Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 02.01.2018, 18:00
Danke. Ich fühl mich sonst wie in einer "Talkshow", auf der ich nicht weiß, worüber geredet wird ...
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Nein, habe ich nicht. Außerdem bin ich eigentlich ganz froh, dass ich keine Nachrichten sehe.realchris hat geschrieben: ↑02.01.2018, 17:55 Beziehe mich auf Sven, der wahrscheinlich auch die News gelesen hat:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 85805.html
Daran wird sicher leider nicht viel ändern. Zumindest bei einigen wenigen. Auch nicht in 100 Jahren.Joey hat geschrieben: ↑02.01.2018, 04:57 Ach, weißt du, Beowulf... Irgendwie habe ich das Gefühl... bzw. die Erfahrung gemacht, daß Frauen nicht wirklich was gegen homosexuelle Männer im Fußball haben. Diese Diskriminierung geht irgendwie, soweit ich das mitbekommen habe, hauptsächlich ebenfalls auf das Konto der Männer.
Joey hat geschrieben: ↑02.01.2018, 04:57
Ach, weißt du, Beowulf... Irgendwie habe ich das Gefühl... bzw. die Erfahrung gemacht, daß Frauen nicht wirklich was gegen homosexuelle Männer im Fußball haben. Diese Diskriminierung geht irgendwie, soweit ich das mitbekommen habe, hauptsächlich ebenfalls auf das Konto der Männer.
Fußball zum zu sehen ist langweilig, Fußball selber spielen macht deutlich mehr Fun.
ich würde zu beiden Fällen die du geschildert hast gern eine Quelle lesen, höre von beiden Fällen das erste mal O.orealchris hat geschrieben: ↑02.01.2018, 17:37 Die besagte 16 Jährige macht das ja schon mit ihren Geschwistern, angestachelt durch ihre Eltern, seit Jahren. Sie ist jetzt halt 16 und kommt damit in ein strafrechtliches Alter. Schaut man sich die zahlreichen Videos bei Youtube an, ist das natürlich lächerlich. Da stehen 6-7 Soldaten, die von einer Horde Kinder angeschrien werden. Ab und zu tritt ein Kind vor ein Bein der Soldaten, die das mit stoischer Ruhe über sich ergehen lassen. Dass da irgendwann mal die Justiz tätig wird, ist verständlich.
Dieses Mal hat sie wohl mit der Faust ins Gesicht geschlagen.
Die Frage, ob jemand eine schlechte Kindheit hatte, sollte vor Gericht nicht berücksichtigt werden. Sonst kann man sich immer auf die Kindheit oder die Gesellschaft rausreden. Der besagte "Fünfzehnjährige", der seine Ex niedergestochen hat, ist vielleicht keine 15. Dass er in der Lage ist, einen Menschen nieder zu stechen, spricht für eine Persönlichkeitsstörung. Ich schätze, narzisstische Kränkung. Gott sei Dank sind Persönlichkeitsstörungen dieser Art vor Gericht nicht strafmildernd.
Heilbar sind sie bisher auch nicht. Da hilft nur Veehaltenstherapie, wozu eben auch eine schmerzhafte Strafe gehört.
realchris hat geschrieben: ↑02.01.2018, 20:15 hahaha
Nein, nein
Eine Persönlichkeitsstörung , zumindest der Narzissmus und die Psychopathie, wird vor Gericht alleine nicht als strafmildernd gewertet, da es sich nicht wirklich um Krankheiten* handelt, sondern um gewisse Arten von Persönlichkeiten. Du bist mit diesen Störungen in der Regel voll schuldfähig. Man darf Persönlichkeitsstörungen nicht mit wirklichen psychischen Erkrankungen verwechseln. Wenn Du z.B. Shizo bist, dann kann das natürlich strafmildernd wirken. Persönlichkeitsgestörte handeln aber vollkommen bewusst. (Glaube Borderline ist da eine Ausnahme, weil diese Störung meist mit weiteren Erkrankungen auftritt).
Und mit Scherzhaft meinte ich Gefängnis bzw. eine echte Strafe und nicht Bewährung. Bei solchen Menschen kannst Du nur mit Aktion-Reaktion arbeiten: Du baust Mist, Du kommst in Gefängnis. Sprich, Konditionierung.
* Sind zwar als Krankheiten aufgelistet, werden aber nicht als Krankheiten gewertet, die Deine Schuld mildern.
Ich fürchte das du leider damit Recht hast, aber ich halte da mich lieber an das nicht die Hoffnung auf zu geben, das es doch irgendwann mal einen Weg gibt das man auch solchen Fällen helfen könnte.realchris hat geschrieben: ↑02.01.2018, 21:31 "aber ein Psychopath nahezu immer?"
Es sei denn er ist ein schizophrener Psychopath. Dann wird er aber nicht wegen der Psychopathie, sondern der Schizophrenie mildernde Umstände bekommen.
"Wenn also ein Trauma/Missbrauch das bei jemanden ihn/sie in einen Psychopathen verwandeln kann, sollte es doch irgendwie möglich sein das man das wieder umkehren kann?"
Du kannst entweder schon mit dieser Anlage geboren werden oder dies durch Missbrauch, Unfall etc. erwerben. Man kann es aber nicht mehr umkehren, wenn Du es einmal bist, bist Du es. Unheilbar sozusagen. Das gilt auch für Narzissmus und Borderline. Du kannst nur durch Verhaltenstherapie damit umgehen lernen. Jedoch sind Narzissten aufgrund ihrer Störung schon fast nicht zu behandeln, weil Du dafür selbst die Behandlung wollen musst, was die Störung selbst schon verhindert. Da gibt es Ausnahmen. Die werden aber nicht geheilt, sondern nur etwas verträglicher für ihr Umfeld therapiert. Bei einem Psychopath ist Hopfen und Malz verloren. Der hat keinerlei Leidensdruck und denkt nur, dass die Menschen mit Gefühlen schwach sind. Und selbst Borderliner sind eigentlich nicht zu heilen, sondern können nur mit ihrer Störung leben lernen.
Man kann ein Ich nur schwer ändern. Die Persönlichkeit ist mit dem frühen Erwachsenenalter quasi fertig abgeschlossen.
Vielleicht kann man solche empathischen Gehirnareale mal durch implantierte Chips ersetzen. Aber solange es solche Möglichkeiten nicht gibt, sind es einfach Raubtiere und bleiben welche.
Das ist eine berechtigte Frage, aber wenn der Mensch es sich geschafft hat über Jahrhunderte weg immer weiter zu entwickleln, nicht allein bei der Evoltuion könnte es ihm da genauso gelingen. Es geht immer eine Veränderung zum schlechten, aber genauso auch eine Entwicklung zum guten.Uncoolman hat geschrieben: ↑03.01.2018, 00:27 Traumata können "vererbt" werden, oder wenigstens werden sie weitergereicht. Soziopathen sind vielleicht Ausreißer, aber noch mehr Angst habe ich vor den schlummernden Zeitbomben in jedem Menschen, in jedem von uns. Wie du den Kubrick-Film als Beispiel angeführt hast, möchte ich den Film "Das weiße Band" von Michael Haneke als Beispiel dafür nehmen, wie möglicherweise das Dritte Reich und dessen Mentalität durch eine fehlgeleitete Kindheit und Jugend seiner Gründer entstanden sein könnte. So sind unerklärliche Emotionsausbrüche und gestaute, unterdrückte Ängste in jedem von uns angelegt, die sich in Massenphänomenen auch mal entladen können.
Hauptsächlich Lloyd deMause (https://de.wikipedia.org/wiki/Lloyd_deMause) hat eine Theorie entwickelt, die unsere kranke Gesellschaft mit den Beziehungen zwischen Mutter und Kind erklärt bzw. überhaupt in der Art und Weise, wie Kinder aufwachsen und welche Traumata sie mitnehmen. Dass geschlagene oder misshandelte Kinder selber Störungen entwickeln und diese auch weitergeben, dürfte allgemein akzeptiert sein. Nicht alles kann man natürlich mit "schlechter Kindheit" erklären, denn das wäre zu einfach. Allerdings spielt das Psychoklima, in dem ein Kind aufwächst, auch ohne dass es körperliche Gewalt erfährt, durchaus eine Rolle. Viele mentalen Verletzungen werden einfach absorbiert und bei Manchen treten sie nie zutage, äußern sich vielleicht in somatischen Beschwerden oder Psychosen.
Um also Phänomene wie Frauenhass oder Amoklauf zu verstehen, müssen wir möglicherweise bis zu der Basis unserer westlichen Zivilisation zurückgehen, denn bereits das antike Griechenland war hochgradig misogyn (erstaunlicherweise war das militante Sparta an der Gleichberechtigung noch am nächsten dran). DIe Beweise für ein Matriarchat lange vor dieser Zeit, aus der es keine Aufzeichnungen gibt, sondern nur gewisse "Venusfiguren" und Gemälde an Höhlenwänden, liegen bislang nicht vor.
Da sich diese Frauenfeindlichkeit aber versteckt oder offen von der Antike bis heute erstreckt, müsste man sich sogar fragen, ob sie nicht irgendwo in der menschlichen Psyche selbst angelegt ist, wobei mit menschlicher Psyche vorrangig die männliche gemeint ist. Das heißt: kann es überhaupt eine "Heilung" geben, wenn nicht nur ein vereinzeltes Individuum, sondern die ganze Art "Mensch" durchmengt ist mit unbewussten Traumata, wenn also das "Kollektive Unbewusste" bereits die Anlage zu Zerstörung und Diskriminierung in sich trägt? Wie werden dann die syrischen Flüchtlingskinder ihre eigenen Nachkommen erziehen, vielmehr "prägen", ohne dass sie es selbst wissen oder gar wollen? Wenn drei und mehr Generationen nicht ausreichen, um Kriegserlebnisse "abzubauen" - selbst wenn sie selbst nicht mehr daran teilgenommen haben -, wie lange wird demnach eine diskriminierende Weltanschauung brauchen, um "abgebaut zu werden, wenn sie mehr als 5000 Jahre lang die Menschen geformt hat...?
Ich wollte ganz sicher nicht Homosexuelle gegen Frauen ausspielen, sondern darauf hinweisen, dass es neben Frauen noch Gruppen gibt, die deutlich mehr diskriminiert werden. Der Begriff "Feminismus" passt einfach nicht mehr, wenn man sich der Zukunft stellen will. Feministinnen praktizieren momentan eine Art "Anti-Patriarchismus", der stellenweise übers Ziel hinausschießt und die ganze Bewegung immer mehr ins schlechte Licht rückt.Es bringt also gar nix, hier Transgender Personen und homosexuelle Menschen gegen Feminist*innen auszuspielen.
Dieser Meinung ist auch deMause, der sechs Stufen der Kindheitsgeschichte festlegt. Die Hoffnung auf Besserung besteht also noch...Sternchen hat geschrieben: ↑03.01.2018, 01:45 Das ist eine berechtigte Frage, aber wenn der Mensch es sich geschafft hat über Jahrhunderte weg immer weiter zu entwickleln, nicht allein bei der Evoltuion könnte es ihm da genauso gelingen. Es geht immer eine Veränderung zum schlechten, aber genauso auch eine Entwicklung zum guten.