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Verfasst: 23.02.2004, 22:33
von Zoldoron
gardener hat geschrieben:Mein Beruf ist: Mathematisch-technischer Assistent.
Der Sinn dieses Berufes soll die Bindegliedfunktion zwischen Mathematiker und Normalbürger darstellen, weil die sich ja nicht richtig verständigen können...Also ehrlich gesagt habe ich Mathe nie richtig geliebt, aber das logische Denken hat es mir angetan. Das Wissen und die Sicherheit diverse Sachverhalte auf das Wesentliche zu reduzieren und dann erklären/beweisen zu können, ist für mich wirklich spannend. Sobald irgendwelche Theorien oder unlösbare Gleichungen diskutiert werden, fange ich an mich zu langweilen.
Wer behauptet denn, dass sich Mathematiker und "Normalbürger" nicht richtig unterhalten könnten? Als Mathematiker wird man doch u.a. auch darauf vorbereitet, in Teams zu arbeiten und später Probleme aus der realen Arbeitswelt in die Welt der Mathematik zu übertragen, dort zu lösen und dann die Lösung wieder zurück zu übersetzen.
Da wäre es schlecht, wenn man sich nicht verständigen könnte.
Was für unlösbare Gleichungen meinst Du? Fermats Satz wurde ja nun bewiesen
Wenn Dich die Diskussion über eine bestimmte Theorie nicht interessiert, dann weißt Du vielleicht ncht genug über sie oder über das, was ihr Beweis bewirken würde. Ich interessiere mich übrigens auch nicht für alle Theorien, kann man auch gar nicht (mehr).
Die Logik hat es mir auch besonders angetan, deshalb hatte ich als Hauptprüfung in reiner Mathematik auch Logik/Rekursionstheorie.
Trotzdem geb ich immer noch von Zeit zu Zeit unlogisches Zeug von mir, wär auch langweilig sonst
Erzähl doch mal, welche Teile der Mathematik zur Ausbildung eines mathematisch-technischen Assistenten gehören und was man damit beruflich so macht. Das finde ich ziemlich spannend, da ich diesen Beruf bisher gar nicht kannte.
Ich vermute mal, dass es hauptsächlich mathematische Techniken sind, die man da beigebracht bekommt, oder? So mehr in Richtung Handwerkszeug als in Richtung "abgedrehter" Theorien?
Verfasst: 23.02.2004, 22:37
von Zoldoron
Sternchen hat geschrieben:Endlich ein Seelenverwandter dachte schon fast hier lieben alle nur Mathe-.- die Geomtrie ist milde ausgedrückt das schlimmste-.- allein diese zeichnungen mit zirkel machen..
Geometrie ist eigentlich das zugänglichste weil anschaulichste Fach der Mathematik
SCNR
*duckundwech*
Verfasst: 23.02.2004, 22:56
von DasJan
Zoldoron hat geschrieben:Als Mathematiker wird man doch u.a. auch darauf vorbereitet, in Teams zu arbeiten und später Probleme aus der realen Arbeitswelt in die Welt der Mathematik zu übertragen, dort zu lösen und dann die Lösung wieder zurück zu übersetzen.
Hm, komm erst ins 4. Semester, aber bisher kann ich das nicht bestätigen. So was müssen wir uns alles zusätzlich beibringen
Das Jan
Verfasst: 24.02.2004, 01:02
von Zoldoron
DasJan hat geschrieben:Zoldoron hat geschrieben:Als Mathematiker wird man doch u.a. auch darauf vorbereitet, in Teams zu arbeiten und später Probleme aus der realen Arbeitswelt in die Welt der Mathematik zu übertragen, dort zu lösen und dann die Lösung wieder zurück zu übersetzen.
Hm, komm erst ins 4. Semester, aber bisher kann ich das nicht bestätigen. So was müssen wir uns alles zusätzlich beibringen
Das Jan
Ok, aber jedenfalls soll man nach Ende des Studiums diese Fähigkeit haben ... und wenn man genug gejobbt hat hat man die wahrscheinlich auch
Verfasst: 24.02.2004, 01:59
von Hexenjohanna
Zoldoron hat geschrieben:
Wer behauptet denn, dass sich Mathematiker und "Normalbürger" nicht richtig unterhalten könnten? Als Mathematiker wird man doch u.a. auch darauf vorbereitet, in Teams zu arbeiten und später Probleme aus der realen Arbeitswelt in die Welt der Mathematik zu übertragen, dort zu lösen und dann die Lösung wieder zurück zu übersetzen.
Da wäre es schlecht, wenn man sich nicht verständigen könnte.
Naja, aber in Wirklichkeit verschimmeln die meisten Mathematiker doch hinter Universitäts-, Versicherungs- und Verwaltungstüren und das sind ziemlich dicke Türen, so welche aus Eisenholz mit Platinschlössern dran
In freier Wildbahn trifft man kaum welche, außer hier vielleicht in sogar verdächtiger Häufung *g
Ich kann mir schon vorstellen, dass es Bedarf für "Kommunikationsprofis" gibt. Zum Beispiel als Fachjournalisten, Verwaltungsberater etc..
Ich hätte auch gern so einen in meiner Schulzeit gehabt, keiner konnte mich verstehen
Verfasst: 24.02.2004, 08:50
von Martin Lassahn
Zoldoron hat geschrieben:Erzähl doch mal, welche Teile der Mathematik zur Ausbildung eines mathematisch-technischen Assistenten gehören und was man damit beruflich so macht. Das finde ich ziemlich spannend, da ich diesen Beruf bisher gar nicht kannte.
Ich vermute mal, dass es hauptsächlich mathematische Techniken sind, die man da beigebracht bekommt, oder? So mehr in Richtung Handwerkszeug als in Richtung "abgedrehter" Theorien?
Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz im Bereich der Informatik (Studium kam für mich nicht in Frage) gab es damals nur zwei Möglichkeiten: 'DV-Kaufmann' und 'Math.-techn. Assistent'. Der DV-Kaufmann schien mir zu anspruchslos zu sein, also konzentrierte ich mich auf den MATA-Beruf. Ich hatte immer Bedenken, ob der Beruf nicht zuviel Mathematik beinhaltete, jedoch wurde mir von allen Seiten bestätigt, dass das nur auf dem Papier so ist und ich hauptsächlich programmieren würde. Das habe ich geglaubt, aber ich bin doch ziemlich derbe auf den Mund gefallen und hatte eigentlich im theoretischen Bereich nur folgende Fächer:
Analysis, Algebra, Statitisk, Wahrscheinlichkeitsrechnung, Stochastik, Numerik, Allgemeine DV (mag sein, das ich was vergessen habe). Im Praxis-Teil war ich durchaus zufrieden, denn dort musste ich wirklich nur programmieren. Aber die starke Mathematik-Lastigkeit im theoretischen Teil und somit auch in den Prüfungen schmeckte mir gar nicht. Rückblickend würde ich diese Ausbildung jederzeit wieder machen, denn dort habe ich meine jetzige Frau kennengelernt
In der Praxis benötige ich den ganzen Mathematik-Krempel weniger, aber das kommt immer darauf an in welchem Gebiet man sich später tummelt. Wenn man nicht gerade in der Forschung oder in ähnlichen Gebieten landet, dann kommt man meistens mit fortgeschrittenen Schulkenntnissen bestens zurecht. Das man mal eine Rekursion programmieren darf, ist schon echt eine Seltenheit und wird von den Arbeitskollegen manchmal misstrauisch beäugt ('Teufelswerk').
Gerade den ganzen fortgeschrittenen Käse ab 'Differentialgleichungen' (wo die Lehrer häufig in Schwierigkeiten kommen, wenn man nach der Praxistauglichkeit fragt) waren nur Denksportaufgaben und dienten nur der Förderung des Abstraktionsvermögens.
Verfasst: 24.02.2004, 12:02
von DasJan
gardener hat geschrieben:Rückblickend würde ich diese Ausbildung jederzeit wieder machen, denn dort habe ich meine jetzige Frau kennengelernt
Hm, darauf läuft doch irgendwie alles hinaus. Bei einer Einführungsveranstaltung an der Uni, wo die Erstis begrüßt wurden, haben drei Redner in Nebensätzen sowas gesagt wie "und meine Frau habe ich im Studium auch kennen gelernt."
Ich glaube langsam, Studium und Ausbildung sind nur Einrichtungen, die es Leuten ermöglichen sollen, Partner mit ähnlichen Interessen zu finden.
Das Jan
Verfasst: 24.02.2004, 12:09
von max_power
DasJan hat geschrieben:"und meine Frau habe ich im Studium auch kennen gelernt."
Super Aussichten, um das zu bestätigen, müsste ich schon einen Transvestiten finden…
Verfasst: 24.02.2004, 12:45
von Martin Lassahn
Das man in der Mathematik/Informatik eher selten auf weibliche Wesen trifft, ist ja leider Tatsache. Im IT-Berufsleben übernehmen Frauen dann auch eher die 'leichteren' Aufgaben und überlassen den Männern die fieseren Thematiken.
Verfasst: 24.02.2004, 12:58
von max_power
Hm, bei der Informatik hast du Recht, aber bei der Mathematik bin ich mir nicht so sicher, bei uns in Analysis III saßen ziemlich viele Frauen, da haben vermutlich nur die paar anwesenden Informatiker dazu geführt, dass es einigermaßen ausgeglichen war.
Verfasst: 24.02.2004, 12:58
von Mic
gardener hat geschrieben:Das man in der Mathematik/Informatik eher selten auf weibliche Wesen trifft, ist ja leider Tatsache. Im IT-Berufsleben übernehmen Frauen dann auch eher die 'leichteren' Aufgaben und überlassen den Männern die fieseren Thematiken.
Das kann ich so nicht (mehr) bestätigen. Bei meinem früheren Arbeitgeber (Webdesign, Webdevelopment) waren die Rollen gerecht verteilt. Zum Schluss waren alle Projektleiter sogar weiblich. Na gut, im Bereich Programmierung gab's keine einzige Frau. Aber sobald es um Design ging, um Kunden, um Mitarbeitermanagement hatten sie klar die Überhand. Also mir hat es echt Spaß gemacht, da zu arbeiten. Leider hat's nicht geholfen und die Firma existiert heute nur noch auf Papier.
Verfasst: 24.02.2004, 13:06
von max_power
Mic hat geschrieben:gardener hat geschrieben:Das man in der Mathematik/Informatik eher selten auf weibliche Wesen trifft, ist ja leider Tatsache. Im IT-Berufsleben übernehmen Frauen dann auch eher die 'leichteren' Aufgaben und überlassen den Männern die fieseren Thematiken.
Das kann ich so nicht (mehr) bestätigen. Bei meinem früheren Arbeitgeber (Webdesign, Webdevelopment) waren die Rollen gerecht verteilt. Zum Schluss waren alle Projektleiter sogar weiblich. Na gut, im Bereich Programmierung gab's keine einzige Frau. Aber sobald es um Design ging, um Kunden, um Mitarbeitermanagement hatten sie klar die Überhand.
Na ja, das sagte gardener doch: Wenn Frauen da sind, dann übernehmen sie den leichteren Teil.
Vermutlich sind es doch die klügeren Wesen…
Verfasst: 24.02.2004, 13:22
von Merlin813
max_power hat geschrieben:Na ja, das sagte gardener doch: Wenn Frauen da sind, dann übernehmen sie den leichteren Teil.
Vermutlich sind es doch die klügeren Wesen…
Vielleicht wollen Frauen auch einfach nur ihre Zeit nicht mit etwas so Langweiligem wie Programmieren vergeuden? Zumindest ein Punkt, bei dem ich Frauen gut verstehen kann...
Verfasst: 24.02.2004, 13:31
von Sternchen
gardener hat geschrieben:Das man in der Mathematik/Informatik eher selten auf weibliche Wesen trifft, ist ja leider Tatsache. Im IT-Berufsleben übernehmen Frauen dann auch eher die 'leichteren' Aufgaben und überlassen den Männern die fieseren Thematiken.
komplexer??ah ja und ne sprache wäre nicht komplex??
meist geben hier auch einige zu in sprachen waren sie mehr oder weniger gut und in mathe dafür besser..ich würde mathe nicht als das schwierigste fach ansehen dennich war in physik und chemie immer gut...
Verfasst: 24.02.2004, 13:55
von Martin Lassahn
Sternchen hat geschrieben:komplexer??ah ja und ne sprache wäre nicht komplex??
@Sternchen:
Ich habe nie behauptet, dass Mathe 'besser' oder 'anspruchsvoller' (oder wie du sagst: komplexer) als andere Bereiche ist. Das ist eigentlich auch völlig wurscht, denn letztlich ist jeder Mensch verschieden und hat seine persönlichen Stärken oder Schwächen. Bei Frauen ist häufig der künstlerische/sprachliche Teil dominanter als bei Männern, wohingegen Männer eher einen stärkeren Logik-Teil haben. Das ist, soviel ich weiss, sogar wissenschaftlich erforscht. Wie war das noch mal mit der linken und rechten Hirn-Hälfte...?