Mic hat geschrieben:Wenn ich mir so meine Playlists anschaue, scheine ich wohl Placebo, Radiohead, Coldplay, Depeche Mode und (mit Abstrichen) Keane ganz gut zu finden. Hätte schlimmer sein können.
Mic hat geschrieben:Und das schon solange, dass ich rein rechnerisch im nächsten Jahr den Löffel abgeben müsste. Wird also Zeit für etwas Endzeit-Musik. Hast du da irgendwelche Tipps?
Also wenn ich hier so lese, dass Depeche Mode, Coldplay und Radiohead Depri-Musik sein sollen... naja, also ich find das noch eher Pop-Musik zum Chillen
.
Persönlich hör ich ja fast nur D.I.Y.-Musik, also von Leuten, die alles selbst machen, bei Touren entweder im Auto oder auf den Fußböden von anderen Leuten schlafen und meist gerade mal so mit gut Glück die Fahrtkosten rausbekommen. Von großen Plattenverträgen, Musikvideos und dergleichen halten die auch nicht viel. So ein Trip ins Studio kostet ja.
Hören tu ich meistens Geschrei und Geheule, um mal den "Emo"-Begriff zu vermeiden. Unterschied: Texte, Musik, Klamotten haben nix mit dem Präsentieren auf der Bühne zu tun (Texte kryptisch, persönlich; Musik oft vertrackt, ohne ausufernd oder arg künstlerisch zu wirken; Klamotten halt alltäglich, kein Schwarz, Eyeliner oder so ein Fashiocore Zeug). Läuft auch meist auf ner lokalen Ebene und ist nicht wirklich massentauglich, wie was auf MTV und so im Radio als "emotionale" Musik verkauft wird.
Mehr dazu hier:
http://fourfa.com/
was den Unterschied zwischen den Anfängen der "Emo"-Musik (Punk, Hardcore in den 80ern, 90ern) und dem Pop-Zeug von heute ganz nett erklärt.
Als Tipps für Untergang-Stimmung, extremst deprimierender Lieder sei Envy erwähnt, eine Postrock-Screamo-Band aus Japan. Die haben zwar vorher besseres gemacht (schneller, treibender Hardcore), deren stellenweise 8-Minuten-Songs ziehen ziemlich runter. Sind aber vielleicht noch am einsteigerfreundlichsten mit ihrer Songstruktur heute.
Dann noch besonders schön Mineral. Deren Album "The Art of Failing" ist n Klassiker, was Schluchzheul-Musik mit zerbrochener Stimme und schrägen Tönen und ehrlichen Texten angeht. Oder auch Still Life - From Angry Heads With Skyward Eyes. Das ist schon fast nicht zu überbieten, wie der Sänger, Schreier, Heuler sich immer weiter reinsteigert.
Auch noch sehr nett, wenn auch mehr Kommerz mit den letzten Alben: Thursday. Besonders deren ersten beiden Alben "Waiting" und "Full Collapse" gehen textlich und musikalisch schon ziemlich in die Depri-Ecke, wenn auch mit mehr Pepp.
Gibt's noch so viele andere Bands... auch weniger deprimierendes Geschluchze oder Geschreie...