Nikioko hat geschrieben:Leuchtboje hat geschrieben:
Daß Du kein anderes Spiel von ihm kennst, heißt nicht, daß er keins entwickelt hat! Es gibt mindestens zehn Spiele von ihm.
Er hat vier oder fünf mal den deutschen Spielepreis bekommen.
Zu nennen wären u.a. Barbarossa, Adel verpflichtet, Drunter und drüber.
Dein harsches Urteil ist also völlig unberechtigt.
OK, das war etwas überspitzt. Aber alle von Dir genannten Spiele waren vor 1995. Alles danach sind mehr oder weniger Catan-Abkömmlinge, aber nichts wirklich Neues - und das ist der Vorwurf. Andere Leute wie Reiner Knizia, Wolfgang Kramer oder neuerdings Vlaada Chvatil haben im Laufe der Zeit eine Reihe diverser guter Spiele produziert und nicht die x-te Erweiterung ihres größten Hits in der y-ten Special Edition rausgebracht.
Ich habe Teuber mal auf einer Spielemesse erlebt, und er zeigte sich völlig überrascht vom anhaltenden Interesse an Catan, wollte nach der ersten Erweiterung aufhören.
Ich selber spiele Siedler auch nicht so gerne, muss aber zugeben, daß sich jahrelang jedes Spiel dieses Genres an Catan messen musste.
Das hätte er auch besser getan. Catan ist ein völlig überhyptes Spiel, das sicher einige nette Ideen hat und für ein paar Spielabende gut ist. Aber mehr auch nicht. In puncto Aufbaustrategie sind Puerto Rico oder Caylus deutlich überlegen, und wenn es um Interaktion geht, dann bieten Spiele wie Battlestar Galactica oder Arkham Horror deutlich mehr.
Ich will jetzt nicht sagen, dass Catan ein schlechtes Spiel ist (im Gegensatz zu Monopoly oder Risiko). Aber es wird so gehypt, dass die Leute andere Spiele aus den Augen verlieren und meinen, es wäre das Nonplusultra. Dagegen war der Wirbel um Carcassonne eher gering.
So gerne und viel, wie ich spiele, dürfte das eine längere Diskussion werden. Entweder brauchen wir einen eigenen thread, oder wir wechseln auf PN. Wir wollen doch nicht das Forum sprengen, oder?
Noch einmal zu Teuber: was ist denn so schlecht daran, daß er an Catan Geld verdient? Bei 10 Millionen verkauften Spielen ist es doch nur fair, wenn auch der Autor etwas verdient, nicht nur der Verlag. Und ich denke, der "hype" kam erst nach dem Erfolg, nicht umgekehrt. Durch den "Spiel des Jahres" Werbeaufwand wird immer wieder versucht, ein Spiel zu pushen - aber wer spielt heute noch z.B. Niagara. Und vergiss nicht, daß Catan ein ganz neuartiges Regelwerk enthielt. Wie gesagt, ich persönlich mag es nicht besonders, erkenne aber die Qualität an.
Spiele nach 1995? Ich müsste mal die Wiki lesen, aber Anno 1503 war doch sicher später. Und Herr der Ringe auch.
Der von Dir mehrfach erwähnte Wolfgang Kramer hat neben vielen eigenständigen Spielen ja auch zig Versionen seines Klassikers "6nimmt!" entwickelt.Es gibt mittlerweile sogar Hornochsen als Brettspiel.
Am originellsten sind immer noch seine Rätselbücher "Palast der Rätsel", das leider einige Fehler enthält, die auch in späteren Auflagen nicht verbessert wurden, und "Die Rätsel der Pyramide".
Einer meiner Lieblingsverlage ist übrigens Zoch. Die entwickeln immer wieder komplett neue Spielideen mit schönem Material. Zu Weihnachten empfehle ich "Mord im Arosa" und -für Freunde von "Kakerlakensalat"- "Geistesblitz" von Jacques Zeimet.
Das war jetzt mein letzter Beitrag zu diesem Thema im AK-Forum. Versprochen!