Der Naturwissenschaftler in der modernen Literatur

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Floyd
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Der Naturwissenschaftler in der modernen Literatur

Beitrag von Floyd »

In der Hoffnung, dass sich der ein oder andere User hier als wahrer Literaturexperte entpuppt, eröffne ich mal diesen Thread ;).
Also:
Da ich demnächst eine Facharbeit zum Thema "Der Naturwissenschaftler in der modernen Literatur" schreibe, suche ich momentan dringend nach Dramen, Romanen usw. (möglichst aus dem 20. Jhd.), in denen der Naturwissenschaftler thematisiert wird.
Beispiele für derartige Werke wären "Die Physiker", "Leben des Galilei" oder auch "In der Sache J. Robert Oppenheimer" - hier endet meine derzeitige Liste dann aber auch schon ;).
Ich wäre demnach wirklich sehr dankbar, wenn ihr mir bei der Suche nach geeigneter Literatur helfen könntet, Suchanfragen bei Google oder Amazon waren bisher wenig erfolgreich, dafür ist das Thema vielleicht auch zu spezifisch.
Der Fokus liegt natürlich wie gesagt hauptsächlich auf moderner Literatur (siehe Beispiele), für Vergleiche könnte ich allerdings auch ältere Werke gebrauchen (ein Beispiel wäre Goethes "Faust"), auch hier würde ich mich über Hilfe freuen.
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KhrisMUC
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Beitrag von KhrisMUC »

Geht es Dir nur um existierende Naturwissenschaftler? Oder können es auch fiktive Personen sein?
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Floyd
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Beitrag von Floyd »

Fiktive Charaktere sind genauso möglich (Dürrenmatts Physiker sind ja auch alle fiktiver Natur).
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KhrisMUC
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Beitrag von KhrisMUC »

Dann kann ich Dir guten Gewissens "Die Gedanken des Bösen" von Michael Crichton empfehlen.
Erstens ein tolles Buch, zweitens sind die Hauptpersonen ein Astronom, ein Mathematiker, eine Meeresbiologin und ein Psychologe, die sich auch noch die ganze Zeit über Raumzeit, Zeitreisen, schwarze Löcher, etc. unterhalten. :)
(Verfilmt als "Sphere", mit Stone, Jackson, Hoffman.)
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Totoro
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Beitrag von Totoro »

Versuch's doch mal mit "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Romane der letzten Jahren. Im Roman geht es gleichermaßen um den Mathematiker Gauß wie den Naturforscher Alexander von Humboldt.

Wie immer bei solchen Büchern gab es auch Leute, die sich gelangweilt haben, aber ich habe mich königlich amüsiert :) Für Lesefaule gibts den Roman auch als Hörbuch ;) Und der Roman war so erfolreich und so in den Zeitungen präsent, dass dir dein Deutschlehrer oder deine Deutschlererin das bei dem Thema vermutlich schon übel nehmen würde, wenn du den Roman zumindest nicht einmal in der Einleitung kurz erwähnst.

Im Roman "Der Klang der Zeit" von Richard Powers ist der Vater der Familie, der die Hauptcharaktere entspringen, Mathematiker. Insgesamt steht aber mehr das Thema Musik im Mittelpunkt.

Ob man Crichton mag oder nicht ist (genau wie bei den oben genannten Büchern natürlich) geschmackssache, aber es gibt manchmal Deutschlehrer, die die "U-Literatur" eben gar nicht gerne im Deutschunterricht sehen. Müsstest du dir überlegen, wie dein Deutschlehrer in der Hinsicht tickt und ob du es riskieren darfst. An der Uni sind die Dozenten und Professoren da interessanterweise weniger verbohrt :)
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fireorange
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Beitrag von fireorange »

Also wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir wohl um solche Werke, wo der Naturwissenschaftler schon mehr auch der Mittelpunkt der Handlung ist, oder?

Zum Thema ältere Werke als Vergleich: In dem Fall würde ich dir H. G. Wells Klassiker "Die Insel des Dr. Moreau" (The Island of Dr. Moreau) empfehlen, der Roman, in dem erstmals und schon verdammt früh das Thema Gentechnik behandelt wurde. :) Schön gruseliges und gesellschaftskritisches SF-Werk, auch mehrfach verfilmt.
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Beitrag von Totoro »

Ja, richtig! Ist die Hauptfigur in Wells "Zeitmaschine" nicht auch Wissenschaftler? Mir fällt gerade noch "Frankenstein" ein, aber das ist aus dem 19. Jhdt.
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fireorange
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Beitrag von fireorange »

Totoro hat geschrieben:Ja, richtig! Ist die Hauptfigur in Wells "Zeitmaschine" nicht auch Wissenschaftler?
Ja, hast Recht, nur ist er eben meiner Ansicht nach weniger in den Mittelpunkt gerückt, im Gegensatz zur Zeitmaschine und der Zweiklassengesellschaft. :wink: "Der Unsichtbare" müsste eigentlich auch noch in das Schema passen, auch ein genialer Roman von Wells.

Und Wells ist ebenfalls Ausgang des 19. Jh., zumindest die meisten Werke. Aber er sucht ja Vergleichspunkte.
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Beitrag von herbert »

kann mal "Der Schwarm" empfehlen
(Autor fehlt mier grad nich ein)
NODOMINO !!!
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fireorange
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Beitrag von fireorange »

Frank Schätzing. Hab ich immer noch net gelesen. :oops:
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Floyd
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Beitrag von Floyd »

Also wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir wohl um solche Werke, wo der Naturwissenschaftler schon mehr auch der Mittelpunkt der Handlung ist, oder?
Wäre zumindest von Vorteil, da er dann meist auch besser charakterisiert ist.
Ob man Crichton mag oder nicht ist (genau wie bei den oben genannten Büchern natürlich) geschmackssache, aber es gibt manchmal Deutschlehrer, die die "U-Literatur" eben gar nicht gerne im Deutschunterricht sehen. Müsstest du dir überlegen, wie dein Deutschlehrer in der Hinsicht tickt und ob du es riskieren darfst.
Ich denke schon, dass es eher "Klassiker" sein sollen, "Der Schwarm" ist also keine wirkliche Alternative, ähnliches gilt wohl für Crichton (trotzdem danke für die Vorschläge).
Und Wells ist ebenfalls Ausgang des 19. Jh., zumindest die meisten Werke. Aber er sucht ja Vergleichspunkte.
Wells ist wohl wirklich ein bisschen früh (zumindest nach meiner Auslegung des Begriffs "moderne Literatur"), aber für Vergleiche durchaus sehr brauchbar, Merci :).
Versuch's doch mal mit "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Romane der letzten Jahren.
"Die Vermessung der Welt" ist aber auch eher der "U-Literatur" zuzurechnen, oder? Zudem ist das Buch wahrscheinlich schon fast wieder zu aktuell, aber wie du schon sagst, eine kurze Erwähnung in der Einleitung kann eigentlich nicht schaden ;).
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Beitrag von Totoro »

Die Vermessung der Welt war für den deutschen Buchpreis nominiert, darf man daher durchaus als "von höchster Stelle als ernsthafte Literatur" ansehen. Ist ja nicht automatisch so, dass alle Bücher die Spaß machen, gleich von Deutschlehrern gehasst werden ;)
Ein weites Feld, aber bei dem Buch hätte ich jedenfalls keine Angst, dass der Deutschlehrer das nicht als "Literatur" akzeptiert.
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Beitrag von DasJan »

Totoro hat geschrieben:Die Vermessung der Welt war für den deutschen Buchpreis nominiert, darf man daher durchaus als "von höchster Stelle als ernsthafte Literatur" ansehen.
Ahhh, dann ist es kein Wunder, dass mir das nicht gefallen hat. ;) Mir hat ständig widerstrebt, dass der Autor große Teile der Geschichte erfindet und dabei so tut, als würde er historische Details dokumentieren. Hatte den Beigeschmack von Geschichtsklitterung. Und eine Menge Anführungszeichen hätte das Buch auch vertragen können.

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Beitrag von Loma »

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Beitrag von Rech »

herbert hat geschrieben:(Autor fehlt mier grad nich ein)
tut mir leid abaer aua :wink:
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