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Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 18:14
von mudge
Emília Fritz hat geschrieben: 25.11.2024, 14:12 Was mich nervt ist, dass viele Leute immer meinen, in allen Themenbereichen Experten zu sein.
Nachdem die ganzen Bundestrainer kurzfristig auf Top-Virologen umgeschult hatten (und zurück), sind sie heute zu Geheimdienstchefs mutiert, die genau wissen, dass die Russen hinter dem Absturz der DHL-Maschine steckt. Gestern waren sie Fünf-Sterne-General, Stichtwort Uniformwechsel.

Warum kann einfach nicht vor sich selbst zugeben, dass man etwas nicht weiß oder keinen Durchblick hat? Vor allem die Leser-Postings bei ZeitOnline quellen vor Selbstbewusstsein geradezu über.
Aus Eigenhirnsicherung und um nicht zu verzweifeln, gehe ich bei fragwürdigen Kommentaren einfach davon aus: Das sind alles (nur) Bots.
Menschen die ständig online besserwisserische Kommentare abgeben, kenne ich in meinem privaten Umfeld jedenfalls nicht.
Auch niemanden, der jemanden kennt, der so etwas macht. Also: Fehlgeleitete den eigenen "Einfluß"-testende Teenies oder eben: Bots. :wink:

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 18:33
von Emília Fritz
ZeitOnline ist ein Fazinosum für sich, sowohl vom Journalismus (Es kann gar nicht anderes sein, als dass Harris gewinnt), die Lust am Weltuntergang, als auch die vor Selbstgewissheit strotzenden Kommenatoren. Mindestens 90%, wenn nicht mehr, wissen zu jedem Thema einfach alles.

Ob es die Notwendigkeit neuer Uniformen sind, oder Flugzeugabstürze, bevor die Blackbox ausgewertet wurde - der durchschnittliche ZeitOnline-Kommentator hat stets den vollen Durchblick.

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 18:46
von mudge
Warum dann dort Kommentare überhaupt lesen.. ? :-k

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 18:53
von Emília Fritz
Unterhaltung. Und oft wissen die Kommentatoren mehr als die Journalisten, oder liefern wertvolle Zusatzinformationen. Mich wundert halt immer nur, dass es einige schaffen, zu allem eine Meinung zu haben.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich wirklich keine Ahnung von vielen Themen habe, interessiert mich auch ein potentieller Uniformwechsel wenig.

Wobei es ja eigentlich so ist: 98% von dem, was in den Zeitungen steht, hat mit dem eigenen Leben null zu tun, während der Pandemie war es sicherlich anders. Man muss gar keine Ahnung haben.

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 19:05
von Uncoolman
Die Klimakonferenz hat mal wieder nichts gebracht, was zu erwarten war. Was mich ärgert, ist, dass diese Ablassbriefre, mit denen man sich von Verantwortung freikaufen kann und trotzdem Müll produzieren darf, nur für reiche Länder funktioniert. Ja, auch Deutschland zählt dazu.

Habe jetzt drei Einzelsendungen einzeln verpackt bekommen. Solange das Verschicken in Einzelsendungen BILLIGER zu sein scheint als die Vermeidung von Verpackungsmüll, wird es immer so weitergehen - aber die Pappe muss ja produziert und später entsorgt werden. Der Müll ist also da.

Das ist ebenso wie der unnütze Transport auf LKW, da ja die Allgemeinheit die Straßen instant hält. Wie man jetzt sieht, schafft diese es nicht mehr. Alles ist marode.

Und das Entlassen von 5000 Mitarbeitern ist für jede Firma so schön einfach, da wieder die Allgemeinheit (in Form von ALG und Sozialhilfe) für deren Ernährung sorgt.

Würden die TATSÄCHLICHEN Gebühren von den VERURSACHERN gezahlt werden müssen, würde man sich dreimal überlegen, ob man nicht doch lieber EINE Postsendung aus dreien macht...

Und müsste jede Firma auch für die Renten und Sozialhilfe ihrer entlassenen Mitarbeiter sorgen, würde Kapitalismus anders ablaufen.

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 19:52
von Möwe
Emília Fritz hat geschrieben: 25.11.2024, 18:33 ZeitOnline ist ein Fazinosum für sich, sowohl vom Journalismus (Es kann gar nicht anderes sein, als dass Harris gewinnt), die Lust am Weltuntergang, als auch die vor Selbstgewissheit strotzenden Kommenatoren. Mindestens 90%, wenn nicht mehr, wissen zu jedem Thema einfach alles.

Ob es die Notwendigkeit neuer Uniformen sind, oder Flugzeugabstürze, bevor die Blackbox ausgewertet wurde - der durchschnittliche ZeitOnline-Kommentator hat stets den vollen Durchblick.
Das kann ich alles sehr gut ertragen. Ich finde dazwischen immer wieder Beiträge, die den Artikel erweitern und neue Aspekte dazugeben. Oft sind die Diskussionen interessant oder klärend.
Wohingegen die Kommentare zum Beispiel auf FocusOnline mir die Haare zu Berge stehen lassen: Meist ohne Argumente, ohne Substanz, dafür mit viel Meinung und Hass,
ohne den Text verstanden zu haben, teilweise so schlecht formuliert, dass man seine Fantasie einsetzen muss, um zu erkennen, was gesagt werden sollte. Von Rechtschreibung oder Setzung von Satzzeichen gar nicht erst zu sprechen. Am augenrollensten sind die, die egal wie das Thema lautet, immer zu ihrem Lieblingshassthema abgleiten. Ich frage mich dann immer, ob die echt so doof sind oder alle Bots. :lol:
Aber genau deshalb lese ich sie manchmal gerne - bis es mir dann zu viel oder zu krude wird.

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 19:59
von Sternchen
Emília Fritz hat geschrieben: 25.11.2024, 14:12 Was mich nervt ist, dass viele Leute immer meinen, in allen Themenbereichen Experten zu sein.
Nachdem die ganzen Bundestrainer kurzfristig auf Top-Virologen umgeschult hatten (und zurück), sind sie heute zu Geheimdienstchefs mutiert, die genau wissen, dass die Russen hinter dem Absturz der DHL-Maschine steckt. Gestern waren sie Fünf-Sterne-General, Stichtwort Uniformwechsel.
Schließe mich dem an, grad in Foren und auf Social Media ist das leider sehr oft, und sehr stark vertreten.
Ich denke sie meinen es nur gut, aber man muss auch mal zugeben können, wenn man sich irrt, oder keine Ahnung von etwas hat, das können leider die allerwenigsten.
Im Internet präsentieren sich doch irgendwie alle wie die Superexperten, und das nervt mich beizeiten gewaltig. :-?

Re: Der Mecker-Thread

Verfasst: 25.11.2024, 22:26
von Uncoolman
Das Problem bei Kommunikation ist: Nichtwissen ist „uncool“. Zuzugeben, dass man von irgendwas keine Ahnung hat, ist der Todesstoß für Karriere, Anerkennung oder weitere Kommunikation. Und deshalb wird gelogen, gemeint und behauptet, dass sich die Balken biegen. Und deswegen war Helmut Schmidt so einmalig, weil er antworten konnte (nach einigem Nachdenken!!!): „Darüber vermag ich nichts zu sagen, davon habe ich keine Ahnung“. Das können sich nur große Köpfe erlauben, die sich ihren Platz bereits erkämpft hatten. Wer aber noch auf der Hierarchieliste nach oben will, darf sich nicht entblößen - und deshalb wird behauptet.

Herr Precht wird inzwischen dafür angefeindet, dass er zu jedem Thema was zu sagen hätte, ohne zu wissen, wovon er spricht. Das ist nur zum Teil richtig, denn man kann sich eine Meinung und eine Interpretation aus den Fakten, die man zur Verfügung hat, durchaus bilden, wenn man nach logischen und plausiblen Regeln vorgeht. letztendlich tun wir alle auch nichts anderes. Man darf es aber nicht zur absoluten Wahrheit deklarieren - und nur das ist es, was man Herrn Precht nachsagen kann.

Jemand, der zugibt, etwas nicht zu wissen, hält allen anderen den Spiegel vor, die behaupten, es zu wissen. Das macht ihn in gewissem Sinne gefährlich für das instabile Gleichgewicht des Behauptens, auf dem unsere ganze menschliche Welt aufgebaut ist, denn er entlarvt.
Übrigens gilt das zehn Mal mehr für Männer, weil man von Frauen sowieso nicht erwartet, dass sie etwas wissen... 8) :twisted: