Indiana Jones and the Last Crusade

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Cohen
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Indiana Jones and the Last Crusade

Beitrag von Cohen »

Mit "Indiana Jones and the last Crusade" hatte Lucasfilm Games bewiesen, daß es auch gute Filmumsetzungen geben kann. Bei den bisherigen Filmumsetzungen wurde meistens die kompletten Entwicklungskosten für die Filmlizenz verpulvert, so dass das eigentliche Spiel im Bereich "geht so" bis "grottenübel" anzusiedeln war; besonders abschreckend waren in den 80ern die Machwerke der Firma "Ocean".

Da das Spiel die Geschichte des dritten Indy-Kinofilm nacherzählt, wird es im allgemeinen als "Indy 3" bezeichnet. Ergo wurde der Nachfolger "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" als "Indy 4" bekannt, obwohl es erst das zweite (und leider auch letzte) Indiana-Jones-Adventure war. Die meisten restlichen Indiana-Jones-Spiele (Actionspiele und Action-Adventures) waren zwar ganz passabel, aber nichts besonderes... lediglich "Lego Indiana Jones" konnte mich begeistern.

Zurück zu Indy 3: wie bei dem gleichnamigen Film muss man in der Rolle von Indiana Jones versuchen, seinen Vater aus der Gefangenschaft der Nazis zu befreien, und verhindern, dass die bösen Deutschen an den heiligen Gral gelangen.

Das einzigartige an diesem Adventure ist, daß es für fast jedes Rätsel mindestens zwei unterschiedliche Lösungen gibt, manchmal sogar drei oder vier. Um z.B. in Deutschland an den zahlreichen Straßensperren vorbeizukommen, kann man den Wachposten entweder einen "vom Führer unterschriebenen Passierschein" vorlegen, die Wachen bestechen, sich seinen Weg freidiskutieren oder freiprügeln. Oder man umgeht die meisten Straßensperren komplett, indem man beim Zeppelinflug das Funkgerät zerstört und in einer Actionsequenz mit einem Doppeldecker möglichst viele feindliche Jäger abschießt. Oder man braucht gar nicht nach Berlin, da man sich im Nazischloss nicht erwischen lässt oder nach der Gefangennahme das falsche Grals-Tagebuch aushändigt. Den Kämpfen mit den Soldaten kann man durch richtige Auswahl der Verkleidung und Dialoge entgehen; wenn man dieses zur Perfektion treibt, muß der Adventure-Purist nicht einen einzigen Kampf bestehen.

Für die unterschiedlichen Lösungen der Rätsel gibt es unterschiedlich viele Punkte, die im IQ (Indy-Quotient) festgehalten werden. Dies erhöht den Wiederspielwert des Adventures enorm, möchte man doch einen möglichst hohen IQ erreichen (dieses Prinzip wurde mit "Achievements", "Trophies" und "GamerScore" wieder aufgegriffen). Wenn man sich durchprügelt, erhält man im allgemeinen die wenigsten Punkte. Wer die Filmvorlage als Lösungshilfe benutzt, wird auch nur einen durchschnittlichen IQ erreichen, denn meistens gibt es im Spiel einen geschickteren Weg.

Viele Running-Gags in späteren LucasArts-Adventures fanden in Indy 3 ihren Ursprung, zum Beispiel die Sprüche "Ich verkaufe diese tollen Lederjacken", "Die drei Prüfungen!" und das aus dem Film bekannte "Das gehört in ein MUSEUM!".

Die Grafik ist bei der EGA-Version für den PC schön, bei der Amiga-Version schöner und bei der VGA-Version für den PC am schönsten - für die damalige Zeit. Auch wenn es kein SVGA ist, kann man sich auch heute noch Dank der liebevoll gezeichneten Charaktere und Locations mit der Grafik anfreunden. Der Sound ist ebenfalls erträglich.

Eine C64-Version wurde von der Brotkasten-Fangemeinde vehement gefordert, Lucasfilm Games hat diese Bitten aber nie erhört. Indy 3 war DAS Spiel, wegen dem ich erstmals darüber nachgedacht hatte, mir einen Amiga zu kaufen.
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