Fightmeyer hat geschrieben:Daß es mittlerweile egal ist, wen man wählt, da stimm ich Dir zu. (Deswegen geh ich ja auch schon seit geraumer Zeit nicht mehr wählen.
)
Aber daß Demos nichts bringen, das glaub ich nicht. Daß Problem ist lediglich, daß die Bevölkerung nicht geschlossen für irgendwas demonstrieren würde.
Beim Ersten widerspreche ich dir, beim Zweiten stimme ich dir zu.
Unterschiedliche Regierungen können durchaus anders agieren. Beispiel Niedersachsen: Von der alten Regierung habe ich eigentlich nichts gemerkt, von der Neuen habe ich gemerkt, dass die Lehrmittelfreiheit (oder Lernmittel?) gestrichen wurde und dass stark an den Universitäten gekürzt wurde etc., von der dafür versprochenen Senkung der Landesschulden habe ich nichts mitbekommen.
Beispiel Bundesregierung:
Mit einer Kanzlerin Merkel oder einem Kanzler Stoiber hätte sich Deutschland ziemlich sicher an einem Kampfeinsatz im Irak beteiligt.
Wer gegen Krieg ist, wählt Rot/Grün, wer für eine Entmachtung Saddams war, hätte Schwarz/Gelb wählen sollen.
Mit den Grünen in der Regierung, wurde der Atomausstieg beschlossen.
Wer Atomkraft nicht mag, wählt Grüne, wer meint, dass ein Atomausstieg unsinnig ist (Deutschland kauft dann Atomstrom aus dem Ausland etc.), wählt Schwarz/Gelb.
Es gibt rechts ausgerichtete Parteien
Wer möchte, dass Ausländer in Deutschland nicht mehr erwünscht sind, wählt Braun. Wer es in Ordnung findet, dass es in Deutschland Ausländer gibt, wählt eine andere Partei.
Derlei Beispiele lassen sich sicher noch mehrere finden. Es gibt natürlich auch Themen, zu denen keine Partei sinnvolle Konzepte vorlegt. Gerade diese Themen sind leider auch sehr wichtig und wenn sie einem weitaus wichtiger sind, als die oben angesprochenen Punkte, na ja, dann kann man vielleicht der Auffassung sein, dass wählen nichts bringt. Am Ende bedeutet das aber möglicherweise ein besseres Abschneiden für radikale Parteien, da jene ihre Stammwählerschaften garantiert mobilisieren können. Außerdem unterstützt nicht-wählen eine Diktatur, denn wenn eh irgendwann keiner mehr wählen geht, warum soll man dann überhaupt noch Wahlen veranstalten? Das kostet doch nur Geld…
Zu Demonstrationen (nur kurz): Viele sind heute anscheinend der Auffassung, dass Demonstrationen nichts mehr bringen oder sie haben einfach keine Lust dazu. Beispiel Studiengebühren: Anscheinend sind viele Studenten gegen Studiengebühren. Aber fast keiner unternimmt etwas dagegen. Wenn ich als Politiker sehen würde, dass plötzlich jeder zweite Student jedes Wochenende auf die Straße gehen und protestieren würde, würde ich mir vielleicht überlegen, ob ich nicht doch eine andere Lösung suche, schließlich ist meine Aufgabe ja, dass das Volk zufrieden ist. Wenn ich aber sehe, dass sich niemand darum schert, dann weiß ich, dass Studiengebühren genau das Richtige sind und ich vielleicht gleich die doppelten Gebühren einführen sollte.