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Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 02:25
von Uncoolman
Beowulf hat geschrieben: ↑05.07.2018, 17:51
Und das soll mir da irgendjemanden von denen sympathischer erscheinen lassen als den anderen?
Von "sympathisch" habe ich nun wirklich nicht gesprochen!
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 02:46
von Uncoolman
Nebenbei-Frage: so gern ich mir ja mal die Sarkeesian-Filme (z.B.
https://feministfrequency.com/video/the ... omparison/) anschauen möchte, so wenig verstehe ich, was sie sagt. Mit Englisch habe ich es nicht so. Es gibt deutsche Untertitel auf YouTube, die werden aber beim Herunterladen des Films nicht mitgespeichert. Weiß jemand, wie das geht?
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 02:51
von Beowulf
Ich schrieb ja auch "sympathischer". Die letzten beiden Buchstaben sind wichtig.
Und das Problem, was Aktionen wie die von Vainamoinen genannten #seeher haben ist, dass bestimmte Geschlechterrollen, die in den Köpfen der Menschen kursieren, auf Erfahrungswerten beruhen. Es sind eben nun mal deutlich mehr Männer Ingenieure oder Computerwissenschaftler. Einerseits zu fordern, dass "typische Frauenberufe" gerechter entlohnt werden, aber andererseits zu fordern dass es mehr Frauen in "typischen Männerberufen" gibt, ist paradox. Jeder sollte doch das machen was er möchte, was ihm oder ihr liegt, da braucht es keine Fördergelder. Das Geld ist in der gerechteren Bezahlung von z.B. Krankenschwestern deutlich besser aufgehoben.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:05
von Uncoolman
Beowulf hat geschrieben: ↑09.07.2018, 02:51
Ich schrieb ja auch "sympathischer". Die letzten beiden Buchstaben sind wichtig.
Hab ich schon verstanden. Um aber eine Partei "sympathischer" zu finden, muss bereits eine gewisse Sympathie bestehen. Erst dann kann eine Partei vielleicht "sympathischer" sein als die andere. Und da ich nirgendwo irgendetwas von "sympathisch" geschrieben habe, existiert auch kein "sympathischer als andere" in meinem Beitrag. Das hast du reininterpretiert, um mir vorzuwerfen, ich würde diese Zweiteilung als Begründung für etwas mehr und etwas weniger "böse" Männer benutzen. Das ist absurd. Es ging lediglich um zwei Formen der Aggression.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:24
von Beowulf
Wenn es dir nur um zwei Formen der Aggression ging, dann ist dein Einwand wertlos. Und doch, dir ging es sehr wohl "böse" und "weniger böse", sonst hättest du den Begriff "Unbeteiligte" nicht ins Spiel gebracht. Denn wenn Frauen erschossen werden, dann ist es natürlich viel schlimmer als wenn es einem Mann passiert, nicht wahr?
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:28
von Uncoolman
Kleine Lektüre zum Schmunzeln:
Quelle
https://web.archive.org/web/20150716185 ... hgefallen/
15.02.2014: Das war’s, der Wettbewerb ist Geschichte. Unter 20 Filmen werden heute die Preisträger der Goldenen und Silbernen Bären ernannt. Den Bechdel-Test bestehen die wenigsten. Wir haben zu Beginn des Festivals versprochen, die Wettbewerbsbeiträge auf ihre „Frauenfreundlichkeit“ zu testen und die einzelnen Filme dem „Bechdel“-Test zu unterziehen. Das Fazit fällt erwartungsgemäß ernüchternd aus. Hier die Ergebnisse im Überblick:
The Grand Budapest Hotel
Durchgefallen. Viele Stars, darunter viele Frauen, aber sie wollen oder können nicht miteinander sprechen.
Jack
Durchgefallen. Kleiner Junge rennt durch Berlin und sucht seine Mutter. Diese hat nur Männer im Kopf und redet nicht mit Frauen.
Two Men in Town
Durchgefallen. Wie der Titel schon sagt: Zwei Männer. Brenda Blethyn ist noch da, steht aber am liebsten allein im Türrahmen und hört französische Chansons.
’71
Durchgefallen. Soldat gerät zwischen die Fronten. Der irische Bürgerkrieg ist hier Männersache.
Nymphomaniac Vol. 1 (Außer Konkurrenz)
Durchgefallen. Klarer Fall: Sexsucht einer Frau. Sie hat nur Männer im Kopf.
Kreuzweg
Durchgefallen. Maria beschließt zu sterben, ihre Mutter weist sie nur zurecht.
Historia del Miedo
Durchgefallen. Menschen in Angst. Sie starren in die Kamera und flüchten sich in eine Gated Community. Frauen klammern sich an Männer. Gesprochen wird wenig.
Aimer, Boire et Chanter
Bestanden. Kathryn, Monica, Tamara reden zwar gerne über ihre Sehnsucht zum krebskranken George Riley. Aber auch sonst haben sie sich viel zu sagen. Über das Leben, die Liebe und ihre Träume.
Die geliebten Schwestern
Durchgefallen. Es kommen zwar zwei und mehr Frauen mit Namen vor, die reden allerdings ausschließlich über einen Mann namens Schiller.
Stratos
Durchgefallen. Killer Stratos ist stumm, seine Klienten umso redefreudiger. Es sind alles Männer.
La Tercera Orilla
Durchgefallen. Junge hasst den Vater, der eine Zweitfamilie hat. Es gibt Frauen, die reden aber nur mit Männern.
Aloft
Durchgefallen. Es ist ein Film über die Handgelenke seiner Stars. Jennifer Connely haucht Esoquatsch ihren Partnern entgegen.
Black Coal, Thin Ice
Durchgefallen. Ein mehrjähriger Mordfall treibt die Verdächtigen und Ermittler durch die Straßen einer Provinzstadt. Es gibt eine Femme Fatale. Ihr Job ist es, mit Männern zu sprechen.
No Man’s Land
Durchgefallen. Die Wüste ist auch kein Ort für junge Frauen. Ein Mann flüchtet mit einem gelben Plüschtier und versucht, nicht von mordenden Verbrechern umgebracht zu werden.
La Belle et la Bête (Außer Konkurenz)
Durchgefallen. Die Schöne ist immer noch schön und das Biest bleibt Biest. Alles andere zählt nicht. Einziges Gesprächsthema sind Männer.
Monuments Men (Außer Konkurrenz)
Durchgefallen. Männer retten die Kunst und eine Frau hilft Ihnen dabei. Sie redet über Kunst, keine andere Genossin in Sicht.
Blind Massage
Durchgefallen. Blinde Welten in Nanjing. Es kommen mehrere namentlich genannte Frauen vor, die jedoch ausschließlich über Männer sprechen.
Zwischen Welten
Durchgefallen. Bürokratie und Kriegsalltag am Hindukusch. Die Schwester des afghanischen Übersetzers der deutschen Bundeswehreinheit hat ganz andere Probleme als Männer.
Praia do Futuro
Durchgefallen. Berlinisch-brasilianische Männerliebe, in der Frauen keinen Platz haben. Ein Hipster-Girl namens Dakota kommt vor, ist allerdings, nachdem sie sich einmal ausgezogen hat, gleich wieder weg.
Kraftidioten
Durchgefallen. Männer unter sich im Schnee. Die Frau des Drogenbosses bekommt von ihm eine verpasst. Danach bleibt sie stumm.
Boyhood
Bestanden. Texanische Kindheit und Jugend in einer Patchwork-Familie. Es gibt mehrere Frauen, die zur Abwechslung auch über was anderes reden als Männer, zum Beispiel über das Ausziehen von zu Hause.
Macondo
Durchgefallen. Sozialdrama einer tschetschenischen Familie in Österreich. Junge spielt den Vater. Seine Mutter und die Schwestern bleiben ziemlich stumm.
The little House
Bestanden. Lebenserinnerungen einer Haushälterin. Die Hausherrin und deren Schwester reden gerne über den Alltag und Krieg.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:33
von Uncoolman
Beowulf hat geschrieben: ↑09.07.2018, 03:24
Wenn es dir nur um zwei Formen der Aggression ging, dann ist dein Einwand wertlos. Und doch, dir ging es sehr wohl "böse" und "weniger böse", sonst hättest du den Begriff "Unbeteiligte" nicht ins Spiel gebracht. Denn wenn Frauen erschossen werden, dann ist es natürlich viel schlimmer als wenn es einem Mann passiert, nicht wahr?
Nein, wenn Unbeteiligte erschossen werden, ist es schlimm. Egal, ob Mann oder Frau. Das passiert auch in Bandenkriegen. Da liest du schon wieder überall eine Männerfeindlichkeit hinein, die nicht existiert. Wenn es sich um eine Fehde zwischen zwei Nebenbuhlern handelt, ist es eine Sache, die nur die beiden was angeht. Wenn sie dabei um sich ballern und "Unbeteiligte" töten, ist das für sie ein Kollateralschaden. Für den Amok-Schützen ist dies aber Ziel seiner Mission. Beide Spielarten der Aggression sind komplett unterschiedlich. Ich habe mir nicht angemaßt, dabei über "Gut" und "Böse" zu urteilen.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:37
von Beowulf
Doch, das hast du. Denn wer beteiligt oder unbeteiligt ist, das kann man sich nicht wirklich aussuchen. Entweder man wehrt sich... oder lässt es bleiben. Die Rumballerei wird da gerne dem Mann überlassen... denn so emanzipiert sind dann Frauen in der Regel dann doch nicht, dass sie sich derartigen Gefahren aussetzen würden.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:39
von Uncoolman
Hier reden wir offenbar aneinander vorbei...
PS Nein, die Unbeteiligten können es sich tatsächlich nicht aussuchen, ob sie erschossen werden wollen oder nicht. Egal, wer gerade schießt.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 03:43
von Beowulf
Fragen wir doch mal die Frauen selber, nicht die ganzen Möchtegern-Feministen hier im Forum: Würde euer männlicher Lebenspartner bedroht werden, würdet ihr selber zu einer Waffe greifen um ihn zu beschützen... oder euch hinter ihm verstecken? Ehrliche Antworten bitte!
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 12:32
von Ninas Ex
Following two tragic instances of deadly violence last week that were directly linked to online harassment, we talk about the ways in which the danger and trauma of online harassment is so often dismissed, and why it’s so important to take seriously.
https://feministfrequency.com/video/ffr ... harassment
ab Minute 25:35
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 09.07.2018, 13:33
von Uncoolman
Danke. Aber keine Chance... Dann kann ich mir auch das Geräusch einer Katze anhören, der man auf den Schwanz getreten ist ...
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 11.07.2018, 15:42
von Uncoolman
A. Bandura hat in "Sozial learning through imitation" bereits 1962 herausgefunden, dass aggressives Verhalten von Vier- bis Sechsjährigen besonders häufig nachgeahmt wird, wenn es als erfolgreich gewertet wird.
Dabei gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede im Sympathie- und Nachahmungsverhalten. Im Versuch wurden zwei Erwachsene mit zwei Funktionen belegt: der "sozial Mächtige" konnte Spielzeug verteilen und über Belohnung und Strafe entscheiden (sich aggressiv verhalten oder nicht), der "Rivale" der Kinder wurde stark bevorzugt oder stark hintenangestellt, bekam das Spielzeug oder nicht (wurde ungerecht behandelt oder nicht), wurde gelobt oder nicht (Rolf Oerter, "Moderne Entwicklungspsychologie", Ludwig Auer Verlag 1970).
Die Jungen und Mädchen ahmten immer den sozial starken männlichen Part nach, wenn beide Erwachsene männlich waren. Sie ahmten nicht den Rivalen nach, der Spielzeug bekam.
War der sozial mächtige Part weiblich, ahmten die Jungen jedoch den hintenangestellten (unterlegenen) männlichen Rivalen nach, die Mädchen weiterhin den starken weiblichen Erwachsenen.
Offenkundig war bereits bei Sechsjährigen die geschlechtliche Ungleichheit verankert. "Für den sechsjährigen Jungen bedeutet die Benachteiligung des männlichen Erwachsenen gegenüber dem weiblichen bereits eine Situation, die gegen bestehende Gesellschaftsformen verstößt" (Oerter, S. 118).
Wenn das tatsächlich so sein sollte, lässt sich eine geprägte Vorstellung bereits im Vorschulalter kaum mehr rückgängig machen. Mädchen haben im Nachahmungsverhalten weniger geschlechtsspezifische Vorbehalte. Mädchen machen sozial mächtige Jungs und Mädchen nach, Jungs nur mächtige Jungs
(es gab noch eine Reihe anderer Experimente, die das so belegen). Jungen tolerieren aggressive Jungen oder eifern ihnen nach, jedoch keine aggressiven Mädchen, bei Mädchen ist das ausgewogen.
PS War der benachteiligte Erwachsene übrigens weiblich, hatten die Jungen weniger Mitleid als mit einem männlichen Erwachsenen ...
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 12.07.2018, 00:37
von Beowulf
Und jetzt weißt du, warum es so problematisch ist so viele junge Männer aus Kulturkreisen, in denen die Frau recht wenig zählt, in unser Land zu lassen. Die sind fertig geprägt, da tut sich meist nichts mehr.
Re: „Gamergate“ oder: was machen gegen den Frauenhass im Netz?
Verfasst: 12.07.2018, 01:46
von Uncoolman
Schon richtig, aber hier handelte es sich um ganz normale Kinder aus der westlichen Kultur. Die Grundtendenz ist überall.
Aber ohne Konfrontation kommen wir niemals weiter. Genauso, wie wir Sitten und Gebräuche anderer Länder respektieren müssen, sollten auch unsere Gebräuche respektiert werden. Das geht wohl nicht ohne langwierigen Adaptionsprozess.