Selbst an den letzten Tagen gespielt bzw. beendet:
"Fran Bow"
Gefiel mir ausgezeichnet. Den Ausschlag, das Spiel einmal anzugehen, gab neben Svens Avatar auch der tolle Youtube-Kanal von
PushingUpRoses, einer US-Amerikanerin, deren Schwerpunkt Adventures sind; besonders auch solche mit Bezug zum Thema "Psychische Erkrankungen". Ein Spannungsfeld, in dem zuletzt ja einige spannende Projekte erschienen sind.
Unfassbar, dass dieses durchaus umfang- und abwechslungsreiche Spiel im Wesentlichen von nur zwei Personen realisiert wurde, zumal es in fast allen entscheidenden Kategorien zu glänzen vermag - Grafik, Musik(!), Story und Rätsel (inklusive Zeitmanipulation und Wechsel der Realitätsebene usw.) brauchen den Vergleich zu den Veröffentlichungen größerer Studios keineswegs zu scheuen. Im Gegenteil!
Lediglich das komplette Fehlen von Sprachausgabe ist ein kleines Minus, da sich das Adventure dadurch als recht leseintensiv darstellt.
Edit: Die Musik aus dem Abspann ist zum Einrahmen schön (kein Spoiler im Link):
https://www.youtube.com/watch?v=UvVpPDjn6lQ
Life Is Strange 2 - Episode 1: "Roads"
Eigentlich wollte ich warten, bis das gesamte "Paket" (voraussichtlich im Dezember) erhältlich ist, aber...
Inhaltlich bietet die passenderweise mit "Roads" betitelte erste Folge der neuen Staffel eine ausgiebige Exposition. Im Gegensatz zu "Life is Strange 1" bzw. "Before The Storm" sind wir hier nicht mehr an einen konkreten Ort (damals: Arcadia Bay/Oregon) gebunden, sondern begeben uns mit den neuen Protagonisten, den Brüdern Brüdern Sean und Daniel Diaz, mehr oder minder unfreiwillig auf eine lange Reise, die uns vom heimischen Seattle weit gen Süden führen soll, was eine ziemliche Abwechslung an Orten und Figuren verspricht (und auch schon einlöst).
Kaum unterwegs, stellen sich "Überlebensfragen" (Schlafplätze, Nahrung, Geld) ein, die recht schnell in moralische Dilemmata bzw. "Entscheidungen" münden. Damit verbunden drängt auch das Thema "Vertrauen" in den Fokus.
Ernüchtert hat mich direkt bei Spielstart, dass die Systemanforderungen (PC) im Vergleich zu "Captain Spirit" noch um Einiges höher zu liegen scheinen. Während der Prolog auf mittleren Einstellungen noch exzellent aussah und sich sehr flüssig spielte, musste ich beim Auftakt des Hauptspiels den ästhetischen Anspruch bzw. Detailgrad auf das Minimum reduzieren.
Von dieser Enttäuschung abgesehen, stellte sich bei mir aber wieder sehr schnell dieses "Life is Strange-Feeling" (tm) ein. Es sind nicht unbedingt die filmartige Präsentation und das Spielprinzip, die mich begeistern, sondern diese unfassbare Detailverliebtheit der Entwickler*innen, die jeden Schauplatz zu einer kleinen Schatzkammer machen. Nicht jedes Betrachten eines Gegenstands, besser: "Artefakts", ist zwingend zum Spielfortschritt notwendig, aber die Option, dies zu tun, bereichert die Erfahrung ungemein, erweitert die Spielwelt und erhöht mittelfristig natürlich auch den Wiederholungswert.
Spielerisch fand ich mich dementsprechend schnell zurecht, gravierende Veränderungen am Interface wurden jedenfalls nicht vorgenommen.
Ich bin gespannt, wie es mit der zweiten Episode weitergeht!