpretiert wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Google auch nur annähernd Interesse hat, ausgewertete Daten an dubiose Firmen zu verkaufen. Das mag blauäugig klingen - aber ich denke, die meisten Google Mail User sind doch eher Internet-affin, bleiben also in der Hinsicht auf dem Laufenden und besitzen eine gewisse Technikkompetenz. Google würde sich mit solchen Aktionen mit ziemlicher Sicherheit ins eigene Fleisch schneiden. Proteste bzw. Boykotts wären die Folge. Man darf auch nicht vergessen, dass es eine ziemliche Informationsflut ist, die da bei Google einläuft und nur ein Bruchteil davon ist ökonomisch relevant.
Ich unterstelle Google in erster Linie, dass sie eins wollen: Nämlich Geld verdienen. Und das ist bei dem zugegebenermasen doch recht guten Services, die sie bisher bieten auch ihr gutes Recht. Dass sie dann (letztlich eher unpersonalisierte, wie Hans schon sagte) Profile ihrer User erstellen, um entsprechend zu werben, finde ich noch nicht tragisch.
hinzunehmen. Und man ahnt es schon: ich habe z.B. auch keine Payback-Karte, mit der man sich im Tausch für ein paar lausige Rabatte ganz leicht zum gläsernen Kunden machen kann.
Wie gesagt: Es ist eine Frage der Interpretation von Information und der Selbstkompetenz: Wieviel gebe ich über mich preis? Wieviel ist dem User bewusst, dass personalisiert wird? Ab wann wird denn der Kunde gläsern? Bin ich gläsern, sobald die Information personalisiert gespeichert wird? Sobald die Information mit anderen Informationen in Verbindung gebracht wird?
Wenn ich daran denke, was das Finanzamt oder die Schufa mittlerweile alles über mich weiß (ich spreche aus eigener Erfahrung), dann ängstig mich das mehr, als ein bischen AdWord bei Google. Ich stimme aber jedem zu, der wie Du, vor der Sache warnen will. Man muss solche Firmen deutlich auf die Finger schauen und beim ersten Anzeichen die Notbremse ziehen - daran besteht kein Zweifel.