max_power hat geschrieben:Hier sind wirklich viele interessante und gute Beiträge zusammen gekommen. Auf ein paar gehe ich mal ein.
Sehr interessant finde ich die Abschätzung zwischen glücklich und zufrieden. Ich glaube, dass ich selbst beim Schreiben des Beitrags beides als synonym angenommen habe, auch wenn man die Worte gegeneinander abgrenzen kann.
Vielleicht fällt der Unterschied zwischen den beiden Worten gerade bei solchen Beispielen wie Menschen, denen es besonders schlecht geht, weil sie keine Arbeit haben, in Armut oder Kriegsgebieten leben etc. auf. Jemand, der sich vielleicht gerade noch vor einem Bombeneinschlag in Sicherheit bringen konnte, ist vermutlich für den Moment glücklich, wird aber mit der Gesamtsituation unzufrieden sein. Wobei ich glaube, dass er zumindest mit sich zufrieden sein kann und man so auch sagen kann, er sei zufrieden.
Das ist ja logisch. Man sollte sich nicht mit - in dem Fall - unrealisitschen Situationen vergleichen. Es geht ja um die jeweils aktuelle Situation, und nicht um irgendeine, die sein könnte...
max_power hat geschrieben:Generell finde ich solche Beispiele allerdings vermessen, wenn sie dazu genutzt werden, jemandem zu zeigen, dass er glücklich sein müsste. Denn warum sollte mich aufbauen, dass es anderen viel schlimmer geht? Wenn mir persönlich so etwas gesagt wurde, war ich meist eher noch schlechter drauf, weil ich mir dann dachte: „Super, du jammerst rum, wobei du gar keinen Grund hast, was bist du nur für ein…“.
Wie wenn jemand depressiv ist, und alle sagen: Schau nur, wie schön die Welt ist und die Sonne scheint und alle sind doch soooo glücklich. Nur du nicht...!!
Zufriedenheit ist eine persönliche Sache, die nicht in dem Sinne von solch sinnlosen Aussagen bestimmt werden kann.
Beeinflusst vielleicht, aber dann kommt es immer noch auf die Person an, die das sagt.
max_power hat geschrieben:Ich werfe mal folgende These in den Raum: „Glücklich oder zumindest zufrieden kann vor allem jemand sein, der die Möglichkeit hat, das zu tun, was er wirklich will.“ (Das heißt nicht, dass jemand, der nicht das tun kann, was er will, unglücklich oder unzufrieden sein muss.)
Ich finde deine These ok. Ich denke, sie hat viel wahres drin. Aber - du hast es in Klammer bereits angemerkt - doch gibt es auch Menschen - ich kenne solche und beneide sie aufrecht! - die mit jeder Lebenssituation
irgendwie zurecht kommen und in den beschissensten Lebensphasen noch
irgendwas finden, das sie glücklich und/oder zufrieden macht.
max_power hat geschrieben:
Diese Möglichkeit kann sowohl durch externe Gründe (man hat nunmal kein Geld, die Person liebt einen eben nicht etc.) als auch interne Gründe (man weiß z.B. nicht, was man will oder der Mut fehlt) verhindert werden.
Diesen Teil finde ich persönlich jetzt am spannendsten. Denn ja, was ist es?
Was macht einen zurfrieden? Und das ist auch der Punkt, wo ich schon seit längerem einfach schlichtweg scheitere. Es gibt viele Kleinigkeiten, die mich zufrieden machen, viele kleine Dinge, an denen ich mich erfreuen kann... aber bin ich zufrieden? Nein.
Ich denke dann manchmal, ich bin einfach ein Pessimist etc. Ich weiss aber nicht, ob es wirklich daran liegt. Ich denke nicht, denn
grundsätzlich bin ich nur halb so pessimistisch wie es den Anschein hat.
Und noch vor dem
was kommt die Frage des
wie.
Wie finde ich heraus, was mich zufrieden macht? Was ich im Leben will?
max_power hat geschrieben:Möwes Aussage „Zufriedenheit hängt sowieso von der Einstellung ab.“ klingt ebenfalls überzeugend. Da wäre dann die Frage, wie eine Einstellung entsteht und welche Möglichkeiten es gibt, diese zu ändern.
Und falls du die Anwort hast, dann würde sie mich sehr interessieren...