Verfasst: 07.08.2006, 23:49
ich will nicht auf die nanny verzichten
Adventure-Treff.de Forum
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100% agree.tomhog hat geschrieben:Wenn sie verschlüsseln, können sie dafür nichts verlangen bzw müssen mit der Gebühr runter, weil ja weniger für die Rechte gezahlt wird
Aber mal ehrlich: Wenn die jetzt rumjammern, daß die keine Blockbuster oder große Sportereignisse mehr zeigen können, weil der Rechteinhaber evtl die Verschlüsselung verlangt: Dann laßt es halt!
WM live per TV gehört definitiv nicht zur Grundversorgung, da reicht live per Radio & Höhepunkte im Fernsehen locker.
Ebenfalls 100% agree. Sprich das mit der Quote aber niemals auf einer Redaktionssitzung o.ä. bei ARD oder ZDF an. Ich spreche da aus eigener Erfahrung - die reagieren darauf mehr als empfindlich.Dann sollen die halt Hockey, Springreiten oder diverse von der Öffentlichkeit ignorierten Randsportarten übertragen; die verlangen sicherlich keine Verschlüsselung. Das würde wenigstens zur Bildung beitragen: Baseballregeln für alle
Und Blockbuster braucht eh kein Mensch als Grundversorgung, wenn die dafür wieder vernünftiges produzieren, reicht das völlig.
Zumal denen die Quote eigentlich egal sein müßte
Also für mich ist Grundversorgung = Programme, die einen gesellschaftlichen Mehrwert haben und nicht durch Privatfinanzierung gedeckt werden können.zeebee hat geschrieben:Ihr könnt nicht einfach eure Bedürfnisse auf andere projezieren. Ich halte es für falsch einfach zu urteilen, dass Phoenix & co. ausreichen. Auch sehe ich z.B. die WM als Grundversorgung an, genau wie die olympischen Spiele. Andere vielleicht gerade Blockbuster aus Hollywood - wer weiss.
Hab persönlich da auch nix gegen. Etwas unangenehmer ist mir da schon die Datenschutz-Debatte.Ehrlich gesagt, habe ich auch gar nichts gegen eine Grundverschlüsselung. Die hat ja kurz- bis mittelfristig durchaus Vorteile beim Einkauf von Senderechten (wenn alle verschlüsseln, wird man wohl wieder genau so viel dafür zahlen wie beim unverschlüsselten Senden) und hilft PPV-Spartenkanäle zu etablieren. Wenn dadurch ein z.B. ein Serien-Kanal mit aktuellen US-Serien entsteht ohne gleich ein Paket wie bei Premiere abonnieren zu müssen, wäre ich Feuer und Flamme.
Selbst die 3,50 Eur/Monat (Verschlüsselung kostet eben, im Endeffekt zahlt sowieso der Kunde) sind vertretbar.
Quelle:tv45"Mit dem Start der SES Astra Dolphin Plattform, bei der die Programme der RTL Gruppe sowie alle Viacom Sender Grundverschlüsselt werden, soll auch der Kanal "Das Vierte" verschlüsselt werden. Zudem ist für 2007 der Start eines PayTV Ablegers von Das Vierte im Gespräch.
TELE 5 will laut Aussage auf eine Verschlüsselung verzichten, und das Programm ab diesem Zeitpunkt noch weiter verstärken.
Ein immenser Reichweitenzuwachs wäre die Folge für TELE 5.
Was letztendlich passieren wird, lässt sich erst ab 2007 sagen."
Quelle:Sat+Kabel
Der Spielesender Giga Digital hat am Montag bekräftigt, sein Programm auch in Zukunft über Astra 19.2° Ost unverschlüsselt auszustrahlen.
"Entgegen anderslautender Gerüchte haben wir aktuell keine Pläne, unser Programm zu verschlüsseln. Giga bleibt für alle Zuschauer frei zugänglich", sagte Senderchef Christian Saller (35) in Köln. Man plane nicht, sich an der verschlüsselten und kostenpflichtigen "Dolphin"-Plattform zu beteiligen, hieß es. ist über Transponder 103, Frquenz 12.460,5 Mhz, horizontale Polarisation (MSymb/s: 27,5, FEC: 3/4) zu empfangen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte nach Medienberichten auch der zum Spielfilmsender gewandelte Kanal Tele5 angekündigt, eine Verschlüsselung zunächst nicht anzustreben.
Momentan geht bei denen nix vorwärts (was wohl auch niemanden stören sollte)galador1 hat geschrieben:ruhig geworden um die verschlüsslung, oder hab ich was verpasst? wir haben ja jetzt 2007 und noch immer ein bild. gibts was neues basti?
So lange die Kartellverhandlungen andauern können die jedenfalls nicht agieren und müssen sich wohl auf bereits bestehende Pay-TV Sender beschränken.DWDL.de hat geschrieben: Nach Schwierigkeiten mit dem Kartellamt wegen der geplanten Grundverschlüsselung der Free-TV-Sender, soll sich Entavio zunächst aufs Pay-TV konzentrieren.
Die geplante Grundverschlüsselung der Free-TV-Sender via Astra wird wohl zunächst weiter auf sich warten lassen. Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr gab SES Astra eher beiläufig bekannt, dass "die Entwicklung der offenen und neutralen Entavio-Plattform nunmehr Pay-TV-Angebote fokussieren" soll.
Geplant ist via Entavio der Start der Pay-TV-Plattform "Stargate", die ähnliches bieten soll wie die Kabelnetzbetreiber mit ihren Pay-TV-Paketen. Astra stellte zuletzt als Starttermin der Pay-TV-Programme via Entavio das zweite Halbjahr 2007 in Aussicht.
Die Grundverschlüsselung der Free-TV-Sender via Satellit ist aber trotzdem nicht vom Tisch. Ein Astra-Sprecher betonte, dass man sich lediglich zunächst auf die Pay-TV-Sender fokussieren wolle. Über die Verschlüsselung der Free-TV-Sender würden weiter Gespräche mit dem Bundeskartellamt geführt.
Der geplante Start der Grundverschlüsselung via Satellit war an den Kartellwächtern gescheitert, die unerlaubte Absprachen zwischen der RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 bemängelten. ProSiebenSat.1 beschloss daraufhin, sich nicht an der Verschlüsselung via Entavio zu beteiligen. Eine grundsätzliche Entscheidung gegen die Grundverschlüsselung via Satellit sei dies aber nicht, so der TV-Konzern damals.
DWDL.de hat geschrieben: Die Grundverschlüsselung via Satellit ist noch nicht vom Tisch - in diesem Jahr muss der Durchbruch kommen, sagt Medienexperte Werner Lauff im Gespräch mit DWDL.de.
Herr Lauff, 2006 war ein bewegtes Jahr in der Medienbranche. Welche konkreten Entscheidungen stehen in diesem Jahr an?
Die Entscheidungen sind schon lange gefallen. Bei den Sendern lauten sie im Augenblick immer „Ja“, wo es früher immer „Nein“ hieß: Grundverschlüsselung, digitale Programme, Interaktivität und so fort. Jetzt weichen Prinzipien und Marken auf. Die Sender haben verstanden, dass man alle Wege nutzen muss. Wer heute nur noch ein lineares Programm machen will und keine weiteren Services bietet, der wird bei diesem hohen Wettbewerb aussterbende Zuschauerschaften haben. In diesem Jahr geht es um die Fragen: Entavio, DVB-T und mobiles Fernsehen.
Welche Herausforderung ist in diesem Jahr besonders wichtig?
Beim Satelliten steht uns der schwierigste Teil bevor. Die Kabelnutzer haben die Grundverschlüsselung überhaupt noch nicht bemerkt und der große Krach ist ausgeblieben. Entweder, weil die Kabelkunden noch analog fernsehen und sich um den digitalen Empfang nicht kümmern, oder weil sie zu der Gruppe der First-Mover gehören, die ohnehin bereit sind, für mehr Programme zu zahlen.
Die Satellitenplattform „Entavio“ hat durch den Spruch des Kartellamts im vergangenen Herbst einen herben Rückschlag erfahren. Warum ist es denn so schwierig, auf dem Satelliten zu verschlüsseln?
Die Diskussion um den Satellit ist unglücklich angelaufen. Das war ein bisschen zu viel, was man dem Zuschauer auf einen Schlag zugemutet hat. Es führt aber kein Weg daran vorbei, dass wir diese Grundverschlüsselung auf dem Satelliten einführen, da wir sonst ein Fernsehsystem bekommen, das allen anderen europäischen Systemen hinterher hinkt, weil es nicht mehr ermöglicht, flexibel neue Inhalte zu bringen: Sparten-Programm, Pay-TV und Video-on-demand.
So wirklich verstanden wird der Nutzen der Grundverschlüsselung aber vielerorts nicht. Es wird oft argumentiert, jetzt würden RTL und Sat.1 Pay-TV werden.
Das ist es eben nicht. Grundverschlüsselung ist ein schlechtes Wort, das auch in anderen Ländern nicht benutzt wird. Darum spreche ich auch immer von Plattformen. Es geht um die Basis für eine massenkompatible Infrastruktur für verschiedenste Inhalte. In dem Moment, in dem ich über eine Plattform wie „Entavio“ eine Smart-Card an den Kunden gebe, habe ich eine Kundenbeziehung mit einem Basisangebot. Da ist alles drin, was heute Free-TV heißt. Und da kommen dann noch die einzelnen Pay-TV-Angebote je nach Angebot hinzu. Die technische Plattform braucht man, um Angebote darauf aufzusetzen. Bisher kennt der Deutsche Bezahl-Dienste nur als teures Abonnement. Das ändert sich aber.
Also ist der Widerstand gegen die Grundverschlüsselung auch auf ein Kommunikationsproblem zurückzuführen?
Die Gebühr als Eintrittskarte in die Plattform ist nicht hinreichend begründet worden, sondern wurde einfach in die Welt gesetzt. Man hat ja noch nicht mal eine Definition für die Gebühr. Diese Handling-Fee gab es ja vorher auch schon, man hat das aber nicht gemerkt, weil die Plattformen – zum Beispiel Premiere oder der Kabelanbieter mit seinem Programm-Bouquet – nicht neutral waren. Da kriege ich Inhalt und Technik aus einer Hand, so dass die einzelnen Posten nicht transparent waren. Die neuen Plattform-Anbieter sind neutral und stellen nur die Infrastruktur. Und das hat seinen Preis.
Kosten also, die im Kabelanschluss ähnlich anfallen?
Selbstverständlich. Das wird aber wegen der Gesamtabrechnung oft nicht wahrgenommen.
Das ist ja alles schön und gut. Aber will der Zuschauer die neuen Dienste eigentlich haben?
Wenn man sich umhört, kommt ein giftiges „Nein“ vom Zuschauer. Wir müssen darum den Nutzen deutlich machen und mehr mit Inhalten argumentieren. Es entstehen in allen Lebensbereichen Spartenkanäle: Gesundheitsfernsehen, Motorsport und so weiter. Wenn wir den Zuschauern sagen, dass sie für den passiven Konsum mehr Angebote bekommen, die nah an ihren Interessen sind, dann wird das verstanden. Im Medienbereich ist es immer so, dass die Verfügbarkeit der Inhalte erst die Nachfrage schafft. Politik und Regulierung haben das auch schon verstanden. Politiker, die noch gegen die Grundverschlüsselung sind, müssen Sie inzwischen mit der Lupe suchen. Nachdem ProSiebenSat.1 sich von „Entavio“ zurückgezogen hat, haben ja auch alle Player bekräftigt, dass sie die Verschlüsselung wollen. Sie wird auch kommen.
Die öffentlich-rechtlichen Sender wehren sich massiv gegen die Grundverschlüsselung. Ist das durchzuhalten?
Sie können sich nicht mehr lange dagegen sperren. Noch haben sie Angst, dass die Zuschauer sagen: Ich bin adressierbar und kann nachweisen, dass ich Eure Programme nicht schaue und lasse sie nicht freischalten. Das ist aber eine Fiktion, denn die Kabel- und Satellitenbetreiber werden so nicht verfahren. Wenn man sich in Europa umschaut, sieht man auch, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in anderen Ländern – zum Beispiel in Österreich und der Schweiz – die Grundverschlüsselung schon eingeführt haben. Die territoriale Abgrenzung über den Satellit wird tatsächlich ein Problem bei den nächsten großen Rechtevergaben für Sportereignisse. Das Problem gab es ja schon mal bei der Fifa WM 2002.
Ist mit dem Spruch des Kartellamts denn die Satellitenplattform „Entavio“ jetzt vom Tisch?
Nein, überhaupt nicht. Wir brauchen eine einheitliche Satellitenplattform. Es kann ja nicht jeder Sender eine eigene Plattform aufbauen. Das muss als Gemeinschaftsleistung vor die Klammer gezogen werden. Wenn wir das auf dem Satelliten nicht schaffen, wird er ins Hintertreffen geraten und das gesamte Mediensystem mit nach unten ziehen, weil wir ohne den Satelliten als einem der wichtigsten Verbreitungswege nichts Neues in die Welt bringen.
Unsere Medienordnung stammt ja noch aus analogen Zeiten, als sich diese Fragen nicht stellten. Wird 2007 also auch ein Jahr der Medienpolitik werden müssen?
Absolut. Wir sind in einer Phase, in der es an Medienpolitik fehlt. Es gibt keinen Zukunftsentwurf. Man sieht seitens der Politik wegen fehlender Konflikte zwischen Sendern und Transporteuren keine Gründe, einzugreifen. Ich würde mich wohler fühlen, wenn die Politik stärker wüsste, was da gerade passiert.
Brauchen wir neue Gesetze?
Das Kartellrecht ist nicht heilig in diesem Punkt – es ist ja nicht das Grundgesetz. Wenn wir den Systemwandel nicht hinkriegen – was alle anderen Länder schon ohne Kartellamt hinbekommen haben –, dann muss sich die Politik damit auseinander setzen.
Sie sprachen vorhin DVB-T an. Das war ja immerhin eine große medienpolitische Entscheidung.
Ich frage mich, wie es passieren konnte, dass wir DVB-T haben: Da ist viel Geld rein geflossen und es ist keine sinnvolle Ergänzung zum System. Die Politiker sind wie die Pawlowschen Hunde auf das Wort „digital“ gestürzt und haben angenommen, das sei Zukunft. Aber in einem begrenzten Raum eine begrenzte Anzahl ohnehin schon bestehender Fernsehsender ist nicht die Zukunft. Jetzt gibt es Probleme, das in ein echtes mobiles Netz umzubauen. Es ist ja noch mehr Hier-und-da Fernsehen als das umworbene Überall-Fernsehen. Da fehlte einfach der Zukunftsentwurf.
Wie kann DVB-T die Kurve noch kriegen?
Es sollte ein mobiles Fernsehen nach MPEG4-Standard werden. Die bisherigen Angebote sind noch zu kompliziert. UMTS ist doch auch nicht das Wahre.
Wirkliche massenwirksame Anwendungen für mobiles Fernsehen gibt es aber noch nicht.
Weit entfernt von einem Zukunftsentwurf der Branche sind wir aber nicht mehr. Jetzt müssen die Player das System, dass wir haben wollen, endlich definieren: Wollen wir ein paar etablierte Sendermarken oder vierzig und was soll das kosten? Der publizistische Aufschrei bei der Präsentation des Apple-iPhone – das nicht mehr kann als ein herkömmlicher Organizer – zeigt doch, dass man mit einer Vision die Menschen begeistern kann.
Im Augenblick sieht man die Vision in der Tat nicht. Jede Unternehmensgruppe macht ihre eigenen Gehversuche mit Abrufinhalten, Spartenkanälen und mobilen Inhalten. Ist die Zukunft überhaupt in einer konzertierten Aktion planbar oder regelt das der Markt?
Das Argument, der Markt müsse entscheiden, funktioniert bei Massenmedien nie. Das würde zu einer Segmentierung führen. Die Zuschauerschaft ist geteilt: Es gibt die Aktiven, die auch mal einen Podcast laden, und es gibt die Couch-Potatoes mit dem Stundenplan der Fernsehzeitschrift. Wir müssen ein Fernseh-System bieten, das alle bedient.
Wie könnte das aussehen?
Zum Beispiel mit einer Box, mit der ich die Sender bekomme, auf Downloads zugreifen kann und einen Rückkanal habe. Dann habe ich einen Standard. Wenn wir das nicht machen, wird sich jeder seine eigene Lösung suchen. Das führt zu Frustration bei den Nutzern, und man hat einen Massenmarkt verschenkt. Es geht jetzt auch um die Integration des Internet ins Fernsehen.
Welche Rolle spielt der Zuschauer dabei? Sollte er überhaupt schon in die neue Technik einsteigen oder lieber verschärft abwarten?
Der Zuschauer kann sich zurück lehnen. Er muss nur schauen, ob das, was da geschieht ein verlässliches Angebot ist. Er macht keinen Fehler mit T-Home und auch nicht mit einem digitalen Paket bei einem Kabel-Netzbetreiber. Die Standards sind definiert und die Boxen sind Software-Update-fähig. Ich wäre lediglich vorsichtig bei hohen Investitionen in Endgeräte und bei Boxen, die nicht von verlässlicher Stelle offeriert werden – besonders beim Satelliten.
Und die Hersteller der Inhalte, die Produzenten, worauf müssen die sich einstellen?
Wir brauchen nach wie vor Journalismus. Der wird vielleicht auf einem niedrigeren finanziellen Niveau stattfinden. Es wird Sender geben, die haben ein bis zwei Redakteure, deren Hauptaufgabe darin besteht, sich umzugucken und zu schauen, was es an Content gibt, der auf dem Sender gebracht werden könnte. Programm muss immer geboten werden. Fernsehen ist kein Regal, aus dem sich der Zuschauer bedient. Auch ein Netzbetreiber wird mit Paketen und dem Eingehen auf Inhalte journalistischer werden. Portale wie Youtube hingegen sind schön, haben mit der Entwicklung aber nichts zu tun, weil sie keine Führung bieten und erst recht keinen Journalismus.
Und die Produzenten?
Die haben jetzt die Möglichkeit, mehr aus dem zu machen, was sie haben. Stichwort Mehrfach-Verwertung durch eine längere Haltbarkeit des Produkts. Der Durchfall der Katze wird immer ein Thema sein.
Sie sprachen von Führung als wichtigem Schlagwort. Was muss man sich darunter vorstellen?
Bisher konnte man mit einem Stundenplan durch die Programme führen. Das wird nicht mehr gehen. Die neue Art der Führung wird weitgehend auf dem Bildschirm stattfinden müssen und Live-TV, Abruf-Inhalt und Service-Funktionen so miteinander verbinden, dass jeder weiß, was er tun, wie er klicken muss. Das hat doch Charme: Sie haben gerade den Tatort gesehen und werden dann gefragt, ob sie nicht auch noch mal die Folge „Reifeprüfung“ mit Nastassja Kinski gucken wollen.
Auch hier gibt es die ersten Ansätze: Ein elektronischer Programmführer – EPG – in der Box, einer im Festplattenrekorder und Themenkanäle bei den Paketanbietern. Wie geht’s da weiter?
Das muss zusammenkommen. In den USA gibt es schon Entwicklungen dieser Art. Wir haben auch hier mit intelligenten EPGs – zum Beispiel von „More TV“ oder „Hörzu“ – die ersten richtigen Ansätze. Generell bieten die Kabelnetzbetreiber noch nicht genügend Service um ihre Pakete. Auch T-Home hat noch einen erheblichen Bedarf rund um den Style seines Produkts. Die Oberfläche ist dort vorhanden, wird aber noch zu wenig genutzt. Da ist es ja nur noch eine Frage des HTML-Codes. Im Kabel stehen da noch größere Überlegungen hinter.
Wie steht Deutschland bei der Digitalisierung denn im internationalen Vergleich da?
Wir sind wieder mal Nachzügler. Das modernisierte Kabel liegt gut im Rennen, der Satellit wegen der fehlenden Verschlüsselung eher schlecht. DSL steht erst am Anfang. IPTV gibt es auch bei unseren Nachbarn schon in viel höheren Anschlusszahlen. In der Digitalpenetration sind wir nur unteres Drittel. Deswegen müssen wir jetzt die Migration hinkriegen und dafür auch einen klaren Zeitpunkt für die Analogabschaltung definieren.
Wann sollte der sein?
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Mitte 2009 der richtige Zeitpunkt ist. Dann haben wir noch ein halbes Jahr, um die Marschroute zu diskutieren und zwei Jahre für die Umsetzung. Dagegen steht die jetzige Praxis, den Sendern analoge Kanäle "abzuschwatzen" und sie unter Druck zu setzen. Da das scheinbar einvernehmlich ist, sehen die Landesmedienanstalten keine Notwendigkeit, in den Markt einzugreifen. Das ist aber ein intransparentes und zudem ein unwürdiges Verfahren.
Ein starkes Schlusswort. Da bleibt eigentlich nur, unsere obligatorische Frage zu stellen: Wofür könnte denn unser Kürzel DWDL stehen.
Voller Zuversicht sage ich: Digital wird das Land.
Herr Lauff, vielen Dank für das Gespräch.