..eve. hat geschrieben:WOW, was für ein geiles Radio *Neid*
Ja wirklich, es hat sogar ein magisches Auge! Die Röhren gibt es mit Glück bei Ebay, ich habe eben nachgeschaut. Manche Dorf-Elektrogeschäfte haben die manchmal auch noch im Angebot. Solche Radios haben meist einen super Klang, bloß keine neue Technik einbauen.
Laß mich den Aberglauben eines Volkes schaffen, und mir ist es gleich, wer ihm seine Gesetze oder seine Lieder gibt.
Ich frage mich gerade, was diesen Klang ausmacht. Sind es nur die Röhren, ist es die Gehäusegröße, -form und das -material? Ist es der Nostalgiefaktor, ist es alles zusammen? Es wurden ja schon Versuche unternommen, neue Röhrenverstärker zu bauen, sogar in Soundkarten, aber ich bezweifle, dass sie ein ähnliches Tonerlebnis erzeugen können. Interessant finde ich, wie damals mit notwendigerweise viel komplizierteren und erfinderischeren Mitteln versucht wurde, heute normalen Komfort zu integrieren. Z.B. mehrere Stationsspeicher, Fernbedienung, Feinabstimmung...
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
..eve. hat geschrieben:WOW, was für ein geiles Radio *Neid*
Ja wirklich, es hat sogar ein magisches Auge! Die Röhren gibt es mit Glück bei Ebay, ich habe eben nachgeschaut. Manche Dorf-Elektrogeschäfte haben die manchmal auch noch im Angebot. Solche Radios haben meist einen super Klang, bloß keine neue Technik einbauen.
Das magische Auge funktioniert auch noch. Die Röhren sind teilweise nicht mehr so einfach erhältlich, ich hatte mir sogar schon eine Liste russischer Röhren besorgt, die mit den europäischen Modellen vergleichbar sind. Das Problem ist, daß mein Elektroniker-Kumpel den Fehler auch nicht genau einkreisen kann. Eine Röhre ist mit Sicherheit defekt und ein Potentiometer, und zwar das links unter dem Lautstärkeregler, ist soweit ich weiß für die Höhen. Es muß aber noch ein weiterer Fehler da sein, den wird er aber wohl erst finden, wenn der Rest wieder funktioniert. Wenn man sich die Elektronik in dem Kasten ansieht, versteht man auch warum es so schwer ist, eine vernünftige Fehlerdiagnose zu erstellen. Da ist so kreuz und quer durch die Gegend gelötet, daß es schon schwerfällt nur einem einzigen Kabel mit dem Auge vom Anfang bis zum Ende zu folgen. Und wenn man das ganze in der falschen Reihenfolge zerlegt, kann man leicht was beschädigen. Es gibt noch sehr viele mechanische und teilweise auch empfindliche Teile da drin.
Was den Klang angeht, der ist wirklich einmalig bei diesen Teilen. Liegt wohl zum Einen am Echtholzgehäuse, in dem auch wirklich qualitativ hochwertige Lautsprecher verbaut sind. Dann natürlich auch daran, daß in dem Kasten genug Raum ist, damit der Klang sich auch ausbreiten kann. Warum die Röhrentechnik klanglich besser ist als Transistortechnik, kann ich allerdings auch nicht richtig erklären. Man hört es aber.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Was übrigens richtig ärgerlich ist: Bei manchen Lautsprechern ist die Membran mit dem Chassis durch eine Art Schaumstoff verbunden. Mit den Jahren verliert dieser deutlich an Elastizität, so dass er durch die Bewegungen der Membran vor allem bei den Basslautsprechern reißt und der Klang ruiniert ist.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
Im Grunde ist jeder gute Lautsprecher über die Jahrzehnte davon betroffen. Gerade Baßlautsprecher erzeugen ihren Klang ja durch extreme Schwingungen. Egal welches Material da verwendet wird, mit der Zeit wird es trocken und spröde, verliert an Elastizität und bricht.
"Ich habe mich so gefühlt, wie Sie sich fühlen würden, wenn sie auf einer Rakete sitzen, die aus zwei Millionen Einzelteilen besteht - die alle von Firmen stammen, die bei der Regierungsausschreibung das niedrigste Angebot abgegeben haben"
Bisher habe ich es glücklicherweise nur bei diesen Schaumstoffdingern tatsächlich gesehen. Aber wahrscheinlich hast du Recht, somit ist der Röhrenradioklang noch akuter vom Aussterben bedroht.
„Es müsste immer Musik da sein, bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo's am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ (Floyd, Absolute Giganten)
super, Hexe!
Ich habe einige Totenteile bei mir in der Wohnung und finde das ganz angenehm, so als Erinnerung wohin alle Wege führen.
An meinem Monitor ist ein kleines Skelett geklebt, das eine Taschenuhr hält (Erbstück von meiner inzwischen zu Asche gewordenen Oma- öh, die Uhr).
Am schönsten ist ein kleiner Spatz, den ich mal tot gefunden und in einen Ameiseinhaufen gelegt habe. Die netten Tierchen habe alles Fleisch abgeknabbert, außer den Verbindungshäuten zwischen den Knochen, sodass ich jetzt ein fliegendes Skeltett mein eigen nennen kann. Leider hat meine Kamera gerade Urlaub mit jemand anderem, sonst würde ich ein Bild vom Spatz einstellen: es sieht sehr filigran und wunderschön aus.
*Neid*
