Re: Welches Buch lest ihr ?
Verfasst: 25.01.2021, 02:35
Wegen Fliegenpilzens Rezension zu "Es" muss ich auch noch mal suchen gehen, wo das denn aktuell bei mir verstau(b)t ist.
Dass dieses Buch so viele Seiten hatte, war mir nicht mehr bewußt. Es gehört aber auf den ersten Platz in der Liste der Bücher, die mich bislang spontan am meisten gefesselt haben. Ich hab' es so ungefähr in den Mitt-Zwanzigern im Turbo-Tempo durchgelesen, weil ich es nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wirklich - es ging einfach nicht.
Ich hab' es Tag und und Nacht wie im Rausch gelesen und war nach drei Tagen damit durch (und völlig fertig). Es war mein erstes Buch von Steven King. Danach hab' ich viele Jahre alles von ihm gekauft, was ich kriegen konnte, aber nie wieder war ein solches Meisterwerk dabei. "Es" hab ich später sogar Leuten im Urlaub vorgelesen bzw. als Teaser angelesen, und die waren ebenso fasziniert davon. Das ist imho ein ganz besonderes Buch mit einer großen Chance, ein Jahrhundert-Klassiker zu werden.
Das Besondere an King ist für mich dieses (gemurmelt) "Licht aus und leise sein - jetzt erzähle ich euch eine spannende, aber möglicherweise unschöne Geschichte" Gefühl. Fast wie bei Märchen.
Er schafft es so dermaßen gut, die Realität zu beschreiben, während er den Horror Gestalt nehmen läßt, dass man in diesen ganz leise reinswitcht, während man grade das Beschriebene mitzuempfinden versucht. *seufzt* Schwer zu beschreiben. Jedenfalls ist diese Art von Kings mitfühlenden Einführen seiner monsterhaften Gestalten bzw. deren Umgebung wohl sein Erfolgsrezept?
Zum Ende von "Es": Weil man sich so sehr mit den Kindern/Erwachsenen in ihrer Realität identifiziert, ist es schwer zu ertragen, das plötzlich "das Böse" quasi in eine unbegreifliche Form switcht und Pennywise damit nicht mehr eine bestrafungsfähige Person darstellt. Ich hab' mich damals beim Lesen genauso schwer damit getan, aber letztlich fand ich es konsequent.
Soweit ich mich erinnere, wird im Buch zwischendurch immer wieder Außenseitern und Schwachen schwere Gewalt angetan und zwar so sehr, dass man keinerlei Entschuldigung für die Täter mehr finden kann. Ich glaube, dass die quasi kosmische Enwicklung zum Ende hin, diese eigene Hilflosigkeit gegenüber irgendwelchen Erklärungsversuchen ausdrücken sollte. Dass es Böses gibt, dass nicht nachvollziehbar ist. So unbegreiflich böse, dass es (besser) wohl absolut nicht menschlich sein kann.
Außerdem ist es für mich eine Parabel für den Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Wo sich allmählich eine gewisse Unschuld zu etwas Bestimmten umformt, ohne dass es der Person im Prozess dahin selbst ganz bewußt ist, was aus ihr werden wird. Im schlimmsten Fall, ein Monster.
Dass dieses Buch so viele Seiten hatte, war mir nicht mehr bewußt. Es gehört aber auf den ersten Platz in der Liste der Bücher, die mich bislang spontan am meisten gefesselt haben. Ich hab' es so ungefähr in den Mitt-Zwanzigern im Turbo-Tempo durchgelesen, weil ich es nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wirklich - es ging einfach nicht.
Ich hab' es Tag und und Nacht wie im Rausch gelesen und war nach drei Tagen damit durch (und völlig fertig). Es war mein erstes Buch von Steven King. Danach hab' ich viele Jahre alles von ihm gekauft, was ich kriegen konnte, aber nie wieder war ein solches Meisterwerk dabei. "Es" hab ich später sogar Leuten im Urlaub vorgelesen bzw. als Teaser angelesen, und die waren ebenso fasziniert davon. Das ist imho ein ganz besonderes Buch mit einer großen Chance, ein Jahrhundert-Klassiker zu werden.
Das Besondere an King ist für mich dieses (gemurmelt) "Licht aus und leise sein - jetzt erzähle ich euch eine spannende, aber möglicherweise unschöne Geschichte" Gefühl. Fast wie bei Märchen.
Er schafft es so dermaßen gut, die Realität zu beschreiben, während er den Horror Gestalt nehmen läßt, dass man in diesen ganz leise reinswitcht, während man grade das Beschriebene mitzuempfinden versucht. *seufzt* Schwer zu beschreiben. Jedenfalls ist diese Art von Kings mitfühlenden Einführen seiner monsterhaften Gestalten bzw. deren Umgebung wohl sein Erfolgsrezept?
Zum Ende von "Es": Weil man sich so sehr mit den Kindern/Erwachsenen in ihrer Realität identifiziert, ist es schwer zu ertragen, das plötzlich "das Böse" quasi in eine unbegreifliche Form switcht und Pennywise damit nicht mehr eine bestrafungsfähige Person darstellt. Ich hab' mich damals beim Lesen genauso schwer damit getan, aber letztlich fand ich es konsequent.
Soweit ich mich erinnere, wird im Buch zwischendurch immer wieder Außenseitern und Schwachen schwere Gewalt angetan und zwar so sehr, dass man keinerlei Entschuldigung für die Täter mehr finden kann. Ich glaube, dass die quasi kosmische Enwicklung zum Ende hin, diese eigene Hilflosigkeit gegenüber irgendwelchen Erklärungsversuchen ausdrücken sollte. Dass es Böses gibt, dass nicht nachvollziehbar ist. So unbegreiflich böse, dass es (besser) wohl absolut nicht menschlich sein kann.
Außerdem ist es für mich eine Parabel für den Übergang vom Kind zum Erwachsenen. Wo sich allmählich eine gewisse Unschuld zu etwas Bestimmten umformt, ohne dass es der Person im Prozess dahin selbst ganz bewußt ist, was aus ihr werden wird. Im schlimmsten Fall, ein Monster.