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Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:31
von neon
In dem Punkt stimme ich Flob zu. Wahrscheinlich wären wir technologisch und auch in der Entwicklung unserer Zivilisation schon wesentlich weiter, wenn die Kirche die Menschheit in der westlichen Welt in den letzten 500-800 Jahren nicht ausgebremst hätte. Vor allem die Einschränkungen des Fortschritts mit dem Zweck, die Grundfeste der heiligen Schriften als wahr zu erhalten, war ein gewaltiger Klotz am Bein der Wissenschaft.

Andererseits muss ich aber auch der Füchsin zustimmen. Aus der heutigen Sicht fahren wir mit einer Annäherung der Religionen aneinander wahrscheinlich besser als mit der Entsorgung der selben (was ja praktisch gar nicht möglich ist). Denn da können Einzelne Zeichen setzen und andere werden hoffentlich folgen.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:33
von neon
Sorry, Beowulf, Deinen Beitrag habe ich jetzt aus Versehen 'verblättert'.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:36
von Sternchen
Wieso darf man nicht zwei Sachen auswählen?-.-
Denn Punkt 1 und 3 stimmen mit meinen Denken teilweise überein.
Ich bin dafür das Evolotion zum Teil stimmt habe daran aber auch gewaltige Zweifel.
Ich denke Evoluotion entwickelt sich selbst immer weiter und der Mensch ist dafür das schönste Beispiel.
Daher denke ich kann beides möglich sein.
Das entweder ein Schöpfer alle Tiere erschaffen hat, und sie sich ohne seine Hilfe weiter entwickelten und es vielleicht tun werden zukünftig?
Vielleicht bin ich da naiv aber keine Ahnnung was Mutter Natur da noch in Petto hat? :lol:
Selbst wenn nun kein Gott seine Finger im Spiel hatte und der Mensch und seine Umwelt sich so entwickelte, würde mich das nicht weiter stören.
Im Endeffekt ist es wichtig das Entwicklung weiter sich voran entwickelt und neues Leben entsteht.
Wie ist doch dann im Endeffekt eigentlich unwichtig.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:37
von DieFüchsin
@ Neon & Flob:

So hatte ich das allerdings auch nicht gemeint.

Ich nehme mal das Beispiel der germanischen Gottheiten. Die wurden damals von der Kirche verdrängt und verboten. Und heute finden wir sie als Figuren in unseren Volksmärchen.
Klar, heut glaubt so gut wie keiner mehr an germanische Götter, aber dennoch sind sie ein Teil unserer Kultur geworden.

Und selbst wenn die Kirche oft gegen den Fortschritt arbeitet, so ist dennoch jeder Wissenschaftler auch nicht mehr als nur ein Kind seiner Zeit. Kein Mensch lebt und forscht unabhängig von der Zeit und dem Glauben seiner Gesellschaft.

Das wollte ich damit ausdrücken. Dadurch, dass die Religion in den Köpfen der Menschen existiert - ob sie daran glauben oder nicht - prägt sie die Gesellschaft, die Kultur. Wollt ihr dies wirklich dem Vergessen anheim fallen lassen?

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:40
von neon
Dann habe ich Deine Aussage wahrscheinlich falsch interpretiert, sie ist aber innerhalb meiner Interpretation trotzdem richtig (in Deiner allerdings auch).

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:45
von neon
Sternchen, wenn ich Dich richtig verstehe, musst Du Punkt 2 ankreuzen.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 21:53
von DieFüchsin
neon hat geschrieben:Dann habe ich Deine Aussage wahrscheinlich falsch interpretiert, sie ist aber innerhalb meiner Interpretation trotzdem richtig.
Ja, damit stimme ich auch überein.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 22:00
von Beowulf
Wollt ihr dies wirklich dem Vergessen anheim fallen lassen?
Ist sowas nicht eher ein Fall für den Geschichtsunterricht? Zumal z.B. die heidnischen Religionen im Unterricht eh sehr stiefmütterlich behandelt werden.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 22:12
von neon
Schon, aber Religion und Geschichte sind halt stark miteinander verknüpft und wenn man so ein Thema behandelt, muss man schon beides berücksichtigen.

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 23:15
von Dead
realchris hat geschrieben:Gehen wir davon aus, das Che eine bestimmte Moralvorstellung vetreten hat. Dann hat er sich durch unmoralisches Handeln unglaubwürdig gemacht.
Das sehe ich nicht so. Zu seiner Moralvorstellung gehörte eben nicht die Ablehnung von Gewalt - für ihn war die Anwendung von Gewalt als Mittel zum Zweck (ganz unabhängig davon, dass er vermutlich sogar Spaß am Töten hatte).
realchris hat geschrieben:Wenn ich eine Welt schaffen will in der es keine Gewalt gibt, darf ich diese auch nicht mit Gewalt erschaffen.
Und wie stehst du dann zu (gewaltsamen) Revolutionen? Ist Gewalt nicht manchmal notwendig (wie die angesprochene Revolution oder auch ein Widerstandskampf, siehe die Attentatsversuche auf Hitler)?
Wobei zu den Revolutionen ja in der Tat zu sagen ist, dass sie oft gewaltsam weitergehen (Jakobiner in Frankreich nach 1789, Kuba 1959, Iran 1979, etc.).
realchris hat geschrieben:Und da sind wir wieder beim Christentum. Das Alte Testament strotzt nur von Gewalt und einem willkürlich und zornig handelnden Gott.
Der gebildete und vernünftige Gläubige sieht dies allerdings vor dem historischen sowie kulturellen Hintergrund (dieser Zeit) und stellt fest, dass es nicht mehr zeitgemäß ist und somit neue Interpretationen her müssen.
realchris hat geschrieben:Ein gläubiger Massenmörder würde jedoch auferstehen und zwar im Fegefeuer landen, jedoch nach Absitzen seiner Strafe in den Himmel kommen.
Das stimmt nicht ganz: Hätte dieser Massenmörder die Botschaft Jesu schon vor seinen Taten gekannt und trotz diesem Wissen gemordet, wäre das mit "in-den-Himmer-kommen" wiederum fraglich.
realchris hat geschrieben:Man muss Religion garnicht verbieten bzw. sollte das nicht. Zu glauben steht jedem frei. Es reicht, wenn sie aus den Schulen verschwindet und durch Ethik ersetzt wird, wenn der Staat und nicht die Kirchen Schulen betreibt.Man muss Religion garnicht verbieten bzw. sollte das nicht. Zu glauben steht jedem frei. Es reicht, wenn sie aus den Schulen verschwindet und durch Ethik ersetzt wird, wenn der Staat und nicht die Kirchen Schulen betreibt.
Da in den Schulen im Religionsunterricht nicht missioniert bzw. indoktriniert wird, kann er von mir aus dort bleiben. Der Unterricht fördert vielmehr die kritische Auseinandersetzung mit Religionen (meiner Erfahrung nach).
realchris hat geschrieben:Das Fernsehen ist nicht zum Missionieren da. Soll sich die Kirche einen Privatsender suchen. Der Staat darf sich nicht damit vermischen.Das Fernsehen ist nicht zum Missionieren da. Soll sich die Kirche einen Privatsender suchen. Der Staat darf sich nicht damit vermischen.
Naja, in Deutschland herrscht eben keine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat, sondern eine Kooperation der beiden. Kann man befürworten oder auch nicht, doch an der Ausarbeitung des Grundgesetzes waren eben auch christliche Parteien (CDU/CSU, Zentrum) beteiligt.
DieFüchsin hat geschrieben:Unsere ganze Gesellschaft hat sich auf den Grundfesten der Religion entwickelt.
Unsere heutige Gesellschaft fußt vielmehr auf den Ideen des Humanismus und der Aufklärung - die Kirche hat sich dem nur angepasst, weil sie keine andere Wahl hatte.
DieFüchsin hat geschrieben:PS: Dinge wie Mitgefühl (DIE Primärtugend schlechthin!) fallen jedoch etwas ausserhalb des Wissenschaftsbereiches.
Ich denke, Gefühle lassen sich durchaus wissenschaftlich darlegen. Man muss nur beachten, dass wir in Wohlstandsgesellschaften leben - müssten wir tatsächlich tagtäglich um unser Überleben (Nahrung, Wasser) kämpfen, würden wir uns wohl ohne zu Zögern gegenseitig zerfleischen, da ist nicht mehr viel mit Mitgefühl. Mitgefühl besteht zudem oft für Angehörige der eigenen "Gruppe" (Familie, Stamm, Nation, Hautfarbe, Religion, etc.).

Re: Evolution?

Verfasst: 24.02.2009, 23:44
von Sternchen
neon hat geschrieben:Sternchen, wenn ich Dich richtig verstehe, musst Du Punkt 2 ankreuzen.

Hmm stimmt. danke :wink:

Re: Evolution?

Verfasst: 25.02.2009, 00:57
von realchris
Möööuöp

Re: Evolution?

Verfasst: 25.02.2009, 01:25
von Bastlwastl
Natürlich sollte Religion unterrichtet werden, von mir aus im Rahmen des Geschichtsunterrichtes. Unsere ganze Kultur, Kunst, Literatur ist ja damit verwoben.
Nur in Biologie hat sie eben nichts verloren.

Re: Evolution?

Verfasst: 25.02.2009, 01:27
von DasJan
Beowulf hat geschrieben:es machen sich immer mehr Unschärferelationen bemerkbar.
Welche? (Ja, die Heisenbergsche kenne ich.)
Beowulf hat geschrieben:Auch der Umstand, dass sich Elementarteilchen mal als Teilchen, mal als Welle (die mit sich selbst interferieren kann) verhalten, macht der Wissenschaft zu schaffen.
Nein, macht sie nicht. Bevor du aus solchem Halbwissen versuchst, das Versagen der Wissenschaft abzuleiten, spreche bitte mal mit einem Wissenschaftler. Die Dualität mag in unserem makroskopischen Denken nicht sehr intuitiv sein, aber die entsprechenden Fachleute können sie sehr gut erklären.
Beowulf hat geschrieben:Vor den Urknall gibt es auch keine wissenschaftlichen Theorien mehr.
Was damit zusammenhängt, dass es kein "vor dem Urknall" gibt.
Beowulf hat geschrieben:Wobei jedoch angesichts der vielen verschiedenen Religionen zurecht angezweifelt werden darf, ob überhaupt irgendeine Religion "richtig" ist.
Da sind wir uns dann aber mal einig. :)

Das Jan

Re: Evolution?

Verfasst: 25.02.2009, 12:06
von Dead
DasJan hat geschrieben:
Beowulf hat geschrieben:Vor den Urknall gibt es auch keine wissenschaftlichen Theorien mehr.
Was damit zusammenhängt, dass es kein "vor dem Urknall" gibt.
Vorneweg, ich habe kaum Ahnung von der Materie. Aber ich denke, das bezieht sich nur auf unser Zeitverständnis (wie ist unsere Zeit eigentlich genau definiert?). Da unsere Zeit wohl von dem Vorhandensein von Materie abhängt, kann eine Zeit nach unserem Verständnis nicht existiert haben - was aber nicht bedeutet, dass es kein "vor dem Urknall" gibt. Rein nach der menschlichen Logik muss es etwas vor dem Urknall gegeben haben, das nach dem Ablauf einer gewissen "Zeit" aus dem Gleichgewicht geraten ist.