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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 10.10.2017, 19:15
von Vainamoinen
Möwe hat geschrieben: 09.10.2017, 18:59Hast du einen Link?
Keine guten, da derzeit in keiner Weise zurückgeschossen wird und sich die Berichte, es gäbe ein "Comicsgate", auf Rechtsaußen-Outlets beschränken – in der Hoffnung, es würde sich dann auch von selbst erledigen. Die Thematik gibt's dann eher bei "Russia Today" und Konsorten, das verlinke ich nicht. :mrgreen:

Wohin die Reise geht, da reicht eine Hashtagsuche auf Twitter. Nur für starke Nerven. :|

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 22.12.2017, 22:22
von Beowulf
Nach längerer Forenabstinenz habe ich mal wieder reingeschaut und muss sagen, dass das Gamergate-Problem viele Jahre gnadenlos an mir vorbei gegangen ist. Ich habe mich jedoch im Allgemeinen hier und da mit Feminismus auseinander gesetzt, und auch beobachtet wie es z.B. in Amerika unter Trump immer mehr Gegenbewegungen gibt.
Generell finde ich es problematisch, wie Charakterrollen in Computerspielen derart überbewertet werden können. Wenn Männer gerne Frauen retten wollen... sind das nicht irgendwie Gentlemans? Wenn ich als Mann in Not wäre, fände ich es ja auch toll, wenn mich eine starke Heldin retten würde. :mrgreen: Und in Computerspielen sehe ich auch immer mehr Frauen in der Hauptrolle. Klar, in vielen Spielen werden Frauen stark klischeehaft dargestellt, aber das gilt auch für Männer: Frauen haben da ihre Wespentaille und Riesenbusen, die Männer 6-Pack und einen Bizeps größer als ihr Kopf.
Was den Feminismus angeht, so wird dieser immer mehr überspitzt, er hat seinen ursprünglichen Gedanken der Gleichberechtigung irgendwie verloren. Ich habe das Gefühl, es wird immer mehr Hass geschürt... obwohl zu früher doch deutliche Verbesserungen eingetreten sind. Man könnte doch mal etwas auf die Bremse treten, anstatt hinter allem Sexismus zu vermuten. Wenn Männer und Frauen wirklich alle so gleich sind, warum werden z.B. bei Sportveranstaltungen Männer und Frauen konsequent getrennt? Sind wir vielleicht doch nicht alle so gleich? Kann man nicht unterschiedlich sein, aber trotzdem gleiche Rechte haben?

Was mich nun zum eigentlichen Anliegen führt: Gamergate ist wohl deshalb an mir vorbei gegangen, weil ich Dinge wie Twitter oder Facebook konsequent meide. Liege ich da richtig? Ich habe das Gefühl, dass gerade durch solche Medien eine Empörungswelle nach der anderen schwappt, viele nutzen da ihre Anonymität schamlos aus. Und wenn jemand wie Zoë Quinn pauschal männliche Computerspieler als eine Art Triebtäter hinstellt, ist es klar, dass man einige Bekloppte auf den Plan ruft. Und von diesen Bekloppten wird mal wieder auf eine systematische Unterdrückung der Frau geschlossen. Derartigen Verallgemeinerungen begegnet man bei feministischen Argumentationen ständig. Meine Empfehlung ist: Lasst euch da nicht mit hinein saugen.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 23.12.2017, 01:01
von Joey
Beowulf hat geschrieben: 22.12.2017, 22:22 ...
Like! :mrgreen:

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 23.12.2017, 08:33
von Rasenmäher78
@Beowulf.
Weise gesprochen :wink:
Ähnliches ging mir bei diesem Thread auch schon öfter durch den Kopf

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 23.12.2017, 10:38
von Sven
Dito. Aber so ist es leider die Gesellschaft (die sehe ich eh kritisch *räusper*) die kennt irgendwie kein Mittelmaß. Immer vom einen Extrem ins andere. :roll: Ist es nicht mittlerweile sogar so dass Mädchen in der Schule gefördert werden und Jungs kaum mehr? Wenn das nur wieder typisches Mediengewäsch ist kann man mich gerne korrigieren. ;)

Und noch ein Facebook und Twitter Verweigerer. Gut. :)

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 24.12.2017, 00:32
von Beowulf
Jepp, Facebook und besonders Twitter scheinen im Endeffekt nur dafür da zu sein, andere einen Hurensohn zu nennen. Das mag jetzt von mir überspitzt formuliert sein, aber was erwartet man auch bei derartigen, weitgehend anonymen Plattformen, auf denen man in Sekundenschnelle ungefiltert Kurznachrichten an die ganze Welt schicken kann? Etwa seitenlange, wissenschaftliche Abhandlungen? ;)

Was das Schulsystem angeht, ist es momentan generell Mist und entwickelt die Kinder am momentanen Bedarf vorbei... sowohl am Bedarf der Kinder, als auch an dem der Wirtschaft. Klar, momentan hat es das Klischee des fleißigen Mädchens auf den Schulen etwas leichter, aber was bringt das, wenn Frauen dann tendenziell die schlechter bezahlten Jobs wählen oder heiraten und Kinder kriegen? Und die Anforderungen an die Berufseinsteiger werden sich immer mehr wandeln, man erwartet mehr Selbstständigkeit und die Fähigkeit, eigene Ideen zu entwickeln und diese dann auch gut zu verkaufen. Der Niedriglohnsektor wird immer mehr wegfallen, durch billigere ausländische Arbeitskräfte oder neue Technik. Versuche mit automatischen Kassen in Supermärkten gibt es ja schließlich schon, nicht wahr?
Und bei all diesen neuen Anforderungen interessiert es dann ziemlich wenig, ob man früher im Unterricht die Hauptstätte der Länder oder die Chemischen Elemente herunter rattern konnte. Irgendwann müssen die Menschen erkennen, dass es nicht ausreicht irgend was auswendig zu wissen, wenn man doch lesen und schreiben (und somit Bücher oder das Internet zu Rate ziehen) kann. Und es gibt Menschen die können ganz toll kopfrechnen, aber wenn man bedenkt wie günstig Taschenrechner mittlerweile zu haben sind, muss man seine Lohnwünsche doch arg herunterschrauben, um mit sowas konkurrieren zu wollen. ;)

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 24.12.2017, 13:44
von JoeX
Sven hat geschrieben: 23.12.2017, 10:38

Und noch ein Facebook und Twitter Verweigerer. Gut. :)

Hier auch. :wink:

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 24.12.2017, 13:49
von z10
Twitter verweigere ich nicht (also dort lese ich zumindest mit für News und aktuelle Meinungen). Facebook ist seit jeher belanglos, insofern hab ich darin auch keine Zeit investiert. Zu Promotionszwecken ist die Plattform vielleicht geeignet, aber das Soziale von dem, was ich mitbekomme bei anderen, taugt nicht.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 25.12.2017, 01:50
von Uncoolman
Hat jemand "Gender und Gaming" von Sabine Hahn gelesen und kann einen Tip abgeben, ob sich der Kauf lohnt?

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 25.12.2017, 17:13
von Beowulf
Nein, aber hier mal ein kurzer Bericht von Arte: https://www.arte.tv/de/videos/080236-00 ... nd-gaming/

Leider scheint nicht auf die ebenso klischeehafte Darstellung von Männern eingegangen zu werden. Etwas, was viele Feministinnen gerne versäumen. Da wird dann der "Wert" einer Frau in einem Spiel daran gemessen, ob sie eine ebenso fette Kampfausrüstung haben "darf". Da gibts anscheinend nur die Extreme der bis an die Zähne bewaffneten Kämpferin in Horizon oder der Gender-Soap wie Life ist Strange. Gerade was das zweite Spiel angeht, warte ich übrigens noch vergeblich auf andere, große Produktionen mit männlichen homosexuellen Pärchen in der Hauptrolle.

Ja, der Spielemarkt wird abwechslungsreicher, aber das haben wir nicht den Feministinnen zu verdanken. Es sind einfach die verstärkte Massentauglichkeit und die damit einhergehende Heterogenität der Käufer, die das bewirkt haben.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 25.12.2017, 18:29
von Uncoolman
Genau dieser Bericht war Anlass zu meiner Frage.

Ich habe hier noch einen Beitrag:
http://www.stiftung-digitale-spielekult ... nd-gaming/

Vielleicht ist es Zufall, aber ich erwische häufig die (Adventure-) Spiele mit weiblichen Protas. Die Klassiker sind z.B. Syberia, TLJ, Edna.

In einer Diskussion darüber habe ich mal überlegt, warum ich mir lieber weibliche Protas im Spiel anschaue, aber eigentlich ist das offensichtlich. Tue ich ja in der Realität auch. Dass die Figuren in der dritten Person meist von hinten zu sehen sind, ist jetzt kein besonderer Grund [-( O:)

Da identifiziere ich mich eher NICHT mit dem Charakter, sondern betrachte ihn quasi von außen, obwohl ich ihn steuere. Anders ist das bei Ich- Perspektive, weil dabei der Charakter und ich deckungsgleich sind. Mich würde interessieren, wie andere das empfinden, und ob es da Unterschiede bei männlichen und weiblichen Spielern gibt.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 25.12.2017, 19:48
von Beowulf
Ob es da große Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt weiß ich nicht, ich könnte mir vorstellen, dass beide Geschlechter sich einfach bei Spielen in der Ego-Perspektive mehr mit dem Charakter identifizieren. Ich persönlich mache beides gerne, 3rd- und 1st-Person, hat beides seinen Reiz.

Dein Artikel ist interessant und bestätigt irgendwie mein Vorurteil: Wenn Personen idealisiert werden, wird dies bei Frauen ausschließlich als Sexualisierung empfunden. Auch wenn im Spiel keine einzige Sexszene vorkommt, werden Frauen aus Prinzip als Objekt dargestellt... und zwar nicht von den Männern, sondern von den Feministinnen. Es schwingt immer die Unterstellung mit, dass Männer ihre sexuellen Gelüste in die Videowelt projizieren... und zwar ausschließlich Männer. Dabei wird vergessen, dass jegliche Idealisierung auf das andere Geschlecht attraktiv wirkt. Oder ist es nicht sexualisierend, wenn Solid Snake in seinem hautengen Kampfanzug ständig seinen Knackarsch in die Kamera hält? :D
Auch kommen in "The Witcher" sicherlich beide Geschlechter auf ihre Kosten, zumal die Frauen aufgrund ihrer immensen Zauberkraft den eher dominanten Part darstellen. Aber ich gehe mal davon aus, dass Feministinnen auch dafür irgendein Argument finden werden, um dies auf die Lüsternheit der Männer zu schieben.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 25.12.2017, 20:13
von Gerrit
Bei mir ist es genau umgekehrt ich habe FB und verweigere Witter

Ich finde über Facebook kann man auch an Vernünftige Infos kommen.

Mann muss nur wissen wie.

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 25.12.2017, 21:44
von Joey
Uncoolman hat geschrieben: 25.12.2017, 18:29 Da identifiziere ich mich eher NICHT mit dem Charakter, sondern betrachte ihn quasi von außen, obwohl ich ihn steuere. Anders ist das bei Ich- Perspektive, weil dabei der Charakter und ich deckungsgleich sind. Mich würde interessieren, wie andere das empfinden, und ob es da Unterschiede bei männlichen und weiblichen Spielern gibt.
Ego-Perspektive mag ich gar nicht. Ich möchte meinen Helden gerne sehen und rumschubsen können. :mrgreen:
Mit einem Charakter, den ich nicht mal sehen kann, kann ich mich nur sehr schwer identifizieren. Und wenn ich das nicht kann, bleibt der Charakter für mich stets hohl, halt kein Charakter, sondern eine Figur.

Beowulf hat geschrieben: 25.12.2017, 19:48 Dein Artikel ist interessant und bestätigt irgendwie mein Vorurteil: Wenn Personen idealisiert werden, wird dies bei Frauen ausschließlich als Sexualisierung empfunden. Auch wenn im Spiel keine einzige Sexszene vorkommt, werden Frauen aus Prinzip als Objekt dargestellt... und zwar nicht von den Männern, sondern von den Feministinnen. Es schwingt immer die Unterstellung mit, dass Männer ihre sexuellen Gelüste in die Videowelt projizieren... und zwar ausschließlich Männer. Dabei wird vergessen, dass jegliche Idealisierung auf das andere Geschlecht attraktiv wirkt. Oder ist es nicht sexualisierend, wenn Solid Snake in seinem hautengen Kampfanzug ständig seinen Knackarsch in die Kamera hält? :D
Ich denke mal, daß hier vielleicht gerade der Unterschied zwischen Männlein und Weiblein liegt. Oder zumindest das so angenommen wird.
Aus Sicht einer Frau ist es schon oft so, daß vor allem starke Frauen in Spielen oft sehr sexualisiert dargestellt werden. Wie hat das mal jemand vor längerer Zeit ausgedrückt? Lara die Ausgebeulte oder so ähnlich? :lol:
Klar möchte man auch als Frau meistens gerne den sexy Helden sehen, aber ich denke nicht, daß der Fokus dann so sehr auf den primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen liegt. Ein Muskelheld mit vorne oder hinten ausgebeulter Hose macht noch keinen attraktiven Helden aus. Er braucht auch gute innere Werte und vor allem eine verletzliche Seite. Da zählt, zumindest bei mir, vor allem die emotionale Seite, nicht nur die Optik.
Wie das nun aus Sicht männlicher Spieler aussieht, wage ich nicht zu beurteilen. Aber ich denke, aus weiblicher Sicht fehlt den weiblichen Helden halt meist dieser emotionale Aspekt bzw. wird als weniger dominant als die äußeren Reize wahrgenommen. (Gibt natürlich immer auch Ausnahmen!)
Ich denke mal, wenn ein männlicher Held einfach nur in engen Stretchklamotten rumlaufen und seine großen Muskelpakete spielen lassen würde, würden die meisten Frauen es auch als oberflächlich und nur sehr, sehr bedingt sexy ansehen. Es fehlt dann halt der emotionale Aspekt.
Anders gesagt... Wird der männliche Held körperlich sexualisiert, wirkt das auf Frauen anders, als wenn ein weiblicher Held körperlich sexualisiert wird. Nehmen wir mal ein Beispiel aus dem echten Leben... Macht z.B. einer aus einer Gruppe von Freunden Bodybuilding, betont also seine "männlichen Reize", wird er von seinen Kumpels dafür bewundert. Läßt sich eine Frau ihre Brüste vergrößern, betont also ihre "weiblichen Reize", wird von den Freundinnen eher darüber gelästert. Hat ein Mann viele sexuelle Partnerinnen, wird er meist ebenfalls bewundert von seinen Kumpels. Prahlt eine Frau mit ihren vielen sexuellen Partnern, gilt sie als Schlampe. Sowohl unter Männern, als auch unter Frauen.
Das ganze Thema kann man also eigentlich nur objektiv unter der Bedingung bewerten, daß Männer und Frauen eben von Natur aus unterschiedlich denken. Natürlich immer statistisch gesehen. Es gibt auf beiden Seiten immer die, die eben nicht der Statistik entsprechen.
Aber grundsätzlich wird eine Heldin mit, profan ausgedrückt, dicken Titten eben von Frauen als sexualisiert dargestellt angesehen. Und ganz ehrlich... zumindest in den Spielen, die ich spiele (fast nur Adventures) habe ich noch nie einen männlichen Helden gesehen, der auf der Vorderseite eine auffällig ausgebeulte Hose hätte. :wink:
Oder... in einigen Spielen kann man durchaus auch mal eine sexy Heldin "oben ohne" sehen. Bei sexy Helden kommt es eher selten vor, daß sie "unten ohne" rumspringen. (Mir fällt gerade kein Beispiel ein, wo es vorkam.) Das wird immer damit begründet, daß man sekundäre Geschlechtsmerkmale (z.B. Brüste) zeigen darf, primäre Geschlechtsmerkmale (das unter dem Suspensorium :wink: ) nicht.
Gerade das finde ich sexualisierend. Denn mal ehrlich... Hat einer von euch Männern da draußen schon mal einen Kumpel davon schwärmen hören, wie sexy er doch die Vagina seiner Freundin oder einer anderen Frau findet? Das, was sexualisierend ist, ist eben bei der Frau nicht das primäre, sondern das sekundäre Geschlechtsmerkmal. Und da das, vor allem auch in Filmen, gerne mal in die Kamera gehalten wird, das sexualisierende (primäre) Geschlechtsmerkmal der Männer jedoch nicht (außer in speziellen Ab-18-Filmen), wirken überproportionierte Brüste für viele Frauen eben extrem sexualisierend. Auch, wenn Männer das (klang zumindest hier so) eben nicht so sehen.

Uff, schon wieder einen halben Roman geschrieben. Der natürlich wie stets meine Beurteilung der Situation ist, aus meiner subjektiven Sicht der Dinge, wie sie mir halt erscheinen, ohne einen Anspruch auf eine ultimative Wahrheit zu erheben. :)

Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?

Verfasst: 26.12.2017, 00:23
von Beowulf
Nun Joey, du fokussierst dich sehr auf "ausgebeulte Hosen". ;) Aber Fakt ist, dass primäre Geschlechtsorgane weder bei Männern, noch bei Frauen explizit in Computerspielen dargestellt werden... Ausnahmen bestätigen die Regel, und die Ausnahmen die ich bisher gespielt habe, behandeln in dieser Hinsicht beide Geschlechter gleich.

Große Brüste bei der Frau haben in etwa den gleichen Stellenwert wie große Muskelpakete bei den Männern, und beides wird in vielen Computerspielen übermäßig betont. Und da du fast nur Adventures spielst, finde ich deine Aussage nicht sonderlich relevant, ohne dir damit nahe treten zu wollen. Denn die Beispiele, die Feministinnen anbringen um übermäßige Sexualisierung anzuprangern, kommen in der Regel nicht aus diesem Genre.

Die ganzen anderen Klischees, die du anbringst, zeigen im Endeffekt nur, dass Mann und Frau eben vielleicht doch nicht so gleich sind, wie viele behaupten. Das habe ich ja schon im ersten Beitrag angesprochen. Manche Frauen scheinen extrem negativ auf sexualisierte Darstellung des eigenen Geschlechts zu reagieren, während Männer dies tendenziell eher kalt lässt.

Und wenn du glaubst, dass Frauen, die auf äußere Reize bei Männern anspringen, eher die Ausnahme sind, dann bist du ein naiver Narr. ;) Ebenso wenn du meinst, dass Männer immer nur aufs Äußere gucken.

Ich sehe es eher so, dass Computerspiele auch immer einen Spiegel der Gesellschaft darstellen, weil neben der ganzen Geschäftemacherei auch die Kunst eine Rolle spielt. Und Kunst muss immer im zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext gesehen werden. Computerspiele der vergangen Jahrzehnte sind für mich auch Kinder der Sexuellen Revolution, die viele Themen enttabuisiert hat. Wollen wir uns wirklich in ein prüdes, frömmelndes Zeitalter zurück entwickeln, oder weiter vorwärts gehen?
Computerspiele verändern sich, weil unsere Gesellschaft sich verändert, ganz automatisch. Und wir müssen unsere Gesellschaft nicht aufgrund des Geschlechts in Täter und Opfer einteilen, das ist grober sexistischer Unfug.

Der anfängliche Feminismus war nötig und auch wirksam, aber wenn man sich heutzutage die ganzen SJWs (egal ob männlich oder weiblich) anschaut, dann habe ich das Gefühl, dass da eine Ideologie Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden ist. Es wird ein Strohmann nach dem anderen aufgebaut, damit man noch etwas hat, wogegen man kämpfen kann. Ich sehe es so, dass heutzutage keiner mehr Feministinnen braucht, und sich auch heute nur die allerwenigsten Frauen selber als Feministin bezeichnen würden.

Du brauchst dich nur mal in Netz nach "SJW Snowflake" umzuschauen, dann erkennst du was ich meine. Das Phänomen scheint besonders Amerika zu betreffen, deshalb hatte ich ja Trump erwähnt, dem von diesen Gruppen extremer Hass entgegenschlägt, und die dadurch entstehenden Gegenbewegungen. Ich kann weiterhin nur jeden raten, sich nicht in diesen Strudel aus Hass und Verleumdung mit hinein ziehen zu lassen.