Unsolved Crimes
- Adven
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Unsolved Crimes
Unsolved Crimes - Tatort New York
Zunächst einmal sei klar gestellt, dass es sich bei Unsolved Crimes nicht um ein Point & Click Adventure mit klassischen Kombinationsrätseln handelt, sondern es geht um das Untersuchen von Tatorten, Analysieren von Aussagen und die Rekonstruktion von Tathergängen. Ich war zunächst zwar etwas enttäuscht, aber dieses Spielprinzip hat mir dann doch sehr gut gefallen und es ist größtenteils auch sehr gut umgesetzt. Man ist in Begleitung seiner Kollegin und muss Fragen richtig beantworten, die aufkommen, etwa, wessen Aussage widersprüchlich ist und was daran, oder ob einem am Tatort etwas besonderes aufgefallen ist und was, Details der Tat usw. Bis auf zwei Ausnahmen handelt es sich dabei um Morde.
Eine Ausnahme bilden nämlich die Rahmenhandlung, bei der es um eine Entführung geht, und ein zusätzlicher Fall nach dem Abspann, den man freispielen kann, doch worum es dabei geht, verrate ich nicht. Ansonsten sind es acht Mordfälle, die sehr abwechslungsreich gestaltet sind, sowohl was die Mordart als auch was die Umstände angeht. (Ach so, es gibt noch einen Tutorial Fall, da geht es auch nicht um Mord, sondern um Sachbeschädigung.) Jeder Fall nimmt etwa eine Stunde in Anspruch, manchmal etwas weniger. Die Spieldauer würde ich daher als ordentlich, aber nicht außergewöhnlich bezeichnen.
Die Schwierigkeit schwankt, die meisten Fragen sind recht einfach zu klären, wenn man sich alles ansieht, durchliest und ein bisschen nachdenkt, es gibt aber auch ein paar, wo man nicht so leicht dahinter kommt. Falls man nicht weiter weiß, kann man sich auch Hinweise geben lassen, drei stehen zur Verfügung, zwei weitere kann man sich durch gute Antworten verdienen. Brauchen wird man die Hinweise allerdings eher nicht, da, wie gesagt, die Fälle nicht unmenschlich schwierig sind, wenn man aufmerksam ist. Später wird es dann etwas kniffliger, falls man sich aufs Rumprobieren verlegt, da dann Fragen gekoppelt werden und man nicht mehr sieht, welche Antwort falsch war, sondern nur, dass insgesamt was nicht stimmt.
Ein einziger Fehler ist mir dabei aufgefallen, denn bei einer Frage schien bei der Übersetzung was schief gelaufen zu sein, man muss das Gegenteil von dem antworten, was richtig wäre, entweder war da ein "nicht" zu viel oder eines zu wenig, aber ich weiß nicht mehr, wo das war. Alles andere war jedoch gut nachvollziehbar. Dadurch, dass die Fälle nach dem Multiple Choice Verfahren ablaufen, hat man immer die Möglichkeit, ein paar Antworten von vorneherein auszuschließen, bei den noch möglichen Antworten ist es dann meistens nicht schwierig, die richtige zu wählen, wenn man genau aufgepasst hat. Dialogwegklicker haben dann jedoch schlechte Karten. Verbesserungspotential sehe ich in den Aussagen der Verdächtigen, es wäre schön gewesen, die Befragungen direkt selbst durchzuführen. Statt dessen bekommt man nur ihre Aussagen in die Akte kopiert. Hätte man selber wählen können, was man wie fragt, wäre es interessanter gewesen.
Dazu kommt ein Bewertungssystem. Intelligenz, Wahrnehmung, Intuition, Kondition und Bestimmtheit werden bewertet und Punkte vergeben, je nachdem, wie schnell man war, wie viele Fehler man gemacht hat und wie viele Hinweise man gebraucht hat. Hier kommt natürlich die Frage nach dem Sinn dieser Bewertungen auf, denn erstens erhält man für gute Leistungen keine Belohnung und zweitens kann man vor jeder Frage speichern, so dass es selbst mit massig falschen Antworten möglich ist, sich eine A* Wertung zu verdienen. (Außerdem kann man bereits gelöste Fälle erneut angehen.) Dem wird versucht, ein Riegel vorzuschieben und zwar auf eigentlich recht einfallsreiche Weise, denn man wird relativ früh im Fall aufgefordert, eine Vermutung zu äußern, wer der Täter ist. Fast immer kann man es da aus den vorhanden Infos schon erahnen, nur bei zweien lag ich persönlich daneben, man muss es dann nur noch beweisen können. Dieses Vermutung wird also mit abgespeichert und man kann sie nicht mehr rückgängig machen, außer man speichert danach nicht mehr oder fängt den Fall neu an. Wie gesagt, eigentlich 'ne schlaue Idee, nur wird diese Vermutung nicht in die Hauptwertung mit einbezogen, sondern separat bewertet. Letztlich ist also das gesamte Bewertungssystem relativ unnütz, denn wie gut man ist, merkt man schon selber.
Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass auch die Kondition bewertet wird. Das hängt mit den sogenannten Minispielen oder Actionsequenzen zusammen und Adventurefreunde zucken verängstigt zusammen. Unbegründet allerdings, denn diese Abschnitte sind recht spaßig, nicht zu schwer und kommen ausschließlich in der Rahmenhandlung vor, also auch gar nicht sehr oft. Für eine bessere Bewertung kann man sie auch beliebig oft wiederholen. Lediglich bei der Schießerei könnte man ins Schwitzen kommen, mehr als 98/100 Punkten konnte ich trotz mehrmaliger Versuche nicht ergattern, was mir die A* Bewertung verhinderte, aber so wichtig war das nun auch nicht. Auf jeden Fall dürften diese paar Einlagen niemanden daran hindern, dass Spiel zu beenden, noch dazu dienen sie der Abwechslung.
Ein einziger Fehler ist mir aufgefallen, bei einer Frage schien bei der Übersetzung was schief gelaufen zu sein, man muss das Gegenteil antworten von dem, was richtig wäre, entweder war da ein "nicht" zu viel oder eines zu wenig, aber ich weiß nicht mehr, wo das war. Alles andere war jedoch gut nachvollziehbar. Dadurch, dass die Fälle nach dem Multiple Choice Verfahren ablaufen, hat man immer die Möglichkeit, ein paar Antworten von vorneherein auszuschließen, bei den noch möglichen Antworten ist es dann meistens nicht schwierig, die richtige zu wählen, wenn man genau aufgepasst hat.
Was gibt es noch zu bewerten? Die Grafik ist eigentlich ganz gut, die Tatorte werden in 3D dargestellt und man läuft frei darin herum. Viel mehr als ein Zimmer gibt es pro Fall allerdings auch nicht zu untersuchen. Alles andere sieht auch gut aus, wenn auch nicht herausragend. Der Klang ist recht minimalistisch ausgefallen, aber ist an sich recht stimmig. Das kann man über die Musik leider nicht sagen, die zum Glück nur an bestimmten Stellen vorkommt. Fahrstuhlmäßiger geht es schon nicht mehr, typisch für japanische DS Adventures, möchte man meinen. Schrecklich. Die Handhabung ist hingegen wieder sehr gut gelungen, Steuerung, Präzision ect. Beim Öffnen eines Tresors war es zwar etwa hakelig, aber an einer Stelle des ganzen Spieles möchte ich keine Kritik festmachen.
Insgesamt würde ich Unsolved Crimes also schon als empfehlenswert bezeichnen, allerdings mit dem Hinweis, keine klassischen Rätsel à la "Benutze Gummihuhn mit Seil" zu erwarten, sondern "nur" Mordaufklärung. Es hätte auch ruhig einen Tick kniffliger sein können.
Ich vergebe für dieses Spiele eine 8/10 Wertung.