Dave (die Hauptperson des ersten Teils) taucht im Nachfolger nicht mehr auf, aber wahrscheinlich hat er seit der Befreiung seiner Freundin Sandy andere Hobbies, als die Welt zu retten

BENUTZE ZEITMASCHINE
SCHALTE PUMPE AB
BENUTZE ZEITMASCHINE
Ende.
Klingt ganz einfach, oder? Allerdings hätte Dr. Fred statt einem billigen Imitat einen echten Diamanten in seine Zeitmaschine einbauen sollen. Durch eine Fehlfunktion bleibt Bernard in der Gegenwart, während Hoagie 200 Jahre in die Vergangenheit und Laverne 200 Jahre in die Zukunft geschickt werden. Zudem wird Laverne in einen Menschenzoo gesperrt (offensichtlich hat Purpur Tentakels Welteroberungsplan gut funktioniert) und Hoagie sitzt im 18. Jahrhundert ohne Strom für die Zeitmaschine fest. Eine große Hilfe ist das Chron-O-John (eine Art Klospülung in der Zeitmaschine), durch die aber nur feste, tote Gegenstände, die auch durch den "Abfluss" passen, durch die Zeit geschickt werden können.
Das interessanteste an "Day of the Tentacle" sind die Rätsel, die auf diesen Austausch der Gegenstände aufbauen. Man hat im 22. Jahrhundert keine Verwendung für Wein und bräuchte stattdessen Essig im 18. Jahrhundert? Kein Problem! Man schickt die Flasche in die Vergangenheit, wartet... sagen wir 400 Jahre ... und schickt die Flasche ESSIG (toller Trick, was?) vom 22. Jahrhundert in das 18. Jahrhundert zurück. Damit kein Zeit-Paradoxon entsteht, welches das gesamte Universum zerstört (im schlimmsten Fall; eventuell wirkt sich die Zerstörung nur auf unsere Galaxis aus), hat das Programm immer einen plausiblen Grund, weshalb man den in der Vergangenheit oder Gegenwart eingesetzten Gegenstand nicht wieder an sich nehmen kann. Weiterhin muß man beachten, daß auch Gegenstände, die nicht durch das Chron-O-John passen, die Zukunft beeinflussen können; z.B. hängt Laverne am Anfang an einem Baum fest und kann daher zuerst nicht gesteuert werden. Was wäre, wenn der Baum schon seit langer Zeit nicht mehr an dieser Stelle wäre?
Die Rätsel sind wie schon beim ersten Teil unglaublich schräg, aber durchweg logisch. Die Grafik im witzigen Cartoon-Stil kann für VGA-Verhältnisse wirklich nicht besser gemacht werden. Auch die Soundkulisse ist gelungen, egal ob man General-MIDI- oder Soundblaster-AWE-Einstellungen verwendet. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut, da auch die gewählten Stimmen optimal zu den Charakteren passen.
Unterschiedliche Lösungswege gibt es bei "Day of the Tentacle" nicht, aber man kann nicht alles haben. Als riesiger Fan von allen Geschichten (Bücher, Filme, u.s.w.), die mit Zeitreisen zu tun haben, wußte ich beim ersten Spielen, was im Computerbereich bisher gefehlt hatte.