@Hans:
Ob jemand zufrieden mit seinem Einkommen ist oder nicht, das hängt doch eher von der Person selber ab. Ich behaupte einfach mal, auch ohne die letzten Diätenerhöhungen hätten die Politiker gut über die Runden kommen können. Wenn da also jemand korrupt geworden wäre, läge es ganz allein an seiner Gier.
Die Brücke zu H4, die countjabberwock geschlagen hat, ist nicht von der Hand zu weisen, denn ich finde es unmoralisch, einem H4-Empfänger jeden Euro vorzurechnen, sich selber jedoch ständig eine gute Lohnerhöhung zu gönnen.
Du bist einer von denen, die hinterher springen, sobald einer aus dem Fenster gesprungen ist, richtig?
Solange du immer derjenige bist, der zuerst springt, gerne!
@elevar:
Dass man sich aber bei der Entscheidungsfindung am Gemeinwohl orientiert schließt konkurrierende Modelle aber keinesfalls aus. Was in deinem Beispiel nun das richtige ist, kann ich eben beantworten, indem ich die Frage stelle: Was ist besser fürs Land (Gemeinwohl)? Was dabei dann letztlich herauskommt, ist unerheblich für die Diskussion.
Du verlagerst das Problem nur. Meine These ist eben, dass man deine Frage nicht eindeutig beantworten kann. Auch Politiker sind oft fachfremde Leute, die sich irgendwie zusammenraufen mussten, und die bei ihren Entscheidungen oft einen (faulen) Kompromiss eingehen müssen. In politische Entscheidungen pfuschen viele Interessengruppen hinein, so dass es letztendlich oft nur darauf ankommt, welche Lobby die Oberhand behält.
Wenn also für eine Bank nahezu vorbehaltlos ein paar Milliarden Hilfe bewilligt werden, dann wegen der Lobby, wenn jedoch für ein paar Millionen (mit nicht unerheblichen EU-Zuschuss) Obst für Schulkinder organisiert werden soll, ist auf einmal kein Geld mehr da... weil die Lobby fehlt.
So funktionieren politische Entscheidungen, daher halte ich es für unproduktiv, über ein angebliches Gemeinwohl zu diskutieren.
Floyd hat in der Tat die Frage aufgeworfen. Du hast das aber zunächst bestritten, und erst jetzt deinen Standpunkt geändert. Daher die Irritation.
Da haben wir wohl etwas aneinander vorbeigeredet. Ich hatte halt das Gefühl, das meine Argumentation in eine gewisse Schublade gesteckt werden sollte, in der sie nicht hineingehört.
Und du meinst allen Ernstes, das sei ein Argument?
Ja, du misst mit zweierlei Maß, deine Moralapostelei wirkt daher ziemlich unglaubwürdig.
Von Politikern Anstand zu fordern, ist natürlich berechtigt. Allerdings ist es nicht hilfreich, hier ein allzu altruistisches Menschenbild anzulegen. Mir ist immer noch nicht klar, weshalb du das überhaupt thematisierst.
Weil nur mit diesem Menschenbild die Theorie vom "Gemeinwohl" funktionieren kann.
@Floyd:
Gerade Aussagen zu Steuererhöhungen oder Steuersenkungen sind doch in der Regel Versprechen, die relativ kurzfristig eingelöst (oder eben nicht eingelöst) werden, was hat das mit langfristigen Wahlprogrammen zu tun??
Wurde die letzte Mehrwertsteuererhöhung beim damaligen Wahlkampf thematisiert? Ich könnte mich nicht erinnern... Dieser fehlende Zusammenhang mit langfristigen Wahlprogrammen ist genau das, was die Parteien für mich so unberechenbar macht.
Wenn du in deiner Argumentation derart unlogisch vorgehst und dann auch noch die Widersprüche negierst, wenn man dich darauf hinweist, dann ist das in erster Linie deine Schuld. Du hättest jederzeit klarmachen können, dass du dich lediglich falsch ausgedrückt hast und/oder das Argument so nicht haltbar ist.
Du könntest ja auch zugeben, dass du mit deinen Argumenten weit am Ziel vorbeigeschossen bist, oder? Du wolltest anscheinend etwas falsch verstehen. Dass dir dadurch alles unlogisch vorkam ist klar.