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Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 28.01.2014, 22:50
von basti007
Oha. Wenn es Steam-frei kommt, dann werd ich's demnächst wohl auch mal antesten...
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 28.01.2014, 23:00
von k0SH
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 29.01.2014, 15:17
von Cohen
Vainamoinen hat geschrieben:realchris hat geschrieben:Und bei Punkt 2 bin ich mir trotzdem sicher.
Ich weiß nicht, ich weiß es einfach nicht. Da hätten den Unterstützern wirklich die Ohren mal früher aus dem Kopf ploppen müssen. Für die 15-$-Backer ist das ja alles irgendwie noch eine feine Sache, aber ab 100 Tacken Einsatz dann so ein Spiel vorgesetzt zu bekommen, da würde mir der Hutkragen platzen.
Wenn das Spiel ab $15 zugesagt wird, hat ein $100-Backer trotzdem nur $15 für das Spiel und $85 für die zusätzlichen Extras gezahlt... bei Broken Age gab es ja nicht mal Stretchgoals, bei denen man etwas vom Extras-Betrag dem eigentlichen Spiel zurechnen könnte.
Wenn man im nachhinein feststellt, dass das Spiel die $15 nicht wert ist, kann man das natürlich anprangern.
Und wenn man später feststellt, dass die Extras die zusätzlichen $85 wohl doch nicht wert waren, kann man sich auch darüber ärgern. Vielleicht war einem eh bewusst, dass der materielle Wert der Extras geringer ist und der den Mindestbetrag überschreitende Wert war teilweise als allgemeine Spende für das Projekt ohne Gegenleistung gedacht.
Aber wenn man beklagt, dass ein $15-Spiel letztendlich keine $100 wert ist, sollte man die Schuld vielleicht nicht ausschließlich beim Projekt suchen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 29.01.2014, 15:59
von Vainamoinen
Cohen hat geschrieben:Aber wenn man beklagt, dass ein $15-Spiel letztendlich keine $100 wert ist, sollte man die Schuld vielleicht nicht ausschließlich beim Projekt suchen.
Das kommt vielleicht auf die Philosophie an, mit der man Kickstarter unterstützt. Wenn ich mit einer Käufer-Mentalität 15 Tacken da reinstecke, kriege ich das Spiel etwas günstiger und darf in die Video-Doku reinkucken, wunderbar. Wenn ich aber 100$ und mehr reinstecke, ist das ein großer Akt des Vertrauens und der riesigen Erwartung, denn alles, was ich da zusätzlich bekomme, sind letztendlich blose
Fan-Artikel. Was aber bringen mir Fan-Artikel zu einem Spiel, das für mich dicke 95% unter seinem realistischem Potenzial geblieben ist? Ist doch so, als kauft man ein komplettes Bayern-Outfit, und dann verlieren die jedes Spiel der Saison...
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 29.01.2014, 18:57
von realchris
Juristisch bleibst Du Käufer. Ob Du das so nutzt, ist natürlich individuelle Entscheidung. Gibt ein nettes video von WBS dazu.
Für mich war das eine Art Investition. Jemand kommt, sagt mir, gib mir Geld, dafür mache ich Dir das hier. Ich vertraue darauf, dass er diese Leistung liefert. Jetzt stellt sich das für mich persönlich als eine Fehlinvestition heraus. Was nicht bedeutet, dass ich das bereue. Es ist Lehrgeld und ich schaue sehr genau hin, ob und wie viel ich noch geben werde. Larry 1 wurde wenigstens geliefert und war für das Budget noch akzeptabel. Die haben geliefert. Man kann ja mal zählen wie viele der Backer auch wirklich im Forum ihre Meinung posten. Ich mache das z.B. nicht. Ich kann mir vorstellen, dass andere das auch nicht machen und einfach still ihre Lehren daraus ziehen (positiv wie negativ). Für mich bleibt das DF-Forum kein Indikator. Wenn Tim das zweite Mal die Hand aufhält, wird man das sehen. Sicher wird der erste Teil richtig was einfahren. Die Ernüchterung kommt aber, da bin ich mir sicher.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 30.01.2014, 09:46
von Vainamoinen
Juristisch bleibst Du Käufer.
Das kannst du einem Anwalt erzählen, wenn's dir nicht zu teuer ist...
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 30.01.2014, 13:26
von z10
Yahtzee hat sich des Spieles angenommen (Spoiler über den generellen Plot möglich):
http://www.escapistmagazine.com/videos/ ... Broken-Age
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 30.01.2014, 20:41
von realchris
Das kannst du einem Anwalt erzählen, wenn's dir nicht zu teuer ist...
Brauch ich nicht, Ist ja so und kommt sogar von einem Anwalt. Die Info, meine ich. Allerdings hast Du Recht. Dass man sich das antut, bzw. da noch mehr Geld investiert, ist natürlich in den meisten Fällen nicht gegeben. Es geht ja nur darum, dass Du, egal wie Du damit umgehst oder wie DU das privat für Dich empfindest, objektiv gerade Käufer bist, wenn Du ein Spiel backst. Wenn Du also einen Anwalt fragen würdest, was Du gerade in so einem Kickstarterverhältnis bist, würde der unabhängig davon, wie Du das für Dich verbuchst, zu Dir sagen: "Du bist Käufer." Was daran liegt, dass unser Gesetzgeber leider die Lücke nicht schließt, um klare Verhältnisse zu schaffen. Das ist ja auch interessant für europäische Kickstarter. Im Moment geht der Anbieter ein hohes Risiko ein. Df hat das nicht so, weil die sich hinter ihrem Land verstecken können, wo es zwar Möglichkeiten gäbe, die allerdings teuer wären. Aber auf EU Boden ist das klar. Firmen, die hier diese Modelle nutzen gehen große Risiken ein, da der Schutz durch das Goal wegfällt. Stell Dir mal vor eine Forma bekommt 5 Millionen für ein Spiel. Sire zeigen ihr Material zur Halbzeit nach dem Goal und jetzt springen plötzlich oder wollen plötzlich 50 % der Backer aus ihrem Kaufvertrag wieder zurück treten. Das Spiel ist noch nicht produziert, jedoch schon zur hälfte fertig und die Hälfte ist schon investiert. Ergo, ruin.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 30.01.2014, 22:10
von Vainamoinen
realchris hat geschrieben:Wenn Du also einen Anwalt fragen würdest, was Du gerade in so einem Kickstarterverhältnis bist, würde der unabhängig davon, wie Du das für Dich verbuchst, zu Dir sagen: "Du bist Käufer."
Ich hatte mir den Dialog eher so ähnlich vorgestellt:
www.youtube.com/watch?v=YUhb0XII93I&t=1m10s
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 31.01.2014, 22:13
von Yoshi 256
Soweit ich weiß schließt man bei Kickstarter keinen Kaufvertrag ab, man könnte natürlich argumentieren, dass es sich dabei um einen Werklieferungsvertrag handelt und daher die Paragraphen des Kaufvertrags Anwendung finden.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 01.02.2014, 00:25
von realchris
Hi Yoshi, wie Kickstarter das selbst behandelt, ist egal. Juristisch schließt Du mit dem Anbieter (Also z.B. DF) einen Kaufvertrag ab, der eine aufschiebende Bedingung hat. Du kaufst eine Leistung. Wie bei Online-Käufen üblich, hast Du die ganze Zeit die Möglichkeit von diesem Vertrag zurückzutreten, sobald das Goal erreicht ist, von Kickstarterseite auch vorher. Von Kickstarter bekommst Du das Geld nicht wieder, jedoch vom Anbieter. Sagen wir Firma X aus Bayern macht einen Kickstarter wie DF. Du schließt nun einen Kaufvertrag mit dieser Firma ab, indem du das Geld setzt bis das Goal erreicht wurde. Ab dem Goal besteht der Kaufvertrag.
Um es einfach zu sagen. Bei Kickstarter ist das so, dass Du backst und Dein Geld nicht mehr zurück ziehen kannst, wenn das Goal erreicht wurde. Als EU Bürger kannst Du darauf pfeiffen. DEnn dann hast Du einen Kaufvertrag abgeschlossen mit allen Rechten des Onlinekaufs. Du kannst nun so lange zurück treten, bis geliefert wird. Wird geliefert, hast Du noch de entsprechenden Fristen, wirst Du vom Anbieter vor dem Kauf nicht belehrt, ist Deine Frist unendlich. Dann darfst Du immer zurück treten. Ausgenommen ist Software. Allerdings nur, wenn sie in bestimmter Weise geliefert wurde. (Vesiegelt oder als extra für Dich bereutgestellter Downoad (Hier gibt es noch strittige Grauzonen)).
Da es bei uns keine Gesetze für KIckstarter gibt, ist das ein ganz nomaler Onlinekauf mit aufschiebender Bedingung. Falls Du mir nicht glaubst, wäre es am einfachsten den WBS Film bei Youtube zu schauen. Dort bekommst Du es vom Anwalt erklärt.
DF hat natzürlich den Vorteil, in den USA zu sitzen. Die können auf EU Recht pfeiffen. Aber eine Firma aus Bayern oder Italien etc. hätte Pech! Die kann ihr Goal erreichen und plötzlich springen während der Entwicklung mit Rechtsgrundlage Käufer zurück. Deswegen ist Kickstarter riskant. Oder man müsste das ganz wasserdicht mit Anwälten zusammenschustern.
Wie gesagt, ich bin kein Anwalt und es kann auch mal nicht ganz 100 % richtig von mir formuliert sein. Es gibt aber dazu von diversen Anwälten Videos im Netz.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 01.02.2014, 01:37
von JPS
Das Kickstarter-Modell ist ein Paradies für Rechtsverdreher. Ich denke man kann da vor einem entsprechenden Prozess mit entsprechendem Entscheidt noch keine sichere Aussage über solche Prozesse fällen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 01.02.2014, 04:08
von realchris
Such mal bei Google: Crowdfunding im Games-Business - Spieleentwicklertreffen in NRW
Da stehen die ganzen sachen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 01.02.2014, 13:46
von JPS
Nach dieser Präsentation gelten 14 Tage Wierrufsrecht nach Abschluss der Kampagne. Das ist eigentlich kein sehr hohes Risiko für Entwickler. In dieser Zeit werden kaum Leute abspringen und noch nicht viel Geld in die Enwicklungen fließen.
Re: Broken Age: Double Fines klassisches Adventure
Verfasst: 01.02.2014, 14:02
von realchris
Das ist richtig.
Nur kommt noch das Gewährleistungsrecht dazu.
Das Dankeschön muss dazu genauso geliefert werden wie es versprochen wurde. Genauso! Wenn Du also das Endprodukt und nicht nur die Nennung Deines Namens oder ein anderes Gimmick als Dankeschön in Deinem Kickstarter angibst, gilt das erst ab dann. Das nennt sich aufschiebende Bedingung.
Es kommt nämlich im Einzelfall darauf an, was das Dankeschön ist! Das bedeutet, in einem solchen Fall entsteht ab dem Goal ein Kaufvertrag mit aufschiebender Bedingung.
Und wenn Du z.B vergisst die Backer darauf hinzuweisen, dass sie ein 14 tägiges Rücktrittsrecht haben. Hast Du als Kunde sogar ein unendliches Rücktrittsrecht.
Deswegen solltest Du schon im Vorfeld wissen, wie Du den Leuten versprichst, das Dankeschön umzusetzen. Weil sie eben alles genauso bekommen müssen.
Schau mal bei Youtube "Achtung vor Rechtsfallen beim Crowdfunding". Von denselben Leuten.