BattleBee hat geschrieben:Kann mir jemand einen dezenten Hinweis geben?
Möchte es nicht in der Komplettlösung nachschauen, sondern nur "angeschubst" werden.
Es geht um die Schüttelpocken.
Habe die Pastete mit Pfeffer, Zahnpasta und Staub "gewürzt". Womit färbe ich Bozos Zunge blau? Habe alle Inventargegenstände kombiniert, irgendwas muss mir also noch fehlen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich noch nicht mal, warum man Bozo dazu bringen will, die Jacke anzuziehen. Bin zuerst im Heizungsraum gelandet und habe die Hezung ausgestellt, dann war ich in der Wäscherei und habe die Jacke geholt. Erst dann bin ich auf Bozo im Zimmer gestoßen. Mir scheint es nun logisch, Bozo die Jacke zu geben etc., aber - wieso? Oder werde ich das noch erfahren?
Du möchtest an das Handtuch von Bozo kommen. Du musst du Pastete noch mit etwas Blauem würzen. Wenn du das noch nicht im Inventar hast, muss du erst an einer anderen Stelle weiterkommen. (Nicht den Zeitreisenden vergessen!)
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 19.10.2013, 16:26
von elevar
Nach den ersten Stunden Spielzeit habe ich wieder das unverkennbare Deponia-Gefühl aus den beiden ersten Teilen. Was für mich bedeutet, dass ich ganz viel Spaß mit den Rätseln habe und massiv Probleme mit dem Protagonisten. Die Darstellung von Goal als Sexobjekt ohne erkennbaren eigenen Willen finde ich auch grenzwertig. Immerhin kann ich ziemlich sicher sein, dass Rufus kein Happy-End vergönnt sein wird, so wie ich Poki einschätze. Das gönne ich ihm auch nicht, genausowenig wie ich ihm Goal gönne. Auf der anderen Seite ist es vom spielerischen Aspekt her mal wieder ein Fest.
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 19.10.2013, 16:28
von BattleBee
Ah, ok.
Habe, wie gesagt, schon alle Gegenstände ausprobiert.
Den blauen Klostein
habe ich somit noch nicht.
Wo das Objekt zu finden ist, ist klar, den
Zeitreisenden
bin ich auch schon losgeworden.
Aber an
die Schüssel
will Rufus verständlicherweise nicht ran.
Muss wohl vorher am Lakentyp vorbei und was reparieren.
Nun ja, dann konnte ich das Rätsel um die Schüttelpocken noch nicht lösen, da noch andere Dinge erledigt werden müssen, bei denen ich nun leider auch nicht weiß, wie.
Aber jetzt wei0 ich ebenfalls, dass ich mich noch mal anderen Dingen zuwenden muss, dann ist jetzt das "Gespenst" fällig. Wenn ich mich jetzt dadrauf konzentriere, finde ich da sicher die Lösung.
Schon mal besten Dank euch!
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 19.10.2013, 16:54
von deny
@battleBee
Was ein ein klo noch außer der Schüssel? Du solltest die Spülung betätigen
Musste da aber auch in ne Lösung schauen
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 19.10.2013, 18:59
von BattleBee
jup, danke. War aber nicht das eigentliche Problem, hatte noch einiges anderes zu lösen, konnte erst mit dem Pelikan nix anfangen, aber dann lief's.
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 20.10.2013, 02:22
von bigben666
Mann, mann, habe es nun durch und muss sagen, was für ein perfektes Spiel!
Was da für super Ideen drin stecken und wie jeder einzelne Satz vor Humor sprudelt ist der Hammer!
Der einzige Wermutstropfen ist wohl, dass ich mir nicht vorstellen kann, das ein anderes Spiel in den nächsten Jahren da irgendwie rankommen kann und hiermit einen unerreichbaren Höhepunkt erleben durfte. Da wird ja alles nur noch fade gegen sein.
Ich bin auch gerade fertig geworden. Mann, ich sollte doch schon längst in der Haia liegen!
Normalerweise mag ich ja eher ernste, tiefgründige oder auch düstere Spiele mit möglichst realistischer Grafik. Aber obwohl Deponia 3 nichts davon ist, hat es mich echt umgehauen! Und ich konnte jetzt gar nicht mehr aufhören zu spielen, bis ich durch war. Was auch daran liegen könnte, daß ich mehrmals dachte... oh.. nu is Ende. Und dann ging es doch noch weiter.
Zwei oder drei Gags fand ich etwas ZU krass und nicht mehr wirklich geschmackvoll, aber ansonsten habe ich mich köstlich amüsiert.
Die Rätsel waren genau richtig. Ich hatte ein paar Hänger und mußte öfter mal eine Weile nachdenken oder auch einige wenige Male etwas rumprobieren, bis ich weiterkam, aber ich mußte nie eine Lösung zu Hilfe ziehen. Also alles in allem äußerst logisch und ausgewogen. Das kann beiweitem nicht jedes Spiel von sich behaupten.
Und im Prinzip gibt es nur eins, daß ich wirklich zu bemängeln habe an Deponia 3.
Es ist der letzte Teil! Wäääää! Ende und aus! Keine Fortsetzung mehr!
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 20.10.2013, 09:28
von Criminis
Ich habe erst noch so meine Probleme gehabt mit dem Ende, aber je mehr im Daedalicforum diskutiert wird muss ich sagen: wie geil!
Aber ansonsten: Die Fragen die noch weiter aufgeworfen wurden bleiben.
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 20.10.2013, 09:36
von Scree
Alter Falter, mein Adventurehirn ist schon ein wenig eingerostet, hab nenn Haufen im Inventar und keinen Plan was ich machen muss, lol. Bzw. bin ich der einzige mit leichten Grafikdarstellungsproblemen? Hab ab und zu ein/zwei feine vertikale schwarze Linien im Bild. o_O?
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 20.10.2013, 13:21
von Criminis
Scree hat geschrieben:Alter Falter, mein Adventurehirn ist schon ein wenig eingerostet, hab nenn Haufen im Inventar und keinen Plan was ich machen muss, lol. Bzw. bin ich der einzige mit leichten Grafikdarstellungsproblemen? Hab ab und zu ein/zwei feine vertikale schwarze Linien im Bild. o_O?
Du schaffst das schon aber die Grafikfehler hatte ich nie.
Mich würde by the way noch eure Interpretation des Endes interessieren!
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 20.10.2013, 17:14
von Joey
Ich hatte zwei Grafikfehler, die ich allerdings nicht als sonderlich Spielspaßvermindernd eingestuft und daher einfach ignoriert habe.
Zum einen hat Rufus bisweilen geblinkt. Heißt... Da.. nicht da... da... nicht da....
Das war aber nur in wenigen Szenen so und hat weder Handlung noch Spielfluß weiter beeinflußt. Ich konnte alles andere normal anklicken und normal Dialoge führen etc.
Zum anderen hat sich bei mir jede!!! Hussa-Zwischensequenz aufgehängt. Ich konnte den Ton weiter hören, das Bild mit den Untertiteln hing aber fest. Hat aber auch nicht sooo sehr gestört, weil es nach Ende der Sequenz normal weiterging. Anscheinend hatte mein Computer einfach Probleme, diese Zwischensequenzen schnell genug zu laden. Doof, aber da fand ich die Musik auch wichtiger, als das Bild.
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 20.10.2013, 23:29
von JPS
Als ich Deponia 3 beendet hatte, hatte ich das Gefühl ein einziges riesiges 45-Stunden-Adventure gespielt zu haben, obwohl zwischen diesem und dem letzten Teil ein ganzes Jahr lag. Das Gefühl hatte ich bei keiner der, als es noch echte Adventures waren, Telltale-Staffeln, obwohl diese auch eine relative hohe (nagut, nur 16-24 Stunden) Gesamtspielzeit hatten und in wesentlich kleineren Abständen erschienen sind. Und es war super. Respekt Daedalic
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 21.10.2013, 10:07
von mandarino
JPS hat geschrieben:Als ich Deponia 3 beendet hatte, hatte ich das Gefühl ein einziges riesiges 45-Stunden-Adventure gespielt zu haben, obwohl zwischen diesem und dem letzten Teil ein ganzes Jahr lag.
Das kann ich gut nachvollziehen. So ging/geht es mir auch mit Syberia 1+2. Für mich ein Gesamtkunstwerk von außergewöhnlicher Länge und Qualität.
Mal beiseite gelassen, daß man für jeden einzelnen Teil natürlich auch gutes Geld bezahlt(e), hat man aber am Ende und insgesamt ein Spiel, das vom Format und Umfang her, einen überwältigenden Eindruck hinterlässt.
Es gibt sie also doch noch, diese ganz großen Meilensteine, die ihren Platz ganz oben in den Best-of-Adventure-Listen erobern und verdienen. Und dazu gehört das Gesamtpaket der Deponia-Teile jetzt ganz sicher auch!
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 21.10.2013, 13:31
von elevar
Deponia ist nicht PC. Für diejenigen, die schon durch sind.
Rufus ist ein "Riesenarsch", sagt Bozo. Und ist im nächsten Moment wieder ganz der Kumpel. Ich halte diese Diagnose für tendenziell zu kurz gegriffen.
Rufus ist rassistisch. Er verkauft eine Schwarze als Sklavin. Der Stereotyp wird durch die entsprechende Kleidung abgerundet. Ihr neuer Besitzer, ausgerechnet eine affen-artige Figur, steht in dieser Darstellung damit noch über dem Mädchen. Schon im Vorfeld spricht Rufus die zugehörigen rassistische Biologismen an ("Von so einem möchte ich nicht abstammen").
Rufus ist frauenfeindlich. Diesesmal zeigt er dies nicht nur verdeckt, sondern ganz offen, wenn er Frauen explizit die Fähigkeit zu kämpfen abspricht. Es folgt ein Dialog, der die albernsten und rückständigsten Klischees hervorbringt.
Rufus misst dem Leben keinen wert bei. Er möchte die Kinder in der Kanalisation töten, nur um in eine Bar gelassen zu werden. Er versucht sie zunächst bei einer Hexe und einem Kinderschänder loszuwerden, erreicht sein Ziel dann aber erst bei einem Schleimmonster. Außerdem legt er seiner Ex-Freundin den Selbstmord nahe.
In der Summe haben wir es mit einem Charakter ohne aufgeklärtes Denken und ohne jede funktionierende Ethik zu tun. Das ist Rufus, wie er vom Autoren geschaffen wurde, und es ist natürlich vollkommen in Ordnung, das Konzept des Antihelden hier auf diese Weise zu strapazieren.
Was mich stört ist, dass er damit durchkommt! All seine Amoralität, sein Rassismus, seine Frauenfeindlichkeit, all das bleibt unwidersprochen, ohne jede Konsequenz. June akzeptiert ihre Abhängigkeit, und bestätigt damit ihre Erniedrigung. Bambina gibt kein Kontra, während Lotti den Stereotyp insgeheim anstrebt. Überhaupt sind die Deponianer durchgehend von einer bemerkenswerten Nachsicht beseelt. Es ist auffällig, dass sich Rufus nie zu seinen Taten verhalten muss, die Frage der Verantwortung gestellt, aber nie beantwortet wird. Erst, als Rufus seinen kleinen Bruder mit einer Überdosis Psychopharmaka abfüllt und über seinem Gesicht zum Erbrechen zwingt, überwindet sich Bozo zu der pauschalen Verurteilung Rufus' als "Riesenarsch". Das ist mindestens unscharf, denn steht beispielsweise die Gameplay-immanente Kleptomanie mit oben genannten Rassismen auf einer Stufe. Ich hätte mir vom Spiel klarere ethische Leitplanken gewünscht.
Immerhin wird Rufus nicht nur die Liebe einer ziemlich heißen Goal (die in ihrer Darstellung eine reine Männerphantasie bleibt) und die ultimative Anerkennung seiner Kreativität von den Deponianern (die ihr Leben begeistert in seine Hände legen), sondern sogar der Heldentot vergönnt. Damit trifft das Spiel auch eine Aussage: Rufus ist der Gute. Seine disfunktionale Ethik ist vor dem Hintergrund seiner guten Absichten und seiner Entwicklung zu relativieren. Und diese Relativierung ist problematisch. Finde ich.
Re: Goodbye Deponia (Deponia 3)
Verfasst: 21.10.2013, 14:36
von elevar
Criminis hat geschrieben:Mich würde by the way noch eure Interpretation des Endes interessieren!
Mich auch! Was Du bei Daedalic im Forum geschrieben hast, ist echt interessant.
Das Narrativ wurde meiner Meinung nach hervorragend aufgelöst. Etwas komprimiert kann man vielleicht sagen: Die Mitmenschen von Rufus können ihre höheren Ziele (Elysium) nur erreichen, wenn Rufus "loslässt" und seine egoistischen Interessen hintanstellt (etwas drastisch dargestellt durch seinen Tod). Insbesondere geht es dabei wohl um Goal. Sie liebt das Chaotische, aber sie kann nicht daran festhalten, ohne selbst bei ihrem streben zurückgehalten zu werden. Rufus erkennt dies, nachdem Bozo es bereits angedeutet hatte ("Warum stirbst Du nicht einfach?").
Was bleibt von seinem Versuch, Deponia zu verlassen, ist die Rettung des Planeten. Nicht, weil Rufus es so beabsichtigt hätte, aber weil sein chaotisches Selbst den nötigen Staub aufgewirbelt hat, um den Bewohner Deponias einen kreativen Impuls zu verpassen, ein initiales Moment. Nach dieser Lesart ist Deponia eine Parabel über Notwendigkeit und Grenzen des Chaotisch-Kreativen, und ich kann mir gut vorstellen, wen Poki damit meint