Impressionen einer Befreiung

[max_power]

So, jetzt doch nochmal was zum Irakkrieg.

1. Es gibt ja ständig diese Interviews mit irgendwelchen us-amerikanischen Soldaten. Zwei Beispiele:

Ein Flieger sagt, dass er ziemliche Angst hat, wenn er mit seinen zwei Bomben durch ein Gewitter fliegt, von einem Blitz getroffen zu werden. Was haben wohl die Millionen Menschen bei jedem Alarm in Bagdad?

Irgendeine Führungsperson berichtet, dass die neuen Waffen viel präziser und stärker sind, als die, die damals gegen Deutschland angewandt worden sind. Damals musste man tausende Bomben abwerfen, um ein Ziel zu zerstören, heute nur noch zehn. Das ist sehr schön, da er heute nur noch fünf Soldaten in Gefahr bringt, wohingegen er damals tausende Soldaten in Gefahr hätte bringen müssen. Dass das auch weniger Zivilopfer bedeutet, schien ihm nur ein nicht unwichtiger Nebeneffekt zu sein. (BTW. stellt sich mir die Fragen, warum die USA trotz dieser tollen Waffen tausende Bomben abwirft)

Wahrscheinlich muss man als Soldat 100% egoistisch, patriotisch und von seiner Sache überzeugt sein, aber irgendwie regen mich Menschen, die solche (vor allem wie die erste) Aussagen treffen, sehr stark auf.

2. Wer hat mehr alliierte Soldaten getötet? Die Armee die Iraker oder die der USA?

[Lebostein]

Hallo,

ich finds teilweise auch abartig. Da hab ich doch neulich eine Ansprache von Bush gehört, in dem er sich über die Kriegsführung der Iraker beklagt, sie würden teilweise in Zivil die Soldaten angreifen.
Soll sich jeder Iraki erst ne Uniform nähen, bevor er angreifen darf? Ich würde mein Land auch mit allen Mitteln verteidigen, wenn ich weiß, dass ich nichts zu verlieren habe, ist das nicht normal??
Und wieso pochen die Amis auf so eine "saubere" Kriegsführung nach irgendwelchen Gesetzen und Konventionen, haben sie nicht selbst mit dem Beginn des Krieges sich allen Gesetzten widersetzt???

Lebostein

[DasJan]

Im Krieg kann nicht jeder einfach machen, was er will. Wo kommen wir denn da hin... :-\

Das Jan

[Zurbuk]

Ich verweise mal zu diesem Thema auf
http://www.michaelmoore.com
Dort kann auch der Brief von Moore an Bush nachgelesen werden.

[max_power]

Hm, warum poste ich eigentlich Off-Topic Sachen immer bei Adventure Erstellen? Ja DasJan, du hast recht, shame on me, und dann auch noch mit einer so verkorksten Überschrift, naja, soll ein Gleichnis zum Krieg sein ::). BTW sollte ich mir vorrübergehend einen nicht-us-amerikanischen Nick zulegen, wobei Kenner wissen sollten, dass ich ihn nur aus Sympathie zu den Simpsons trage.

Ich finde, dass es in einem Krieg auf jeden Fall Regeln geben sollten, wobei ich das Zeigen von Kriegsgefangenen im Fernsehen (was die USA ja auch gemacht haben), solange sie sonst humanitär behandelt werden, nicht als grausames Vergehen ahnden würde, eher das totale Zerbomben von Städten mit den verbundenen zivilen Opfern...

[DasJan]

Ich finde, die Regel sollte sein, das Krieg verboten ist.

Ich gebe dir aber Recht, dass das Zeigen von Kriegsgefangenen ein weniger grausames Verbrechen ist als das Gefangennehmen derselben.

Das Jan

[max_power]

[quote author=dasjan link=board=6;threadid=1121;start=0#msg14726 date=1048859833]
Ich finde, die Regel sollte sein, das Krieg verboten ist.
[/quote]
Du sagst es mal wieder!

[theDon]

[quote author=max_power link=board=6;threadid=1121;start=0#msg14725 date=1048859565]
shame on me[/quote]

dio - shame on the night

[zeebee]

Präzise Bomben bedeuten für mich folgendes: sie töten noch präziser. Der Spruch "Als erstes stirbt die Wahrheit" zieht diesen Krieg nicht mehr, der wurde von sämtlichen "Embebbed-Reporters" bis zur Farce missbraucht. Ich warte nur noch auf den offiziellen Slogen:
Krieg: mittendrin statt nur dabei!

:'( :'( :'(

[theDon]

ich hätte jetzt so richtig lust mit ner weißen parlamentärsflagge beide seiten gleichzeitig anzugreifen.

[Creedy]

A prospos Michael Moore:
War gestern endlich mal in "Bowling for Columbine" und ich war wirklich begeistert. Eine der besten Dokumentationen die ich je gesehen habe.
Wollte mir jetzt mal Moores Buch "Stupid White Men" zulegen.
Hat es schon jemand gelesen?

[theDon]

kumpel hat es, und die stellen, die ich bisher kenne sind einfach nur geil.

[Zurbuk]

Ja das Buch ist uneingeschränkt zu empfehlen. Absolut geile Schreibe und außerdem wirklich informativ und mit genialen Aspekten, die man selber vielleicht noch nicht richtig gesehen hat. Kaufempfehlung!

[Creedy]

Hab halt nur gehört, dass wirklich NUR negatives dargestellt wird und Moore seine persönliche Meinung durchboxen will, anstatt sich auf Fakten zu beziehen.
Habs mir heut aber trotzdem bestellt. Bin wirklich gespannt.

Michael Moores nächster Film wird übrigens von George Bush jr. handeln. Das kann ja nur ein Knüller werden!

[Hans]

Ich kann das Buch eigentlich auch nur empfehlen. Allerdings sollte man, um nicht enttäuscht zu werden, nicht unbedingt Bush-Sympathisant sein. Das Buch ist auch alles andere als sachlich (zu behaupten, Bush ließe hauptsächlich von Geschäftsfreunden regieren, ist nicht 100 Prozentig politisch korrekt).
Interessant ist auch, dass das Manuskript schon vor dem 11. September fertig war.