Undercover: Operation Wintersonne
- DasJan
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Undercover: Operation Wintersonne
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- dickesKind
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Re: Undercover: Operation Wintersonne
Hallo!
Hier mal meine persönlicher Testbericht zu „Undercover – Operation Wintersonne“, welches inzwischen für unter 5€ zu bekommen ist.
Die Story:
Als im Januar 1943, der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange, bei dem britischen Kernphysiker Dr. John Russell das Telefon klingelt, erwartet er nichts schlimmes. Doch es ist der britische Geheimdienst „MI6“, welcher sie Einschätzung von Plänen heranzieht, welche Spione des MI6 erbeutet haben. Diese zeigen, dass das Dritte Reich in der Lage ist, eine funktionierende Kernwaffe herzustellen. Als hervorragender Kernphysiker werden sie dazu verdonnert, mit einem britischen Agenten nach Deutschland zu Reisen, und mehr über die Pläne der Deutsch herauszufinden.
Die Grafik/Gestaltung und Animationen:
Besondere Effekte, wie Schattenspiele oder sanft ziehende Rauchschwaden findet man nicht. Braucht man auch nicht. Sämtlichen Szenen sind liebevoll und detailreich gezeichnet und bewegen sich zumindest auf „Black Mirror“ Niveau, wenn nicht darüber.
Nur im letzten Kapitel finden sich vereinzelt „matschige“ Texturen, welchem dem positivem Gesamteindruck allerdings keinen Abbruch tun. Lediglich die Animationen stechen, wie in den meisten Adventures, negativ heraus. Dr.Russel und seine Mit- und Gegenspieler sind stocksteif.
Der Sprachausgabe, Sound und die Musik:
Diese gehören leider mit zu dem schwächsten, was man im Genre findet und reiht sich so gleich auf NIBIRU-Niveau ein. Musikstücke finden sich nur vereinzelt. Sie sind kaum länger als zwei Minuten und wiederholen sich auf Schauplätzen, welche denn ausnahmsweise mit einer Musikuntermalung bedacht wurden, ständig. Bringt die Grafik schon so viel Stimmung herüber, bei der Musik hätte man mehr erreichen können. Sich ebenfalls ständig wiederholende Soundeffekte, wie stampfende Lokomotiven oder der gedämpfte Lärmpegel des winterlich-nächtlichen Berlins werten das Bild nicht auf.
Lediglich die Sprachausgabe glänz mit guten bis sehr guten Sprechern, welchen man ihre Rolle abnimmt.
Die Rätsel:
Die Rätsel reichen im Schwierigkeitsgrad von „bockschwer weil unlogisch“ bis „lächerlich leicht“. Echte Befriedigung kommt nicht auf. Wenn ich Bretter über einen eingestürzte Treppe lege, habe ich nicht das Gefühl etwas erreicht zu haben. So verhält es sich auch mit dümmlichen Gegenstandskombinationen und Pixelhunting. Diese zwingen Mal um Mal zum Blick in die Komplettlösung. Also sehr unausgewogen, in der Gesamtheit aber nichts für Anfänger.
Charaktergestaltung und Storydesign
Leider nimmt kann man die wenigsten Charaktere wirklich ernst nehmen. Dazu gehören leider nicht die Hauptcharaktere. Der trottelige Doktor nerft mit seiner Reaktion spätestens nach dem dritten lasziven Spruch seiner weiblichen Kollegin.
Die Story selbst ist an sich nichts aussergewöhnliches, im Adventuregenre aber noch unverbraucht. Leider sind den Entwicklern so manche Logikfehler unterlaufen welche Stirnrunzeln hervorrufen:
- man bricht in das Heereswaffenamt einfach durch eine Nebentüre ein, Wachen gibt es nicht
- man fliegt von Deutschland in einem Rutsch bis an die Wolga
- zwei Anwesende Profiagenten überlassen dem Doktor jede Arbeit
- hochgeheime Forschungseinrichtungen sind ohne Bewachung
Auch in der Story finden sich mal um Mal Logikschnitzer oder an den Haaren herbeigezogene Ereignisse. Das Ende ist hier das Paradebeispiel und eigentlich eine Frechheit.
Alles in allem ist „Operation Wintersonne“ trotz teilweise schwerer Designfehler ein solides Adventure im unverbrauchten Szenario, mit sehr kurzer Spielzeit.
Ich würde 6 von 10 Punkten vergeben.
Allerdings gibt es noch einen Punkt, welcher mich doch überrascht und beeindruckt hat, aber am Gesamtbild nicht viel ändert:
Hier mal meine persönlicher Testbericht zu „Undercover – Operation Wintersonne“, welches inzwischen für unter 5€ zu bekommen ist.
Die Story:
Als im Januar 1943, der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange, bei dem britischen Kernphysiker Dr. John Russell das Telefon klingelt, erwartet er nichts schlimmes. Doch es ist der britische Geheimdienst „MI6“, welcher sie Einschätzung von Plänen heranzieht, welche Spione des MI6 erbeutet haben. Diese zeigen, dass das Dritte Reich in der Lage ist, eine funktionierende Kernwaffe herzustellen. Als hervorragender Kernphysiker werden sie dazu verdonnert, mit einem britischen Agenten nach Deutschland zu Reisen, und mehr über die Pläne der Deutsch herauszufinden.
Die Grafik/Gestaltung und Animationen:
Besondere Effekte, wie Schattenspiele oder sanft ziehende Rauchschwaden findet man nicht. Braucht man auch nicht. Sämtlichen Szenen sind liebevoll und detailreich gezeichnet und bewegen sich zumindest auf „Black Mirror“ Niveau, wenn nicht darüber.
Nur im letzten Kapitel finden sich vereinzelt „matschige“ Texturen, welchem dem positivem Gesamteindruck allerdings keinen Abbruch tun. Lediglich die Animationen stechen, wie in den meisten Adventures, negativ heraus. Dr.Russel und seine Mit- und Gegenspieler sind stocksteif.
Der Sprachausgabe, Sound und die Musik:
Diese gehören leider mit zu dem schwächsten, was man im Genre findet und reiht sich so gleich auf NIBIRU-Niveau ein. Musikstücke finden sich nur vereinzelt. Sie sind kaum länger als zwei Minuten und wiederholen sich auf Schauplätzen, welche denn ausnahmsweise mit einer Musikuntermalung bedacht wurden, ständig. Bringt die Grafik schon so viel Stimmung herüber, bei der Musik hätte man mehr erreichen können. Sich ebenfalls ständig wiederholende Soundeffekte, wie stampfende Lokomotiven oder der gedämpfte Lärmpegel des winterlich-nächtlichen Berlins werten das Bild nicht auf.
Lediglich die Sprachausgabe glänz mit guten bis sehr guten Sprechern, welchen man ihre Rolle abnimmt.
Die Rätsel:
Die Rätsel reichen im Schwierigkeitsgrad von „bockschwer weil unlogisch“ bis „lächerlich leicht“. Echte Befriedigung kommt nicht auf. Wenn ich Bretter über einen eingestürzte Treppe lege, habe ich nicht das Gefühl etwas erreicht zu haben. So verhält es sich auch mit dümmlichen Gegenstandskombinationen und Pixelhunting. Diese zwingen Mal um Mal zum Blick in die Komplettlösung. Also sehr unausgewogen, in der Gesamtheit aber nichts für Anfänger.
Charaktergestaltung und Storydesign
Leider nimmt kann man die wenigsten Charaktere wirklich ernst nehmen. Dazu gehören leider nicht die Hauptcharaktere. Der trottelige Doktor nerft mit seiner Reaktion spätestens nach dem dritten lasziven Spruch seiner weiblichen Kollegin.
Die Story selbst ist an sich nichts aussergewöhnliches, im Adventuregenre aber noch unverbraucht. Leider sind den Entwicklern so manche Logikfehler unterlaufen welche Stirnrunzeln hervorrufen:
- man bricht in das Heereswaffenamt einfach durch eine Nebentüre ein, Wachen gibt es nicht
- man fliegt von Deutschland in einem Rutsch bis an die Wolga
- zwei Anwesende Profiagenten überlassen dem Doktor jede Arbeit
- hochgeheime Forschungseinrichtungen sind ohne Bewachung
Auch in der Story finden sich mal um Mal Logikschnitzer oder an den Haaren herbeigezogene Ereignisse. Das Ende ist hier das Paradebeispiel und eigentlich eine Frechheit.
Alles in allem ist „Operation Wintersonne“ trotz teilweise schwerer Designfehler ein solides Adventure im unverbrauchten Szenario, mit sehr kurzer Spielzeit.
Ich würde 6 von 10 Punkten vergeben.
Allerdings gibt es noch einen Punkt, welcher mich doch überrascht und beeindruckt hat, aber am Gesamtbild nicht viel ändert:
- Cohen
- Adventure-Treff
- Beiträge: 6485
- Registriert: 24.12.2007, 13:34
Re: Undercover: Operation Wintersonne
Diese verflixte Pixelsuche! Waren die Gegenstände in den vielen guten Adventures der letzten beiden Jahre ausreichend groß oder durch sonstige Hilfen besser erkennbar (Hotspots per Leertaste anzeigen), fällt Undercover wieder in alte Muster zurück; besonders der "kleine Schlüssel" im Forschungszentrum der Nazis ist eine Frechheit: einen schwarzen 2x2 Pixel großen Fleck findet man bei einer Auflösung von 1280x1024 und ca. 10 betretbaren Räumen nur durch Zufall... zudem weiss man vor dem Fund gar nicht, dass man einen Schlüssel suchen sollte.
Als britischer Professor für Nuklearphysik wird man während des zweiten Weltkriegs überredet, einen Spion nach Deutschland zu begleiten, um die Pläne der Nazis für eine nukleare Bombe zu beurteilen. Natürlich ist die Planungsphase bereits überschritten, so dass auch der Einsatz des Prototyps verhindert werden muss. Die Story wird ganz nett erzählt, bietet aber keinerlei Überraschungen; zudem ist auch der Hauptcharakter stinklangweilig (was er allerdings selbst zugibt). Die Rätsel sind überwiegend logisch; wenn man allerdings bei mehreren Aufgaben nach ihrer Erledigung erfährt, dass die ganze Arbeit bedeutungslos war, fördert dies nicht die Motivation.
Als britischer Professor für Nuklearphysik wird man während des zweiten Weltkriegs überredet, einen Spion nach Deutschland zu begleiten, um die Pläne der Nazis für eine nukleare Bombe zu beurteilen. Natürlich ist die Planungsphase bereits überschritten, so dass auch der Einsatz des Prototyps verhindert werden muss. Die Story wird ganz nett erzählt, bietet aber keinerlei Überraschungen; zudem ist auch der Hauptcharakter stinklangweilig (was er allerdings selbst zugibt). Die Rätsel sind überwiegend logisch; wenn man allerdings bei mehreren Aufgaben nach ihrer Erledigung erfährt, dass die ganze Arbeit bedeutungslos war, fördert dies nicht die Motivation.
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