Von der Nippon Connection zurück, zwar nur 3 Tage von Freitag auf Sonntag mitgenommen, durch spontane Presse-Akkreditierung aber dann doch noch 2 nachträglich schaun können
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Freitag:
Arrietty
Der neue Studio Ghibli-Film als Deutschland-Premiere, überraschend gut, gerade weil die letzten beiden ("Tales from Earth Sea" und besonders "Ponyo" von Miyazaki selbst) nicht wirklich gut waren. Zwar ziemlicher Mainstream und simpel im Vergleich zu anderen früheren Filmen, aber doch sehr cool, gerade der Soundtrack war super. Die japanische Antwort auf die Borger (basierte auch auf der Vorlage)
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. Hatte dann auch (unfairerweise) den Preis für besten Film in der Nippon-Cinema-Reihe gewonnen, wo das eigentlich eher kleinere Filme verdient hätten.
Shirome
Eine Parodie auf die Paranormal Activites, R.E.C. etc. dieser Welt, diesmal mit J-Pop-Girls
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. Eigentlich eine ziemlich coole Idee, aber die Umsetzung war schon katastrophal schlecht. Seltsamerweise war es aber genau das, was den Film so unterhaltsam machte. Es wurd eigentlich nur gelacht, weil die Effekte und besonders "schauspielerischen" Fähigkeiten auf einem unterirdischen Niveau waren. Am Ende haben mich auch noch 2 Produzentinnen (von einem anderen Film, aber das wusste ich nicht) angesprochen und gefragt, warum ich da die ganze Zeit gelacht hab. Ob das typisch deutsch war? Es sollte ja ein Horrorfilm sein
![Laughing :lol:](/phpbb/images/smilies/icon_lol.gif)
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CALF short films
Ich hab ja schon einige Kurzfilme gesehen und es gibt bei der Auswahl doch meist Highlights, aber das war ne Frechheit. Kunsthochschul-Filme, bei denen die Message schon in der ersten Minute klar war, aber dann wurden doch noch 4 oder gleich 15 Minuten draufgesetzt. Einfach nur langweilig, und der Saal leerte sich. Ab und zu leuchteten immer mal die Handys auf, weil die Leute schauen mussten, wie lang die Tortur noch dauerte. Bis auf einige mittelmäßige Ausnahmen ne Katastrophe. Und dabei hatte man noch Freude, da es die Filme auf mehreren DVDs direkt zu kaufen gab...
Helldriver
Hatte vorher schon Tokyo Gore Police und Frankenstein Girl vs. Vampire Girl gesehen, die beide recht amüsant, aber auch nicht durchgehend gut waren, teilweise wegen des Low Budgets. Dass Helldriver aber so gut abging, hätte ich nicht gedacht. Wo andere Filme (gerade Zombie-Streifen) ne halbe Stunde Einführung brauchen und immer dasselbe bieten, hat der Film direkt losgelegt, und lustigerweise kamen dann nach 40 Minuten erst die Credits, 40 Minuten später dachte man schon, das war das geniale Finale, und dann wurde das nochmal getoppt. Die Atmosphäre im Kinosaal war auch genial, so eine Stimmung findet man selten, aber eigentlich auch nur auf einem Festival, es gab Dauerapplaus, auch wenn es etwas schwierig war, das mitzubekommen, weil der Ton doch arg laut war (übersteuert wegen den schlechten Lautsprechern).
Samstag:
Onedotzero: J-star 10
Ich hab den Kurzfilmen nochmal eine Chance gegeben und wurde positiv überrascht. Eine Sammlung von Musikvideos von unterschiedlichen Stilen und einige wenige Animated Shorts, davon einige richtig geniale Knaller wie ein Trailer zu einem Action-Film mit Tieren und einfach nur klasse Musik. Habe mir direkt danach am nächsten Tag die DVDs geholt/bestellt, die ältere Kurzfilme beinhalten.
Gantz
Kannte die Anime-Vorlage nicht und ich hatte auch nicht viel erwartet, gerade was Live-Verfilmungen angeht. Aber die erste halbe Stunde war schon ziemlich cool. Leider dauerte der Film 2 Stunden und das merkte man. Die Effekte waren eigentlich ganz gut, die Darsteller auch okay, nur zog sich das und es war immer dasselbe. Nervig war das Publikum in unserer Reihe. Einer (ein stuck-up Engländer wohl) nahm das Teil so ernst, dass er sich immer böse umguckte, wenn jemand mal was sagte oder sich auch nur bewegte. Dabei schien die Vorlage ja schon Trash zu sein. Cool, dass sie nachher noch den Trailer zum 2. Teil zeigten. Hoffe mal, dass die beim Fantasy Filmfest laufen.
Hero Show
Ich war mir schon im Vorherein nicht ganz sicher, ob das funktioniert: 2 1/2 Stunden Comedy... und nach 15 Minuten war ich auch fluchtartig draußen (nachdem ich mich durch die enge Reihe gequetscht hatte und mal wieder ein ziemlich intolerantes Publikum erlebt hatte. Also kann ich nicht viel sagen, außer dass der Humor nicht mein Ding war. Es hatte sich später wohl zu nem recht gewalttätigen Drama gewendet, aber mir haben die ersten Minuten schon gereicht...
Let's-Make-the-Teacher-Have-a-Miscarriage Club
Schon ein ziemlich krasser Name, und ich war mir auch nicht so hunterprozentig sicher, ob das was werden würde. Dauerte auch nur 62 Minuten und es sah so aus wie "Shirome"... gerade weil es alles Laiendarsteller waren bei den Girls. Doch der Film stellte sich dann als sehr gut heraus, verstörend und berührend. Teilweise hatte er vielleicht was übertrieben, aber insgesamt ließ er einen nicht kalt.
Karate-Robo Zaborgar
Trash der ersten Güte. Im Stil der original 70er Jahre Kampfroboter-Serie (die wohl keiner kannte und auch noch nicht mal so erfolgreich war) war das eine Parodie, die man so selten bekommt. Wie bei Helldriver durchweg super Stimmung beim Publikum. Der Regisseur hatte auch vorher eine sehr amüsante Einleitung gegeben, bei der er meinte, man solle immer mal "ZABORGA!" schreien, wenn der Roboter in Gefahr geriet. War natürlich alles ziemlicher Quatsch, aber da sich der Film zu keiner Zeit ernst nahm und alle japanischen Klischees (wie theatralische Emotionsszenen) auf den Arm nahm, machte es einfach jede Menge Spaß. Die Effekte waren übrigens auch ziemlich gut.
Sonntag:
The Tatami Galaxy
Ein etwas unglücklicher Start mit vielen technischen Problemen. Hat fast 40 Minuten gedauert, bis es anfing, da sie noch die Untertitel suchen mussten
![d'oh! #-o](/phpbb/images/smilies/eusa_doh.gif)
. Dann waren die auch sowas von schnell, dass es schon sehr schwer war, der Story, den Dialogen zu folgen, weil sehr schnell gesprochen wurde. Leute, die rudimentäres Schulenglisch konnten, hatten eh keine Chance. Das waren dann 3 Folgen einer 11-teiligen Serie, die erste war was chaotisch, die dritte auch nicht so spannend, die zweite war aber sehr cool. Da wurden die Independent-Filmemacher auf den Arm genommen mit ihrem großen Ego =D> . Animationstechnisch war das auch schon sehr ungewöhnlich. Würd ich mir mal bei Gelegenheit komplett ansehen mit mehr Ruhe.
Cheburashka und
The Bear's School im Nippon Kids-Special:
Kann ich eigentlich nicht viel zu sagen, da das Programm dann doch sehr kleinkindergerecht war. Von der Musik und den Animationen gut gemacht, Story und so weiter halt im Gegensatz zu den Studio-Ghibli-Geschichten nicht wirklich für Erwachsene funktionierend. Aber war trotzdem cool, die Kinder da mit ihren Eltern sitzen zu sehen und ihren Spaß zu haben. Relaxter als mit irgendwelchen Möchtegern-Cineasten die Reihe zu teilen
![Rolling Eyes :roll:](/phpbb/images/smilies/icon_rolleyes.gif)
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Wig
Da ich an dem Tag ja kurzfristig akkreditiert wurde, konnte ich mir in einem Computerraum am kleinen Bildschirm alle verpassten Filme ansehen, darunter auch dieser seltsame Streifen über einen Mann, der sich eine Perücke holt, die vom Teufel verkauft wurde. Leider hatte ich ihn nicht mit einem größeren Publikum gesehen (wegen dem Kurzfilm-Debakel passte es zeitlich nicht), daher fand ich ihn auch nur teilweise witzig. Trotzdem gab es schon Hammer-Szenen, wie in der Achterbahn, wo zu Hollywood-Musik eine Spannung aufgebaut wurde, ob er die Perücke verliert oder nicht
![Laughing :lol:](/phpbb/images/smilies/icon_lol.gif)
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MILOCRORZE – A Love Story
Ein weiterer sehr skuriler Streifen mit Optik, die an Survive Style 5+ erinnerte, also grelle Pop-Farben-Aestethik. Hatte sich etwas gezogen, obwohl ich wusste, dass es keine richtige Story gab. Einige Szenen waren sehr genial, u.a. eine sehr lange Kampfsequenz, die Tarantino's Kill Bill ziemlich alt aussehen ließ.
Colorful
Kann darüber auch nichts sagen, da es über eine Stunde gedauert hat, bis er anfing. Das hatte einmal damit zu tun, dass wohl ein Projektor ausgefallen war und sie einen Ersatz aus Darmstadt erwarten
![Shocked :shock:](/phpbb/images/smilies/icon_eek.gif)
und dann gab es auch noch eine Dankes/Preisverleihungsshow. Als es dann hieß, es würde eine Live-Übersetzung geben (im Gegensatz zu dem Kids-Special kein deutsches Einsprechen der Texte, sondern das Eintippen/Freischalten dieser), bin ich mit nem Kumpel einfach gegangen, bevor er überhaupt anfing. Die Einführung vom Regisseur als Video war mir dann auch etwas zu auf-die-Tränendrüse-drückend. Hatte aber wohl auch damit zu tun, dass er das kurz nach den Ereignissen in Japan gesprochen hatte.
Karate-Robo Zaborgar (zum 2.
![Very Happy :D](/phpbb/images/smilies/icon_biggrin.gif)
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In einem anderen kleinen Kino gesehen, das sehr coole Stühle hatte (aus alten Flugzeugen wohl), und der Regisseur war auch anwesend. Ich hatte das Gefühl, 90% der Leute von gestern waren auch da, die Stimmung war also wieder klasse. Und selbst mit wenig Leuten hat der super funktioniert. Als der Regisseur sich dann auch noch in unsere Reihe setzte, war der Spaß noch viel größer
![Smile :)](/phpbb/images/smilies/icon_smile.gif)
. Und dass der Film erst im Herbst in die japanischen Kinos kommt und dann auch noch eine 15-Minuten-längere Fassung, da dachte ich, der Streifen ist so gut wie im Einkaufswagen, mit oder ohne Untertitel
![Wink ;)](/phpbb/images/smilies/icon_wink.gif)
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