Durchgespielt #31/2024: Harold Halibut [Xbox Series X / Gamepass]
bzw. durchgewandert, durchgespielt kann man bei diesem Titel nicht sagen, der hat wirklich NULL spielerischen Content.
Wir spielen Harold Halibut, einen Bewohner der Fedora 1, einem von der Erde ausgesandten Raumschiff um neuen Lebensraum zu erschließen, da die Menschheit mal wieder den Planeten kaputt gemacht hat. Das ging aber schief, irgendwann auf der Reise ist das Schiff auf einen Wasserplaneten gestürzt und liegt dort nun seit rund 50 Jahren unter der Meeresoberfläche. Dort hat sich dementsprechend nun eine eigene kleine Gesellschaft gebildet mit der All Water Corporation quasi als Monopolist, die die Reisen zwischen den einzelnen Modulen des Schiffs durch ein Röhrensystem ermöglichen. Harold ist Assistent einer Wissenschaftlerin und ein wenig ein Tagträumer/Tolpatsch. Problem: Die Fedora verbraucht mehr Energie, als produziert werden kann, außerdem wird noch weiterhin an einer Möglichkeit geforscht, den Planeten wieder verlassen zu können.
Ich fand die Atmo herrlich schrullig, die Charaktere durchaus liebenswert und ich wollte schon immer wissen, wie es nun weitergeht - auch wenn ich in Kapitel 3 echt fast aufgegeben hätte (wo man das neue Gebiet erkundet und nicht "rennen" kann). Das war sooooo booooooring. Zumal ich die neuen Charaktere auch eher nervig als eine Bereicherung fand. Wurde dann aber wieder besser, ein Kapitel davon total abgedreht... Ende fand ich wieder doof, das wäre nicht meine Entscheidung gewesen.
Das einzigartige Heruasstellungsmerkmal von Harold Halibut ist die Optik, die in Jahrelanger Kleinstarbeit mit Miniaturszenen und Puppen erstellt, digitalisiert und auf 3D-Modelle übertragen wurde. Optisch sowie auch akustisch fand ich es teilweise brillant, vor allem auch die handvoll Musikstücke mit Gesang. Teilweise hervorragende englische Sprachausgabe. Leider auch: Das neue Gebiet fand ich im Vergleich viel hässlicher und unschön. Toll fand ich hingegen, wie die Locations auch teilweise angepasst wurden, wie die sich im Zeitverlauf immer mehr stapelnden Pakete vor der Poststelle oder ein zerrissenes Werbeplakat.
Dafür hatte ich technisch immer wieder leichten Schluckauf, ab und zu hat mich das Spiel unvermittelt in das Hauptmenü der Xbox geworfen. Und ein (Unter-)Kapitel musste ich komplett nochmal spielen, weil Harold am Ende nicht ins Bett gehen wollte, der Hotspot fehlte einfach. Im gleichen Kapitel erscheinte Harold immer wieder im falschen Aufzugsrohr in der Central Station, und andere Kleinigkeiten.
Spielerisch ist wie schon geschrieben wirklich nichts gefordert. Walking-Back-and-Forth-Simulator. Dafür aber mal so richtig lang. Ich kann nicht genau sagen, wie lange ich gebraucht habe, aber gute 12 Stunden werden es mit Sicherheit gewesen sein. Habe aber auch versucht, möglichst alles mitzunehmen, alle optionalen Tasks zu erledigen usw.
Ich war vorgewarnt, dass es wohl kein richtiges Adventure werden würde (hatten die Entwickler 2018 oder 19 in Köln besucht), trotzdem war ich überrascht, dass es wirklich gar nichts gab. Nicht mal irgendwelche Entscheidungen oder so. NICHTS. Und das ist IMO so extrem schade, ich glaube mit schön gestalteten Rätseln hätte das ein richtig episches Adventure werden können.
Was ich jetzt davon halten soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Teilweise zu tode gelangweilt, teilweise begeistert, genervt, mitgerissen... ich denke ich bin happy, dass ich es mal erlebt habe, aber auch froh, dass ich dank Gamepass nichts extra dafür bezahlt habe