Adventure-Treff

Ich halte mich da ja in der Regel raus aber lese solche Dinge durchaus oft auch mit, die hier manchmal abgehen...
Etwas befremdlich ist das dann schon hin und wieder. Bisher habe ich es nicht geschafft mich hier mit jemandem richtig zu streiten und geplant ist das auch nicht. Wie auch immer, das ist der Mecker-Thread und meckern möchte ich einmal, weil ein beliebtes Thema: über die deutsche Bahn.

Meine Freundin war vergangenes Wochenende bei mir, Anreise Samstags per Bahn aus Norddeutschland früh am Morgen. Hinreise ging auch gut, bis auf die S-Bahnen ab Köln die aus Gründen die nicht mitgeteilt wurden teilweise fuhren und teilweise eben nicht. Das ist auch schon der erste Grund zu meckern, dass es eben keine Informationen gab, die Reisenden raten durften ob ein Zug kam oder nicht. Da war hier noch nichts mit "Wintereinbruch mitten im Winter" https://www.youtube.com/watch?v=mWbbggTMcL8. Der folgte dann aber in der Nacht und die Bahn hatte auch durchaus im DB-Navigator mögliche Störungen für *Samstag* und *Sonntag* angekündigt. Nun gut, zurückfahren wollte meine Freundin erst Montagnachmittag, wäre also außerhalb des angekündigten Zeitfensters gewesen. Montag war dann aber „Schnee in Niedersachsen, alle Bahnen fallen aus“. Am Dienstag fiel dann ebenfalls alles aus. Nun fragt man sich zwar wie das in anderen Ländern mit den Zügen läuft in denen es viel häufiger schneit aber "toll" war dann ein Anruf meiner Freundin bei der Bahn, dem ich mithörend beiwohnen durfte.
Da meine Freundin eigentlich hätte dienstags arbeiten müssen und die Bahn die Züge Montagsabend für Dienstag noch nicht gestrichen hatte, still und leise dies aber irgendwann zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens gemacht hatte, wollte sie mal eine Prognose hören.

Freundin (F): Ich bin hier im Rheinland gestrandet und wollte einmal nachhören, wie denn die Prognose für morgen aussieht, dass dann Züge fahren. Der DB-Navigator schlägt Ausweichalternativen über Frankfurt vor, was eigentlich die falsche Richtung ist.

Bahnmitarbeiterin (B): lacht sie erst einmal aus. (Ganz tolles Verhalten, so fühlt man sich als Kunde ernst genommen.)
B: Ich schaue einmal nach. In der Tat, das ergibt wenig Sinn aber wird mir hier auch so angezeigt.

F: Auf der Seite der Bahn steht unter aktuell die Zugverbindung von Hamburg in Richtung Köln gerade gestört ist, müsste das nicht für die umgekehrte Richtung auch dort stehen?

B: Haben Sie jemals erlebt, dass Informationen der Bahn logisch und sinnvoll sind? (Da merkt man, dass jemand voll hinter seinem Arbeitgeber steht...).

F: Könnte ich denn die Alternative über Frankfurt mit meinem Ticket nehmen, die der DB-Navigator nun als Alternative anzeigt, ob wenn die denn wirklich fährt?

B: Ja, das ginge aber morgen fällt eh wieder alles aus.

Dass der Dialog im Groben. Meine Freundin hat dann tatsächlich mittwochs eine Bahn die aus Basel kam und nach Hamburg Dammtor durchfahren sollte genommen. Gekommen ist sie bis Dortmund, da wurden dann alle Fahrgäste herausgeworfen. Von dort aus hat sie den nächsten Zug Richtung Berlin genommen ist in Hannover ausgestiegen, weiter ging es dann mit zwei Regionalbahnen nach Hamburg (warum die dann fuhren und die ICEs nicht, konnte auch keiner sagen). Problem in Coronazeiten ist ja auch: Wäre sie irgendwo komplett stecken geblieben hätte Sie aufgrund von Corona nicht so ohne weiteres ein Hotel nehmen können. Das Telefon mit der Bahn war jedenfalls mehr als fragwürdig.

Von Köln nach Frankfurt ist es ja bloß ein Katzensprung... Und da Frankfurt in Hessen liegt, gibt es dort ja keinen Schnee... denn den gibt es nur in Niedersachsen. Darauf achtet der Schnee ganz penibel. Und Hamburg ist auch nicht Niedersachsen. Weswegen von Frankfurt (kein Schnee) nach Hamburg (kein Schnee) die Verbindung natürlich möglich ist, über Hannover aber nicht (weil Schnee). So etwa? Ist doch logisch...

Möwe hat geschrieben: ↑14.02.2021, 19:51Ja, das kann ich auch nicht verstehen: warum kommt man immer wieder hier ins Forum, wenn man die Menschen hier doof und frech findet und sich dauernd über alle ärgert. Irgendeinen Grund, das ertragen zu wollen, muss es doch geben.

Das Mysterium des Internet-Trolls. Es wird für immer unerklärlich bleiben.

Problem in Coronazeiten ist ja auch: Wäre sie irgendwo komplett stecken geblieben hätte Sie aufgrund von Corona nicht so ohne weiteres ein Hotel nehmen können

Übrigens: Gemäß Fahrgastrechte muss die DB bei einer Strandung (und das weiterhin eigentlich auch bei Schneestürmen) entweder ein Hotel oder ein alternatives Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen bzw. man kann sich das im Bedarfsfall auch einfach nehmen, wenn die Mitarbeiter überlastet sind und später erstatten lassen. Wenn die Umwegs-Fahrt nach Mitternacht ankommt, hat man auch das Anrecht auf den Taxigutschein (damit ist dann die Taxifahrt generell umsonst und man muss nicht in Vorleistung gehen, das klappt normal sehr gut). In den größeren Städten hat die Bahn (auch während Corona) daher Bettenkapazitäten für sowas, da Hotel immer noch günstiger ist als die Taxifahrten (Dazu erhält man 50% des Fahrpreises zurück, wenn man mehr als 2 Stunden verspätet ist, das dürfte ja bekannt sein).

Gerade bei so einer unverschämten Mitarbeiterin würde ich einfach nach einer Taxifahrt verlangen oder alternativ um ein gehobenes Hotelzimmer am aktuellen Bahnhof. Wenn man die Fahrgastrechte-Paragrafen vorlesen kann, hilft das in der Regel ungemein.

Und schon geht die Ungerechtigkeit wieder los: wieso darf die DB Hotelbetten zur Verfügung stellen, „normale“ Hotels aber nicht? Das heißt, es müssten Hotelzimmer auf Abruf bereit stehen, um gestrandeten Zuggästen Übernachtungen zu ermöglichen?

Vielleicht gibt es ja dazu auch einen illegalen Friseurtermin umsonst...? - Naja, die haben ja jetzt wieder auf.

Uncoolman hat geschrieben: ↑14.02.2021, 22:20Und schon geht die Ungerechtigkeit wieder los: wieso darf die DB Hotelbetten zur Verfügung stellen, „normale“ Hotels aber nicht?

Versteh dich nicht. Dürfen sie doch, das war nie verboten und Hotels sind auch nicht geschlossen worden (im Gegensatz zur Gastronomie, vielleicht verwechselst du da was). Die dürfen alle ganz normal Hotelbetten zur Verfügung stellen, allerdings keine Touristen aufnehmen. Ob sie es beim aktuellen Reiseverkehr machen, steht auf einem anderen Blatt.
Die DB kauft die Hotelbetten deswegen ja auch bei ganz "normalen Hotels" ein. Und eine eine Strandung ist keine "touristische Übernachtung" und damit auch nicht untersagt. Was glaubst du, was die ganzen Geschäftsreisenden machen? Im Zelt übernachten?

Vielleicht bringe ich die Epochen durcheinander. ich weiß jetzt gerade nicht, was erlaubt ist und was nicht. Dass Geschäftsreisende NIEMALS aus Jux Geschäftsreisen machen, sich dabei NIEMALS touristisch verhalten und NIEMALS Corona kriegen, war mir allerdings klar...

Du glaubst also, die DB lässt ihre Züge absichtlich ausfallen, um damit -auf ihre Kosten- frustrierten Zugreisenden einen Zwischenstopp in einem Hotel zu ermöglichen, den sie vielleicht touristisch nutzen könnten?

Harte Anschuldigung. Also wenn ich mit dem Zug gestrandet bin, war das selten in irgendwelchen Gegenden, wo die Post abging - jetzt sicherlich noch weniger. Außerdem hatte ich am nächsten Tag dann schon auch Lust, irgendwann nach Hause zu kommen. Ich lehne mich mal gaaaaanz weit aus dem Fenster dass die Deutsche Bahn mit der Einquartierung von Reisenden in Einzelzimmer sie eher vor dem Erfrieren rettet, als dass diese Gäste dann im besagtem Hotel Corona kriegen.

basti007 hat geschrieben: ↑14.02.2021, 21:12

Problem in Coronazeiten ist ja auch: Wäre sie irgendwo komplett stecken geblieben hätte Sie aufgrund von Corona nicht so ohne weiteres ein Hotel nehmen können

Übrigens: Gemäß Fahrgastrechte muss die DB bei einer Strandung (und das weiterhin eigentlich auch bei Schneestürmen) entweder ein Hotel oder ein alternatives Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen [...]

Danke Dir basti007, für den Hinweis. Ich war irgendwie der Meinung, dass genau das - Hotel/Taxigutschein - nach der letzten Änderung der Fahrgastrechte nicht mehr gilt. Ich hatte selbst - aufgrund eines Sturmes - auch einmal den Fall, das ein Zug nach Hamburg nur bis Dortmund kam, da hat die Bahn dann einen "Aufenthaltszug" gestellt weil der Zugverkehr eingestellt war. Damals hatte aber weder ich, noch der Rest der Reisenden die sich im selben Zugabteil befanden ein Interesse daran die Nacht sitzend in einem stehenden Zug zu verbringen. Die Geschichte endete dann damit, dass sich der gesamte Zugabteil - alle hatten mehr das Ziel Hamburg - zusammengetan hat und auf einen Mietwagen ausgewichen ist. Eine sehr positive Erfahrung im Hinblick darauf, dass es auch wildfremde Menschen schaffen können, in einer solchen Situation sich spontan zusammen zu tuen und zusammen zu halten. Damals war ein allein reisendes 12 jähriges Mädchen unter den fünf Personen und einer der Gründe warum wir Erwachsenen nicht spontan jeder ein Hotelzimmer gebucht hatten sondern die Lösung mit dem Mietwagen wählten hatten. Nachts um zwei Uhr kamen dadurch dann doch noch alle in Hamburg an.

Also das mit dem Aufenthaltszug ist ja mal ne harte Nummer. Wurde der Mietwagen dann von der Bahn noch bezahlt oder musstet ihr euch selbst helfen?

Der Mietwagen - bei dem wir uns selbst helfen mussten - war damals auch noch einmal spannend. Da es schon nach 20 Uhr war, waren die normalen Mietwagenstütztpunkte zu dem Zeitpunkt bereits geschlossen. Wir hatten dann überlegt und kamen dann darauf, dass der Mietwagenverleih am Dortmunder Flughafen länger - und zwar bis 22 Uhr - auf hat. Zu diesem Zweck hatten wir dort auch angerufen und eine Reservierung für ein passendes Fahrzeug erhalten, die per E-Mail bestätigt wurde. Daraufhin fuhren wir per Taxi vom Bahnhof zum Flughafen (der Taxifahrer hätte über 700 € für die Strecke Dortmund -> Hamburg haben wollen). Am Flughafen sagte dann uns die Mitarbeiterin der Autovermietung: Nein, Auto ist doch keines mehr da, da haben Sie Pech gehabt. Noch etwas, was ich unmöglich fand, denn wir hatten ja nach dem Telefonat eine Reservierung für das Fahrzeug sogar per E-Mail bestätigt bekommen. Ich jedenfalls weiß, welche Autovermietungsfirma ich in Zukunft grundsätzlich meide. Wie auch immer: Glück hatten wir, dass bei einer der *anderen* Autovermietung - die alle keine Fahrzeuge mehr hatten - kurz vor deren Schließung jemand ein Fahrzeug abgab, das sogar zufällig gerade aus Hamburg kam. Wir haben dann sofort "Wir wollen dieses Fahrzeug 1!!" zu der dortigen Mitarbeiterin gesagt. Diese Dame meinte "Hm, das Auto ist noch nicht gereinigt und ganz schön dreckig von außen, ich weiß nicht, ob ich Ihnen das geben kann.". Wir meinten dann: "Es ist kurz vor 22 Uhr, dunkel draußen, uns interessiert nicht wie dreckig das Auto von außen ist. ", darauf ließ sie sich nach einer kurzen Verhandlung ein und das Ganze fand noch ein gutes Ende.

Meingottwasfüreinerlebnis!
Bin ich froh, dass meine Bahnfahrten weniger grauenhaft waren.

Hm, würde es nicht weniger Ärger und Stress bringen, wenn man ganz auf die Bahnfahrt verzichtet und sich gleich von der DB das Mietauto zum Ziel bezahlen ließe..?

Was soll das eigentlich mit diesen Deppen, die zu bescheuert sind, sich ihr Handy ans Ohr zu halten und stattdessen es flach vor dem Mund halten? Mal abgesehen davon, dass es völlig deppert aussieht, nervt die Freisprechfunktion auch schön alle in der Umgebung. Vollidioten!

Vielleicht machen die Videotelefonie mit Küsschen...