Sowas ist in meinen Augen Haarspalterei. Tot ist tot, nicht wahr? Und ich sehe nicht ein, dass jahre- bzw. jahrzehntelange Strafarbeit und Unterernährung, die den Tod zur Folge haben, besser sein sollen als der Tod in der Gaskammer.
Ein deutscher Soldat, der zb in amerikanische Gefangenschaft geraten war, dürfte wohl nicht selten froh gewesen sein, dass für ihn der Krieg nun zu Ende war.
Das liegt wohl daran, dass die Amerikaner zu dem Krieg ein anderes Verhältnis hatten als die Russen. Für die Amerikaner war es ein Krieg weit weg, für die Russen war er direkt vor der Tür.
Abgesehen davon darf man nicht vergessen, dass Amerika eine Zeit lang nicht gerade zimperlich mit anderen Völkern war (Indianer, Afrikaner). Geändert hatte sich das erst durch den Bürger
krieg, den die "richtige" Seite gewonnen hatte, nämlich die, die von den afrikanischen Sklaven nicht so abhängig war und sich die moralische Entrüstung besser leisten konnte.
Dieser Krieg wird auch Sezessionskrieg genannt. Das Land stand vor der Spaltung, weil immer mehr Südstaaten aus dem Bund austraten. Es ging in dem Krieg eher um den Erhalt des Staatenbundes, weniger um die Abschaffung der Sklaverei. Romantische Filme wie "Vom Winde verweht" stellen dies gerne etwas anders dar.
Aber das nur so nebenbei. Es geht mir lediglich darum: Krieg ist doof, und Genozid auch. Und wenn man versucht, irgendwelchen Völkern eine "Erbschuld" oder ähnliches zu unterstellen, begibt man einen kapitalen Fehler. Das gilt für damals wie für heute.