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Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 07.01.2016, 22:00
von enigma
Chris, das sind ja zwei verschiedene Dinge. Die juristische Seite ist eine, aber darum ging's in dem Artikel ja nicht, soweit ich das sah. Es geht um die persönlichen Enttäuschungen des Autors, und da bleibe ich dabei, wenn ich nen 4500$ Spiel (was mich sowieso schon nicht interessieren würde, aber das kann man ja anders sehen) plötzlich für 750$ bekomme, und dann noch "tiefgründige Geschichte voll mit unerwarteten Wendungen" und "großartigem Sound" lese, wird das ganze zum Treppenwitz. So einer Kampagne würde ich nicht mal Monopolygeld anvertrauen. Das ist offensichtlicher Blödsinn, und ich wünsche dem Autor, dass er daraus gelernt hat.

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 08.01.2016, 00:51
von k0SH
Psychonauts 2 - 3,3 Millionen US-Dollar: Crowd-Funding-Ziel erreicht
http://www.gamestar.de/spiele/psychonau ... 41911.html

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 08.01.2016, 03:14
von enigma
Passt ja auch irgendwie zum Thema ;)

Wie war denn die Kampagne? Gab es irgendein Zeichen, dass Tim und DF aus dem Budget-Disaster von Broken Age gelernt haben, oder haben da alle Backer das schon wieder vergessen?

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 08.01.2016, 13:13
von Cohen
Sagen wir es mal so: Psychonauts 1 soll 11,5 bis 15 Millionen Dollar gekostet haben, Full Throttle ca. 1,5 Millionen. Wenn Double Fine bereits 6 Millionen für ein recht kurzes Adventure verbrät, bräuchten sie für einen würdigen Psychonauts-Nachfolger vermutlich um die 50 Milliönchen. ;)

Bei einem Einstiegspreis von fast 40 Dollar (Downloadversion ohne Extras) und erheblicher Gefahr, dass das Endergebnis bei dem knappen Budget enttäuscht, war mir das Risiko diesmal deutlich zu hoch.

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 09.01.2016, 20:37
von Cohen
Interessantes Video zur FIG-Crowdfunding-Platform: https://www.youtube.com/watch?v=hFX0f_YUn1I

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 11.01.2016, 14:32
von Corner-Indy
Da hier ja einige "freundliche" Rückmeldungen zu meiner Kolumne gepostet wurden, möchte ich mich dazu einmal melden.
Moridin hat geschrieben:
k0SH hat geschrieben:Hier ist Teil 2: http://www.adventurecorner.de/pages/599 ... cht-teil-2
Eine Mischung aus der mangelhaften Fähigkeit, zu begreifen, was Crowdfunding ist, und typischer German Angst.
Man beachte, dass er nur 2% seiner Vorfinanzierungen "verloren" hat, aber in den Absätzen davor ein gänzlich anderen Eindruck erweckt wird und die Negativbeispiele klar überwiegen. Allein schon der implizit formulierte Anspruch, dass man etwas für seine Finanzierung zu erhalten habe, spricht Bände.
Ich wäre zufrieden, wenn ich von zwei Drittel der Projekte etwas bekomme, die ich finanziere - diese Quote ist bei mir weit übertroffen. Um genau zu sein ist bisher keines meiner über 40 unterstützten Projekte gescheitert. Bei ca. der Hälfte dürfte ich auch schon einen Gegenwert erhalten haben. Das übliche Crowdfunding finanziert die Umsetzung einer Idee - es gibt keinen Anspruch, irgendetwas zu erhalten.
Es muss sich überhaupt nichts ändern - Kickstarter zum Beispiel ist mittlerweile schon eher zu restriktiv geworden.
Hoffentlich machen solche Leute wie der Artikelschreiber nicht Crowdfunding (in Deutschland) kaputt.
Crowdinvesting (das ist eine Geldanlage - Sachwerte sind nicht das Ziel) wurde in Deutschland ja schon überreguliert und es sind sogar noch stärkere Restriktionen im Gespräch - da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Danke. Ich denke allerdings nicht, dass Du wirklich einschätzen kannst, ob ich Crowdfunding nicht begriffen habe oder ob ich unter "German Angst" leide. Du schreibst davon, dass Du eine Idee unterstützen willst. Genau das schreibe ich in der Kolumne auch, vielleicht hast Du es übersehen. Aber erwartest Du nicht wenigstens ein "war doch nix, hat leider nicht geklappt", wenn die Idee dann doch nicht umgesetzt wird? Einfach eine kleine Rückmeldung?
enigma hat geschrieben:Dem Artikelschreiber sollte man schlicht wegen Blödheit verbieten, an Crowdfunding teilzunehmen.
So wie bei 'Night Detective' von den TreeFallStudios. In einer ersten Kampagne wollten die Entwickler noch 4.500 $ einsammeln, ein zweiter Versuch sollte nur noch 750 $ in die Kassen spülen. Dafür versprach man eine "tiefgründige Geschichte voll mit unerwarteten Wendungen" und "großartigem Sound"... Und ja: Auch dieses Spiel habe ich gebacken.
Na herzlichen Glückwunsch.
Na Danke! Glückwünsche nehme ich doch gern entgegen. Dennoch möchte ich mich nicht auf Dein Niveau herabbegeben. Vielleicht hast Du den Teil im Arikel auch einfach nicht gelesen, in dem ich schreibe, dass ich einige Projekte auch nur deswegen unterstützt habe, weil sie sehr schräg sind. Night Detective gehört auf jeden Fall zu diesen Projekten. Und vielleicht hast Du auch einfach übersehen, dass ich an Night Detective keine Erwartungen hatte. Das schreibe ich direkt in zwei Sätze nach dem von Dir zitierten Teil: "Gänzlich ohne Erwartungen startete ich dann das Spiel..." Vielleich aber ist Dir auch entgangen, dass der Satz ein wenig Ironie beinhaltet - Zumindest sollte er zum Nachdenken anregen. Zum Nachdenken darüber, ob so ein Versprechen überhaupt eingehalten werden kann. Und ja: Darüber habe ich mir vorher Gedanken gemacht. Dabei war ich trotzdem (aus dem oben schon genannten Grund).
Vainamoinen hat geschrieben:Es ist doch schon erstaunlich, was er für ein Budget von 750$ erwartet.
Noch erstaunlicher ist es allerdings, dass er 2015 noch mit der Bekanntschaft Paul Trowes protzt. :shock:
Auch hier nochmal: Ich habe nichts erwartet. Steht auch so im Artikel. Vielleicht muss ich das noch mal im Artikeltext verdeutlichen, wenn das so viele von Euch falsch verstehen.

Trowe habe ich nicht erwähnt, um mit ihm zu protzen. Warum auch? Was hätte ich denn davon? Das ist mein ganz persönlicher Erfahrungsbericht zum Thema Crowdfunding. Und dazu gehört nun mal auch, dass Paul Trowe mich angerufen hat. Hätten mich die Entwickler von Night Detective angerufen (oder angemailt), die sich über den Test beschweren wollen oder ein "Mitbacker" bei irgend einem Projekt, dann hätte ich das auch in den Text geschrieben. Tatsächlich war Trowe aber der Einzige, der mich bislang angerufen hat. Als Antwort auf eine Mail, was ansich schon seltsam ist. Es ist also eine Anekdote, die ich ohne Crowdfunding nicht gehabt hätte. Natürlich hätte ich in dem Text auch die weitere Geschichte um Trowe erzählen können. Aber hat das etwas mit meinen Crowdfunding-Erfahrungen zu tun? Meiner Meinung nach nicht, denn Trowe ist auch ohne Crowdfunding so, wie er eben ist. Bevor das jemand falsch verstehen könnte: Ich will ihn damit nicht verteidigen. Die Geschichte um Trowe ist aber die Geschichte von anderen Leuten und nur ganz am Rande von mir persönlich (wenn überhaupt).
enigma hat geschrieben:Chris, das sind ja zwei verschiedene Dinge. Die juristische Seite ist eine, aber darum ging's in dem Artikel ja nicht, soweit ich das sah. Es geht um die persönlichen Enttäuschungen des Autors, und da bleibe ich dabei, wenn ich nen 4500$ Spiel (was mich sowieso schon nicht interessieren würde, aber das kann man ja anders sehen) plötzlich für 750$ bekomme, und dann noch "tiefgründige Geschichte voll mit unerwarteten Wendungen" und "großartigem Sound" lese, wird das ganze zum Treppenwitz. So einer Kampagne würde ich nicht mal Monopolygeld anvertrauen. Das ist offensichtlicher Blödsinn, und ich wünsche dem Autor, dass er daraus gelernt hat.
Stimmt, es ging mir nicht um die juristische Seite. Ich bin schließlich auch kein Anwalt. Es geht auch nicht (nur) um Enttäuschungen, sondern auch um positive Erfahrungen, auf die ich ebenfalls eingehe. Zum Treppenwitz wird der Night Detective aber leider vorallem deshalb, weil der Teil, in dem es um meine Erwartungen geht (nochmal: "Gänzlich ohne Erwartungen"), im Zitat fehlt. Und ja, Du hast Recht: Der Night Detective ist offensichtlicher Blödsinn, trotzdem (oder vielleicht auch genau deswegen) war es eine sehr spannende Erfahrung. Schon alleine zu sehen, wie ernst andere (auch die Entwickler) dieses Spiel nehmen. Und auch das gehört zu meinen persönlichen Crowdfunding-Erfahrungen, um die sich die Kolumne dreht. Und um meine Ideen, mit denen man mit Crowdfunding vielleicht noch mehr Menschen ansprechen könnte. Das sind keine Gesetze und es liegt mir fern, mit meiner kleinen Meinung Crowdfunding kaputt zu machen. Ob in Deutschland oder sonst wo. Dazu bin ich auch bei weitem nicht wichtig genug.

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 11.01.2016, 15:50
von enigma
Den nächsten Satz des Zitates habe ich aus einem einzigen Grund weggelassen, weil nämlich der vorherige Satz "Noch größere Enttäuschungen bleiben nicht aus. Das verwundert vor allem dann, wenn man schon vorher eigentlich nichts vom finalen Werk erwartet hat." das ganze wieder relativiert.

Mit anderen Worten, ich finde nicht, dass ich Deine Position misscharakterisiere. Egal ob Du das Projekt jetzt wegen der Schrägheit unterstützt hast oder nicht, offensichtlich warst Du vom Ergebnis enttäuscht, und mein Punkt war, dass das absehbar war. Und auch im allgemeinen fand ich den Tenor negativ bzw. enttäuscht -- und "das Problem von Crowdfunding" ist das grundsätzliche Prinzip, was jeder verstanden haben sollte bevor er sich engagiert, und was sich offensichtlich nicht ändern lässt, ohne Crowdfunding dem Wesen nach abzuschaffen.

Davon ausgehend entwickelte ich die These, dass das Problem im Wesentlichen die Backer, und nicht die Plattformen sind. Du bist da ja keine Ausnahme. Wenn ich die neue Kampagne von DF sehe, wo scheinbar jeder vergessen hat, wie haarscharf Broken Age am Desaster vorbeigeschrammt ist, kann ich nur mit den Schultern zucken. Im Endeffekt kann man niemanden vor sich selber schützen.

Jedenfalls, ich glaube nicht, dass Du Dich rechtfertigen musst. Die Kolumne steht wie sie ist, Du hast Deine Meinung und ich meine: wenn wir von Kickstarter reden (und nicht gerade von DFs Plattform, die für Backer in allen Belangen fürchterlich ist), fühle ich mich durchaus vernünftig informiert, und für den Rest verlangt es eben vom Backer, sich kritisch mit der Kampagne und seinen Erstellern auseinanderzusetzen. Ich wollte nur dem Eindruck entgegenwirken, es sei schwer oder unmöglich, zwischen guten und schlechten Pitches zu unterscheiden.

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 11.01.2016, 17:20
von Corner-Indy
Zum Night Detective-Absatz: Da hast Du Recht, das habe ich missverständlich geschrieben bzw. meinte es anders. Ich werde den ggf. noch mal umformulieren.

In dem Absatz "das Problem von Crowdfunding" beschreibe ich doch genau das, was Du auch schreibst. Ich hätte ihn natürlich auch überschreiben können mit "Das ist Crowdfunding" und sachlicher erklären können, was es eigentlich ist und wo die "Gefahren" für unüberlegte Backer liegen, wenn man es denn überhaupt "Gefahr" nennen will. Ich hätte auch die gesamte Kolumne sehr viel sachlicher formulieren können und am Ende hätte eine tabellarische Übersicht gestanden, welche Projekte was erwirtschaftet haben. Das wäre dann aber ein anderer Ansatz für das Thema gewesen. Ich habe bewusst diese Art gewählt, eben weil ich keine Zahlenkolonnen oder Abhandlungen zu dem Thema schreiben wollte. Die gibt es meiner Meinung nach schon genug. Und auch die Ideen, was man ändern könnte, sind einzig meine Meinung. Das bedeutet nicht, dass man Kickstarter, Indiegogo oder ähnliche Plattformen in ihrer jetzigen Form abschaffen soll. Sondern lediglich, dass es eventuell noch weitere Ansätze gibt, die das System vorwärts bringen könnten. Um ein anderes Beispiel zu nennen: Es gibt immer noch Kampagnen mit flexiblem Finanzierungsbetrag, bei denen Leute mitmachen, obwohl feststeht, dass das Ziel niemals erreicht wird. Toll für die Entwickler und diejenigen, die sich darauf einlassen wollen. Ob solche Kampagnen aber wirklich sinnvoll sind, steht auf einem anderen Blatt.

Eine andere Meinung haben, diese zu vertreten und sich darüber auszutauschen ist ja in Ordnung. Aber mich persönlich zu beleidigen, ist keine Diskussion mehr, das ist absolut daneben.

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 13.01.2016, 22:01
von k0SH
Quest: The Story of Sierra On-Line
https://www.indiegogo.com/projects/ques ... ra-on-line#/

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 13.01.2016, 22:14
von Temüjin
Cool, eine Doku über Sierra. Die 375 $ kommen bestimmt von Dir, oder? :wink:

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 13.01.2016, 22:33
von k0SH
;-)
Kein Cent!
"Flexible Funding" ist für die Tonne und wird nicht unterstützt.
Zumindest nicht, bevor ein solches Projekt bereits finanziert ist..

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 16.01.2016, 02:13
von k0SH
Kickstarter - Gaming-Projekte 2015 wieder im Aufwind
http://www.gamestar.de/news/vermischtes ... arter.html

Und zur Sierra-Doku:
Quest: The Story of Sierra On-Line Might Not Be the Documentary We’re Looking For
http://cliqist.com/2016/01/13/quest-the ... oking-for/

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 17.01.2016, 00:17
von k0SH

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 20.01.2016, 20:02
von neon
Sebastian Frank - The Beer Hall Putsch

Fixed Funding auf Indiegogo
https://www.indiegogo.com/projects/seba ... all-putsch#/

Re: Kickstarter und Co. - Laufende Crowdfunding-Projekte

Verfasst: 21.01.2016, 12:37
von Lebostein
@Corner-Indy: Du hast Thimbleweed Park ganz vergessen. Ist das nicht momentan DAS Vorzeige-Projekt schlechthin, auch wenn es noch nicht fertig ist? Hier hat man Teil an der gesamten Entwicklung, kann Finanz- und Zeitpläne einsehen, mitdiskutieren, erfährt wöchentlich den Entwicklungsstand, wird sogar mit Informationen über die entwickelte Engine auf dem Laufenden gehalten, sieht die Entwicklung der Spielgrafik usw. Es gibt sie auf jeden Fall, die Positiv-Beispiele!