Beowulf hat geschrieben: ↑26.05.2018, 22:41
@Joey:
Warum sollten Männer da auch mitreden dürfen? Es ist immerhin der Körper der Frau, um den es geht.
Nicht mehr allein. Klar, von der Schwangerschaft ist natürlich in erster Linie die Frau betroffen, aber eine Abtreibung hat immer einen ganz eindeutigen Ausgang: Den Tod des Kindes. Und dies ist eben auch das Kind des Mannes, nicht nur der Frau. Aber deswegen sagte ich ja schon, dass dieses Thema so schwierig zu behandeln ist: Bei einer Schwangerschaft hat man quasi zwei Menschen in einem Körper, und einer der Menschen ist zu allem Überfluss noch nicht mal in der Lage für seine eigenen Rechte einzustehen.
Wie ich mehrfach geschrieben habe... Das letzte, was ich möchte, ist Abtreibung gutzuheißen. In manchen Fällen finde ich sie akzeptabel, da eventuell das kleinere Übel. Z.B. nach einer Vergewaltigung oder wenn durch die Schwangerschaft das Leben der Frau in Gefahr ist. Wobei man denken sollte, daß gerade wenn letzteres vorher bekannt ist, die Frau um so mehr auf Verhütung setzen sollte.
Aber was sollte denn, wenn nunmal Abrtreibung in gewissem Umfang erlaubt ist und die Frau dieses möchte, dem Mann ein Recht geben, ihr dies zu verbieten? Es geht hier ja um Gleichberechtigung von Mann und Frau, nicht um Rechte für ungeborene Kinder, in diesem Thread. Und der Mann hat halt einfach mal gep***t, ein Spermium hat seinen Weg gefunden. Warum sollte dies schon Rechte über den Körper oder im krassen Fall gar über das Leben der Frau rechtfertigen?
Anderes Beispiel... Wenn ein Mann Blut spendet oder Rückenmark, eine Niere oder was immer man spenden kann..., also einen Teil seiner DNA, würde es ihm dann ein Recht geben, über den Körper des Empfängers der Spende zu bestimmen?
Ich weiß, das Beispiel ist nicht perfekt. Aber auch nicht ganz abwegig. Wenn Mann und Frau ihre DNA vereinen, um damit neues Leben zu schaffen, ist Abtreibung selten eine Frage. Dann wollen es ja beide. Aber wenn es nur einfach mal so passiert... Warum sollte dies dem Mann dann die Macht geben, über den Körper der Frau zu bestimmen?
Wie ich schon sagte, es geht nicht mehr nur noch um den eigenen Körper.
Leider nicht. Aber da es außer um das ungeborene Kind noch um den Körper der Frau geht, aber eben nicht um den Körper des Mannes, ist es nun einmal das natürliche Recht der Frau, darüber zu entscheiden. Und damit damit nicht zu leichtsinnig umgegangen wird, gibt es ja eben Gesetze. Ob diese nun zu streng oder zu lasch sind, darüber kann man streiten. Ich betone hier nochmal, daß ich Abtreibungsgegner bin! Aber auch, daß es in der Diskussion in diesem Thread ja nicht um die Rechte ungeborenen Lebens geht, sondern um Gleichberechtigung bzw. Frauen- oder Männerhaß.
Meine Kommentare über die Rechte von Mann oder Frau beziehen sich also fast immer auf das geltende Recht. Unabhängig davon, ob ich dieses gut oder schlecht finde. Es ist halt gerade in dieser Form existent. Heißt, in gewissem Maße sind Abtreibungen eben erlaubt.
Wenn der Mann Kinder möchte, muß er sich eben eine Frau suchen, die diesen Wunsch ebenfalls hegt. Und möchte er keine Kinder, muß er eben in Kondome investieren. Oder auf Sex verzichten. Oder sich eben (ebenfalls ganz alleine, ohne daß jemand anders mitbestimmt) für eine Vasektomie entscheiden.
Das wirkt widersprüchlich. Eine Frau kann das alles doch auch. Sie kann sich ihren passenden Partner aussuchen, hat vielfältige Verhütungsmethoden, kann auch auf Sex verzichten oder sich eben sterilisieren lassen. Geht alles. Mann bzw. Frau muss es nur wollen.
Ja. Daher lehne ich grundsätzlich auch Abtreibungen ab. Bis auf wenige Ausnahmen wären sie unnötig, wenn sowohl Mann als auch Frau vor dem Po***n erst denken würden.
Wobei... es gibt theoretisch ja auch schon die "Pille für den Mann". Soweit ich das mitbekommen habe, eher eine Spritze oder was, das unter die Haut implantiert wird und eben die Zeugung von Kindern verhindert. Ich habe da sogar über schon ganz brauchbare Exemplare gelesen. Wie weit da die Entwicklung wirklich ist, weiß ich nicht genau. Vielleicht mag mal jemand da nachgoogeln und uns hier erleuchten?
Aber nach dem, was ich damals mitbekommen habe, wurde die Entwicklung aus hauptsächlich zwei Gründen nicht weitergeführt oder wenig intensiv.
1. fanden es viele Männer nicht gut, daß ihre Zeugungsfähigkeit temporär ausgeschaltet würde. Dann fühlen sie sich wahrscheinlich nicht mehr so richtig männlich? Weiß ich nicht. Vielleicht mögen sich ein paar Männer hier ja mal dazu äußern ob, und falls ja warum, dies für sie ein Problem darstellen würde.
2. gab es einige Nebenwirkungen. Ich glaube, war was wie Gewichtszunahme, Depressionen, weiß nicht mehr genau. Aber auch die Pille für die Frau hat ja Nebenwirkungen. Warum erwarten Männer, daß die Frau diese Nebenwirkungen hinnimmt, nur um nicht schwanger zu werden, aber sind selbst oft nicht mal gewillt, ihrem "besten Stück" vor Gebrauch ein Mützchen überzustülpen?
Nur wage ich zu bezweifeln, dass viele diesbezüglich die nötige geistige Reife besitzen. Wenn also Mann und Frau abends in den Baggerschuppen gehen, mit dem Ziel des nächtlichen One-Night-Stands, und dabei dann ein ungewolltes Kind entsteht, dann stelle dir bitte folgende Frage: Haben da wirklich beide Parteien ihre Möglichkeiten der Selbstbestimmung wirklich voll ausgereizt? Und sollte das ungeborene Kind sein Leben dafür geben müssen, nur damit beide so weiter machen können wie bisher?
Ich bin nicht wirklich ein Freund von derartigen One-Night-Stands.
Aber überlege mal, wenn beide, Mann und Frau, mit denselben Voraussetzungen in einen solchen, wie von dir beschrieben, gehen.
Wer hat dann am Ende das Problem?
Nur zur Sicherheit. Nein, es ist nicht der Mann. Der wird sich in diesem Fall wohl wie ein billiges Parfum recht schnell verflüchtigen...
Bei wirklicher Gleichberechtigung, wie du sie möchstest, müßte der Mann in diesem Fall, da ja beide sich bescheuert verhalten haben, die gleichen Konsequenzen tragen müssen, wie die Frau. Tut er aber nunmal schon aus biologischen Gründen nicht.
Und nochmal... Es geht in diesem Thread nicht um die Rechte ungeborener Kinder, sondern um Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau oder eben, daß sie nicht existiert.
Da bringst du etwas durcheinander. Vaterschaftspflicht ist was anderes als Vaterlandspflicht, was du in diesem Zusammenhang wohl eher gemeint haben könntest. Und was die Legalisierung von kriegerischen Handlungen angeht, da begehen wir uns schon wieder bei einem anderen heiklen Thema auf dünnes Eis.
Ihr begeht euch? Oder meinstest du nicht eher, ihr begebt euch?
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen. Vaterschaftspflicht war wohl ein freudscher Vertipper, ich denke, es war klar, was Uncoolman damit gemeint hat.
Mein viel zu lang geratenes Posting hat bestimmt auch einige Vertipper drinnen. Ich denke nicht, daß die Argumente darstellen.