Wie bereits erwähnt wurde in der Schweiz letztes Jahr ebenfalls ein Spiel veröffentlicht, welches zeigen sollte wie sich Flüchtlinge korrekt zu verhalten haben und was überhaupt nötig ist, damit sie nicht ausgwiesen werden.
Hier mal ein Text, welcher das Spiel bewirbt :
Langeweile???. Mit dem Multimediaspiel Swiss-checkin.ch schlüpft Ihr in die virtuelle Haut eines Asylsuchenden und erfahrt, welche Wege ein Asylverfahren erfordert.
Das heisst also wenn man Langeweile hat, schlüpft man schnell in die Haut eines Asylanten und versucht nicht abgeschoben zu werden. Ich find das Krass, man sollte sich nicht durch ein Spiel einen Eindruck davon verschaffen. Man konnte zum Beispiel mit Drogen am Zoll entdeckt werden und wurde dann abgeschoben. Das sind doch üble Klischees gegenüber den Ausländern und es wird das Bild erweckt, dass hauptsächlich Ausländer mit Drogen handeln.
Gutes Stichwort Battlefield Vietman: Ich habe kein Problem mit Shootern wie Far Cry oder Doom. Wenn jedoch Krieg nachgespielt wird, dann macht mich das schon etwas nachdenklich. Dabei soll man unterhalten werden und hat Spass in dem man ein, in Wirklichkeit stattgefundenes, tragisches Szenario nachspielt.
Zu den Antikriegsfilmen. Klar driftet dies auch in Unterhaltung der Zuschauer ab, doch dort kann man keinen Einfluss darauf nehmen. Meistens basieren diese Filme auf wahren Tatsachen und können somit einen besseren Eindruck hinterlassen. Es gibt auch schlechtere Filme, in welchen ein total falsches Bild enstehen kann. Ich sehe jedoch nicht ein, wenn man zum Beispiel ein Flüchtling spielt welcher eingesperrt wird und nun muss man spielerisch versuchen gegen die Ungerechtigkeit anzukommen. Man kann solche Themen auch in interaktiven Lexikas auf einfache Weise hinüberbringen, es muss nicht immer ein kompliziertes langweiliges Buch oder Doku sein.
> Zudem ist es imho fast immer so, daß bei solchen Projekten zwischen *gut
> gemeint* und *gut gemacht* ein himmelweiter Unterschied ist.
Das kann ich unterstreichen. Meistens soll doch nur eine Art Propaganda vermittelt werden, wobei die Fakten, die nicht ins Bild des unschuldigen Flüchtlings passen, weggelassen werden.
Ich könnte mir umgekehrt auch nicht vorstellen, daß ein Spiel wie America's Army auch die starken sozialen und politischen Probleme der amerikanischen Kriegsführung behandelt oder zivile Opfer mit einschließt.
Ich sehe das wie Besux: Warum gibt es dramtische Filme wie z.B. Antikriegsfilme im Kino? Oder Filme über das Leiden von Menschen? Oder Dokumentationen darüber?
Natürlich ist es schlimm, aber das würde mich als Spielemacher erst recht nicht davon abhalten, das als Unterhaltung zu verkaufen. Also wenn Filme bei uns einfach nur Standard-Unterhaltungsware wären, dann wäre das Publikum mit Sicherheit auch um einiges kleiner.
Aber ähnlich wie im Kino denke ich, muss man sich auch bei den PC Spielen aus diesen Klischees lösen. Ich denke immer noch, dass das funktioniert - natürlich langsam, aber es kommt schon. Dann kann sich womöglich auch das Adventuregenre endlich ganz neuen Zielgruppen erschließen. Dass bislang die meisten Versuche derartiger Spiele eine Katastrophe waren, ist natürlich klar. Aber ein bischen mehr Innovation, auch in Hinsicht neuartiges Gameplay, wäre doch nicht schlecht...
>>Warum sollte man kritische Themen in >>Spielen nicht anpacken?
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>weil man sich üblicherweise, wenn man >ein Computerspiel spielt entspannen >möchte und eben nicht mit den >Problemen der Welt rumschlagen.
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>Zudem ist es imho fast immer so, daß >bei solchen Projekten zwischen *gut >gemeint* und *gut gemacht* ein >himmelweiter Unterschied ist.
Genau Meine Meinung. Ich definiere spielen mit Unterhaltung und mit solchen Themen sollte man sich nicht unterhalten. Dass solche Themen angesprochen werden finde ich wichtig, aber nicht in Spielen.
>Warum sollte man kritische Themen in Spielen nicht anpacken?
weil man sich üblicherweise, wenn man ein Computerspiel spielt entspannen möchte und eben nicht mit den Problemen der Welt rumschlagen.
Zudem ist es imho fast immer so, daß bei solchen Projekten zwischen *gut gemeint* und *gut gemacht* ein himmelweiter Unterschied ist.
Warum sollte man kritische Themen in Spielen nicht anpacken? Wenn Spiele endlich mal aus dem Für Kinder -Klichee ausbrechen wollen, ist sowas absolut notwendig. Für ein kostenloses Spiel sieht es imo gut genug aus und ob da irgendein Gutmenschentum (was ist schlecht daran?) rauskommt, oder mit Vorurteilen gespielt wird, wird man schlussendlich eh sehen. Für solche Verurteilungen ist es noch zu früh.
BTW. Engine schreibt man nur mit einem G =)
Unabhängig davon, ob man über so was ein Spiel machen sollte oder nicht, sieht es irgendwie... na ja, nicht wirklich gut aus.
Also ich empfinde das Thema auch ziemlich hart. Gegen soziale Aspekte habe ich nix, im Gegenteil. Aber das geht mir für ein Spiel zu weit.
Ich find das überhaupt nicht faszinierend. Mit solchen Themen sollte man sich im Real Life auseinandersezten und nicht in Spielen wiederverwerten. Eine Bundestelle in der Schweiz hat ebenfalls ein ähnliches Spiel veröffentlicht: Man war, glaube ich, Ausländer in der Schweiz und sollte sich so korrekt wie möglich verhalten. Da wurde übelst mit Klischees gespielt: man konnte zum Beispiel verlieren in dem man mit Drogen erwischt wurde und wurde dann eingesperrt oder sogar aus dem Land verwiesen. Dieses Spiel wurde dann wieder eingezogen, aber trotzdem, dass sowas überhaupt hergestellt wurde.
Wow, das ist mal was völlig anderes. Auch wenn ich mit diversen Klischees und Gutmenschentum rechne - eine Abrechnung mit den aktuellen kriminellen Machenschaften einer aktuellen Regierung als Adventure klingt irre faszinierend. Haben will!
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