Flohmarkt-Frage

[Threepbrush]

Etwas, was mir des öfteren schon auf Flohmärkten aufgefallen ist, ist folgende Situation: Jemand fragt an einem Stand was etwas kostet, bekommt zur Antwort "1 Euro.", legt das Teil wieder hin, und geht weiter. Das hab ich u.A.schon bei Büchern, CDs oder auch Spielen gesehen...und wirklich oft.
Ich komm irgendwie nicht dahinter, was das soll. Also wenn ich an dem Teil wirklich interessiert bin, kann ich mir nicht vorstellen, dass 1 Euro für die Leute zu viel sein soll. Und wenn doch, kann ich ja immer noch versuchen, ob ich es nicht für 50 Cent kriege.
Dann dachte ich schon mal, vielleicht geht es den Leuten nur um einen kleinen Plausch...aber auch das macht wenig Sinn, weil sie das Teil halt einfach wieder hinlegen und dann weitergehen.
Vielleicht kann ja jemand dieses Rätsel der menschlichen Natur für mich entwirren...

[Stef]

Naja, wenn man sich nicht sicher ist, ob man es möchte, könnte es ja sein, dass es so teuer ist, dass man es auf keinen Fall kaufen will. Wenns dann halt nicht so teuer ist, muss man sich halt überlegen, ob man es will - und da kann man sich auch entscheiden, es nicht zu nehmen.

Bin zwar persönlich kein Flohmarktgänger, aber das wäre eine mögliche Erklärung...

[JohnLemon]

1. Manchmal ist man auch schon mit der Bestätigung einer Erwartung zufrieden. Es muss gar nicht der Gegenstand selbst das Objekt der Begierde sein, sondern die Übereinstimmung mit der eigenen Preisvorstellung.

2. Die Frage, was das Teil kostet, verschafft einem inklusive der Antwort etwa 5 Sekunden Zeit, die Ware unverbindlich zu betatschen. SEHR wichtig zur Bildung einer eigenen Preisvorstellung - auch wenn man das 1-Euro-Teil so wie so nicht kaufen wollte, sondern eben nur 'mal anfassen'.

[Möwe]

Bei Museen gibt es das Phänomen, dass Museen, die umsonst sind, seltener besucht werden als diejenigen, die Eintritt kosten. Scheint ein psychologisches Problem zu sein: was umsonst ist, kann nicht gut sein.
Vielleicht ist das bei den 1-€-Angeboten ebenso: was so billig ist, kann nur Schund sein.

[perfektopheles]

Bei Museen gibt es das Phänomen, dass Museen, die umsonst sind, seltener besucht werden als diejenigen, die Eintritt kosten. Scheint ein psychologisches Problem zu sein: was umsonst ist, kann nicht gut sein.
Vielleicht ist das bei den 1-€-Angeboten ebenso: was so billig ist, kann nur Schund sein.

Ich stimme dem zu.
Außerdem, wenn der Interessent denkt, dass bei einem solchen Preis der Verkäufer die Ware eher loswerden will, wartet er bis zum Ende, um es dann vllt. noch billger zu kriegen und wenn nicht, dann hat man bei dem Preis eh nicht viel verpasst.

[JohnLemon]

Möwe *grabsch*, was kostest DU eigentlich? Fühlst Dich gar nicht an wie Schund..
*ducktundwech, um die Zitronenschale vor derben Blessuren zu retten*

[Möwe]

@ Zitrönchen mit dem vollen Konto:
Für fünf Millionen € gehöre ich dir.
*Wimperklimper und Knochenrassel*

[JohnLemon]

Für fünf Millionen € gehöre ich dir.

Aber diese stinkende Tasche für 'ne halbe Millionen von vor ein paar Wochen wird angerechnet, ok?
Flirten mit Klammer auf der Nase sieht nämlich schei*e aus.. naja, nicht bei jedem , aber bei Zitronen.

[Möwe]

zeig erstma waste hast - Geld her!

[JohnLemon]

Wenn ich meine ganze Kohle weggebe, bin ich so erleichtert, dass ich sogar fliegen kann..

[gff]

Ich bin oft auf Flohmärkten.Aber das Geschilderte habe ich fast noch nie erlebt.
Man hört ab und zu mal von den Händlern:"SO!AB JETZT ALLES 1 EURO HIER!!!!"
Die meide ich dann weil sie eh meistens nur Schrott haben^^Die Ware "fallen lassen" ist eine Taktik die ich aber auch einsetzte.Will ich etwas kaufen was höchstens 2 Euro wert ist und der Verkäufer kommt mir mit 15 Euro;dann lass ich die Ware loß wie eine heiße Kartoffel.So ein Handel führt zu keinem befriedigendem Ergebniss...

[kefir]

Manchmal wollen die Käufer aber auch nur wissen für wieviel Geld das Produkt angeboten wird, weil sie es an einem anderen Flohmarkt für so und so viel Geld bekommen haben und kontrollieren nun nochmal den Preis! Wenn dieser dann zu hoch ausfällt kommt dann bestimmt noch eine Bemerkung. Ich hab das bei einem Freund beobachtet. Das ist dann wohl eher die suchende Bestätigung wie JohnLemon schon sagte.

[Hexenjohanna]

Ich glaub' ich bin Flohmarkt-Profi. Ok, das ist nicht unbedingt DAS tolle Prädikat. Aber meine Erfahrung ist: Das sind Preis-Checker, die was Ähnliches zu Hause stehen haben und nur wissen wollen, was DU dafür haben willst, nur so als Orientierung. Um es genauer herauszufinden, sollte man keine Hemmungen haben, hinterherzufragen: "Oh, war das zu teuer, was würden Sie denn zahlen" etc.. Dann kriegt man schnell spitz, was in den Leuten vorgeht.

Was ich übrigens gar nicht leiden kann auf dem Flohmarkt, wenn ich etwas verkaufe, sind Sätze wie

- "Kuck mal, genau das habe ich (meine Oma, irgendwer) zu Hause" (aber ich entblöde mich nicht, das anzubieten)
- "50 Cent?" (auch wenn das Teil 50 Euro wert ist)
- "Was möchten Sie denn dafür noch haben?" (Auch wenn es ein offensichtlich wertvoller Artikel ist)

oder das hingeben von zuwenig Geld (beliebt bei türkischen Kunden, die nicht über irgendwann tradierte Kaufgewohnheiten in Basaren hinwegkommen wollen)

[Threepbrush]

Was ich bei Verkäufern auf dem Flohmarkt nervig finde, sind völlig sinnlose Erklärungen zu den Sachen, die man sich grad anguckt.
Letztens schaute ich mir bei einem Händler ein paar PC-Spiele an und wurde dann mit der unglaublich wichtigen Info konfrontiert: 'Datt sinn quasi so CDs für dä Computer!'.
Oder auch gerne genommen: Ich gucke mir ein paar Bücher von Stephen King an...worauf der Verkäufer mich informiert: 'Datt sinn alles Bücher vom Stephen King!'.

[LAF]

Wenn mich das wer fragen würde, denk ich mir meinen Teil. Am liebsten würde ich ja gleich sagen: A geh, oder Na wirklich? Echt? Für manche dummen Fragen, sofern nichts interessantes dabei ist, und mir der Verkäufer eventuell unsympatisch ist - würde ich meine Gedanken dafür preisgeben!