Adventure-Treff

Ich bin erst heute dazu gekommen mir den Film anzusehen und fand ihn größtenteils (bis auf das vielerwähnte UFO) gelungen. Das hätte echt schlimmer werden können. Trotzdem gab es mehr lose Fäden (Nazca, die Rückkehr des Schädels) als in den alten Filmen, das fand ich nicht so schön.
Wie haben die Spanier den Schädel überhaupt aus der Kammer bekommen, wenn man die Tür nur mit einem Schädel öffnen kann?
Ich hätte als Alien die Erde auch so schnell wie möglich verlassen, wenn an mir jeder metallische Gegenstand kleben bleibt.

Was alle gegen die Russen als Bösewichter haben, verstehe ich auch nicht. Irina hat einen guten Bösewicht abgegeben und sich am Ende nicht die Weltherrschaft gewünscht, sondern Wissen (was aber ebenfalls zuviel war ).
Trotzdem hat das "The Infernal Machine" irgendwie besser hinbekommen, Russen und Übernatürliches zu ereinen.

Es gab durchaus tolles Szenen im Film, wie z.B. die Motorradverfolgungsjagd, die durch die super Kameraarbeit und schönen Stunts sehr sehenswert war.

Aber dann gab es solche Entgleisungen wie die Atombombenszene: völlig absurd, unpassend, unlustig und vor allem überflüssig, denn man könnte diese Sequenz komplett aus dem Film entfernen, ohne dass jemand etwas merken würde. Derartigen Blödsinn, der für die Geschichte und die Charaktere absolut ohne Belang ist, hatte ich eigentlich nicht erwartet.

So weit ich das verstanden habe, waren die ersten drei Teile ja als Hommage an die 30er gedacht, und der vierte Teil spielt in den 50er, da war nun mal Kalter Krieg, McCarthy, Atombombe und Rosewell... fand die Szene vor dem Atompilz einer der besten Momente, ehrlich gesagt... (auch wenn es total unrealistisch war...)

Die legendäre Eingangsszene, Paramount-Logo wird zum Bergmotiv übergeblendet, war für mich schon der Höhepunkt des Films.
Die Atombomben- und Strahlungssache hat natürlich den Vorteil, dass zum einen Indy bequem über ein Krebsleiden aus dem Film geschrieben werden kann, falls Harrison doch keine Lust mehr für Teil 5 hat, oder man ihn zum zweiten in seinem größten Kampf dagegen antreten lassen kann. Indiana Jones and the Chamber of Cancer. Das hat doch was.

Dummerweise sind die Abenteuer des Jungen Indiana Jones, welche oft vom URALTEN Indiana Jones erzählt werde nicht mehr wirklich Kanon. Ich glaube die Strahlung tut Indy nicht so viel, da er mal auf den Gral schlürfen durfte. Und ganz im ernst .. wie groß sind die Changen, das der nächste Indy Streifen so aussieht.

Shoba hat geschrieben:Dummerweise sind die Abenteuer des Jungen Indiana Jones, welche oft vom URALTEN Indiana Jones erzählt werde nicht mehr wirklich Kanon.

Warum denn nicht? Ich kenne die meisten Folgen zwar nicht, aber im Film wird doch auf eine Episode direkt Bezug genommen (die mit Pancho Villa).

Auf den Inhalt der Folge schon - das fand ich auch schön, daß damit die Young-Indy-Folgen anerkannt werden. Aber die einleitende Rahmenhandlung mit dem alten Indiana Jones ist weggefallen und nicht mehr Kanon, auch auf der DVD-Veröffentlichung ist die nicht mehr enthalten. Damit ist Indys Zukunft also völlig offen.

Habe den Film gerade gesehen - also auch noch mein Senf dazu, wenn sich auch einiges wiederholen wird:

Pro

• erste Häfte war echt cool, über die Atomexplosion lässt sich streiten
• Verfolgungsjagden
• Anspielungen auf die alten Teile
• Harrison Ford

Kontra

• zweite Hälfte... äh, ich hatte das Stichwort Aliens schon gehört, hatte es mir aber nicht so schlimm vorgestellt; irgendwie ging da jeglich Sinn verloren - was sollte das Ganze? gepasst hat es zu Indy eh nicht
• die ganzen Tierszenen (diese Erdhörnchen oder was auch immer, Affen, Ameisen) waren ein Griff ins Klo - wirkten unpassend oder unrealistisch
• die Szene mit dem Auto, das auf den Baum fliegt... HALLO?
• die Metallspäne, die sich nur horizontal bewegen
• die Hochzeit hätte nicht sein müssen
• Tarzan
• die Leute im Kino, die immer zu früh aufstehen

Ingesamt wurde ich trotzdem gut unterhalten, aber über einen DVD-Kauf denkt man da schon etwas nach... Wahrscheinlich will ich es am Ende dann einfach nur komplett haben.

Claude hat geschrieben: [*]die Leute im Kino, die immer zu früh aufstehen

Wenn der Abspann beginnt und die "Endmusik" anfängt und man dann aufsteht und den Saal verläßt, ist man nicht zu früh aufgestanden.

Doch
Also ich finde das gehört einfach noch zum Film - allein der Musik wegen. Aber ich will hier keine Debatte lostreten...

Finde ich auch. Wobei ich das niemandem vorschreibe... wenn einer keine Geduld hat und unbedingt aufspringen muß, soll er das tun. Ich find's aber schön, nochmal alles setzen zu lassen, der Musik zu lauschen und vielleicht auch auf was Besonderes zu warten. Outtakes oder eine zusätzliche Szene wie beim Fluch der Karibik 3. Mehr als unhöflich finde ich es allerdings, wenn der Filmvorführer meint 'Das will eh keiner sehen' und dann einfach abdreht - auch schon erlebt.

Im Grunde war der Film bzw. die Handlung ganz gut, und trotzdem kam ich ernüchtert aus dem Kino.
50er Jahre... okay. Flache Gegenspieler und stereotypische Russen... okay. Indys Gegenspieler hatten noch nie viel Tiefgang. Marion Ravenwood... yay! Und Mutt hat sich auch sehr gut geschlagen, trotz des bescheuerten Namens. Auch die Alien-Sache... naja... sehr grenzwertig, aber selbst das würde ich noch akzeptieren.

Aber diese vielen überaus absurden Szenen haben den Film sehr heruntergezogen, wenn nicht sogar versaut. Absurdes gab es schon früher, klar... Indy hält sich tagelang an einem U-Boot fest und überlebt den schlimmsten Kugelhagel. Aber der Kühlschrank? Tarzan? Die Baumszene mit dem Auto? Und der zweite Kübelwagen, der auf Indys Auto landet, und ALLE überleben? Usw. usf.
Warum nur? So viel geballter Blödsinn auf einem Haufen, das ist nicht auszuhalten. Klar soll Indy Spaß machen, und Realismus ist kein Kriterium - aber wenn das die Glaubwürdigkeit so komplett zu Boden reißt, macht das auch den Film kaputt.

Komischerweise fand ich die zweite Hälfte eigentlich besser als die erste, weil die Handlung da flüssiger war. In der ersten Hälfte waren zu viele wild aneinandergereihte Stücke, das hätte man besser lösen können. Welche Funktion hat z.B. die FBI-Szene direkt nach der Atombombe? Und von der völlig sinnfreien Atombombenszene will ich gar nicht erst anfangen. Von einem Dreigespann Lucas-Ford-Spielberg hätte ich schon mehr Aufmerksamkeit erwartet. Hatten die die Augen zu?

Fightmeyer hat geschrieben:

Claude hat geschrieben: [*]die Leute im Kino, die immer zu früh aufstehen

Wenn der Abspann beginnt und die "Endmusik" anfängt und man dann aufsteht und den Saal verläßt, ist man nicht zu früh aufgestanden.

Wohl. Ein Film ohne Abspann ist für mich definitiv nicht komplett.

FireOrange hat geschrieben:Wohl. Ein Film ohne Abspann ist für mich definitiv nicht komplett.

Sehe ich auch so. Deshalb finde ich es auch dsehr schade, dass selbst die öffentlich rechtlichen den Abspann oft schneiden bzw. in (gefühlter) 20facher Geschwindigkeit abspulen.
Aber im Kino gehört das absolut mit zum Film. Gerade bei Indy, wo während des Abspanns die geniale Musik von John Williams läuft.

Anke hat geschrieben:Sehe ich auch so. Deshalb finde ich es auch dsehr schade, dass selbst die öffentlich rechtlichen den Abspann oft schneiden bzw. in (gefühlter) 20facher Geschwindigkeit abspulen.

Ja, sehe ich genauso. Das ist ein schlimmes Vergehen.

Der Abspann gehört zum Film. Isso!

(Wobei natürlich jedem freisteht, schon während des Films das Kino zu verlassen.)

Das Jan