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Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 22.01.2014, 07:24
von Silent
Gametrailers gibt 8.8 Punkte. Und ich muss schon sagen, dass gelungene Review macht Lust darauf es nochmals zu spielen.
Hat eigentlich irgendjemand erwähnt, dass man jeden Inventargegenstand (ja, sind nicht so viele, ich weiss) mit allem Anwenden kann und es immer einen unterschiedlichen Kommentar gibt?
Re: Double Fine plant ein klassisches Point-&-Click-Adventur
Verfasst: 22.01.2014, 10:39
von Vainamoinen
k0SH hat geschrieben:Mal wieder zum Thema, Corner hat den BA-Test online.
79 Pünktchen.
Mal nebenbei, der Corner braucht einen Lektor. DRINGENDST.
Corner hat geschrieben:Amerikanisches Adventure-Verständnis trifft auf den traditionsbewussten deutschen Adventure-Markt... ein Konflikt ist hier praktisch vorprogammiert.
"Amerikanisches Adventure-Verständnis". Der ist gut!
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 22.01.2014, 17:30
von Ulrich
Ich habe "Broken Age" jetzt durch und finde es wunderwunderschön. Mit Sicherheit kein Adventure im alten Tim-Schafer-LucasArts-Stil, aber mir hat die kinderbuchhafte Atmosphäre mit dunklem Unterton sehr gefallen. Und die Musik erst!
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 14:39
von Vainamoinen
Inzwischen hat Mr. Schafer auch erwartungsgemäß damit begonnen, andeutungsweise seine Mai-Prognose für Akt 2 kräftigst zu relativieren.
Mit dem "late Summer", das im gestrigen RPS-Interview wohl gefallen sein soll*, sind wir jetzt hopplahopp mal eben von April/Mai auf August/September gerutscht.
Ui.
* Hab's selbst nicht angekuckt, sind also in der Tat Drittehandinfos, tut mir leid, ist sonst nicht meine Art. Die spielen da fünfzig Minuten Broken Age, diese Spoilerschlawiner. Na klar, alle Backer müssen ja schon steamig gespielt haben.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 14:51
von k0SH
Mit Sicherheit kein Adventure im alten Tim-Schafer-LucasArts-Stil, aber mir hat die kinderbuchhafte Atmosphäre mit dunklem Unterton sehr gefallen.
Ist ja auch genau das, was breit diskutiert wird.
Als schönes Kinderbuch wird es - zu recht - gelobt.
Das was die ks-Aktion und die Akteure hätten vermuten lassen und womit eigentlich "gelockt" wurde, war ein klassisches Tim-Schaefer-LA-Adventure und DAS wurde leider nicht geliefert.
Daher ein schönes Spiel für zwischendurch, aber eine riesen Enttäuschung gemessen an den Erwartungen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 16:09
von :meistersuppe:
Daher ein schönes Spiel für zwischendurch, aber eine riesen Enttäuschung gemessen an den Erwartungen.
Die Riesenenttäuschung wird im Test hier vom Treff aber nicht gerade herausgearbeitet.
Für mich ist das Spiel nach anfänglicher Begeisterung viel zu sehr leere (Grafik- und Stil-)Hülle, nach dem Motto große Klappe nix dahinter.
Das merke ich vor allem daran, dass mein Interesse und Vorfreude (auf Teil 2) extrem gesunken sind nach dem Spielen von Act I. Schade!
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 16:37
von axelkothe
:meistersuppe: hat geschrieben:Die Riesenenttäuschung wird im Test hier vom Treff aber nicht gerade herausgearbeitet.
Was auch gut so ist. Die Erwartungshaltung bzw. die enttäuschte Erwartungshaltung des Redakteurs hat im Test allerhöchstens etwas im persönlichen Kommentar zu suchen. Wir testen das Spiel ja daraufhin, ob es ein gutes Spiel ist, und nicht, wie sehr es dem entspricht, was wir uns nach dem großen kickstarter-Erfolg herbeigeträumt haben.
Das kann man als Spieler, Fan und Backer gerne tun, aber als Tester muss man da schon etwas differenzierter an die Sache rangehen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 20:22
von :meistersuppe:
Nee, bei Broken Age bin ich auch ehrlich froh kein objektiver Tester sein zu müssen.
Fand wohl auch der Hans an einer Stelle (zumindest meine ich es herauslesen zu können).
Fast könnte man sagen, der erste Teil fällt zu leicht aus.
Der Test ist aber super, ich würde in allen Punkten zustimmen (bis auf oben genannten)!
Nur das enttäuschte Gefühl bleibt halt als Beigeschmack. Teil 1 verschenkt viel Potenzial, mal abwarten (und Tee trinken) was Teil 2 macht.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 20:53
von Vainamoinen
Also so ein Konjunktivüberschuss und "Objektivität" (was immer das bei der Beurteilung eines Gesamtkunstwerks bedeuten soll) gehen echt nicht so toll zusammen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 21:25
von Haruspex
Vainamoinen hat geschrieben:Inzwischen hat Mr. Schafer auch erwartungsgemäß damit begonnen, andeutungsweise seine Mai-Prognose für Akt 2 kräftigst zu relativieren.
der witz an teil 2 ist, dass sie wohl nicht mehr budget haben werden als für teil 1.
ich wage die prognose, dass es noch unvollkommener wird (vollkommen im sinne der vision, die Schafer hatte).
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 21:48
von Vainamoinen
Haruspex hat geschrieben:ich wage die prognose, dass es noch unvollkommener wird (vollkommen im sinne der vision, die Schafer hatte).
Eine gesunde Portion Negativität in allen Ehren, ganz so sehe ich es nicht. Die haben sich jetzt sieben Monate zusammengerissen, nachdem sie über ein Jahr einfach so in den Tag rein geträumt haben. Sollen sie sich noch sieben Monate zusammenreißen, dann haben wir's.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 22:02
von stundenglas
axelkothe hat geschrieben:Was auch gut so ist. Die Erwartungshaltung bzw. die enttäuschte Erwartungshaltung des Redakteurs hat im Test allerhöchstens etwas im persönlichen Kommentar zu suchen.
Ja und das finde ich auch schon gut so. Allerdings wäre es auch schön wenn ihr etwas über Kickstarter schreiben würdet, etwas über die Projekte die dort starten (vielleicht mit einer kleinen Hintergrundinformation zum Entwickler/Story-Autor etc) und dann sehr wohl aber auch einige Zitate aus Internetforen zusammen stellt die dann auch die Enttäuschung der Fans wiedergeben und wo vielleicht die Schwierigkeit liegt zwischen Erinnerung, Erwartungshaltung. Als auch Punkte der berechtigten Kritik an Spielen.
Warum müssen diese immer Einfacher werden? Was soll das? Wollen wir Spieler wirklich keine Herausforderung? Ist Herausforderung etwa etwas das dem Spieler schadet (weil er das Spiel dann weg legt?).
Mit fehlt in letzter Zeit ein Spiel, bei dem ich wirklich einige Versuche benötige um es dann zu meistern. Hier sollte jedes Spiel unter neuen Auflagen eventuell einen Revisions-Test bekommen. Vielleicht auch eine Zweitwertung mit dem groben System. Mir geht es da vor allem um die jüngeren Leser die nur aktuelle Titel kennen und vielleicht gar nicht merken wie interessant ein Titel sein kann der die Spieler für mehr als 15-20 Stunden unterhält. The Longest Journey war da definitiv ein Augenschmaus. Die Rätsel waren nicht sehr schwer, aber schon viel besser, wobei gut das Spiel hatte auch 89% bekommen.
Zum Spiel und Test selbst:
Den Test finde ich eigentlich sehr gut und auch in Ordnung. Ohne das Spiel gespielt zu haben, bekomme ich aber auch diesen Eindruck des runden, kurzen Episoden-Adventures. Vielleicht sollten die Spiele mit Filmen verglichen werden, alles unter 4 Stunden darf nicht mehr als 14-20 Euro kosten. Kommt es mit Steam oder einem anderen Leih-Dienst dann auch nur 3,99 bis 5 Euro. Ich freue mich das Spiel zu spielen sobald der zweite Teil fertig ist. Bei BS5 kann ich es jetzt schon nicht abwarten weiter zu spielen und finde es besonders bei so einer kurzen Spielzeit schade wenn ich nächstes Jahr den Titel dann noch einmal spielen möchte.
Gute Vertonung hin oder her. Wenn ich mir die Schwierigkeit der Rätsel wenigstens aussuchen könnte, oder eine Directors Cut Version ohne Ton aber dafür um das dreifache umfassender, ich würde mittlerweile die tonlose Version vorziehen.
Mir war klar das die Erwartungen nicht erfüllt werden und einige bestimmt enttäuscht sein müssen, eben weil es hier immer noch um ein Wirtschaftsobjekt geht und weniger um eine Kunstform. Aber das es ganz so schlimm ist, hätte ich nicht erwartet. Broken Age scheint ein wirklich gutes Spiel zu sein und es ist auch lobenswert und ganz bestimmt auch des Spielens wert. Allerdings schiebe ich es langsam auf eine Stufe mit den Spielen von Amanita Design oder The Inner World von Studio Fizbin. Wobei diese Amanita und Fizbin, mit weniger Einsatz viel schönere und bessere Spiele produziert haben!
Hoffentlich lernen die Kick-Starter Unterstützer, lieber viele kleine Projekte unterstützen als noch mal einen Tim Schäfer mit viel zu viel Geld versorgen. Denn auch wenn Kosh nicht glaubt das das Produkt nicht mal halb so gut geworden wäre mit weniger Geld, glaube ich da langsam eben nicht mehr dran. Wer wenig(er) hat und unbedingt darauf angewiesen ist das "es ein Erfolg wird" und eine kleinere Entwicklungsumgebung steckt mehr Mühe und vielleicht auch Risiko in sein Produkt als ein sorgloser Handwerker. Vielleicht ist das der wahre Grund warum vor Jahren Künstler immer erst nach dem Tot berühmt und teuer wurden. Ich dachte immer man möchte nicht das sie Inflationär (teure) Bilder/Werke erstellen. Aber vielleicht hängt beides ja doch zusammen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 22:50
von Shard of Truth
Woher kommt eigentlich diese gesteigerte Erwartungshaltung? Ich habe meine $15 gespendet (genauso viel wie an die Entwickler von The Forge übrigens), weil ich Double Fine unterstützen wollte und ihre Spiele (fast) alle toll finde und viele der immerhin anderen 90000 Backer werden das wohl ähnlich gemacht haben.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 23:07
von Vainamoinen
Shard of Truth hat geschrieben:Woher kommt eigentlich diese gesteigerte Erwartungshaltung?
'Gesteigert' gegenüber was?
Tim Schafer wollte ein 'old school'-Adventure machen, das hat für viele nicht so ganz hingehauen, ergo Enttäuschung.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 23.01.2014, 23:12
von stundenglas
Shard of Truth hat geschrieben:Woher kommt eigentlich diese gesteigerte Erwartungshaltung?
Also ich denke eher Hoffnung. Als auch die Erwartung das unerwartet viel (!) Geld zusammen gekommen ist. Ein ganzer Berg von Geld. Oh halt ich verwechsele das vielleicht mit Star Citizen und seinen 30 Millionen.
Im Grunde bestimmt auch ein Stück Verklärung aus der Tatsache das man älter wird und immer mehr gesehen hat. Aber spiele einfach mal ein Monkey Island oder anderes altes Lukas Arts Adventure (oder einige der Spiele bei gog.com) und Vergleiche sie direkt mit aktuellen Titeln. Sie sind definitiv anders, als auch vielleicht nicht mehr so interessant. Der Spieler muss sich Länger mit diesen Titeln beschäftigen (ohne Internet und Komplettlösung spielen!) dadurch ist das Erlebnis vielleicht auch intensiver.
Bei einem solchen Projekt ist die Enttäuschung über das was man sich vorgestellt hat hin zu dem, was es denn letztlich geworden ist größer. Eben weil man zu Beginn das Produkt nicht sieht. Als auch haben wohl viele Gedacht ohne den Publisher der noch seinen Anteil bekommt, kann mehr in die Spielentwicklung fließen. Aber das täuscht.
Es ist schon eine Meisterleistung dieses Spiel überhaupt Fertigzustellen nachdem das Geld so einen Finanzierungssprung macht. Denn im Grunde bekommen die Entwickler dadurch zwar mehr Möglichkeiten aber auch mehr Druck die gestiegene Erwartungshaltung zu erfüllen. Broken Age erfüllt bestimmt bei den meisten die Erwartungen. Bestimmt finden sich auch sehr viele jüngere Spieler die sich in das Spiel verlieben, so wie sich auch immer wieder neue Spieler in die Daedalic Spiele verlieben.
Mit der Zeit und das ist aber in allen Bereichen so, bleibt der Entwicklungsfokus bei der jüngeren Generation weil die einfacher zu Beeindrucken sind, obwohl die älteren Spieler höhere finanzielle Möglichkeiten haben. Ohne jetzt Pauschalaussagen zu treffen: Ich denke viele Ältere spielen daher Indie oder MMOs die monatlich Geld kosten. Trotzdem ist da auch bei den Adventure Spielen so ein Vakuum entstanden an Spielen die es in dem Umfang einfach nicht mehr gibt. Nicht mal mehr als Retro-Produkt. Vielleicht noch von Wadjet Eye Games und anderen Indie Entwicklern, aber das sind eben keine groß finanzierten Titel mehr. Eben deswegen steigt bei vielen die Hoffnung ein solches Spiel -selbst wenn es ein Pixelgame wird- wieder zu bekommen durch die Finanzierung bei Kickstarter und Co.
Im Grunde ist die Entwicklung eines solchen Produktes "unbezahlbar". Da gibt es dann die Hoffnung das es trotzdem noch gefunden wird. Daedalic hat ja schon einige Adventure erstellt die aber kein sechs Stelligen Eta haben. Was aber auch daran liegt das 2D-Game-Engines ja bis vor wenigen Jahren komplett aus der Welt der Spieler verschwunden sind, die die es gibt wie Visionare, waren bis vor kurzem nicht so Professionell und Ausgereift. Zudem kamen die Probleme das 3D-Karten nicht für 2D-Spiele ausgelegt sind und die Spiele/Engine somit auch aufwendig angepasst werden mussten etc..
Nachtrag:
Es ist auch nicht so einfach etwas das "damals" so erstellt wurde heute wieder zu machen. Heute ist die Konkurrenz anders.
4players.de hat da einen sehr interessanten Bericht geschrieben: Wie teuer ist die Spiele-Entwicklung? - Vergleicht man die Entwicklung der Zahlen über die Jahre stellt man fest das für ein umfangreicheres Spiel wie The Witcher 2 - 5,6 Mio. Euro ausgegeben wurden. Ein AAA-Titel wie Beyond two Souls 20 Mio. Euro, wobei das ein Randtitel ist. Das letzte MMO an dem Tonquist mit gearbeitet hatte, dem standen 50 Mio. Euro zur Verfügung. Bioshock 15 Mio und Grim Fandango von LA hatte auch 3 Millionen. Wohl bemerkt aber 1998. Dadurch das die Spiele immer teurer Werden und somit auch die Erwartungshaltung der Spieler, steht auch der Eta einer Entwicklung in einem anderen Licht. Ich denke 1998 waren 3 Million noch viel mehr Wert als nach unserer aktuellen Inflation.