Möwe hat geschrieben:Was heisst zurückziehen?
Gemeint ist die Möglichkeit bei Kickstarter, seinen "Pledge" wieder zu stornieren. Dabei wird die Authorisierung auf der Kreditkarte aufgehoben und das gespendete Geld wieder vom Gesamtbetrag abgezogen.
neon hat geschrieben:Genau genommen ist die Aktion noch nicht erfolgreich. Es können jederzeit noch so viele Backer abspringen, dass sie wieder unter die 400.000 $ kommen.
Das wiederum geht nicht. Kickstarter garantiert, dass ein Projekt ausgezahlt wird, sobald die kritische Summe erreicht ist. Es ist nicht erlaubt, einen Pledge zu stornieren, wenn das Projekt dadurch unter die kritische Summe gebracht wird. Oder anders gesagt: Wer genau dann stornieren will, hat die A-Karte und muss trotzdem zahlen.
Man muss doch einfach kein Geld auf dem Konto haben/das Konto entsprechend überzogen haben, dann kann nicht abgebucht werden.
Wenn du nicht genug Geld auf deinem Konto für deine Kreditkarte hast, dann interessiert das Kickstarter aber reichlich wenig, denn die Kreditkarten-Firma wird dann das Geld bei dir eintreiben. Genau deswegen heißt sie ja Kreditkarte, weil sie für deinen Kredit garantiert. Das Geld erhält Kickstarter also nach einer Vor-Authorisierung der Kreditkarte in (fast) allen Fällen.
Wenn die Kreditkarte nicht genug Deckung hat, klappt die Authorisierung generell erst mal nicht. (bei Prepaid-Karten bin ich mir hier nicht ganz sicher: Bei meinem Versuch mit der Neteller-Karte war der Authorisierungsbetrag über den ganzen Zeitraum hin von meinem vorhandenen Guthaben geblockt und erschien dann als Buchung, als das Projekt beendet war. Ob es bei meiner Kalixa-Karte genauso ist, weiß ich nicht, denn dort sehe ich die Authorisierung entweder garnicht oder als fiktiven Betrag über 1$. Sonst hätte ich nämlich schon Lust, mal kurzzeitig 5.000 Euro für ein Projekt authorisieren zu lassen, um es gleich danach vom Kalixa-Konto abzuziehen und zu schauen, was Kickstarter dann macht).
Bei
Debit-Karten übernimmt die Kreditwürdigkeit das Guthaben bzw. der Dispo des Girokontos direkt und die Vorauthorisierung belastet das entsprechend über den kompletten Zeitraum des Projekts. (Ich müsste aber erst mal probieren, was passiert, wenn ich mit meiner Debit-Karte bei Kickstarter mitmache und dann in der Laufzeit der Vorauthorisierung das an das Debit gebundene Girokonto leerräume - ziemlich sicher wird dann die angeschlossene Bank über einen nicht geduldeten Dispo die Kreditwürdigkeit für mich an Visa durchreichen (oder ich darf über das bis dahin geblockte Geld eh nicht verfügen)).
Was ich zugegeben nicht genau weiß: Ob Kickstarter die Vorauthorisierung in voller Höhe macht. Ich habe schon ein paar Mal erlebt, dass man (vielleicht aus Kostengründen) nur einen Pauschalbetrag von ein paar Euro anfrägt, um sicher zu gehen, dass die Nummer stimmt - und dann pokert, dass bei Realauthorisierung noch genug Deckung da ist. Würde aber dann das Prinzip der Vorauthorisierung ad adsurdum führen und dann kann Kickstarter wirklich auch auf andere Anbieter setzen als auf Amazon.
Oder man hat eine alte Kreiditkartennummer bei Amazon.com hinterlegt, dann kann auch nicht abgebucht werden.
Dann würde aber die Vor-Authorisierung schon im ersten Schritt nicht klappen, d.h., man könnte bei Kickstarter mit einer alten Kreditkarte garnicht pledgen.
Es gibt ja einen guten Grund, warum sowas wie Crowdfunding momentan in großem Stil quasi eben nur durch die Kreditkarten funktioniert, weil das das einzige, wirklich sichere System ist, wo man quasi in Echtzeit feststellen kann, ob jemand kreditwürdig ist und diese Kreditwürdigkeit (auch über einen längeren Zeitraum) garantiert bekommt. Nichtsdesto trotz gibt es natürlich Ausfälle (wenn z.B. jemand seinen Kreditvertrag kündigt und eine Vorauthorisierung dadurch wieder zurück gezogen wird oder im Falle von gesperrten Karten). In dem Fall versucht dann Amazon beim Kunden auf anderen Wegen das Geld einzutreiben (praktisch ist es wohl nur eine E-Mail mit der Aufforderung, seine Daten zu prüfen und die Zahlung nochmal neu anzuschieben).
In unserem Gespräch mit Geeta Games hieß es übrigens, das Abwickeln von Geld über Amazon liefe völlig problemlos ab und sie machten da einen guten Job. Ich denke also mal, die Ausfallquote ist hier echt gering. Ich möchte aber nicht wissen, wie das bei Lastschrift-Prozessen aussieht.