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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 13:45
von realchris
Ich glaube die Bereitschaft Tim nochmal Geld zu geben, ist relativ gering. Die Leute in den Foren nimmt man war. Ich gehöre auch zu der stummen Masse, die einfach nur für das Spiel ihr Geld gegeben haben. Die Doku war mir Latte. Die sehen jetzt, dass das Spiel entweder gut oder eben wie ich finde, schlecht, besonders für das Geld, was zur Verfügung stand, jedoch auch unabhängig davon, ist. Da nützt mit die tolle Sprachausgabe, (Die Grafik ist nicht meins) sowie der soundtrack, der das ganze emotional, nur nicht faktisch episch machen soll. Ich könnte jetzt ein Video davon drehen, wie ich mir ein Butterbrot schmiere und da diesen Soundtrack drauflegen und mein Butterbrot würde sich episch anfühlen. Spielt das Spiel mal ohne Ton und schon merkt man, wie episch es wirklich ist.


Und das mit seinem Erzählstrang liegt daran, dass, wie ich oben schon sagte, er gar keine wirkliche Dramaturgue hat. Das hat Tim für DOTT damals besser gelöst. Auch hier hattest ganz 3 ERzählstränge, die erstens miteinander kunstvoll verwoben waren und 2. jeder für sich eine Dramaturgie hatte. Hier wirkt das wie eine geparkte Pseudogeschichte, die dem Erzählstrang von ihr einfach nur emotinal das Gefühl beimischn soll, das da noch ein anderer Strang ist. Erinnert mich auch etwas an den unkunstgriff der Lostmacher in Staffel 6.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 14:00
von :meistersuppe:
Realchris, hast du dir bei dem Post ein Butterbrot geschmiert und mit der anderen Hand getippt? :mrgreen: :twisted:

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 15:01
von Ozzie
Broken Age Teil 1 hat mich umgehaun. Ich hab noch den Tag darauf nachgeglüht! :D

Ich kann manche Kritik am Rätseldesign verstehen, etwa dass sich manches Rätsel ausversehen lösen lässt, bevor man überhaupt vom Rätsel weiß und dass mit manchen Tips hätte gespart werden sollen. Aber für mich war Broken Age Teil 1 einfach ein gelungenes stimmiges Ganzes und das beste Adventurespiel in einiger Zeit.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 15:21
von realchris
geschmiert und gegessen.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 20:50
von Masterofclay
Ozzie hat geschrieben:Broken Age Teil 1 hat mich umgehaun. Ich hab noch den Tag darauf nachgeglüht! :D

Ich kann manche Kritik am Rätseldesign verstehen, etwa dass sich manches Rätsel ausversehen lösen lässt, bevor man überhaupt vom Rätsel weiß und dass mit manchen Tips hätte gespart werden sollen. Aber für mich war Broken Age Teil 1 einfach ein gelungenes stimmiges Ganzes und das beste Adventurespiel in einiger Zeit.
Und genau diese Meinung lese ich auch aus vielen amerikanischen Reviews und Spielermeinungen, z.B. auf Twitter, heraus. Deswegen sagte ich ja, dass die Ablehnung vom harten Adventurespieler-Kern hier im Forum nicht so leicht gleichzusetzen ist mit der großen Allgemeinheit von Menschen, die früher mal Monkey Island geliebt haben, aber seitdem kein Adventure (vielleicht sogar überhaupt kein Computerspiel) mehr gespielt haben. Für die ist das eine nette kleine Flucht aus dem Alltag, sie hängen vielleicht trotz der einfachen Rätsel mal für 10 Minuten fest, erfreuen sich aber hauptsächlich an der schönen Präsentation.

Das Durchflutschen aufgrund der leichten Rätsel und die für uns Veteranen übertrieben häufigen und offensichtlichen verbalen Hints werden von Ottonormalspieler vielleicht als etwas sehr positives angesehen, weil man dadurch das Spiel beenden kann und nicht wegen einem Hänger für immer abbricht oder sich dumm fühlt, weil man in ein Walkthrough schauen muss.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 21:03
von Seraph_87
Masterofclay hat geschrieben: Das Durchflutschen aufgrund der leichten Rätsel und die für uns Veteranen übertrieben häufigen und offensichtlichen verbalen Hints werden von Ottonormalspieler vielleicht als etwas sehr positives angesehen, weil man dadurch das Spiel beenden kann und nicht wegen einem Hänger für immer abbricht oder sich dumm fühlt, weil man in ein Walkthrough schauen muss.
Das hängt ja auch generell stark mit der sehr großen Ungeduld zusammen, die die meisten Spieler mittlerweile haben, sei es durch Zeitmangel oder aus sonstigen Gründen. Das Internet tut dem auch keinen Gefallen, man kann sofort in eine Komplettlösung reinschauen und in Foren sieht man auch ständig Threads auftauchen mit Fragen zu Rätseln, wenn man mal nur drei Minuten oder so hängen bleibt.

Diesen Leuten kommt so ein Spiel wie Broken Age natürlich dann auch wunderbar entgegen und ist, wie du es sagst, einfach nur eine schöne Entspannung nebenbei.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 22:09
von Abel
Masterofclay hat geschrieben:
Ozzie hat geschrieben:Broken Age Teil 1 hat mich umgehaun. Ich hab noch den Tag darauf nachgeglüht! :D

Ich kann manche Kritik am Rätseldesign verstehen, etwa dass sich manches Rätsel ausversehen lösen lässt, bevor man überhaupt vom Rätsel weiß und dass mit manchen Tips hätte gespart werden sollen. Aber für mich war Broken Age Teil 1 einfach ein gelungenes stimmiges Ganzes und das beste Adventurespiel in einiger Zeit.
Und genau diese Meinung lese ich auch aus vielen amerikanischen Reviews und Spielermeinungen, z.B. auf Twitter, heraus. Deswegen sagte ich ja, dass die Ablehnung vom harten Adventurespieler-Kern hier im Forum nicht so leicht gleichzusetzen ist mit der großen Allgemeinheit von Menschen, die früher mal Monkey Island geliebt haben, aber seitdem kein Adventure (vielleicht sogar überhaupt kein Computerspiel) mehr gespielt haben. Für die ist das eine nette kleine Flucht aus dem Alltag, sie hängen vielleicht trotz der einfachen Rätsel mal für 10 Minuten fest, erfreuen sich aber hauptsächlich an der schönen Präsentation.

Das Durchflutschen aufgrund der leichten Rätsel und die für uns Veteranen übertrieben häufigen und offensichtlichen verbalen Hints werden von Ottonormalspieler vielleicht als etwas sehr positives angesehen, weil man dadurch das Spiel beenden kann und nicht wegen einem Hänger für immer abbricht oder sich dumm fühlt, weil man in ein Walkthrough schauen muss.
Ich glaube gar nicht mal, dass der Kern es jetzt im Ansatz wirklich schlecht findet, aber wenn man über die Jahre alle aktuellen Adventures gespielt hat, dann fallen einem bestimmte Sachen mehr auf. Ich habe auch immer wieder gesagt, dass mir Broken Age durchaus Spaß gemacht hat. Mir persönlich tut es nur im Herzen weh, wenn man bedenkt wieviel mehr man hätte herausholen können. Aus bestimmten Rätseln Rätselketten machen und - was mir im Nachhinein immer mehr auffällt - die Charaktere einbinden und ihnen Zeit zur Entfaltung geben. Ich kann mich nicht an einen einzigen Namen der Bewohner der Wolkenstadt erinnern, weil man ja auch mit fast keinem mehr als einmal gesprochen hat. Und dabei waren sie optisch allesamt so detailreich und hübsch designt! Die einzige Nebenfigur, die etwas Aufmerksamkeit bekommen hat, ist im Grunde Marek bei Shay. Mehr Rätselketten und Problemstellungen, die sich aus den Charakteren selbst ergeben, hätten dem Spiel einfach extrem gut getan. So mag ich das Spiel immer noch, aber werde das Gefühl nicht los, dass ein Schuss mehr Game-Design à la Daedalic noch so einiges besser gemacht hätte. Aber jetzt freue ich mich erst mal auf Akt 2, in einem Jahr oder so. :D

Edit: Tim ist übrigens Gast in einem Podcast ab 01:05:48. Höre mir das grad mal an.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 22:44
von Silent
Ach der Kern. Was der denkt, interessiert die Welt genau so wenig was all die Fanboys sagen. Fakt ist, jeder der Spass damit hat, wird genau so bedient wie jeder der es hasst. Die negative Kritik hat es genau so wenig verdient wie die jahrhundert Lobpreisungen.

Leute nehmen Ihre Meinung eh immer zu wichtig. Meine gaaaanz wichtige Meinung:
Bin mit Akt 1 druch. Hat mich super unterhalten. Fand eigentlich beide Geschichten durchweg interessant.

Meine Kritik bleibt bestehen:

- Story toll
- Animationen und Grafik toll
- Drum und dran toll
- Rätsel viel zu einfach
- Gameplay einfach

Schade, einige Rätsel wurden durch Dialoge vereinfacht, da hätte ich sonst ewig nicht an die Lösung gedacht. Auch fand ich die Spielwelt gelungen. Die Spielewelt präsentiert sich mit der Fülle an Locations wirklich top, aber meistens klickt man sich durch die kargen Hotspots durch. Da wurde massiv Potential verschenkt.

Bin gespannt wie es weitergeht und darum finde ich das Spiel gelungen.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 22:54
von enigma
@Masterofclay; Moment. Das meinte ich ja gerade. Es ist absolut wahrscheinlich, dass die Mehrzahl der Durschnittsspieler das alles super findet (finden wird). Telltale macht ja auch irgendwie Adventure ohne Rätsel und verkauft das wie geschnitten Brot.

Der Punkt ist, ob die Backer Durchschnittsspieler sind, und das ist weit weniger sicher, denke ich. Und eigentlich sollte es ja nur um die gehen, es sei denn DF hat sich entschieden, das Spiel "massentauglich" zu machen (was ich persönlich schade fände).

Wie dem auch sei, die Umfrage im DF Forum ist jedenfalls eindeutig. Ich bin gespannt ob (und was) sich daraus ergibt.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 18.01.2014, 23:16
von k0SH
Deutliche Mehrheit findet es zu einfach:

Bild


Aber die deutliche Mehrheit mag es:

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Mir fehlt noch die Abstimmung, ob sie alle davor TWD gespielt und gemocht haben :roll: :wink:

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 19.01.2014, 09:46
von Bakhtosh
Nun habe ich es auch gespielt.

Ich hatte ja schon vorher gesagt, dass mich der Grafikstil nicht anspricht. Das hat sich nach Akt 1 auch nicht grundlegend geändert.
Mir gefällt diese Art bunte Scherenschnitte im Wachsmal- oder Buntstiftoptik, wie sind in Kinderbüchern vorkommen, einfach nicht.
Sie erleichtern natürlich Animationen. Feste Elemente, die nur schrittchenweise verschoben werden müssen (eine Art digitales Stop-Motion).
Nicht alle Animationen sind dieser Art, aber viele sind es und das erklärt auch, warum die Welt insgesamt recht reichhaltig animiert ist.

Und unter dem Aspekt sehe ich einfach nicht, warum Double Fine/Tim dafür mit über 3 Mio $ nicht ausgekommen sind.
Dafür hätte man 3 Black Mirror 2's und sicher auch mehrere Daedalic Titel machen können, die jeweils ebenso umfangreich und grafisch mindestens vergleichbar aufwändig sind.

Soweit zum negativen.


Aber bin ich ober der Spende, die ich getätigt habe, um das Spiel zu erschaffen, unzufrieden?
Überraschenderweise nicht.

Mir gefällt insbesondere Shays Geschichte. Bei Vella hatte ich eher das Gefühl, sowas schon häufiger gespielt zu haben. Aber beide Parts haben mich angesprochen und ich habe mit beiden mitgefühlt. Ich muss dabei zugeben, dass vermutlich die gute Musik da auch ihren Anteil hatte, aber glaube ich nicht hauptverantwortlich war. Bei Shay kam jedenfalls so etwas wie Melancholie auf, was ich sehr schätze (aber ich mochte auch TWW sehr gerne).

Zur Art und Erzählweise der Geschichte passte dann für mich auch irgendwo die Grafik wieder, so mehr ich mir auch einen anderen Stil gewünscht hätte.

An den Rätseln habe ich paradoxerweise besonders am Anfang teilweise länger gehangen, weil sie so offensichtlich waren. Da habe ich gedacht, dass es so nicht gehen kann, also habe ich gleich nach Alternativen gesucht, wo es gar keine gebraucht hat. Das ist natürlich im weiteren Spielverlauf immer weniger passiert. So dass auch ich mir wünsche, dass der Anspruch in Akt 2 steigt. Was mir gut gefallen hat, ist, dass einen das Spiel später nicht mehr in enge Areale einsperrt. Gegenteiliges ist mir bei BF5 negativ aufgefallen. Da gab es kaum Abschnitte, die aus mehr als 5-6 besuchbaren Screens bestanden. Stattdessen gab es dann Kommentare a la "ich glaube ich sollte erst xy vor Ort lösen" kamen. Und diese Mode ist mir leider zuletzt häufiger aufgefallen (z.B. auch bei Memoria).

Die Auflösung von Akt 1 habe ich mir zwar in ähnlicher Form schon gedacht, aber es sind noch viele Fragen offen, ich habe mehrere Theorien und bin gepsannt, ob eine davon zutrifft und wie es weiter geht. Und daran, dass ich mir darüber Gedanken mache, kann ich selber schon sehen, dass ich mir insgesamt doch gefallen hat.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 19.01.2014, 13:14
von realchris
Die Auflösung von Akt 1 habe ich mir zwar in ähnlicher Form schon gedacht
Offensichtlicher ging es ja auch nicht. :-) Ich glaube, kaum einer (höchstens diejenigen, welche die Rätsel schwer fanden) hat sich das da nicht gedacht.

Nur was hat sein Handlungsstrang, sofern man das Handlung nennen kann, dazu groß beigetragen? Der "Obvious-Twist" wirkt doch etwas arg konstruiert und uninspiriert. Ich hätte aus ihrer Welt etwas gemacht und diesen Nebenplot weggelassen. Man hätte sich für die Exposition auch sicher eine andere kreativere Lösung einfallen lassen können. Denn die Ansätze ihrer Welt sind ja nicht so übel. Ich finde zumindest, dass Tims Grundidee mit mehreren Personen hier nicht richtig aufgeht.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 19.01.2014, 13:47
von Bakhtosh
Sehe ich halt ganz anders. Ich fand Vellas Part schwächer, weil ich dieses
Opfer befreit sich und versucht das eigentliche Übel an der Wurzel zu packen und damit alle zu retten
schon viel öfter gesehen/gespielt habe als
jemand wird seit Kleinkindalter allein von einer KI bemuttert, kann sich dank ausschließlich kindgerechter Umgebung nicht entwicklen und versucht der Eintönigkeit zu entkommen
Mich hat der Shays Part deswegen viel mehr angesprochen. Vellas Part war mir trotz phantasievoller Welt eher etwas stereotyp.

Aber das hängt wohl ganz stark davon ab, was man bislang schon alles gesehen/gespielt hat und einen generell anspricht oder nicht.

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 19.01.2014, 17:20
von knechtodawas
Ich habe Vellas Part durchgespielt, ohne Shays Story überhaupt anzufangen. Anschließend war ich wieder am Anfang des Spiels auf der Wiese. Ich denke mal, dass das ein Bug ist. Jetzt weiß ich nicht, ob ich einfach zu Shay wechseln kann und das Spiel nach dem Durchspielen seiner Story ordnungsgemäß zu Ende geführt wird oder ob das Spiel dann der Meinung ist, ich müsste Vellas Part noch mal komplett durchspielen. Hatte jemand das Problem auch?

Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur

Verfasst: 19.01.2014, 18:45
von Sven
@knechtodawas
Ja, das hatten glaube ich schon ein paar. Bei mir passiert das nicht.

Nett:
http://www.youtube.com/watch?v=42H_s0LL9VM