Wie du schon schriebst: Es sind Spiele mit sozialer Interaktion - wie wertvoll die beim Groß der WoW sind, lasse ich einmal dahingestellt. Sowohl mein WoW-Freund als auch ich sind der Meinung, dass man sich man sich in Hauptstädten überhaupt nicht aufhalten kann. Das dumme Geschwätz ist absolut unerträglich - das muss müssen zu 80% professionelle RTL2-Seher sein. Ich habe es auch aufgegeben, mir da die Perlen rauszusuchen, spätestens mit dem Ini-Finder ist es ohnehin kaum noch möglich, außerhalb einer Gilde Bekanntschaften / Freundschaften zu schließen. Was - wenn man den natürlichen Schwund berücksichtigt - dazu geführt, dass wir gegenseitig ziemlich auf einander fixiert sind.
Was wiederum grundsätzlich nichts Schlechtes ist, wenn die Spieleinteressen gleich. Aber ich spiele anders: Stunden/Minutenweise und wenn ich alleine bin angle ich jeden Fischschwarm ab, was ich auch nicht machen kann - und bei jeden Schwarm den ich sehe, denke ich, eigentlich würdest du gerne... .
Dazu kommt, dass ich reite, fechte, 2-3mal ins Sportstudio gehe,einmal die Woche Tennis spiele, studiere, und dementsprechend froh bin, wenn ich mich abends vor dem Fernseher klatschen oder ein bißchen lesen kann. WoW wäre auch toll, weil man da nicht nachdenken muss, aber dass kann ich nicht machen, weil das eine Telefongespräch von 1-2 Stunden nach sich zieht. Und wenn er so anruft, ich gerade was ganz anderes mache, dann nervt das auch. Vor allem, wenn man einen Livebericht aus dem Spiel bekommt, was zumindest mich Null interessiert.
Andererseits muss man faiererweise sagen, dass er sehr viel für mich gemacht hat, was auch nicht selbstverständlich ist. Z.B. 4 Stunden an einem Minispiel gesessen, damit ich ein Haustier bekam. Mit einem Char wohlgemerkt. 1.) Mag ich ihn eigentlich (wobei man Menschen nun einmal nicht auf Knopfdruck abstellen kann) und 2.) bin ich auf niemand, der einem gerne einen Fußtritt verabreicht. Und was erschwerend dazu kommt ist, dass ich für meine Begriffe immer seltsamer werde. Wenn man bis auf 3 Stunden in de rWoche keine Verpflichtungen hat, dann fällt es natürlich immer schwerer, sich anzupassen bzw. kommt einem dies als Last vor, die andere nicht empfinden
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Ich hab diesen Gruppenzwang selbst schon erlebt und kann gut und gern darauf verzichten. Hab da schon die tollsten Dinge gesehen. Da wird dir vorgeschrieben wie du zu skillen hast oder welche Ausrüstung Pflicht ist. Es wird vor der Gruppeneinladung Rüstung und Waffen kontrolliert und falls etwas nicht passt wird man eben nicht mitgenommen. Oder nehmen wir Sippen/Gilden/Corps oder wie auch immer sie heissen. Da gab es Gruppen wo man die Gildenregeln auswendig lernen musste und während der Probezeit konnte man jederzeit mitten im Spiel danach gefragt werden. Wusste man ein paar mal keine Antwort flog man. Oder es gab Vorschriften über regelmäßige finanzielle Abgaben (Steuern) bzw. die Teilnahme an Gruppenaktionen deren Erlös ebenfalls zu 100% in die Gilde floss. Ganz zu schweigen von den täglichen/wöchentlichen festen Raidzeiten.
Höre bloß auf mit Gilden
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Meine erste Gilde hat solange funktioniert, wie ich gehupft und gesprungen bin. Hilfe gabe es nie, stattdessen konnte ich mir von Jägern anhören, warum ich als Heiler die Mobs nicht schaffen würde
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Gilde Nr. 2 war klasse, endlich Leute die spielen konnten. Raidgilde, in der man sich außerhalb der Raids nicht kannte. Fand ich damals unmöglich, rückblickend war es die beste Gilde überhaupt,
Dann kamen ein paar Gilden, in denen es immer nach dem Muster ablief: Ich habe geholfen, Gegenhilfe für die Twinks kam nie, da waren die gleichen Spieler, die um Hilfe gebeten haben auf einmal mucksmäuschen still. Höhepunkt war, dass ich einer mal 4-5 Stunden half und der es ein paar Tage später zuviel war, einem Twink kurz eine Ini aufzuschließen. Als ich meinte, ich hätte ihr doch auch so lange geholfen kam nur die Frage, ob ich einen Stundenzettel führen würde. DAS ist die WoW-Cummunity in Reinform.
Dann hast du immer ein paar Soziopathen in der Gilde, die selbst nach Jahren des Nichtkontaktes noch auf irgendwelchen Rachefeldzügen sind (u.a. Freunde besagter Spielerin, der ich so furchtbar unrecht getan habe
). Dank Blog sind noch Psychopathen von anderen Server hinzugekommen, die nicht nur ich als solches betrachte.
Ging alles, aber seit Einführung des Ini-Finders hat man in WoW keine Chance mehr, Spieler von deinem Server kennenzulernen. Und das hat am Ende für mich zu dieser verfahrenen Situation geführt, dass ich jemanden habe, der gerne viel spielt und auf mich fixiert ist. Wobei alles zwei Seiten hat und man schnell in die Ini kommt, in die man möchte.
Genau deshalb lege ich bei der Auswahl meiner MMORPG großen Wert auf die Solo-Spielbarkeit. Sinn und Zweck eines MMORPG ist zwar das Gruppenspiel aber ich bin trotzdem lieber solo unterwegs.
Ist WoW auch, aber es gibt 1-2 Zonen, in denen die Gegner so zuhauen, dass ich (mit meiner Rüssi?) keine Chance habe. Da muss man sich einfach zusammentun.
Edit
Ich hab mir einmal früh den Wecker gestellt (war eine internationale Gruppe und ich hatte in meiner Zeitzone eben Pech) um bei so etwas mitzumachen. Danach kam aber zum Glück gleich die Erkenntnis: Was mach ich hier überhaupt?
Ich könnte mit auf Raids gehen, aber Freitag 21 Uhr - Mitternacht ist mir zu spät und ich will mir auch nicht den Sonntag blockieren. Dann ist man todmüde und hat blitzschnell den Ruf weg, ein totaler Kack-Noob zu sein, der nichts auf die Reihe kriegt, was dann rumgeht wie ein Lauffeuer.
Ich gehe auch nicht in Inis (es sei denn für Quests), weil ich dann aufhören möchte, wann es mir passt.