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Re: Hilfe: Mathe

Verfasst: 23.01.2009, 12:21
von TBI
Wir können den Unterricht auch einfach ganz sein lassen, dann gibts gar keine schlechten Ergebnisse mehr.

Zurückgeführt? Wann? Ich hab gesagt, daß unser System gegen ein (als Zahlwort, nicht als unbest. Art.) nicht-dreigliedriges verliert. Gleichzeitig hab ich aber angeführt, daß die Mehrgliedrigkeit längst nicht das einzige ist, was hier schief läuft. Kannst Du nachschauen, wenn Du den ganzen Thread durchliest. Aber wenn gesagt wird, daß ein nicht-mehrgliedriges Schulsystem in jedem Fall dafür sorgt, daß die Abschlüsse nichts mehr wert sind, dann reicht ein Gegenbeispiel zum Falsifizieren, und das habe ich angebracht.

Übrigens sollen uns die Studien einzelner Bundesländer gar nichts zu dem Thema sagen - immerhin sind auch Gesamtschulen noch geteilt, nur in anderer Form. Und da dann die Schüler verschiedener Zweige auch direkt nebeneinander hocken, ist das natürlich dämlich. Das Hauptproblem eines mehrgliedrigen Schulsystems im Sinne von "Elite/Bürger/Abschaum" wird ja dadurch nur verstärkt. Und ich hoffe, die Bezeichnungen waren jetzt deutlich genug, daß auch der letzte das Problem verstanden hat.

Kopfschüttelnd,
/TBI

Re: Hilfe: Mathe

Verfasst: 23.01.2009, 14:39
von Dead
perfektopheles hat geschrieben:
Dead hat geschrieben:
Und was heißt das konkret?
Einwanderungserlaubnis nur noch, wenn

a)entsprechender Bildungsabschluss vorhanden ist, die betreffende Person also leicht Arbeit finden sollte
b)Deutsch beherrscht, was durch einen entsprechenden schriftlichen Test geprüft würde (bei guten Deutschkenntnissen und dem erkennbaren Willen der Person, sich zu intergrieren, müsste Punkt a) nicht mal vollkommen zutreffen)

Sollte meiner Meinung nach eigentlich selbstverständlich sein, scheint leider nicht so.
Das hört sich für mich zu schlicht/einseitig an und du hast auch schon geschrieben, dass es auch andere Gründe gibt, weswegen Menschen hier Asyl bekommen. Das kann nicht die ausschließliche Lösung sein, genauso wenig wie die überspitzte Forderung, alle deutschen Staatsbürger rauszuschmeißen, die die beiden Punkte nicht erfüllen (wieviele gibt es wohl davon?).
a) wird bereits angewandt, um ausländische Akademiker ins Land zu holen (ist noch u.a. an ein Mindestgehalt gekoppelt), b) findet auch Anwendung.
Es gibt genug Leute, die gute Gründe haben, nicht in ihrem Land bleiben zu wollen. Aber wir können nicht alle aufnehmen, das ist schlicht unrealistisch und nicht finanzierbar - ich würde das Asylrecht doch stark einschränken. Zum einen bedeutet es noch lange nicht, dass die Flüchtlinge sich auch in unsere Gesellschaft integrieren können/wollen, zum anderen wären sie nur eine "Last" für unsere Gesellschaft (da in den meisten Fällen kaum Bildung). Stattdessen sollte man lieber dazu beitragen, die Situation in den jeweiligen Herkunftsländern zu verbessern.

Davon abgesehen werden uns in den nächsten Jahrzehnten - selbst ohne eine Erderwärmung - riesige Flüchtlingsströme aus Afrika erwarten, und die werden sich (verständlicherweise) sicher nicht um irgendwelche Einwanderungs- oder Asylrechtsfragen kümmern. Damit werden wir genug zu tun haben, vorausgesetzt wir schaffen es nicht endlich, in Afrika eine halbwegs stabile Wirtschaft aufzubauen (ich würde ja dafür plädieren, die Entwicklungsländer Afrikas aus dem Welthandel auszuschließen und zunächst ein Mal eine agrarische Struktur bzw. Agrarstaaten zu erschaffen, damit sich die Einwohner zumindest mit Lebensmitteln selbst versorgen können).

Von den "überspitzten Forderung", alle Staatsbürger rauszuschmeissen, die dieser Punkte nicht erfüllen, halte ich übrigens nichts. Diese Menschen sind nämlich das Ergebnis einer verfehlten Gesellschaftspolitik und zeigen nur, dass in der Vergangenheit in diesem Bereich Fehler gemacht worden sind - mit denen man sich nun auseinandersetzen muss. Genauso wenig halte ich etwas davon, Staatsbürger mit Migrationshintergrund auszuweisen, selbst wenn sie eine Last darstellen sollten - das ist nämlich das Ergebnis einer verfehlten Einwanderungspolitik und auch mit dieser gilt es, sich auseinanderzusetzen.

Was war noch mal die Ausgangsfrage dieses Thread? :P

Re: Hilfe: Mathe

Verfasst: 23.01.2009, 15:46
von Floyd
TBI hat geschrieben:Wir können den Unterricht auch einfach ganz sein lassen, dann gibts gar keine schlechten Ergebnisse mehr.
Meine letzte Aussage zielte darauf ab, klarzumachen, wie spezifisch der PISA-Test ist.
TBI hat geschrieben:Zurückgeführt? Wann? Ich hab gesagt, daß unser System gegen ein (als Zahlwort, nicht als unbest. Art.) nicht-dreigliedriges verliert.
Wenn du schreibst "unser dreigeteiltes Schulsystem verliert ganz schön...", hebst du damit implizit hervor, dass der Faktor "dreigliedrig" eine wesentliche Rolle spielt.
Hinzu kommt deine Bemerkung ein paar Posts darüber:
TBI hat geschrieben:Erfaßt. Die Länder, in denen "es besser funktioniert", haben nicht umsonst derartige Unterscheidungen aufgegeben oder zumindest nicht mal ansatzweise so realisiert, wie hier geschehen.
Zusammen genommen liest sich das nunmal einfach so, als ob du die Leistungsunterschiede hauptsächlich auf den besagten Faktor zurückführst.
Aber wenn gesagt wird, daß ein nicht-mehrgliedriges Schulsystem in jedem Fall dafür sorgt, daß die Abschlüsse nichts mehr wert sind, dann reicht ein Gegenbeispiel zum Falsifizieren, und das habe ich angebracht.
Hast du das? Laut Wikipedia machen rund 90% aller Finnen Abitur - da kann man schon erstmal die Vermutung anstellen, dass das dem Wert des Abschlusses mitunter abträglich sein könnte ("hat ja jeder").
Übrigens sollen uns die Studien einzelner Bundesländer gar nichts zu dem Thema sagen
Da sind wir uns ja sogar einig ;). Nur, dass ich eben auch die Aussagekraft der restlichen Daten für fraglich halte.
Und da dann die Schüler verschiedener Zweige auch direkt nebeneinander hocken, ist das natürlich dämlich
Das mit den verschiedenen Zweigen trifft allerdings nur auf einen Teil der deutschen Gesamtschulen zu.
TBI hat geschrieben: Das Hauptproblem eines mehrgliedrigen Schulsystems im Sinne von "Elite/Bürger/Abschaum" wird ja dadurch nur verstärkt. Und ich hoffe, die Bezeichnungen waren jetzt deutlich genug, daß auch der letzte das Problem verstanden hat.
Und wie willst du dieses Problem lösen? Jedem den gleichen Abschluss in die Hand drücken? Wenn die Schüler zwar den gleichen Unterricht besuchen, schlussendlich aber doch unterschiedliche Qualifikationen erwerben, hat sich das gesamte Problem doch nur verlagert?
Hier wäre es vielleicht eher von Nöten, etwas an der Perzeption der einzelnen Schulformen zu ändern, und nicht unbedingt an dem System an sich...

Re: Hilfe: Mathe

Verfasst: 24.01.2009, 17:38
von Beowulf
Hey, Mathe ist toll!
Dem muss ich zustimmen, Jan! :D Wenn man im Unterricht gewisse Grundlagen durchgearbeitet hat, fängt ab ungefähr dem Thema Geometrie der Bereich an, wo man kreativ werden kann. Vor allem Beweise und Herleitungen verlangen eine große Experementierfreudigkeit.
Ich finde das dreigeteilte Schulsystem super; Kinder sind halt einfach nicht alle gleich intelligent, und es kostet doch nix extra, aufs Gymnasium zu gehen, oder was meint ihr mit "sozial benachteiligt"?
Wie mans nimmt, KhrisMUC. Ich weiss z.B., dass meine Eltern erst gar nicht auf höhere Schulen geschickt wurden, nur damit sie schnell Geld verdienen und schnell aus dem Haus sind.
Alle Kinder in die gleiche Schulform zu stecken hat IMO zwei gravierende Nachteile: die Abschlüsse sind nichts mehr wert, und Kinder, die was auf dem Kasten haben, werden total unterfordert.
Auch hier muss man differenzieren: Bei Abschlüssen sind ja auch die Noten sehr wichtig. Schon jetzt ist z.B. ein Abitur "nur" mit dem Notendurchschnitt 3 bei manchen Studiengängen nichts wert (numerus clausus).
die Lehrpläne sind völlig überfrachtet. Man merkt sich sowieso nur Dinge, die einen interessieren, und mindestens 50% des Stoffs geht doch spätestens irgendwann nach der entsprechenden Schulaufgabe sowieso wieder flöten.
Vor allem junge Schüler wissen doch noch gar nicht, was sie nun eigentlich interesiert, und vor allem was sie später mal brauchen werden.

Aber mal davon ganz abgesehen:
Eine Gesamtschule hat den Vorteil, dass sie viele Sachen bündeln kann, und somit eine grössere Auswahl an Fächern möglich ist. Es gibt viele Arten von Intelligenz... nicht nur die analytische, welche in "Idiotentests" oder Mathematik vonnöten ist. Manche sind eben handwerklich geschickt, oder tolle Sportler, oder musikalisch oder sehr kreativ. Viele Bereiche der Intelligenz werden in der Schule nur ungenügend abgedeckt, zumal das ständige rumsitzen auch für die Gesundheit und die Entwicklung des Gehirns nicht so ideal ist.

Habt ihr euch schon mal den Flur eines Kindergartens angeschaut? Da hängen zwar schöne Bilder, aber ihr werdet schnell merken, dass oft gewisse Themen von den Kindergärtnerinnen strikt vorgegeben sind: Jedes Kind muss das gleiche machen. Schon in dem Alter werden die Kinder uniformisiert, damit keines mehr aus der Reihe tanzt. Und später in der Schule wird gnadenlos ausgesiebt.
Manchmal habe ich echt das Gefühl, für Kinder und Jugendliche interessiert sich kaum ein Schwein. Kostet wohl zu viel Geld. Aber sollte die Schule nicht dazu da sein, die Entwicklung des Kindes zu fördern, anstatt einfach nur festzulegen, welches Gehalt man später bekommt?