ninasun hat geschrieben:Wie ein Kartenhaus, wenn etwas schlief läuft dann alles laufen schlief. Bei mir waren schon immer so. Und ich habe die Hoffnung verloren dass ich jemals glücklich sein könnte. Schau doch sein mail, wie kann ich jemals noch ein Mann glauben können?
Ich habe gerade mal den Thread größtenteils gelesen (tlw. nur überflogen), da mich einiges in Deinem letzten Beitrag erschrocken hat. Unabhängig davon, dass eine gescheiterte Beziehung einen (fast) immer für eine zeitlang runterzieht, habe ich den Verdacht, dass da doch ein schwerwiegenderes Problem vorliegt (ich kann mich natürlich auch täuschen).
Die schon sehr massiven Probleme beim Einschlafen, Alpträume, Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit usw. sprechen nicht für eine depressive Phase nach einem unschönen Ereignis, sondern vielmehr nach einer Depression bzw. Depressionen. Damit ist nicht zu spaßen! Ich habe auch so den Eindruck, dass Du Dich eben deshalb so an den Informatiker geklammert hast, da Du aufgrund des vielleicht vorhandenen psychischen Problems darin das pure Glück gesehen hast. Also etwas das - sofern Du solche Phasen wie jetzt schonmal in ähnlicher Weise hattest - Dich aus dem Loch endgültig rausziehen könnte. Gerade die oft mit Depressionen in Verbindung stehende Antriebslosigkeit kann durch bestimmte Dinge plötzlich total verkehrt werden. Da könnte der Informatiker durchaus das auslösende Moment gewesen sein. Sowas kann man sagen wir mal als eine Art Rettung begreifen und "darf" das dann auch nicht mehr verlieren, da man glaubt, dann wieder in alte Strukturen zurück zu fallen, vielleicht sogar noch wesentlich schlimmer als vorher.
Auch Deine große Empfindlichkeit (Du sagtest ja, dass Du oft schon heulen musstest wenn Du nur glaubtest, dass er wegginge) könnte für eine solche Erkrankung sprechen. Aber nicht nur das. Hoffnungslosigkeit, Freudlosigkeit, die Angst nie mehr (wirklich) glücklich werden zu können, den mangelnde Appetit, der Glaube irgendwas falsch gemacht zu haben (also Schuldgefühle), den Kopf (und das war ja auch während der Beziehung schon so, oder?) nicht von ihm und vielleicht von anderen Sachen frei zu kriegen usw. sprechen alle dafür, dass da etwas ernsthaft nicht stimmen könnte.
Darüber zu sprechen, hier unter der Anonymität des Nicknames oder eben mit Freunden, Deinen Eltern oder wem Du Deine Gedanken mitteilen möchtest, ist sicherlich nicht falsch. Spätestens, wenn es aber nur für eine kürzere Zeit (oder vielleicht sogar gar nicht) hilft und Du schon wenige Stunden oder Tage nachdem Du Dich durch so eine Unterhaltung "befreit" fühltest wieder die gleichen Probleme hast, solltest Du vielleicht die Hilfe eines Fachmannes bzw. einer Fachfrau, also einem Psychologen in Anspruch nehmen. Sprich einfach mal mit Deinem Hausarzt, der kann Dir bestimmt einen guten Seelensoktor empfehlen.
Versteh das nicht falsch. Ich will Dir nicht einreden, dass Du ein ernsthaftes psychisches Problem hast, aber denkt einfach mal über das nach, was ich geschrieben habe. Es ist schwer es sich selbst einzugestehen, ein solches Problem zu haben, da man sich lange selbst versucht einzureden, dass man das alleine auf die Reihe bekommt. Aber diesen Moment der Selbsterkenntnis darf man nicht zu weit hinauszögern. Wenn also der kleinste Verdacht auf Deiner Seite besteht, dass das stimmen könnte, solltest Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Gerade in Anbetracht des Verlusts des Jobs und die anstehenden Prüfungen für die Du im Moment keine Nerven zu haben glaubst zeigen jedenfalls, dass Dein Zustand sich auch negativ auf andere (sehr wichtige) Dinge auswirkt als bloß auf Deine Stimmung. Ein solches Problem, sofern da eines ist, zu ignorieren, kann nicht gut sein.
Da es schon spät ist kürze ich aber mal ab: Ich rate Dir zum Hausarzt zu gehen und Dir einen Psychologen empfehlen zu lassen. Unterhalte Dich mit ihm/ihr über diese Dinge, er/sie wird schon erkennen ob Du seine/ihre Hilfe in Anspruch nehmen solltest.
Was die gescheiterte Beziehung ansich betrifft, sehe ich es so, dass da keine Hoffnung besteht diese wiederzubeleben. Er liebt Dich offensichtlich nicht (oder nicht mehr). Du liebst ihn noch, also versuch nicht krampfhaft in seiner Nähe zu sein. Befrei Dich (soweit wie möglich) von allem was mit ihm in Verbindung steht (seine Handy-Nummer und eMails löschen, Briefe wegwerfen* usw.) und versuch so wenige Gedanken im Alltag an ihn zu verschwenden. Kann ja nicht sein, dass Dich das von Klausurvorbereitungen und so abhält. Und versuch Dich nicht an letzte Hoffnungen usw. zu klammern wenn irgendwas passiert von dem Du glaubst, dass es Dir vielleicht wieder Hoffnung machen könnte. Das zieht Dich nachher nur wieder bzw. weiter runter, wenn diese Hoffnung wieder nicht erfüllt. Sport ist eventuell auch ein akzeptabler Ausgleich. Keine guten Möglichkeiten sind Alkohol oder ähnliches.
Ich wünsche Dir jedenfalls alles gute. Scheu nicht (tust Du ja nicht) die Hilfe anderer, auch nicht die eines Psychiaters wenn Du den brauchst. Du wirst das schon wieder in den Griff bekommen!