Adventure-Treff

realchris hat geschrieben:Wer weiß, wo da welche Löcher gestopft wurden. In Deutschland könnte man sich jetzt über nen Anwalt die Zahlen zeigen lassen. An die kommt man leider nicht dran.

Aber leider sitzt DF nicht in Deutschland sondern in San Francisco – was übrigens Tims Lieblingsausrede für die Kostenexplosion seiner Spiele ist: "It's not my fault, it's because in San Francisco everything costs 10 times more than everywhere else, I swear." Echt nervig, soll er halt sein Studio endlich woanders hinverlegen, wenn das wirklich der einzige Grund für die übertriebenen Kosten ist.

Relevant hierzu:

https://storify.com/KestrelPi/so-why-do ... ncisco-tim
https://storify.com/KestrelPi/tim-schaf ... ns-unfazed

Am für die Spieleentwicklung teuersten Platz der Welt (?) mit der Knete von Privatleuten um sich werfen... okay...

Gerade in letzter Zeit hat Tim über Twitter nicht wenigen aggressiven Antweetern wichtiges Kontra gegeben (Stichworte gamergate/Quinnspiracy). Aber wenn's um das Budget geht, sieht er nicht immer so gut aus.

der witz dran ist....das geld verschwindet ja nicht, wahrscheinlich wandert es nur zu einem geringen teil aus der firma selber heraus. die können sich quasi die taschen vollstopfen, und dann ganz traurig und niedergeschlagen, mit gesenktem haupte und reumütig verkünden, dass das projekt aufgrund von geldmangel gescheitert ist. falsches managment etc.

und sich dann denken "oh schade dass das nicht geklappt hat, aber die arbeit wurde glücklicherweise gut bezahlt und jetzt hab ich zumindest für die nächsten monate einen schönen polster. ich denke, ich hab mir einen urlaub verdient."

^^ okay, das ist vielleicht in den meisten fällen übertrieben, aber kickstarter lädt einen ja gerade dazu ein, die leute abzuzocken. aber diese lücke scheinen sie ja auch mit den neuen regeln gefüllt zu haben.

Haruspex hat geschrieben:die können sich quasi die taschen vollstopfen, und dann ganz traurig und niedergeschlagen, mit gesenktem haupte und reumütig verkünden, dass das projekt aufgrund von geldmangel gescheitert ist. falsches managment etc.

Nein, so einfach ist es nicht. Ich bin überzeugt, dass hier keine Taschen vollgestopft werden, und dass Double Fine de facto eine bettelarme Operation ist (für amerikanische Verhältnisse). Die Zeit, die DF für Broken Age benötigt, bei einem Team aus 12 Leuten in Vollzeit, ist schlicht atemberaubend - da kommt das Management ins Spiel. Und dazu kommt dann eben, dass man aus reinen Prestigegründen in der für die Spieleentwicklung teuersten Gegend (der ganzen Welt?) siedelt.

Das ursprüngliche Kickstarter-Ziel lag ja bei $400.000. Dafür wollten sie ein komplettes Spiel entwickeln! (und für das was dann dabei rausgekommen ist sollte das eigentlich auch reichen, andere Entwickler wären froh über so ein Budget)

Nun, bekommen haben sie $3.336.371. Das ist das Budget von Grim Fandango, eines der teuersten Adventures aller Zeiten.

Wenn da am Schluss nun sage und schreibe sogar 10 Mio Dollar reinfliessen lässt sich das nicht mit einer teuren Wohngegend erklären. Das ist schlicht krasseste Fehlplanung. (oder tatsächlich Veruntreuung)

Als guten Vergleich sehe ich da immer Broken Sword 5 - ist auch ca. zur selben Zeit mit sem gleichen Ziel (400.000$) bei Kickstarter mit einem Ergebnis von 771.560$ finanziert worden. Letzten Endes gabs ein fertiges Spiel (zwar auch erstmal auf 2 Teile gesplittet aber rasch komplettiert worden) und es hat deutsche Sprachausgabe(!) wo`s bei Broken Age nur zu Untertiteln gereicht hat...
Kann man das Vergleichen? Falls ja ist Double Fine ne Geldvernichtungsmaschine...

Der Vergleich ist passend - ich denke ein Adventure im Stil von BS5 ist in etwa das, was sich viele Unterstützer von Broken Age gewünscht hätten. Dazu ein zeitnaher Release ohne fadenscheinige Ausreden mit deutlich geringerem Budget (ok, Revolution hat seinen Sitz natürlich nicht im überteuerten San Francisco ) .

Das Schlimme ist ja, dass die Erwartungshaltung bei Broken Age durch das extreme Budget dermaßen hoch war, dass viele Backer letztlich durch das Ergebnis und die lange Wartenszeit davor zurückschrecken, ähnliche Projekte zu unterstützen.

KnutG hat geschrieben:Als guten Vergleich sehe ich da immer Broken Sword 5 - ist auch ca. zur selben Zeit mit sem gleichen Ziel (400.000$) bei Kickstarter mit einem Ergebnis von 771.560$ finanziert worden. Letzten Endes gabs ein fertiges Spiel (zwar auch erstmal auf 2 Teile gesplittet aber rasch komplettiert worden) und es hat deutsche Sprachausgabe(!) wo`s bei Broken Age nur zu Untertiteln gereicht hat...
Kann man das Vergleichen? Falls ja ist Double Fine ne Geldvernichtungsmaschine...

Nein, leider in der Form nicht.

Broken Sword 5 hat an die 2 Millionen $ gekostet - da steckt durchaus ansehnlich Eigenkapital von Revolution drin.

Vainamoinen hat geschrieben:

KnutG hat geschrieben:Als guten Vergleich sehe ich da immer Broken Sword 5 - ist auch ca. zur selben Zeit mit sem gleichen Ziel (400.000$) bei Kickstarter mit einem Ergebnis von 771.560$ finanziert worden. Letzten Endes gabs ein fertiges Spiel (zwar auch erstmal auf 2 Teile gesplittet aber rasch komplettiert worden) und es hat deutsche Sprachausgabe(!) wo`s bei Broken Age nur zu Untertiteln gereicht hat...
Kann man das Vergleichen? Falls ja ist Double Fine ne Geldvernichtungsmaschine...

Nein, leider in der Form nicht.

Broken Sword 5 hat an die 2 Millionen $ gekostet - da steckt durchaus ansehnlich Eigenkapital von Revolution drin.

Wäre aber immernoch weniger, als das was Double Fine bislang verbrannt hat...

Vainamoinen hat geschrieben:
Nein, leider in der Form nicht.

Broken Sword 5 hat an die 2 Millionen $ gekostet - da steckt durchaus ansehnlich Eigenkapital von Revolution drin.

Naja - das heist ja nur, dass sich Double Fine bei nem Kickstartererlös von $3,336,371 das Eigenkapital sparen konnte um ein Spiel vom Umfang eines BS5 zu entwickeln... (was sie nicht haben...)

Hatten wir das nicht mal ausgerechnet, dass das Budget einigermaßen zu dem zeitlichen Unfang und den beschäftigten Mitarbeitern passte? Weiß grad nicht, ob das hier oder im DF Forum war. Jedenfalls ergab das ordentliche, aber nicht völlig abgehobene Löhne für die Programmierer/Grafiker/Sonstige. Natürlich verschiebt das das Problem nur, weil dann die Frage ist, was die Leute den ganzen Tag machen, aber mir fehlt auch die Ahnung, um aus der Ferne beurteilen zu können, wie lange so eine Entwicklung dauern darf, also lasse ich es.

Und das mit den 400.000 hatten wir doch schon so oft. Offensichtlich ist das 400.000 Spiel nicht das, was wir jetzt haben, weil das Spiel nach dem Budget entstand, also sind Vergleiche sinnlos. Und zu BF5 was @Vainamoinen sagt. Auch bei Moebius steckt eigenes/anderes Geld drin, das waren alles nur Zuschuß-KS.

@Vainamoinen: Im DF-Forum keine Gamersgate-Diskussion? Es interessiert mich ja nur marginal, weil mir sowohl Quinn als auch die Internet-Presse völlig am Allerwertesten vorbeigeht, aber wenn Tim dagegenantwittert, wie passt das dann mit der erwähnten Aktion im Forum zusammen?

enigma hat geschrieben:@Vainamoinen: Im DF-Forum keine Gamersgate-Diskussion? Es interessiert mich ja nur marginal, weil mir sowohl Quinn als auch die Internet-Presse völlig am Allerwertesten vorbeigeht, aber wenn Tim dagegenantwittert, wie passt das dann mit der erwähnten Aktion im Forum zusammen?

Wegen seiner Unterstützung der Sarkeesian-Videos (auf twitter noch immer gepinnt) hat Tim auf twitter so manche Querschläger der Debatte abbekommen, und gibt volle Breitseite zurück. Quinn hat er in Diskussionen mehrfach einbezogen (zusammen mit u.a. Wil Wheaton). Im DF-Forum kommt die Diskussion durchaus auf, aber mehr am Rande und in Threads, die sonst eigentlich nicht so viel damit zu tun haben. Das ist ganz in Ordnung so, da es leider auch dort nicht wenige Leute gibt, die den Durchblick nicht so ganz haben und "gamergate" mit dem gerechten Zorn jahrelang insgeheim ausgenutzter, irregeführter und konstant öffentlich diffamierter Spieler gleichsetzen.

enigma hat geschrieben:Natürlich verschiebt das das Problem nur, weil dann die Frage ist, was die Leute den ganzen Tag machen, aber mir fehlt auch die Ahnung, um aus der Ferne beurteilen zu können, wie lange so eine Entwicklung dauern darf, also lasse ich es.

Es reicht ja, wenn du siehst, dass andere Entwickler mit einem 10tel des Budgets in der gleichen Zeit trotzdem ganz prächtige Spiele schaffen. Bei DF fehlt es in meinen Augen einfach an ordentlicher Projektplanung und realistischen Entscheidungen. Die Leute werden sicherlich arbeiten, aber vermutlich auch ziemlich viel für die Tonne. Dazu kommt in meinen Augen, dass DF bislang mit ihrer unrentabeln Arbeitsweise halt auch immer durchgekommen ist (u.a. sicherlich auch, weil dabei natürlich auch kreative Perlen entstanden sind). Aber auf Dauer geht sowas halt nicht gut...

Ich persönlich bin mit Broken Age ja zufrieden, weil mich am Ende mehr das Produkt interessiert und weniger, wieviel dafür ausgegeben wurde. Ich mach mir eigentlich nur Sorgen um die haptischen Pledges, weil ich einfach nicht glaube, dass DF bei Release genug Geld auf der Kante hat, um zumindest die Spiele zu verschicken...

weil ich einfach nicht glaube, dass DF bei Release genug Geld auf der Kante hat, um zumindest die Spiele zu verschicken...

Auch meine größte Sorge!!

Neue Episode von 2PP ist raus und ich schaue es immer noch gerne, auch wenn alles noch länger dauert. Die Doku ist aber einfach gut gemacht.