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Re: Der Einfluss der Medien

Verfasst: 03.10.2011, 13:37
von Kradath
Interessantes Thema, hab mir auch mal Indymedia angeschaut, was auf mich nen guten Eindruck macht.

Ich selbst nutze ansich meist http://www.fr-online.de , im Endeffekt muss man ja in ner News einfach rauslesen, was Information ist und was Meinung, die Meinung kann man ja für sich selbst auskoppeln, wenn man ihr nicht zustimmt.

Hatte mal testweise die Frankfurter Allgemeine auf meinem Kindle abonniert, aber manches ging mir da dann doch gehörig auf die Nerven, sodass das Abo nicht lange hielt, weitaus zu konservativ für meinen Geschmack. :mrgreen:

Edit: http://www.fr-online.de/politik/dorfpor ... tem,0.html hier ist nen guter Artikel als Beispiel für die fr.

Re: Der Einfluss der Medien

Verfasst: 03.10.2011, 14:09
von elevar
Ninas Ex hat geschrieben:So allgemein gefragt fällt mir nicht wirklich viel ein, ausser eben Indymedia.
Nach einem kurzen Überfliegen scheint mit die Seite überhaupt nicht "allgemein" zu sein. Da werden doch nur antifaschistische und antinationalistische Positionen verbreitet, abseits des öffentlichen Diskurses...

Re: Der Einfluss der Medien

Verfasst: 03.10.2011, 14:59
von cat.greeny
@elevar: Vielen Dank für den Link zu Deinem damaligen Thread. Er ist ja eine wahre Fundgrube :D

Auch den anderen schon mal Danke für die guten Vorschläge!
Ninas Ex hat geschrieben:Kommt drauf an, wofür du dich genau interessierst
Ich bin eigentlich an allen Links interessiert. Ich suche eine Seite mit allgemein gehaltenen Nachrichten, die man täglich kurz überfliegen kann und weitere (vielleicht unpopulärere) Seiten, welche, wenn man ein Thema vertiefen möchte, ins Detail gehen oder andere Aspekte beleuchten. Von daher freue ich mich über jede Art von Vorschlag.
Bisher nutze ich den Newsfeed der Tagesschau und für eher wissenschaftliche Themen lese ich gern scienceblogs.
Bin zwar ganz zufrieden mit der Tagesschau-Seite, aber vielleicht gibt es ja eine bessere Seite. Dank euren Vorschlägen habe ich das eine oder andere schon gefunden. Telepolis gefällt mir z.B. ganz gut.

Re: Der Einfluss der Medien

Verfasst: 03.10.2011, 15:06
von elevar
cat.greeny hat geschrieben:@elevar: Vielen Dank für den Link zu Deinem damaligen Thread.
Keine Ursache :D

Re: Der Einfluss der Medien

Verfasst: 03.10.2011, 15:35
von Ninas Ex
Indymedia ist in dem Sinne schon allgemein, weil es eine offene Nachrichtenseite ist. Das Besondere daran ist, dass prinzipiell jede/r dort publizieren kann und das potentielle Themenspektrum sehr weitläufig ist. Dass die tatsächlichen Themen von Indymedia dann doch manchmal recht "eindimensional" sind, hängt damit zusammen, wie es genutzt wird und was die Beteiligten real daraus machen. Es gab und gibt ja auch immer wieder Diskussionen darüber, ob Indymedia noch "funktioniert", also "richtig" genutzt wird. Ein Problem besteht zb darin, dass es von manchen, meistens politischen Gruppen, wie eine Art "virtueller Flugblattständer" mißbraucht wird, was mit der Aufgabe von Indymedia überhaupt nichts zu tun hat. Der Vorteil ist, dass Indymedia keine "Blattlinie" hat, an die man sich halten muss. Du bist Zeugin oder Beteiligter bei einem Ereignis wie zb einer Demonstration und schreibst anschliessend einen Bericht darüber, so soll Indymedia eigentlich sein.

Re: Der Einfluss der Medien

Verfasst: 04.10.2011, 09:43
von Ninas Ex
Übrigens, ich habs hier zwar schon mal in einem eigenen Faden gepostet, aber ich finde folgenden Artikel über den Zusammenhang von Internet, Medien und Demokratie sehr bereichernd und unterhaltsam zu lesen:

Anarchy in the Internet - Postings sind der neue Punk
von Walter Gröbchen

Kultur- und auch andere Journalisten kommen heute in die Defensive. Denn die Kritiker der Kritiker werden - vor allem online - mehr, lautstärker, zudringlicher, selbstgerechter, lästiger.

"Postings sind der neue Punk!", bekam ich neulich zu lesen. Und zwar in der neumodernen Selbsterkenntnis-Arena Facebook, mithin halb unter Freunden (respektive "Freunden"), halb öffentlich. Der Absender der Botschaft war einer der hauptberuflichen Pop-Kritiker der österreichischen Tageszeitung DER STANDARD, der offensichtlich gerade ein paar Watschen im Online-Forum seines Mediums ausgefasst hatte. Natürlich nur virtuell. Aber der gewollt originelle, bisweilen deftig-derbe Ton des Herrn - wenn ich mich recht erinnere, hatte er einige treffliche Anmerkungen zum Line-up des "Frequency"-Festivals gemacht - schien nicht bei allen Lesern auf Begeisterung gestoßen zu sein. Im Gegenteil.

Die Empörung brach sich in dutzenden, eventuell hunderten Postings Bahn. Ihr Tenor (Ausnahmen bestätigten die Regel): negativ. Doppelminusnegativ. Derart: Böse alte Männer verstünden die Welt nicht mehr, der Kritiker sei taub, geschmacklos, verbittert ("gescheiterter Musiker?"), mieselsüchtig oder generell unfähig (eventuell auch alles zusammen), derlei sei eines Qualitätsmediums nicht annähernd würdig ... Und so weiter. Und so fort. Knapp, dass nicht Lynchjustiz angedroht wurde. Einige der Kritiker-Kritiker wüteten absichtsvoll unter der Gürtellinie, andere versuchten es ihrem Hassobjekt gleichzutun und wohlgesetzte Worte zu finden. Worte, die wie Nadelstiche pieksen. Oder wie Axthiebe treffen. Ein kurzweiliges Schlachtfest, diese Expertenerregung samt postwendender Privaterregung. Business as usual? Faktum ist, dass Journalisten heute nicht mehr im einsamen Kritikerkammerl vor sich hin werken. Oder einen exklusiven Blick aus den Höhen ihres Elfenbeinturms genießen. Der Leser, Hörer, Seher - kurzum: der Medienkonsument - redet mit. Gibt seinen Senf dazu. Reagiert, exzerpiert, kommentiert. Gefragt oder ungefragt.

Weiterlesen auf
http://derstandard.at/1311802299499/Ana ... -neue-Punk